Mit der VR-Brille die Widerstandsfähigkeit eines Deiches beurteilen – 43. Wasserbaukolloquium „Interdisziplinärer Wasserbau im digitalen Wandel“

Es ist kaum noch vorstellbar, aber es gab eine Zeit vor Corona. Mittlerweile weiß niemand, wann wieder große Tagungen an der TU Dresden stattfinden können. Bis zuletzt war auch unsicher, ob das „Dresdner Wasserbaukolloquium“, das vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der TU Dresden jährlich veranstaltet wird, trotz der schwierigen Situation durchgeführt werden kann. Aufgrund des frühen Zeitraums (5./6. März 2020) und unter Berücksichtigung der zu dieser Zeit seitens des Robert-Koch-Instituts und des Gesundheitsamts der Landeshauptstadt Dresden geltenden Empfehlungen, entschied man sich nach tiefgründiger Abwägung letztlich für eine Durchführung der Konferenz. Mittlerweile ist klar, dass das Kolloquium in diesem Frühjahr die einzige große Veranstaltung an unserer Fakultät bleiben wird.

Prof. Jürgen Stamm, Leiter des Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik eröffnet das 43. Wasserbaukolloquium



Nachdem sich ursprünglich mehr als 400 Teilnehmer angemeldet hatten, waren immerhin noch ca. 300 Teilnehmer und 36 Aussteller zu dieser wichtigen Fachkonferenz nach Dresden gekommen. Dabei ließen die Veranstalter größte Umsicht walten und trafen umfassende Vorkehrungen, um keinen Ort für eine Ausbreitung des Corona-Virus in den Tagungsräumlichkeiten des Maritim International Congress Center zu bieten. Alle Teilnehmer wurden dabei auch auf die eigene Verantwortung hingewiesen, so dass z. B. auf den Namensschildern freundlich auf den Verzicht des Händeschüttelns hingewiesen wurde. Passend zum diesjährigen Tagungsthema „Interdisziplinärer Wasserbau im digitalen Wandel“ wurden von ca. 50 Fachvorträgen einige Vorträge notgedrungen per Videoverbindung, u.a. in die Schweiz, gehalten und fachlich diskutiert – ein kleiner Ausblick in die digitale Zukunft?


Nachdem Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm die Konferenz eröffnet hatte, wurden Grußworte in diesem Jahr von der Dresdner Umweltbürgermeisterin Frau E. Jähnigen, von Herrn Dr.-Ing. A. Eckhardt vom Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau e.V. sowie von Herrn Prof. H. Milke von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. an die Teilnehmer überbracht. Gerade der Austausch zwischen Vertretern verschiedener Fachrichtungen aus Praxis, Forschung und Behörden sei es, der interdisziplinäres Arbeiten ermöglicht, betonten alle Redner in ihren Ansprachen und bezogen sich damit auf das übergeordnete Konferenzthema. In der anschließenden Keynote von Prof. Dr.-Ing. A. Niemann der Universität Duisburg- Essen standen insbesondere die Herausforderungen der Digitalisierung für Wasserbau und Wasserwirtschaft im Mittelpunkt.

Keynotespeaker A. Niemann vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Zentrum für Wasser- und Umweltforschung, Universität Duisburg-Essen zum Thema “ Aktuelle Perspektiven von Digitalisierung und KI-Anwendungen in Wasserbau und Wasserwirtschaft“
Preisträger der diesjährigen Hubert-Engels-Medaille: Segio Frederico Spadari
Preisträger der diesjährigen Hubert-Engels-Medaille: Márcio Salgueire Roth

Traditionell fand im Rahmen der Konferenzeröffnung auch die Verleihung der Hubert-Engels-Medaillen für herausragende studentische Arbeiten auf dem Gebiet des Wasserbaus statt. In diesem Jahr erhielten Herr Sergio Frederico Spadari für seine Arbeit zum Thema „Experimental investigations of vortex flows“ und Herr Márcio Salgueiro Roth für seine Beschäftigung mit der „Implementierung einer geometrischen Rauheit für Wandbrandbedingungen in der 3D-HN-Modellierung“ diese Auszeichnung.

