Das große Flüstern: bau_tud

Twitter-StartTwitter-Start der Dresdner Bauingenieure

Als die Fakultät Bauingenieurwesen am 5. September 2002 mit einem Weblog anfing (damals noch bei blogspot, gehört jetzt zu Google), konnten viele um uns herum damit nichts anfangen. Mittlerweile ist der BauBlog allerdings fester Bestandteil der Homepage der Dresdner Bauingenieure – und mit täglich 500 bis 700 LeserInnen auch nicht ganz unbedeutend für die Kommunikation an der Fakultät.

Seit gestern nun haben wir was Neues: Einen Twitter-Kanal. Twitter – für all diejenigen, die dem Link zur Wikipedia nicht gefolgt sind – ist etwas, was die Kollegen der Presse gerne als „Kurznachrichtenmitteilungsdienst“ bezeichnen. Das Wort wäre für Twitterer freilich viel zu lang, denn wie bei einer SMS ist die Zahl der Zeichen einer Nachrichten arg begrenzt: 140, dann ist Schluss. Über Sinn und Unsinn von Twitter wird viel gestritten und debattiert, und auch wir haben hier in zahlreichen Kaffeerunden und Mittagsspaziergängen erörtert, ob was dran ist an diesem Twitter.

Kommunikation im Web 2.0Kommunikation im Web 2.0: @CRDNN ist der Chefredakteur der Dresdner Neuesten Nachrichten, Dirk Birgel

Nach einer langen Testphase, bei der über den Privataccount auch schon mal TU-Dresden-Events und Bauingenieurveranstaltungen bei Twitter erschienen, sind wir nun offiziell online. Und das gleich mit einem kleinen Erfolg, der zeigt, wie dieses viel zitierte Web 2.0 funktionieren kann: Die Dresdner Neuesten Nachrichten haben in ihrem Blatt heute ein Portrait über den Bauingenieur Kurt Beyer. Das haben wir via Twitter vermeldet – mit dem Zusatz „leider (noch) nicht online“. Das las der Chefredakteuer der DNN – und Dirk Birgel reagierte: Erst einmal verhalten („solche Preziosen stellen wir natürlich nicht kostenlos ins Netz“), auf Nachfrage und Bitte dann aber ganz in unserem Sinne: „okay aber nur weil ihr es seid!“. Und so kann man es denn nun auch online lesen (Danke, @CRDNN!)

Wer also Kurzes und Spontanes aus der Dresdner Fakultät Bauingenieurwesen lesen will, lese bau_tud bei Twitter. Und wer schon twittert, folgt natürlich @bau_tud – wir freuen uns auf nette kommunikative Momente!

engineered transparency: Jetzt Online-Anmeldung möglich

engineeered transparency

Die internationale Konferenz „engineered transparency“ findet am 29. und 30. September 2010 zum ersten Mal auf der glasstec in Düsseldorf statt. Die glasstec ist die weltweit größte Messe rund um Glas, Glasherstellung und Glaskonstruktionen. In Kombination mit der glasstec bietet die engineered transparency eine einzigartige Plattform für Ingenieure, Architekten, Unternehmer und Produzenten.

Als Hauptredner sprechen Prof. Werner Sobek, Prof. Johann-Dietrich Wörner, James O’Callaghan, Prof. Jan Knippers und Prof. Hugh Dutton. Insgesamt werden rund 60 Vorträge zu den Themen Glas und Glaskonstruktionen, Fassadentechnik und Solarenergie angeboten. Die Vorträge werden in der Regel in englischer Sprache gehalten, aber eine Simultanübersetzung ist für eine Vielzahl von Vorträgen vorgesehen.

Die zweitägige Konferenz ist von zahlreichen Architekten- und Ingenieurkammern als Weiterbildung anerkannt. Weitere Informationen finden Sie auf der Tagungs-Webseite. Dort ist auch eine Online-Registrierung möglich.

Die Konferenz engineered transparency wird organisiert von Prof. Dr.-Ing. Jens Schneider (Technische Universität Darmstadt) und Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weller, Institut für Baukonstruktion an der Technischen Universität Dresden.

