Am 25.11.2025 verteidigte Herr Marco Albert Öttl, M.Eng. erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Eine probabilistische Analyse homogener Flussdeiche unter Berücksichtigung multivariater Einwirkungen“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Ivo Herle (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr. Jürgen Stamm (TU Dresden), Prof. Dr. Jens Bender (Duale Hochschule Baden-Württemberg) und Prof. Dr. Kerstin Lesny (Universität Siegen) anwesend. Als weiteres Mitglied der Promotionskommission war Prof. Dr. Jens Otto (TU Dresden) anwesend. Die Fakultät gratuliert ganz herzlich.
Von links: Prof. Dr. Ivo Herle (TU Dresden), Prof. Dr. Jürgen Stamm (TU Dresden), Marco Albert Öttl, M.Eng., Prof. Dr. Jens Bender (Duale Hochschule Baden-Württemberg) und Prof. Dr. Jens Otto (TU Dresden). Bild: Stefan Gröschel
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren von Herrn Jan-Hauke Bartels, M.Sc. ein.
Das Thema der Dissertation lautet: „Alternde Bauwerksmonitoringsysteme – Beschreibung des Langzeitverhaltens und probabilistische Messanomalie-Detektion“
Die Verteidigung findet am Montag, dem 15.12.2025, 16:15 Uhr im Sitzungszimmer BEY E16, George-Bähr-Straße 1, 01069 Dresden statt.
Ein Studium ist eine prägende Lebensphase, die den Grundstein für die berufliche Zukunft legt. Die emotionale Bindung zur Hochschule – der Alma Mater, lateinisch für „nährende Mutter“ – bleibt dabei oft ein Leben lang bestehen. Eine solche Verbindung kann sowohl für die Fakultät als auch für die Absolventinnen und Absolventen eine große Bereicherung sein.
Seit dem vergangenen Jahr setzt der neu gegründete Alumniverein AltBau e.V. genau hier an: Er möchte diese Verbindung pflegen und mit verschiedenen Veranstaltungen lebendig halten. Bereits im ersten Jahr wurden verschiedene Formate erfolgreich umgesetzt – von der Firmenkontaktmesse „Baumarkt“ über das Sommerfest bis hin zu regelmäßigen Treffen im Beyer-Bau. So wird die Gemeinschaft der Ehemaligen aktiv gelebt und die Verbindung zwischen Fakultät und Alumni nachhaltig gestärkt.
Orga-Team vom AltBau e.V. von links: Antonia Etscher, Georg Schlieckau, Jovan Reuter, Friederike Ebert, Karl Wehner und Hannah Rescher. Bild: André Terpe
Vorläufiger Höhepunkt war der Absolventenball am 25. Oktober. Zum ersten Mal wurden unsere Absolventinnen und Absolventen nach der offiziellen Verabschiedung mit einem rauschenden Ball gefeiert und stilvoll ins Berufsleben verabschiedet – wir sagen: bis bald, liebe Absolventen und vielen Dank lieber AltBau e.V.
Nach vielen Jahren im World Trade Center – zunächst in der Dresdner Komödie, später im Hotel Elbflorenz – ist das Dresdner Baustatik-Seminar in diesem Jahr ins Zentrum der historischen Altstadt gezogen. Am 7. November fand im Hilton-Hotel das diesjährige Baustatik-Seminar statt. Organisiert vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden, der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen sowie der Ingenieurkammer Sachsen, ist die Konferenz mittlerweile ein fester Bestandteil der Wissenschaftskommunikation, wenn es darum geht, neue Erkenntnisse und Entwicklungen im Fachgebiet des Bauens und Planens in die breite Anwendung zu tragen. Diesem Anspruch wurden die Veranstalter auch in diesem Jahr wieder mit einer gelungenen Mischung aus Fachvorträgen gerecht.
