Beton-Blätter in Hellerau

Eindrücke der Vernissage

Bilderbogen Ausstellungseröffnung.

Mehr Bilder!

Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des polnisch-sächsischen Wirtschaftsforums war es die Abrundung des Tages, für Freunde und Fans des Dresdner Künstlers Einhart Grotegut die erste Gelegenheit, zu sehen was ihn in den vergangenen Monaten so umtrieb: Im wunderschönen Raum „Tessenow“ des GebäudeEnsembles Deutsche Werkstätten Hellerau wurde gestern Abend die Ausstellung „Beton-Blätter“ eröffnet.

Alles war Textilbeton an dem Abend – die Bilder von Einhart Grotegut, die eigens für diesen Abend im Otto-Mohr-Labor gebaute Trommel von Christoph Dehne (der zusammen mit Torsten Lang an der Gitarre die musikalische Umrahmung gestaltete) und die (dann aber traditionell bepflanzten) Blumentöpfe, die die Dekanatsrätin der Fakultät Bauingenieurwesen, Anett Joerß, dem Künstler und dem Redner des Abends überreichte.

Dr. Wilhelm Zörgiebel vom GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau begrüßte die Anwesenden. Der Hausherr hatte die Räumlichkeiten kostenlos zur Verfügung gestellt – sein Beitrag, Wissenschaft, Wirtschaft und Kunst am geschichtsträchtigen Ort Hellerau zusammen zu bringen.

Die Rede zur Ausstellungseröffnung hielt Ulrich van Stipriaan – und weil mehr polnische Gäste als gedacht erschienen waren, hatte einer der Gäste spontan die Aufgabe übernommen, den Beitrag ins Polnische zu übersetzen: Artur Matwijów vom Europa-Forum in Breslau. Die Rede (zumindest deren deutscher Teil) ist nachzulesen auf den Seiten, die der Textilbeton-Kunst gewidmet sind.

Die Ausstellung ist vom 5. bis 19. September jeweils von 15 bis 20 Uhr geöffnet (am 14. September – dem Tag des offenen Denkmals, bei dem man auch die Gebäude der Deutschen Werkstätten Hellerau besichtigen kann, von zehn bis 20 Uhr).

Beton-Blätter

UVS
4. September 2008

Rede zur Ausstellungseröffnung mit Werken von Einhart Grotegut, Deutsche Werkstätten Hellerau, 4. September 2008

Das, meine Damen und Herren, waren Christoph Dehne am Schlagzeug und Torsten Lang an der Gitarre. Christoph Dehne arbeitet zur Zeit am Institut für Massivbau der TU Dresden – ein Ferienjob mit Wirkung: Eine der Trommeln hat er sich, nachdem wir diesen Termin hier ausgemacht haben, im Otto-Mohr-Labor mit Hilfe der dortigen Fachleute selbst hergestellt – sie ist aus Textilbeton!

Beton. Was fällt Ihnen zu Beton ein?
Zwei Antworten aus dem Volk:
„Betonkopf“. Nicht schmeichelhaft.
„Betonwüste“. Auch nichts Feines.

Eine Antwort aus der Technischen Universität:
„Beton ist mengenmäßig betrachtet der mit Abstand wichtigste Baustoff in den Industrienationen und hat sich mittlerweile dank kontinuierlicher Entwicklungsarbeiten vom billigen Massenbaustoff zu einem Hightech-Material mit quasi beliebig einstellbaren Eigenschaften gemausert.“ Das klingt doch schon anders, offensichtlich spricht hier ein Fan. Aber als Bauingenieur könnte er natürlich befangen sein – also fragen wir, um zum Thema zu kommen, einen Künstler, der sich mit einem ganz neuartigen Beton auseinander gesetzt hat: „Im Textilbeton stecken einen Menge faszinierender Möglichkeiten drin – die sind sicher noch längst nicht alle erkannt!“

Sie ahnen es: Einhart Grotegut ist der Künstler, der dieses in einem Gespräch sagte. Er war, nein: er ist! wirklich fasziniert, aber er sprach nicht einfach von Beton, sondern von Textilbeton. Was ist denn das schon wieder?