Neu in diesem Jahr: Auch die TU Dresden, genauer gesagt das Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (IWD), war mit einem Stand auf der konferenzbegleitenden Fachmesse vertreten. Vorrangiges Thema hier: Wie kann die Digitalisierung sinnvoll in die wasserbauliche Forschungsarbeit eingebunden werden und neue Wege für den Erkenntnisgewinn aufzeigen. Einen besonderen Fokus legten die Dresdner Forscher an ihrem Stand auf verbesserte Visualisierungsmethoden für wasserbauliche Fragestellungen. Mit einer VR-Brille konnten sich Besucher z. B. in animierte Strömungen mehrerer Fischaufstiegsanlagen hineindenken sowie ein extremes Hochwasserszenario der Elbe, auf der Augustusbrücke innerhalb eines virtuellen Dresdens stehend, erleben.

Einmal die VR-Brille auf dem Kopf, konnten weiterhin sogenannte Injektionskörper, die z. B. der Deichsanierung dienen, virtuell betrachtet und analysiert werden. Dabei wird in Realität ein Acrylatgeel in den Erdkörper gepresst um mangelhafte Flussdeiche wieder wasserundurchlässiger zu machen. Die Ausbreitung des Gels im Deichkörper bis zur Erhärtung ist von außen allerdings nicht sichtbar, so
dass ein Erfolg der Maßnahme daher schwer einschätzbar wird. Aus
diesem Grund fanden im Wasserbaulabor der TU Dresden entsprechende
Modellversuche statt und erhaltene Injektionskörper wurden
dreidimensional vermessen. Dadurch standen Datensätze für die VR-Visualisierung zur Verfügung. Die Besucher des Messestandes konnten
sich nun mithilfe der Brille durch den Deich bewegen und dadurch die
Qualität der Injektionskörper direkt beurteilen.
Als weitere Möglichkeit, verschiedene Forschungs- und Arbeitsfelder zu
digitalisieren, sahen viele Konferenzteilnehmer die Einbindung des
„Building Information Modeling“ (BIM) in den Wasserbau als wesentliches
Betätigungsfeld der nahen Zukunft an. Dabei sind für Wasserbauvorhaben
spezifische BIM-Strategien zu entwickeln, da sich die Charakteristiken und
Einwirkungen auf die Bauwerke von denen des z. B. klassischen Hochbaus
zum Teil wesentlich unterscheiden. Einige Redner stellten dazu
interessante Ansätze vor.

Begleitend zum Kolloquium: Umfangreiche Messe mit Fachausstellern

Alle Konferenzbeiträge wurden in einem Tagungsband („Dresdner Wasserbauliche Mitteilungen – Heft 63“; ISBN-Nummer 978-3-86780-627-5) abgedruckt, der beim Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (wasserbaukolloquium@tu-dresden), wie auch frühere Bände, bestellt werden kann. Darüber hinaus werden die Beiträge in digitaler Form in der Verkehrswasserbaulichen Zentralbibliothek veröffentlicht. Im nächsten Jahr wird das 44. Dresdner Wasserbaukolloquium am 4. und 5. März 2021, dann unter hoffentlich wieder normalen Bedingungen, zum Thema „Wasserbau zwischen Hochwasser und Wassermangel“ stattfinden.