China in elf Tagen

Exkursion nach ChinaExkursion nach China

Viele Eindrücke von wasserbaulichen Projekten und noch mehr Einblicke in die Landeskultur Chinas haben elf Studenten und Studentinnen des Bauingenieurwesens in der Vertiefung Wasserbau sowie drei Betreuer von einer elftägigen Exkursion nach China mit nach Hause gebracht. Während der Exkursion konnten die Teilnehmer Kontakte und Verbindungen zu Universitäten und Institutionen in Beijing, Yichang, Hangzhou und Shanghai knüpfen und ausbauen.

Gleich nach der frühmorgendlichen Ankunft in Chinas Hauptstadt erfolgte bereits nach einer Stippvisite des Himmeltempels ein freundlicher Empfang in der Tsinghua-Universität, der durch Studenten vor Ort organisiert war. Die Kontakte hatte Bernhard Lohmann, der Regionalbotschafter der TU Dresden in Beijing ist, angebahnt. Wie alle Regionalbotschafter hat er an der TU Dresden studiert und leistet jetzt vor Ort als Ansprechpartner und Erstkontakt Einstiegshilfe für Besucher aus Dresden. Auch in Shanghai hatte ein Regionalbotschafter, nämlich Feng Jiang, den Besuch der Tongji-Universität organisiert.

Chinesische MauerChinesische Mauer

Touristisch-kulturelle Höhepunkte der Reise waren ein Besuch des Platzes des himmlischen Friedens (Tian’anmen-Platz) und der Verbotenen Stadt sowie eine Besteigung der Großen Mauer. Später in der 19-Millionen-Metropole Shanghai begeisterten die höchste Hotellobby der Welt (Grand Hyatt Shanghai Hotel, 54. Etage), der Besuch auf dem dem dritthöchsten Gebäude der Welt, dem World Financial Center, mit atemberaubendem Blick über die Skyline  sowie die Nanjing Road als Haupteinkaufsmeile von Shanghai.

Zwei weitere Besichtigungspunkte boten die Schnittstelle zwischen Tourismus und Bauingenieurwesen: Dr. Mo Fan, stellvertretender Generaldirektor der Shanghai Maglev Transportation Engineering Gesellschaft, bat die Besucher aus Dresden in den Transrapid, wo man im VIP-Bereich die 30 km lange Strecke mit einer Spitzengeschwindigkeit von bei 430 km/h genoss. Für die Wasserbauer der Höhepunkt des Besuchsprogramms schlechthin war allerdings ein Besuch des 3-Schluchten-Staudamms bis in die Kernzonen des Bauwerks hinein, was in der Regel nur für hohe Staatsgäste und VIPs üblich ist. Großes Staunen über das größte wasserbauliche Absperrprojekt (mit fünfstufige Schleusentreppe, Mauerkrone, Krafthaus, Steuerzentrale, Besucherzentrum) der Welt!

Etliche Universitätsbesuche, Laborbesichtigungen, Infogespräche und Diskussionen rundeten das Programm ab, zu dem auch ein Besuch der Stadt Hangzhou gehörte, die seit Oktober 2009 neue Partnerstadt Dresdens ist. Hierbei wurde extra auf Wunsch ein Umweg in Kauf genommen, um über die weltweit längste Meeres-Brücke, die 36 km lange Hangzhou-Bay-Bridge, zu fahren. Eine Bootsfahrt auf dem Westsee (dem Markenzeichen Hangzhous, der „schönsten Stadt Chinas“), der Besuch in einem Teemuseum einschließlich Kostprobe und eine Bühnenshow auf dem Westsee bildeten den touristischen Teil des Besuchs in Hangzhou, ein Besuch bei der Stadtverwaltung Hangzhou leitete zum fachlichen Teil über. Hier wurden zahlreiche städtebauliche sowie wasserbauliche Projekte und Renaturierungsvorhaben diskutiert. Die Baustellenbesichtigung eines aktuellen Hochwasserschutzprojektes (Hangzhou Sanbao Drainage Project) und ein Empfang durch das Hangzhou Forestry & Water Conservancy Bureau bot die Chance, tiefer in die Materie einzusteigen. Bei der Organisation dieser Termine hatte die Reisegruppe sich auf die Hilfe der Stadtverwaltungen Dresdens und Hangzhous verlassen können.