Textilbeton ist, wenn man das mal so salopp formulieren darf, das ganz große Ding. Wir machen jetzt mal drei Minuten Bauingenieurwesen für Anfänger – aber keine Angst, es endet nicht mit einer Prüfung!

Sie kennen alle Stahlbeton, und wenn Sie es nicht wissen, so ahnen Sie zumindest, dass die hübschen Stahlmatten eine Funktion haben in den Bauten, wo sie in den Beton gebracht werden. Beton vermag großem Druck stand zu halten, doch nur rund ein Zehntel dieser Kraft verträgt er bei Zugbeanspruchung. Deswegen wird dem Beton Stahl als Bewehrung beigefügt. Stahl verkraftet den Zug prima – aber das ideale Paar hat dennoch seine Tücken: Stahl neigt zum Rosten, weshalb er mit einer genügend dicken Schicht von Beton umgeben sein muss, die das Rosten verhindert. Die Kombination beider Stoffe führt dann sozusagen konstruktionsbedingt zu einer bestimmten Mindestdicke und damit auch zu einer bestimmten Masse.

Nun hatten schlaue Köpfe an der TU Dresden vor einigen Jahren eine gute Idee: Statt Stahl nahmen sie alkaliresistente Glasfasern, um schlanke, leichte und korrosionsbeständige Bauten zu erstellen. In einem Sonderforschungsbereich untersuchen seit neun Jahren mehrere Dutzend Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, was da mit und in diesem neuen Verbundstoff abgeht – wie Kräfte wirken, wo was reagiert: Trockene Wissenschaft zwar, aber zielorientiert und natürlich darauf bedacht, die Ergebnisse der Forschung möglichst bald im Alltag einsetzen zu können.

Und was hat das nun mit Kunst zu tun? Ganz einfach: Die Wissenschaftler wollten etwas tun, um die teilweise doch sehr theoretischen Ergebnisse der Grundlagenforschung einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Eine von vielen Ideen war, einen Künstler zu bitten, sich mit dem neuen Werkstoff Textilbeton auseinander zu setzen. Die Ergebnisse – wie auch immer sie geraten würden – sollten dann in einem Kalender veröffentlicht und in einer Ausstellung gezeigt werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft als Förderer des SFB 528 nahm diese Idee begeistert auf und unterstützte sie finanziell.

Sie ahnen es: Der Künstler ist Einhart Grotegut. Er ist ein ewig Forschender und Fragender, auch wenn er das seit einigen Jahren nicht mehr an der TU Dresden macht. Er hat an der TU Architektur studiert, vorher auf dem Weg zum Abitur schulbegleitend Maurer gelernt – das Bauen und der Umgang mit Baustoffen sind ihm also nicht fremd. Grotegut malt und zeichnet seit 1975. Da war er 22 Jahre jung und studierte noch. Im Architekturstudium erhielt er die solide Ausbildung, die neben dem kreativen Geist unabdingbar ist, um solide Arbeiten abliefern zu können. Der Dresdner Maler Hans Kinder und der Künstler-Architekt Jürgen Schieferdecker prägten ihn und seine Arbeiten.

Groteguts Arbeiten waren schon immer vielschichtig. Früh hatte er angefangen, sich für Geschichte zu interessieren. Und so wie man Geschichte ablesen kann (wenn man es denn zu deuten weiß), wenn man sich durch verschiedene Schichten in die Tiefe buddelt, so geht Einhart Grotegut bei seinen Bildern den umgekehrten Weg: Schicht um Schicht baut er auf und collagiert, was die Zeit decollagiert hat. Das grotegutsche Prinzip des Malens in Schichten hat er schon immer mit stets anderen, für ihn neuen Materialien dekliniert. Zeichungen, Radierungen, dieselben mit Erde übermalt. Es gab Rosshaare und Rostiges, es gab Gold und Feuer, das die Bilder gezielt zerstörte. Experimentierfreudig war Grotegut schon immer!