Gleich zu Beginn ging Prof. Dr.-Ing. N. Gebbeken von der Bayerischen Ingenieurkammer in seinem Vortrag „Gebäudetyp e – Bauen nach dem ESEL-Prinzip“ auf die aktuellen Transformationen im Bauwesen ein. Nach seiner Einschätzung erfordern unbezahlbare Wohnungen, planetare Grenzen und der damit verbundene endliche Rohstoffvorrat sowie die gigantischen CO₂-Emissionen ein Umdenken hin zu einem einfacheren und sparsameren Bauen. Mit dem Gebäudetyp e zeigte er verschiedene Ansätze auf, wie sich Einsparpotenziale im Bauwesen realisieren lassen.
Übersicht über die Vorträge am Vormittag
Gebäudetyp e – Bauen nach dem ESEL-Prinzip Prof. Dr.-Ing. N. Gebbeken, Bayerische Ingenieurekammer-Bau,München
Künstliche neuronale Netze in der Baustatik Prof. Dr.-Ing. S. Freitag Institut für Baustatik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Aussteifung von Gebäuden aus Betonfertigteilen Prof. Dr.-Ing. V. T. Nguyen Institut für Betonbau, Technische Universität Graz
Neue Modellierungsansätze zur Simulation innovativer mineralischer Verbundwerkstoffe Prof. Dr.-Ing. M. Kaliske, Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke, Technische Universität Dresden
Gebäudetyp e: Prof. Dr.-Ing. N. Gebbeken, Bayerische Ingenieurekammer-Bau, München, Bild: André TerpeProf. Dr.-Ing. S. Freitag Institut für Baustatik, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Bild: André TerpeAussteifung von Gebäuden aus Betonfertigteilen, Prof. Dr.-Ing. V. T. Nguyen Institut für Betonbau, Technische Universität Graz
Verleihung des Günther-Grüning-Preis
Nach der gemeinsamen Mittagspause fand die diesjährige Verleihung des Günther-Grüning-Preis statt. Der Günther-Grüning-Preis, gestiftet von der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen, wird jährlich vergeben für hervorragende Proejektarbeiten (des 9. Semesters) oder Diplomarbeiten mit Themenstellungen auf folgenden Gebieten: – Zukunftsorientierte Nachweisverfahren für Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Zuverlässigkeit von Bauwerken – Entwicklung von Simulationsmodellen und numerischen Methoden zur Tragwerksanalyse – Beiträge zur Sicherheitsbeurteilung von Tragwerken.
Der Preis ist mit 2.000 Euro dotiert. Preisträger in diesem Jahr ist:
Konrad Osterheider für seine Diplomarbeit „Effiziente polymorphe Unschärfe-Analysen basierend auf Support Vector Machines“
Von links: Prof. Michael Kaliske,Dipl.-Ing. Konrad Osterheider, Dipl.-Ing. A. Forner, Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen e.V., Leipzig, Bild: Felix Hartung
Vorträge am Nachmittag
Belastungstest an der Bad Schandauer Elbbrücke Prof. Dr.-Ing. S. Marx, Institut für Massivbau, Technische Universität Dresden
Hintergründe der neuen Regelungen der Richtlinie 805 zur Bewertung von Ingenieurbauwerken Dr.-Ing. M. Bartzsch, GMG Ingenieurgesellschaft, Dresden
Sanierung Kehrwiederspitze Hamburg Dr.-Ing. J. Pontow, Ingenieurbüro Dr. Binnewies, Hamburg
Archiv der Avantgarden Dresden – Blockhaus Umbau und Sanierung Dipl.-Ing. C. Kühner,Wetzel & von Seht, Hamburg
„Software für Baustatik“ als Dialogplattform für Softwarehersteller und Tragwerksplaner Dr.-Ing. E. Lafuente Hernández, Krätzig & Partner Ingenieurgesellschaft für Bautechnik, Bochum Prof. Dr.-Ing. F. Fingerloos,Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Berlin
Schlusswort Dipl.-Ing. A. Forner, Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen e.V., Leipzig
Die Deutsche Akademie der Technikwissenschaften (acatech) hat Professor Michael Kaliske, Direktor des Instituts für Statik und Dynamik der Tragwerke an der Technischen Universität Dresden (TUD), als Mitglied aufgenommen. Die Wahl erfolgte auf Vorschlag des Präsidiums durch die Mitgliederversammlung der Akademie.