Die durchweg positive Resonanz auf diese Reise von Seiten aller Teilnehmer zeigte den Verantwortlichen, dass sie mit der zwar anstrengenden, aber auch anspruchsvollen Fachexkursion richtig lagen. „Wir streben an, künftig in ähnlicher Form eine adäquate Studentenexkursion für Vertiefer der Fachrichtung Wasserbau und Umwelt in einem 2-Jahres-Rhythmus anzubieten“, sagte Professor Jürgen Stamm, der Direktor des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik der TU Dresden.

Rempeln für mehr Sicherheit im Albertinum

SelbstversuchIm Selbstversuch: Prof. Ruge

Peter Ruge atmet tief durch. Er konzentriert sich auf das Postament, auf dem derzeit eine sehr rüde Kopie von Wilhelm Lehmbrucks „Torso der großen Stehenden“ thront. Der Professor nimmt Anlauf, rennt los und wirft sich gegen den Sockel. Der schwankt kurz hin und her und kommt sofort wieder zum Stillstand. Ruge ist zufrieden: Genau so soll es sein.

Der Selbstversuch des Dynamik-Professors war das Ende einer Testserie, die Wissenschaftler der TU Dresden Monate vor der Wieder­eröffnung des Albertinums im Otto-Mohr-Laboratorium (OML) der Fakultät Bauingenieurwesen durchführten. „Da die Skulpturen zwar mit den Postamenten fest verbunden sind, diese aber nicht im Boden des Albertinums verankert werden, sollten wir deren Standfestigkeit prüfen“, sagt Dr.-Ing. Torsten Hampel, der Leiter des OML.

Die beteiligten Statiker hatten im Vorfeld bereits Computersimulationen erstellt. Möglichst wirklichkeitsnahe Versuche sollten letzte Sicherheit bringen: Was passiert, wenn ein Mensch gegen den Sockel fällt? Die Wissenschaftler des OML entwickelten in Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Statikern einen speziellen Versuch. Ein Sandsack simulierte dabei den Menschen – was zwei Vorteile hat: Zum einen konnten die Wissenschaftler die Versuche beliebig oft durchführen. Und zweitens mussten sie nicht jemanden suchen, der sich 20 Mal gegen den Sockel fallen lassen wollte.

Mit aufwändiger Technik protokollierten die Wissenschaftler die Versuchsdaten: Sie maßen die Größe des Ausschlags – 5.000 Mal pro Sekunde. Eine Hochgeschwindigkeitskamera filmte alles mit 600 Bildern pro Sekunde. Diese Daten gaben Aufschluss darüber, bei welcher Wucht des Aufpralls der Sockel umkippt.

„Wir sind mit den Ergebnissen der Versuche sehr zufrieden!“ sagt Dr.-Ing. Rainer Kless, der verantwortliche Statiker. Dank der Erkenntnisse aus den gewonnenen Versuchsdaten habe man an den tatsächlich aufgestellten Sockeln noch konstruktive Änderungen vornehmen können. Der „Torso der großen Stehenden“ steht nun noch sicherer als geplant auf seinem Postament im Albertinum.

Gute Stimmung bei Langer Nacht

Lange NAchtLange Nacht: Impressionen

Petrus liebt die Dresdner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler: Zur Langen Nacht der Wissenschaften am vergangenen Freitag blieb es trocken – und lediglich eine wuchtige Sturmböe sorgte am frühen Abend für etwas Unruhe. Ansonsten aber: Prima Klima und beste Stimmung bei den Bauingenieuren und deren Gästen! Auf der Wiese zwischen Beyer-Bau (dem Stammhaus der Bauingenieure) und dem Hörsaalzentrum gab es Schlag auf Schlag unterhaltsame Wissensvermittlung und natürlich das gewisse Mehr, was das Leben an derlei Abenden so angenehm macht: Die Fachschaft hatte den Grill angeworfen und die Getränke gekühlt, die Band Cosmic Noise spielte wie schon im Vorjahr außerirdisch gut.

Nach offiziellen Angaben waren 23.000 Menschen in Dresden unterwegs, um die Lange Nacht zum Tag zu machen. Mehr noch als die Zahl aber wiegt der Charme der Veranstaltung: Wissenschaft findet nicht im Elfenbeinturm statt – und Forschung (und die damit verbundene Lehre) macht Spaß! Viele Dinge sind verblüffend. Manchmal verblüffend einfach, hin und wieder aber auch reichlich komplex. Derlei Kompliziertes aufzudröseln hingegen bereitet offensichtlich Vergnügen – und wenn Wissenschaftler und Laien auf Augenhöhe miteinander reden, gibt es Aha-Effekte für alle Beteiligten.