Und dann kommen die Bauingenieure und bitten ihn, mit Textilbeton zu arbeiten. Nur zögerlich sagte der Künstler zu – Beton klang ihm denn wohl auch anfangs eher befremdlich. Spannend war zu verfolgen, wie er sich dem Material näherte: Der Künstler wurde zum Forscher, zum Fragenden, zum Hinterfragenden. Er ging in die Labore der TU Dresden, unterhielt sich mit Professoren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit Facetten von Textilbeton zu tun hatten. Grotegut las Vorträge und kämpfte mit Power-Point-Foliensätzen, er studierte wissenschaftliche Veröffentlichungen.

Das Gemeine an seinem Auftrag war, dass er alle Freiheiten hatte. Es gab keine Vorgaben außer dem Wunsch, einen Kalender publizieren zu wollen – was die Zahl der Kunstwerke halbwegs festlegte. Die Faszination des leicht formbaren Materials inspirierte Grotegut zuerst zu einigen Plastiken – bei denen der gelernte Baufacharbeiter die Eigenschaften des neuen Materials ausprobierte und ausreizte. Dabei gab es reichlich Erkenntniszuwachs, denn nicht immer klappte alles. Aber das sollte nur ein Ausprobieren, ein Vorspiel sein, was ihn nicht wirklich befriedigte. Doch eines Tages begriff der Künstler Grotegut das Material in seiner vollen Komplexität: Er nutzte es, um mit dem Textil­beton zu malen!

Grotegut mischt Farbpigmente in den Beton, nutzt die Textilien nicht nur zur Verstärkung, sondern auch als Bildbestandteil, lässt die Filamente bewusst den Rahmen sprengen, den das Bild sich gibt. Die verschiedenen Lagen hauchdünnen Betons überdecken sich und scheinen durch – einige Bilder sind zweiseitig ausgestaltet. Das Material ist gleichzeitig sowohl Bildgrund als auch das zu betrachtende Kunstwerk: Einhart Grotegut ist sich selbst treu geblieben, aber seine Bilder aus Textilbeton sind in eine neue Dimension vorgestoßen. Sie folgen dabei im besten Sinn dem Geist von Antoine de Saint-Exupéry: „Kunst ist nicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt,“ sagte er, „sondern wenn es nichts gibt, was man weglassen könnte.“

DANK
an Dr. Wilhelm Zörgiebel vom GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau. Er ist einer der beiden Geschäftsführenden Gesellschafter und eigentlich eher für Vermietungen hier zuständig – uns hat er die Räumlichkeiten so überlassen, was wir ganz toll finden. Wir haben gestern bei einer Vorab-Besichtigung vereinbart, dass mindestens fünf von Ihnen hier Kunst kaufen und wir dann vom Erlös die nächste Ausstellung gegen reelle Miete in diesem wunderschönen Raum veranstalten.

Dank an Mario Kristen, der das Polnisch-Sächsische Wirtschaftsforum organisiert hat und uns spontan mit ins Programm mit aufgenommen hat mit dieser Ausstellungseröffnung. Am Nachmittag während des Forums hat Dr. Frank Jesse, der Geschäftsführer des SFB 528, noch über die wirtschaftlichen Aspekte des Textilbetons referiert – ich hoffe, dass die Kunst eine passende und inspirierende Abrundung des Themas bietet.

Dank auch allen, die im Vorfeld und hinter den Kulissen geholfen haben – an der TU, hier in Hellerau. Ich nenne keine Namen – aber ihr wisst schon, dass es ohne Euch nicht gegangen wäre.

Und nun, zum Abschluss, noch einmal Betonmucke!

Ausstellungs-Preview

UVS
4. September 2008
Ausstellungs-Preview
Dr. Wilhelm Zörgiebel (links) und Prof. Manfred Curbach vor einem neuen Werk von Einhart Grotegut

Vor dem erwarteten Ansturm morgen Abend bei der offiziellen Vernissage hatten wir heute im kleinen Kreis eine Vorbesichtigung der „Beton-Blätter“ von Einhart Grotegut. Hier erklärt Prof. Manfred Curbach, Sprecher des Sonderforschungsbereichs 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ dem Hausherrn Dr. Wilhelm Zörgiebel, Geschäftsführender Gesellschafter vom GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau, die Machart der Blätter aus Textilbeton. Die Ausstellung ist vom 5. bis 19. September jeweils von 15 bis 20 Uhr geöffnet (am 14. September von zehn bis 20 Uhr).