39. Dresdner Wasserbaukolloquium

Wasserbaukolloquium2016
Wasserbaukolloquium 2016. Bilder. Ulrich van Stipriaan

Das Dresdner Wasserbaukolloquium folgte der langjährigen Tradition und bot auch in diesem Jahr vom 3. bis 4. März 2016 eine Erfahrungsaustauschplattform für Wissenschaftler, Behörden und Ingenieurbüros. Das Thema „Gewässerentwicklung & Hochwasserrisikomanagement – Synergien, Konflikte und Lösungen aus EU-WRRL und EU-HWRM-RL“ wurde in insgesamt 51 Fachvorträgen durchleuchtet. MinDirig Peter Fuhrmann vom Umweltministerium Baden-Württemberg (z. Zt. LAWA-Vorsitz) stellte in seinem Impulsvortrag den Status quo und die Herausforderungen bei der Umsetzung beider EU-Richtlinien aus Sicht der Länder vor. Die Referenten berichteten aus ihren Erfahrungen bei der Umsetzung von Hochwasserschutzprojekten und/oder Gewässerentwicklungsmaßnahmen und wie diese gemeinsam unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung erfolgreich umgesetzt werden können. Auch aktuelle Forschungsthemen zur Weiterentwicklung von hydronumerischen Modellen gekoppelt mit 3d-Stadtmodellen (FloRiCiMo), Konzepten zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern (KNEF++), Gewässer-Morphologie-Bauwerksinteraktion ebenso wie Teilprojekte aus der BMBF-geförderten ReWaM-Familie wurden vorgestellt.

Die 280 Teilnehmer nutzen die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch im Rahmen der Abendveranstaltung im Carolaschlösschen.

Eine große Bereicherung erfuhr die Veranstaltung durch die begleitende Fachausstellung mit 30 Firmen, die ihre Produkte und Leistungen im Bereich des Wasserbaus vorstellten.

Die Erfüllung der Wasserrahmenrichtlinie sei ein ambitioniertes Ziel, gebe aber die richtige Richtung für das wasserwirtschaftliche Handeln aktuell und in Zukunft vor, so resümierte Prof. Stamm, der Direktor des veranstaltenden Institutes das Kolloquium in seinen Schlussworten.

Die Fachvorträge sind im Band 57 der Dresdner Wasserbaulichen Mitteilungen veröffentlicht und können am Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik käuflich erworben werden.

Im nächsten Jahr findet das 40. Dresdner Wasserbaukolloquium mit dem Thema „Bemessung im Wasserbau: Klimaanpassung, Untersuchungen, Regeln, Planung, Ausführung.“ am 9. und 10. März 2017 statt.

Messen und überwachen im Wasserbau und am Gewässer

UVS
9. März 2015

Eindrücke vom Wasserbaukolloquium
Eindrücke vom Wasserbaukolloquium

Mess- und Überwachungsaufgaben fallen auch im Wasserbau und in der Wasserwirtschaft immer dann an, wenn quantitative Aussagen oder Planungen erfolgen sollen. Das 38. Dresdner Wasserbaukolloquium am 5. und 6. März diesen Jahres war dem Thema „Messen und überwachen im Wasserbau und am Gewässer“ gewidmet. Fast 350 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Polen und Norwegen waren auf Einladung des Institutes für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Technischen Universität ins Internationale Congress Centrum Dresden gekommen, um interessiert die Fachvorträge und Diskussionen der Veranstaltung zu verfolgen.

In seinen Eröffnungsworten ging Reinhard Pohl auf die Geschichte des seit 1954 stattfindenden Wasserbaukolloquiums sowie auf die Notwendigkeit der Messdatenerhebung und –verarbeitung ein.

Grußworte vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (MinDgt. Ulrich Kraus), von der DWA und der Ingenieurkammer Sachsen (Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke) und vom BWK (MR Dr. Andreas Eckardt), sowie ein Einführungsreferat über die Grundzüge der Mess- und Überwachungsaufgaben in der sächsischen Wasserwirtschaft (Dr. Uwe Müller, Abteilungsleiter (Wasser, Boden, Wertstoffe) im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) füllten die einführende Sitzung.

Die sich anschließenden Vortragsblöcke waren auf die folgenden Themen ausgerichtet:

  • Hydrologische Messnetze und Messwerterfassung
  • Messen und Überwachen an massiven Wasserbauwerken
  • Messen und Überwachen an Erdbauwerken und in der Geotechnik
  • Sediment und Geschiebe
  • Wassergüte
  • Monitoring mit ökologischen Zielstellungen
  • Messaufgaben im Modellversuchswesen
  • Digitale Gelände-, Flussschlauch- und Bauwerksmodelle
  • Messtechnik- Messverfahren
  • Kalibrierung mit Messwerten
  • Messergebnisse und Datenmanagement

Die Inhalte der 60 Vorträge in zwei parallelen Sessions reichten dabei von den Messkonzepten über die Messtechnik bis zur Auswertung der Ergebnisse, denn die gewonnenen Informationen werden zum Erkenntnisgewinn, als Bemessungsgrundlage, für die Modellierung, als Kontrollmöglichkeit und für weitere wichtige fachliche Aufgaben benötigt.