„Manchmal hat man den Eindruck, dass Bauingenieure nur alles kaputt machen können!“ schmunzelte einer der Professoren, die hier gerade etwas zerstört hatten (Quelle bekannt, wird aber geschützt)! Oberflächlich ist das sogar korrekt, denn die Glasbauer zerschmetterten ihr Glas, die Brückenbauer brachten die Brückenmodelle zum Knicken, die Grundbauer ließen den Sand rutschen, die Wasserbauer fluteten die Landschaft – aber alle taten es, um zu demonstrieren: Wir forschen daran, dass die Dinge halten! Bauwerke stehen nicht selten hundert Jahre und mehr, da lohnt sich schin zu testen, wo die Grenzen des Machbaren sind. Außerdem, das darf ruhig mal gesagt werden: Ein bisschen Show muss auch sein in der langen Nacht! Obendrein waren die Zerstörer auch alle aufbauend tätig: Dresdens Glasforscher zeigten, wie man Glas mit Licht klebt, die Massivbauer hatten fürs Kinderprogramm Beton am Stiel und Sandsteinbauten arrangiert, Mitarbeiter des Lehrstuhls für Stahlbau demonstrierten in Modellversuchen und mit Hilfe mutiger kleiner Testpersonen die Wirkungsweise von Stahl-Beton-Verbundsystemen und unterspannten Trägern.

Lange NAchtLange Nacht: Impressionen

Zum Thema „Aufbau“ hatte auch das Team vom Spiel-Ort beigetragen: Die Studentinnen und Studenten haben hinter dem Beyer-Bau mit Textilbeton-Elementen die Anfänge eines Lauf-, Sitz- und Kletterbands geschaffen, das am Abend von Kindern wie Studenten gut angenommen wurde. Zauberei? Nein, in die Praxis umgesetzte Ergebnisse der Forschung. So wie der Baustoff-Zauber, bei dem wassergetränkter Sand sich trocken verstreuen ließ oder Betonplatten mal sofort brachen und mal bis zum get-no biegen ließen. In den beiden Laboren im Beyer-Bau (Straßenbau und Wasserbau) gab es Einblicke hinter die Kulissen, und auch hier wurde schlau gemacht in der langen Nacht: Warum beispielsweise Buhnen manchem Häuslebauer in Flussnähe das Leben trockener machen können, ist nun vielen kein Geheimnis mehr.

Termin verpasst? Kein Problem: Die nächste Lange Nacht der Wissenschaften findet am 1. Juli 2011 statt. Und für AbiturientInnen gilt: die letzte Möglichkeit der Online-Einschreibung für ein Bauingenieurstudium ist der 15. September.

Mehr Bilder? Hier!

Die Nacht zum Tag machen

UVS
3. Juni 2010

Zwischen Beyer-Bau (der mit dem Observatorium!) und Hörsaalzentrum (das mit der modernen Kunst!) machen die Bauingenieure der TU Dresden während der Langen Nacht der Wissenschaften am 18. Juni die Nacht zum Tag. Vier Professoren laden ein zur Offenen Universität – verständliche und spannende 15minütige Vorlesungen unter freiem Himmel. Brückenmodelle, von Studenten gebaut, werden getestet bis es kracht. Gleich nebenan wird gebaut: Stein auf Stein – mit Sandstein. Eigentlich für Kinder ab fünf, aber in der Vergangenheit sah man eben so oft Mütter und Väter spielen…

Die Bandbreite des Berufs Bauingenieur ist enorm; ein wenig von der Faszination Bauen geben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Institute der Fakultät weiter. Zwei der Fachlabore haben an diesem Abend ihre Türen weit geöffnet – beide im Beyer-Bau: Straßenbau und Wasserbau kann man so einmal von der experimentellen Seite erleben. Die Gruppe Cosmic Noise wird live spielen – nach 21.30 Uhr immer mal wieder zwischen den Programmpunkten und zum Schluss mit einem längeren Set. Die Fachschaft und die Freunde des Bauingenieurwesens sorgen engagiert wie immer für Getränke und Gegrilltes.