Die Seiten der Textilbeton-Kunst

Ausstellung Beton-Blätter

Kunst mit Textilbeton
Einhart Grotegut in Hellerau

Einhart Grotegut hat im vergangenen Jahr mit Textilbeton experimentiert und die trockene Grundlagenforschung eines Sonderforschungsbereichs (des SFB 528) kunstvoll interpretiert: Beton-Blätter entstanden, bei denen es keine Leinwand gibt: Textilbeton ist bei Grotegut Grundlage und Bild in einem. Dem grauen Baustoff mischt der Dresdner Künstler Farbpigmente bei und trägt Schicht um Schicht hauchdünn neue Informationen auf, ritzt mit einem Spachtel Formen in das Bild – ein langwieriger kreativer Prozess, der zu erstaunlichen Ergebnissen führt.

Vom 5. bis zum 19. September werden Groteguts Beton-Blätter erstmals in einer öffentlichen Ausstellung gezeigt: Im Raum „Tessenow“ (Haus A, OG) des GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau. Öffnungszeiten sind täglich 15 bis 20 Uhr, am Tag des offenen Denkmals (14. September) von 10 bis 20 Uhr.

Zur Ausstellungseröffnung am 4. September um 20 Uhr, die im Rahmen des fünften Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforums stattfindet, spricht Ulrich van Stipriaan die einführenden Worte, die musikalische Umrahmung gestalten Christoph Dehne (Drums) und Torsten Lang (Gitarre) – und selbstverständlich ist der Künstler (im Bild während der Aufbauarbeiten gestern in Hellerau) anwesend und steht für Gespräche zur Verfügung.

Auf der Seite www.textilbeton-kunst.de gibt es vorab Informationen über einige der Werke, die als Kalender des Sonderforschungsbereichs 528 gedruckt wurden.

Einen Film mit dem Künstler beim Herstellungsprozess gibt es auch – er wurde im Rahmen von DFG Science TV gedreht.

Brückenbau in Norwegen

ExkursionsteilnehmerInnen

ExkursionsteilnehmerInnen

Brückenbau in Norwegen ist noch eine wirkliche Herausforderung für alle am Bau Beteiligten – von der Planung bis zur Realisierung der häufig sehr großen Spannweiten in schwierigstem Gelände. Davon konnten sich 17 Studenten des 8. Semesters auf ihrer elftägigen Brückenbauexkursion überzeugen. Völlig erschöpft, aber um ein riesiges Erfahrungsspektrum reicher kamen sie am 20. August von der ca. 5000km langen Tour über Malmö, Oslo, Trondheim, Bergen, Stavanger und Kristiansand zurück. Auf dem Programm standen viele Baustellenbesichtigungen (z.B. City-Tunnel Malmö, das Tjuvholmen-Unterwasserparkhaus in Oslo oder das PPP-Projekt der E18 zwischen Kristiansand und Grimstad), Besuche der Universitäten in Trondheim und Bergen sowie Führungen in einer Erdölraffinerie und in einer großen Werft. So konnten die Studenten neben vielen fachlichen Erfahrungen auch ein Bild von ihren zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten als Bauingenieure gewinnen. Großer Dank gilt allen Gastgebern in Norwegen und ganz besonders den Sponsoren der Reise, der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden sowie den Baufirmen Bilfinger+Berger und Adam Hörnig, welche neben der finanziellen auch erhebliche programmatische Unterstützung leisteten.

Stiftung Sachsen. Land der Ingenieure

UVS
28. August 2008

Die Ingenieurkammer Sachsen hat die Stiftung „Sachsen. Land der Ingenieure“ gegründet: Durch die Stiftung soll der ingenieur- und naturwissenschaftlich orientierten Ausbildung an den allgemeinbildenden Schulen des Freistaates Sachsen künftig besondere Förderung zuteil werden. Hauptaufgabe der Stiftung ist es, Kinder und junge Menschen für Naturwissenschaften zu begeistern und besonders Begabten zusätzliche Chancen zu eröffnen.