26 Unternehmen, Institutionen und Verbände, unter ihnen auch die DWA und der BWK stellten sich mit ihren Angeboten für Dienstleistungen und Produkte den Teilnehmern im Rahmen einer von den Besuchern der Veranstaltung stark frequentierten Fachausstellung vor.

Die Vorträge wurden in einem Tagungsband (ISBN 978-3-86780-20-2) abgedruckt, der beim Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik z.B. unter wasserbaukolloquium@tu-dresden.de wie auch die vorangehenden Bände der Dresdner Wasserbaulichen Mitteilungen bestellt werden kann.

Das 39. Dresdner Wasserbaukolloquium wird sich am 3. und 4. März 2016 mit der Umsetzung von Richtlinien und Normen zur Gewässerbeschaffenheit und zum Hochwasserschutz beschäftigen. In seinem Schlusswort mit dem Resümee der Veranstaltung lud Prof. Stamm, Direktor des veranstaltenden Institutes, schon jetzt alle interessierten Fachkolleginnen und Kollegen dazu ein.

Reinhard Pohl

Reger Gedankenaustausch

Wasserbaukolloquium2014Simulationsverfahren und Modelle für Wasserbau und Wasserwirtschaft standen im Mittelpunkt des 37. Dresdner Wasserbaukolloquiums, das am 13. und 14. März im Dresdner Kongresszentrum stattfand.

Dass ohne Simulation (im Sinne von Modellieren der oft sehr komplexen Realität) nichts (mehr) geht, machten die Redner des Kolloquiums in anschaulicher Art deutlich. Prof. Jürgen Stamm vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik: „Modelle halten in nahezu allen Bereichen des Wasserbaus und der Wasserwirtschaft Einzug. Unterstützt durch Expertenmeinung werden sie zu unerlässlichen Entscheidungsunterstützungshilfen!“

Prof. Peter Krebs, Sprecher der Fachrichtung Hydrowissenschaften an der TU Dresden, gab in seiner inspirierenden Keynote „Wasserforschung zur Daseinsvorsorge – Puzzleelemente zum IWRM“ (wobei IWRM für Integriertes Wasserressourcen-Management steht), nicht einen Überblick über seine Forschung, sondern auch jede Menge Denkanstöße. Dass es ohne Modellierung nicht geht, war ein Fazit – aber dass es für belastbare Ergebnisse auch der Zusammenarbeit vieler Disziplinen bedarf, eine andere mitnehmenswerte Erkenntnis.

In insgesamt sechs Blöcken diskutierten dann die Teilnehmerinnen und Teilnehmer intensiv die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis. Der rege Gedankenaustausch fand aber auch in den Pausen statt, die mit der Fachausstellung im eigenen Raum auch örtlich zwischen den Sitzungsräumen lag.

Staubauwerke – ein zentrales und relevantes Element im Wasserbauwesen

35. Wasserbaukolloquium in Dresden

Das 35. Dresdner Wasserbaukolloquium stand unter dem Motto „Staubauwerke – planen, bauen, betreiben“. An zwei Tagen haben sich 249 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus fünf Ländern in über 50 Beiträgen zu konstruktiven Aspekten des Wasserbaus ausgetauscht. Die Vorträge waren teils in parallelen Sitzungen organisiert, so dass die Teilnehmer aus den fünf Schwerpunkten (Konstruktive Gestaltung / Betreiben und Bewirtschaften / Ökologische Aspekte / Sanierung und Ertüchtigung / Rechtliche und öffentliche Belange) sich das individuell passende Programm zusammenstellen konnten.