Als nationale Akademie und Stimme der Technikwissenschaften im In- und Ausland vereint acatech über 600 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Die Mitglieder sind in den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften, Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften aktiv und werden für ihre wissenschaftlichen Leistungen und für ihre Reputation in die Akademie aufgenommen. acatech veröffentlicht regelmäßig Positionen, Studien, Diskussionen und weitere Schriften zu gesellschaftlich und ökonomisch relevanten Themen und berät die Politik zu technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Zukunftsfragen.
Professor Michael Kaliske zur Aufnahme: „Über die Wahl habe ich mich sehr gefreut. Die Mitarbeit in der Akademie der Technikwissenschaften ist für mich ein wichtiger Schritt, der die Möglichkeit eröffnet, die eigenen wissenschaftlichen Kompetenzen in einen größeren gesellschaftlichen Rahmen zu stellen und Perspektiven mitzuentwickeln.“
Professor Kaliske ist seit 2006 Direktor des Instituts für Statik und Dynamik der Tragwerke an der Fakultät Bauingenieurwesen der TUD. Seine Forschung ist geprägt durch einen interdisziplinären Ansatz, der auf den Methoden der Computational Mechanics basiert. Kaliskes Forschungsthemen reichen von Grundlagen der Strukturmechanik über Materialmodellierung bis hin zu ingenieurpraktischen Anwendungen im Bauwesen und der Fahrzeugtechnik.
Projekt zur nachhaltigen Nutzung des Straßenverkehrssystems
Als Sprecher leitet Prof. Kaliske derzeit den Sonderforschungsbereich „Digitaler Zwilling Straße“. Das koordinierte, innovative und holistisch angelegte Grundlagenprojekt, wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und hat das Ziel, einen digitalen Zwilling des Systems Fahrzeug-Reifen-Fahrbahn zu entwickeln, um eine intelligente und nachhaltige Nutzung des Straßenverkehrssystems der Zukunft zu ermöglichen.
Zum Tag der Fakultät Bauingenieurwesen wurden am 24.Oktober unsere diesjährigen Absolventinnen und Absolventen feierlich verabschiedet. Zahlreiche Professorinnen, Professoren und Mitarbeitende der Fakultät fanden sich am Nachmittag im Hörsaal POT 81 im Potthoff-Bau ein, um gemeinsam mit den Absolventinnen und Absolventen sowie deren Angehörigen den Abschluss des Studienjahres 2024–2025 zu feiern. Traditionell wurden dabei auch besondere Auszeichnungen für herausragende Studienleistungen verliehen.
Nach der Begrüßung durch Dekanin Prof. Beckmann hielt Dr. Gregor Schacht den Festvortrag mit dem Titel „Brücken bauen“. Die Übergabe der Abschlusszertifikate sowie die Ehrung der besten Absolventinnen und Absolventen folgte im Anschluss. Auch die Absolventen selbst kamen zu Wort: In ihrer Rede blickten Dipl.-Ing. Constantin Rexa und Dipl.-Ing. Francisco Andrés Avilés Calvo stellvertretend für den Jahrgang auf die vergangenen Studienjahre zurück. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Fabian Zeller an der Gitarre und Raúl Beltrán mit Quena-Flöte.
Der EUROVIA-Straßenbau-Preis der EUROVIA Services GmbH wird jährlich für herausragende Abschlussarbeiten im Bereich des Straßenbaus verliehen. Die Preisübergabe erfolgte durch Dr.-Ing. habil. Dipl.-Ing. Katrin Hunstock, Regionallaborleiterin, EUROVIA.