[via buergeruni.de]

Wissens-Export nach New York

UVS
26. August 2008

Wenn es um Glasbau geht, sind Dresdner Forscher Spitze – ihr umfangreiches Wissen ist weltweit gefragt: Für ein eintägiges Seminar „Structural Use of Glass – an introduction for building professionals“ werden Prof. Bernhard Weller und Dipl.-Ing. Sebastian Thieme vom Institut für Baukonstruktion der Fakultät Bauingenieurwesen Gäste der Columbia University New York und der veranstaltenden Structural Engineers Association of New York sein.

Zusammen mit Professor Christian Meyer, Columbia University und Dr.-Ing. Wilfried Laufs, Thornton Tomasetti, Inc. wird das Seminar am 19. September Themen wie Glas als Baumaterial, Konstruktions- und Design-Prinzipien behandeln.

Doppeldiplom-Info: Exkursion nach Trento

Für Interessenten eines Doppeldiplom-Studiums in Trento findet vom 6. bis 9. November 2008 eine Exkursion nach Trento statt. Ziel ist, die Universität, die Wohnheime, die Stadt Trento und das Umland kennen zu lernen und mit Teilnehmern des Programms zu sprechen.

Die Anreise erfolgt per Kleinbus, übernachtet wird voraussichtlich in einer Jugendherberge.

Bewerbung zur Exkursion können schriftlich im Dekanat abgegeben werden (adressiert an Prof. Dr.-Ing. Peter Jehle) oder per Email an steffi.wagner@tu-dresden.de geschickt werden. Im Anschreiben sollte eine Begründung für die Teilnahme an der Exkursion stehen, ein Lebenslauf sowie eine Notenübersicht sollen beigefügt werden. Die Teilnahme ist mit einem Kostenbeitrag verbunden.

Um am Doppeldiplomprogramm teilnehmen zu können, müssen bis zum Ende des 6. Semesters Sprachkenntnisse im Umfang von vier Semestern Sprachausbildung an der TU Dresden (entspricht Sprachniveau UNIcert1 bzw. A2-B1, Italienischausbildung am Gymnasium wird angerechnet) nachgewiesen werden. Die Sprache kann kostenlos in Sprachkursen an der TU Dresden erlernt werden und wird auf die im Studienplan vorgegebene Sprachausbildung angerechnet. Das üblicherweise vorgesehene kostenlose Sprachkontigent der TU Dresden wird für TeilnehmerInnen dieses Programms im notwendigen Maße erhöht.

Weitere Voraussetzung für die Teilnahme ist der erfolgreiche Abschluss des 6. Semesters. Vom 7. bis zum 10. Semester wird in Trento studiert, die Diplomarbeit kann in Trento oder in Dresden geschrieben werden.

Wohnen im Grünen

UVS
25. August 2008
Wohnen im Holzhaus

Bei einer Gartenschau erwartet man nicht unbedingt Anregungen für alternatives Leben oder Bauen. In Neu-Ulm gibt es aber genau das: In einem der drei Bereiche, die zusammen die dortige Landesgartenschau bilden, gibt es – eingebettet in Gartenlandschaft, soviel Bezug zum Thema muss sein – Beispiele für Wohnexperimente in Theorie und Praxis.

Wohnen im Holzhaus – gibt’s natürlich schon, aber immer wieder sieht man neue Möglicheiten. Die Firma artecto hat ein Haus mit großer Glasfront und integrierter Küche sowie nahezu hausgroßer Dachterrasse aufgestellt – was im Sommer die Wohnfläche im Ernstfall glatt verdoppelt.