Schon die Auflistung der Veranstalter lässt erahnen, welch unterschiedliche und sich ergänzende Fachkompetenz beim alljährlichen Treffen der Wasserbauer in Dresden zusammenkommt: Veranstalter ist die Gesellschaft der Förderer des Hubert-Engels-Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik an der Technischen Universität Dresden, kooperierende Partner sind das Deutsche Talsperrenkomitee, Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall sowie der Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau.

„Staubauwerke haben trotz des mittlerweile hohen Erfahrtungs- und Wissensstandes nichts an ihrer Faszination verloren und bleiben weiterhin ein zentrales und relevantes Element im Wasserbauwesen“, sagte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik in seiner Begrüßung. Die angeregten Diskussionen und der fachliche Austausch während der Sitzungen und in den Pausen zeigten deutlich, wie spannend Innovationen, Entwicklungen und zukünftige Anforderungen im Bereich des konstruktiven Wasserbaus mit dem Fokus auf Staubauwerke wie Staumauern, Dämme, Wehre, Sperrwerke und Ringdämme für Pumpspeicherbecken (immer noch) sind.

Das 36. Dresdner Wasserbaukolloquium wird im kommenden Jahr (am 7./8. oder 14./15. März) die Experten zum Thema „Technischer und organisatorischer Hochwasserschutz – Bauwerke, Anforderungen, Modelle“ in Dresden vereinen.

Erfolgreiches Wasserbaukolloquium zum Thema Wasserkraft

WasserbaukolloquiumBeim 34. Wasserbaukolloquium

Steigender Energiebedarf, Klimawandel und das Ziel, bis 2050 den Anteil erneuerbarer Energien wesentlich zu steigern stellen neue Herausforderungen dar. Das gilt insbesondere auch deshalb, weil die Daseinsvorsorge von uns Menschen betroffen ist. Das 34. Dresdner Wasserbaukolloquium am 10. und 11. März 2011 nahm sich dieser Problematik unter der Überschrift „Wasserkraft: mehr Wirkungsgrad + mehr Ökologie = mehr Zukunft“ an.

Über 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus zehn Ländern waren der Einladung ins Internationale Congress Centrum Dresden gefolgt, um am 10. und 11. März an der Veranstaltung, die unter der Tagungsleitung von Prof. Dr.-Ing. habil. Kai-Uwe Graw stand, teilzunehmen. Organisiert wurde sie wiederum vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Technischen Universität und dessen Förderverein im Einvernehmen mit den beiden Fachverbänden BWK und DWA. 1954 wurde das erste Wasserbaukolloquium aus Anlass des 100. Geburtstages des Laborgründers Prof. Hubert Engels durchgeführt. Nun war es die 34. Veranstaltung des mittlerweile jährlich stattfindenden Kolloquiums.

Neben den Grundsatzfragen der Wasserkraftnutzung wurden während des 34. Dresdner Wasserbaukolloquiums in den verschiedenen Sessions folgende Schwerpunkte behandelt: Potenziale, Wirtschaftlichkeit, Umweltaspekte, Strömungsmodellierung, Bauwerke und Bauweisen, maritime Wasserkraftnutzung, Kleinwasserkraftnutzung bei geringen Fallhöhen.

Parallel fand zugleich das 5. Deutsche Meeresenergieforum statt, welches sich dem Stand, der Entwicklung und den technischen Lösungen der Meeresenergienutzung widmete. In der fachlichen Begleitausstellung präsentierten mehr als 20 Unternehmen, Institutionen und Verbände ihre Dienstleistungen und Produkte rund um die Wasserkraft.

Am Vortag der Veranstaltung hatte bereits ein Workshop mit mehr als 30 Teilnehmern zu optischen Strömungsmessverfahren stattgefunden, die auch bei der Untersuchung der An- und Abströmverhältnisse an Wasserkraftanlagen im wasserbaulichen Modell benutzt werden. Fachvorträge und Erfahrungsberichte wurden durch praktische Vorführungen an Versuchsständen ergänzt, bei denen die Verfahren Particle Image Velocimetry (PIV), Laser Doppler Anemometry (LDA) und 2-D Particle Tracking zur Anwendung kamen.