EUROVIA-Straßenbau-Preis2025: Dipl.-Ing. Vincent Bonifacio für seine Diplomarbeit „Auswirkungen der Zugabe von Asphaltgranulat auf die Materialeigenschaften und die Wirtschaftlichkeit temperaturabgesenkter Asphaltbinderschichten“
Johann-Ohde-Preis
Der Johann-Ohde-Preis wird an der TU Dresden für hervorragende Projekt- und Diplomarbeiten, im Fach Geotechnik verliehen. Der Preis wird von der BAUER Spezialtiefbau GmbH gestiftet.Den Preis überreicht Herr Dr.-Ing. Patrik Wenzl, BAUER Spezialtiefbau GmbH
Johann-Ohde-Preis 2025: Dipl.-Ing. Erik Ludwig für seine Diplomarbeit „Anisotropie in Tonen mit Wechsellagen von Sand“
Mechanik-Preis
Der Ursula und Bernd Zastrau Mechanik-Preis 2025 wird an der TU Dresden für hervorragende Projekt- und Diplomarbeiten, auf dem Gebiet Mechanik verliehen.
Den Preis überreicht Herr Prof. Dr.-Ing. Stefan Löhnert, Institutsleiter des Instituts für Mechanik und Flächentragwerke der TU Dresden
Ursula und Bernd Zastrau Mechanik-Preis 2025: Dipl.-Ing. Jochen Diepelt für seine Diplomarbeit „Numerische Untersuchungen zum Konvergenzverhalten verschiedener Algorithmen zur Lösung von Kristallplastizitätsproblemen bei kleinen Deformationen“
Die Bauingenieur-Ausbildung an der TU Dresden ist nahezu so alt wie die Hochschule selbst: Bereits seit den 1830er Jahren wurde an der 1828 gegründeten Bildungsanstalt Bauwesen gelehrt. Ein zentraler Ort dieser Tradition ist der Beyer-Bau mit seinem markanten Turm und der Kuppel des Lohrmannobservatoriums. Das zwischen 1910 und 1913 für die Bauingenieur-Abteilung errichtete Gebäude wurde in den folgenden Jahrzehnten das traditionelle Zentrum der heutigen Fakultät. Nach einer groß angelegten Sanierung, die 2016 begann, erfolgte der schrittweise Wiedereinzug der Fakultät Anfang 2025 – der Beyer-Bau ist damit heute wieder das Herzstück von Lehre und Forschung der Fakultät Bauingenieurwesen.
Forschung auf höchstem Niveau
Gastgeberin, Prof. Birgit Beckmann
Nicht nur historisch bedeutend, sondern auch forschungsstark ist die Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden heute. Die Forschungsschwerpunkte reichen von Massivbau, Tragwerkslehre und konstruktivem Ingenieurbau über Geotechnik bis hin zu Wasserbau, Bauinformatik und vielen mehr. Im DFG-Förderatlas 2024 belegt die Fakultät im Bauwesen den zweiten Platz in Deutschland, direkt hinter der Universität Stuttgart. Grundlage dafür ist eine breite und interdisziplinäre Forschungsausrichtung. Aufbauend auf dem Sonderforschungsbereich SFB 528 (1999–2011) entstanden zahlreiche bedeutende Projekte, darunter das Graduiertenkolleg GRK 2250 (2017–2026), das Carbon-Concrete-Composite C³ (2014–2022) mit dem Carbonbetonhaus CUBE, das CF-Lab, die openLAB-Forschungsbrücke Bautzen sowie die Transregio-Sonderforschungsbereiche TRR 280 und TRR 339. Den aktuellen Höhepunkt bildet das erfolgreich platzierte Exzellenzcluster CARE, das die internationale Sichtbarkeit und Innovationskraft der Fakultät weiter stärkt.
Gute Gründe zu feiern
Kurioserweise hatten die Erbauer des Beyer-Baus vor über 100 Jahren bei weitem nicht mit so vielen Besuchern gerechnet: Der größte Hörsaal im historischen Gebäude fasst 118 Personen. Zum Festkolloquium waren die zahlreichen Gäste, Lehrende, Studierende und Absolventinnen und Absolventen der Fakultät deshalb am vergangenen Freitag in den großen Hörsaal des Gerhart-Potthoff-Baus, dem Nachbargebäude geladen.