Unkonventionell die Idee, im Plastikkubus zu wohnen – als Wochenendhaus denkbar, sagte Volkes Stimme bei der Begehung, doch wenn da mehr als zwei solch marsianischer Ensemble stehen, wird’s schon wieder langweilig bis abschreckend. Energiemanagement hingegen, ebenfalls in einem eher futuristisch anmutenden Pavillon angepriesen, ist ein Thema, das kommt. Man kann die Erkenntnisse ja auch im normalen Bau anwenden und muss nicht in ein Haus auf dem Mars ziehen…

Bauen mit Beton

Dass es bei Beton darauf ankommt, was man daraus macht, sagen die Betonhersteller schon lange. In Neu-Ulm demonstrieren sie eindrucksvoll (aber in der Umsetzung ein wenig wirklichkeitsfremd), wie sie das meinen: Ein recht großer Komplex demonstriert, wie die junge Mutter ihrer zehnjährigen Tochter im perfekten Denglisch erklärte, Outdoor-Wohnen mit allen Schikanen. Sichtbeton, Ultraleichtbeton, lichtdurchlässiger oder sich selbst reinigender Beton bilden einen ansehnlichen und beeindruckenden Komplex mit Wasserfall, Teich, Wänden mit Durchblick, Sitzmöbeln und Küche. Überdacht ist da allerdings nichts, was die Anlage zu einem sehr luxuriösen Zusatzangebot macht.

Gar nicht großzügig leben die drei Bewohner von Minimalwohnräumen. Fast wie im Zoo (!Vorsicht! Löwe nässt durchs Gitter! Nicht füttern!“ deutet ein rotes Schild auf das Experiment hin: „!Achtung! Diese raum.27-Objekte sind bewohnt“. Der Kfz-Sachverständige Eberhard Knopf sitzt vor seinem 3x3x3-Meter-Kubus und trinkt Kaffee. Er scheint öfter draußen zu sitzen, braungebrannt wie er ist. Bereitwillig gibt er Auskunft, antwortet immer geduldig, obwohl er sich sicher oft aktiv den Satz ins Gedächtnis rufen muss, dass es keine dummen Fragen gibt…

Leben im 9-Kubikmeter-Haus

Seine Nachbarin Bärbel Schmid sieht er nicht, weil ihr Haus versetzt hinter seinem ist. Sie werkelt in der kleinen Hütte herum, ein Plakat im – traditionell ausgedrückt: – Vorgarten gibt Auskunft. Frau Schmid ist ein Kunstwerk, sie gibt Performances.

Der oder die dritte im Bunde ist nicht zu sehen, der Wohnraum geschlossen. Vielleicht ist er/sie geflohen, weil die Mülltonne voll war (sie stand, mit Dosen gut angereichert, mitten im Raum). Vielleicht aber wollte er/sie sich auch nur informieren, was es sonst noch für Möglichkeiten alternativen Wohnens gibt oder Nachschub holen…

Wechsel zu einem Masterstudiengang

Im Rahmen der diesjährigen Plenarversammlung des Fakultätentages für Bauingenieurwesen und Geodäsie (FTBG) wurde der folgende Beschluss durch die Mitglieder des Fakultätentages verabschiedet:

Der FTBG empfiehlt seinen Mitgliedsfakultäten, Bauingenieur-Absolventen aus Bachelor-Studiengängen von Mitgliedsfakultäten des FTBG den Einstieg in ein Bauingenieur-Masterstudium grundsätzlich ohne die Erfüllung zusätzlicher inhaltlicher Auflagen (z. B. in Form von durch ECTS-Punkte nachzuweisenden Kursen) zu gestatten.

Durch die theoretisch-methodische Ausrichtung universitärer Bachelor-Studiengänge sind die Grundlagen und inhaltlichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches wissenschaftlich orientiertes Masterstudium an Universitäten bereits institutionell nachgewiesen.

In gleicher Weise empfiehlt der FTBG auch, Studenten seiner Mitgliedsfakultäten aus universitären Diplom-Bauingenieurstudiengängen den direkten Zugang in ein Bauingenieur-Masterstudium zu ermöglichen, sofern der Student bereits die ECTS-Leistungspunkte des Diplomstudiengangs gemäß Studienplan im Umfang eines Bachelor-Abschlusses erfolgreich nachweisen kann.