Der aktuelle Tagungsband mit den abgedruckten Vorträgen sowie frühere Bände der Dresdner Wasserbaulichen Mitteilungen können beim Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik wasserbaukolloquium@tu-dresden.de bestellt werden.

Das 35. Dresdner Wasserbaukolloquium wird zum Thema „Stauanlagen: Planen – Bauen – Betreiben“ am 8. und 9. März 2012 stattfinden. Weitere Informationen und das elektronische Anmeldeformular stehen online.

Reinhard Pohl

Hubert-Engels-Medaille für Dipl.-Ing. Eberhard Jüngel

Verleihung Hubert-Engels-MedailleEberhard Jüngel (links) erhielt die Hubert-Engels-Medaille aus den Händen von Prof. Jürgen Stamm

Die Hubert-Engels-Medaille, die zum Andenken an den Pionier des modernen wasserbaulichen Versuchswesens jährlich von der Gesellschaft der Förderer des Hubert-Engels-Labors ausgelobt wird, hat in diesem Jahr Dipl.-Ing. Eberhard Jüngel erhalten. Der Leiter des Betriebs Zwickauer Mulder/Obere Weiße Elster in der Landestalsperrenverwaltung des Freistaats Sachsen erhielt die Medaille „in Anerkennnung seiner hervorragenden fachlichen Leistungen auf dem breiten Arbeitsgebiet des Baus und Betriebs sowie der Überwachung und Unterhaltung von Talsperren und Gewässern“ im Rahmen des Dresdner Wasserbaukolloquiums, das am Mittwoch und Donnerstag im Dresdner Kongresscentrum stattfindet.

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm vom veranstaltenden Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der TU Dresden würdigte Jüngel als eine Persönlichkeit, die „in besonderer Weise erfolgreich im Bereich des Wasserbaus tätig ist“. Besondere Verdienste habe er sich im Jahr 2002 bei der Steuerung der Talsperren während des August-Hochwassers und bei der nachfolgenden Beseitigung der aufgetretenen Schäden erworben. „Herr Jüngel hat durch seine beruflichen Aktivitäten das Ansehen und die Bedeutung der „Wasser“- Bauingenieurs in der breiten Öffentlichkeit in besonderer und herausragender Weise dargestellt“, sagte Prof. Stamm.

Eberhard Jüngel hat an der Technischen Universität Dresden in den Jahren 1966 bis 1971 konstruktiven Wasserbau studiert. Seine berufliche Laufbahn begann beim Bau des Pumpspeicherwerks Markersbach und wurde mit der Tätigkeit als Bauleiter in der Komplexbauleitung der Talsperre Eibenstock – der größten ihrer Art in Sachsen – fortgesetzt. Ab 1989 war Jüngel aktiv beim Aufbau der Landestalsperrenverwaltung beteiligt; dort ist er seit 1991 als Betriebsleiter tätig.

Wasserkraft und Klimawandel

WasserbaukolloquiumIm Kongresszuntrum mit Blick auf die Hochwasser-Elbe findet das Kolloquium statt

Das Dresdner Wasserbaukolloquium 2009 findet heute und morgen im Kongresszentrum der Stadt Dresden statt. Thema ist die „Wasserkraftnutzung im Zeichen des Klimawandels“. Rund 250 TeilnehmerInnen besuchen den internationalen Kongress, den das Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Fakultät Bauingenieurwesen und die Gesellschaft der Förderer des Hubert-Engels Institutes in Zusammenarbeit mit den beiden Verbänden DWA und BWK veranstaltet. DIe mehr als ein Dutzend Beiträge von Rednern aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland werden simultan ins Deutsche übertragen (und die deutschen Beiträge den Gästen „ins Ohr“ übersetzt) – „nur so ist es möglich, internationale Aspekte in die Veranstaltung hineinzutragen“, sagte Prof. Kai-Uwe Graw bei seiner Begrüßung.

Ausführlicher Bericht folgt.