In ihrem Grußwort brachte Prof. Angela Rösen-Wolff, Prorektorin für Forschung und Transfer der TU Dresden, auf den Punkt, wie sie die Fakultät im gesamten Verbund der verschiedenen Fakultäten und Forschungseinrichtungen an der TUD sieht: „Die Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden steht beispielhaft für die Verbindung von Tradition und Innovation, von theoretischer Fundierung und praktischer Anwendung. Sie leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen unserer Zeit und prägt unsere Gesellschaft für die Zukunft.“
Prof. Birgit Beckmann, Dekanin der Fakultät, erinnerte in ihrer Festrede an die wissenschaftlichen Meilensteine und Persönlichkeiten, die das Bauingenieurwesen in Dresden geprägt haben – und beschrieb zugleich die Herausforderungen einer neue Ära.
Mit der Frage nach der Schönheit im Ingenieurwesen rückte Prof. Gunter Henn die gestalterische Dimension des Bauens in den Mittelpunkt. Schönheit, so seine Botschaft, entsteht dort, wo technisches Können, Verantwortung und Sinn für Proportion zusammenfinden.
Prof. Dr. habil. Rostislav Chudoba von der RWTH Aachen University ergänzte den Blick auf Innovation mit einem Vortrag über Freiheit – als Grundbedingung wissenschaftlicher Kreativität. Unerwartet war das Ende seines Vortrages. Mit einer musikalischen Darbietung von „Die Gedanken sind frei“ untermauerte er die offensichtliche Musikalität der Bauingenieure.
Begegnung im neuen alten Zuhause
Nach dem Kolloquium zog die Gesellschaft zum Mittagsimbiss in den frisch sanierten Beyer-Bau. In den hellen, modernen Räumen ließ es sich in würdevoller Atmosphäre anstoßen – ein Moment, der die Rückkehr an den historischen Ort greifbar machte. Anschließend begannen die Laborrundgänge im Kellergeschoss. Das Geotechnik-Labor und das Wasserbau-Lehrlabor wurden von vielen Fakultätsmitgliedern das erste Mal betreten. Es wurde deutlich, wie Forschung und Lehre künftig unter optimalen Bedingungen im neuen alten Zuhause der Fakultät aussehen werden.
Prof. Dr. Angela Rösen-Wolff, Prorektorin für Forschung und Transfer überbrachte das Grußwort des RektoratsProf. Birgit Beckmann bedankt sich bei Prof. Rostislav Chudoba nach seiner musikalischen Einlage zum Abschluss seines VortragesProf. Dr. habil. Rostislav Bild: André TerpeChudoba von der RWTH Aachen UniversityProf. Gunter Henn über „Schönheit“ Bild: André TerpeRundgang durch das neue Wasserbau-Lehrlabor. Bild: Stefan Gröschel
Modernste Bedingungen für Forschung, Lehre und Studium
Nach einer umfassenden Sanierung und denkmalgerechten Modernisierung wurde heute der Beyer-Bau auf dem Dresdner Uni-Campus offiziell an die Technische Universität Dresden (TUD) übergeben. Das historische Gebäude wurde nach Plänen des Architekten Martin Dülfer errichtet und im Jahr 1913 eingeweiht. Es zählt zu den ältesten und markantesten Gebäuden des Hauptcampus und ist eng mit der Geschichte der Bauingenieurwissenschaften und Geowissenschaften verbunden.
Seit 2018 wurde der Beyer-Bau generalsaniert, um die Fakultät Bauingenieurwesen zentral zu bündeln und die Fachrichtung Geowissenschaften dauerhaft am Standort zu verankern. Die Gesamtbaukosten betragen rund 76,5 Millionen Euro, davon stammen rund 8,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Den überwiegenden Anteil von rund 68,3 Millionen Euro stellte der Freistaat Sachsen bereit.
Finanzminister Christian Piwarz würdigte das Projekt: „Mit der feierlichen Übergabe des Beyer-Baus setzen wir ein sichtbares Zeichen für die Verbindung von Tradition und Moderne. Historische Bausubstanz wurde erhalten, zeitgemäße Technik integriert und die Weichen für exzellente Forschung und Lehre gestellt. Als Bauherr freuen wir uns, dass der Beyer-Bau künftig den modernen Anforderungen an Forschung und Lehre gerecht wird und ein zentraler Bestandteil des TUD-Campus bleibt.“
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow betonte: „Mit der Sanierung des Beyer-Baus investieren wir in die Zukunft von Forschung und Lehre. Gleichzeitig bewahren wir ein Stück Wissenschafts- und Baugeschichte, das für viele Generationen Studierender prägend bleibt. Der modernisierte Beyer-Bau bietet ideale Bedingungen für exzellente Lehre und innovative Forschung. Ich freue mich, dass dank der finanziellen Unterstützung durch die EU mit dieser Sanierung eine CO2-Einsparung bei den Gebäuden unserer TU Dresden geleistet wird.“
Jan Gerken, Kanzler der TUD, verwies auf die große Bedeutung des Gebäudes für die Universität: „Heute dürfen wir den Beyer-Bau mit seinem weithin sichtbaren Turm des Lohrmann-Observatoriums als saniertes Schmuckstück wieder zur Nutzung übernehmen. Nach dem Fritz-Foerster-Bau ist damit ein weiteres zentrales Gebäude unserer langen Geschichte bewahrt und zugleich für künftige Generationen von Studierenden und Forschenden neu eröffnet worden. Und so wird auch das Hubert-Engels-Labor, das 1898 als erstes ständiges Flussbaulabor der Welt gegründet wurde und als Europas ältestes Wasserbaulabor gilt, nach der Rekonstruktion und dem Umbau zu einer modernen Laboreinheit als Hydromechanisches Lehrlabor künftig wieder nutzbar. Der Beyer-Bau erzählt also von unserer Tradition – und zeigt zugleich Wege in die Zukunft auf.“
Modernes, energieeffizientes Hochschulgebäude mit historischer Substanz
Der Beyer-Bau bietet moderne Arbeits- und Lehrräume, Labore, PC-Pools, Übungs- und Seminarräume sowie Hörsäle. Die Fakultät Bauingenieurwesen mit ihren Instituten für Mechanik und Flächentragwerke, Baukonstruktion, Baubetriebswesen, Bauinformatik, Wasserbau und Technische Hydromechanik, Massivbau, Geotechnik und Stahlbau ist hier angesiedelt. Zudem befinden sich hier das Dekanat Bauingenieurwesen und das Fakultätsrechenzentrum.
Der Südosteingang wurde zum neuen Haupteingang des Beyer-Baus umgestaltet, und auch der 41 Meter hohe Turm mit dem Lohrmann-Observatorium erhielt eine Sanierung. Dabei blieb seine ursprüngliche Form erhalten, ergänzt durch moderne Glasfassaden- und Leichtbauelemente. Historische Hörsäle wurden renoviert, Innenhöfe überbaut und der Verbinderbau aufgestockt, wodurch zusätzliche Büroflächen entstanden.
Zur Generalsanierung gehören außerdem brandschutztechnische Maßnahmen, die Erneuerung der Haustechnik, der Aufbau moderner Datentechnik und umfangreiche energetische Maßnahmen wie Innendämmungen, eine neue Heiz- und Kältezentrale und die Verstärkung historischer Decken mit Carbonbeton. Trotz komplexer baulicher Herausforderungen wie unterdimensionierten Fundamenten und Schadstofffunden konnte die historische Substanz bewahrt und gleichzeitig ein modernes, energieeffizientes Hochschulgebäude geschaffen werden.
Die Baumaßnahme wurde von der Niederlassung Dresden II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) realisiert. Der SIB übernahm Planung, Koordination und Umsetzung des komplexen Bauvorhabens und stellte sicher, dass sowohl die denkmalgeschützte Substanz als auch die neuen Anforderungen an ein modernes Hochschulgebäude optimal berücksichtigt wurden.