Alle Veranstaltungen (außer Laborbesichtigungen) finden Open Air auf der Wiese zwischen Beyer-Bau und Hörsaalzentrum statt. Bei schlechtem Wetter gleich nebenan im Beyer-Bau.

Programm

Experimentalshow, Präsentation:
18.00 bis 23.00 Uhr Faszination Bauen

  • Mechanik ist, wenn’s schwingt
  • Vielfältig und schnell – Bauen mit Stahl
  • Unerwartetes im Untergrund
  • Hoch hinaus mit Holz
  • So fern und doch so nah – Fernstudium Bauingenieurwesen
  • Biegsamer Beton

Mitmachen! (Kinderprogramm)
18.00 bis 20.00 Uhr Stein auf Stein – bauen mit Sandsteinen
Ein Baukasten mit echten Sandsteinen. Daraus kann man Türme bauen, Häuser natürlich und Brücken. Erfahrungsgemäß haben Kinder ab fünf genauso viel Spaß daran wie Erwachsene!

Führung 18.15, 19.15, 20.15, 21.15, 22.15 Uhr
Strömen und Schießen im Wasserbau
Hubert-Engels-Labor im Beyer-Bau
Führung mit Demonstration modernster Technik im ältesten Wasserbaulabor der Welt

Führung 18.15, 19.15, 20.15, 21.15, 22.15 Uhr
Straßenbau – Fluch oder Segen?
Straßenbaulabor im Beyer-Bau
Die Bitumenküche im Beyer-Bau: Forschung zu Asphalt, Pflaster und Bitumen

Vorträge:
Offene Universität
18.30 Uhr Transparent bauen. Prof. Bernhard Weller
19.30 Uhr Baustoffzauber. Prof. Viktor Mechtcherine
20.30 Uhr Tief schürfen. Prof. Ivo Herle
21.30 Uhr Alles im Fluss! Prof. Jürgen Stamm

Experimentalshow 18.45, 19.45, 20.45, 21.45, 22.45 Uhr
… bis die Brücke kracht
Welches studentische Brückenmodell hält am meisten? Aus Holz, Beton, Stahl oder Kohlefasern?

Experimentalshow 20.00, 21.00, 22.00, 23.00 Uhr Nichts zu sehen – und trotzdem trägt’s
Glas kleben mit UV-Licht
Konstruktives Glas: Geht kaputt und hält doch

Live-Konzert 21.30 bis 23.00 Uhr
Cosmic Noise

Leicht Bauen mit Beton

Leicht Bauen mit Beton

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat auf seiner Frühjahrssitzung insgesamt 13 neue Schwerpunktprogramme eingerichtet. Eins davon soll der Frage nachgehen, wie sich Bauwerke aus modernem Hochleistungsbeton leichter entwerfen und bauen lassen. Koordinator des kommenden Schwerpunktprogramms „Leicht Bauen mit Beton“ ist Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau der Fakultät Bauingenieurwesen.

Im neuen Schwerpunktprogramm sollen die Grundlagen für das Bauen der Zukunft gefunden werden. „Warum müssen so viele Bauteile eben sein und parallel verlaufen?“ ist die einfache Frage, die Prof. Curbach stellt. Die Natur mache vor, dass es andere Möglichkeiten gibt. „Form follows force!“ sagt Prof. Curbach – die Form folgt der Kraft, und „die Natur zeigt: wo es kraftoptimiert ist, ist es meistens auch optisch ein Genuss!“ Doch was leicht aussieht, ist nicht unbedingt leicht zu bewerkstelligen: eine intensive Forschungskooperation zwischen Bauingenieuren, Mathematikern und Bionikern ist nötig, um die theoretischen und konstruktiven Grundlagen für Entwurf, Berechnung und Bau von neuartigen, frei geformten und leichten Konstruktionen aus Beton bereitzustellen.

„Wir brauchen diesen Paradigmenwechsel im Betonbau aus vielen Gründen,“ sagt Prof. Curbach, dem es nicht nur (aber auch!) um ästhetische Fragen beim Bauen mit dem wichtigsten Baustoff der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart geht. So könnten durch Verringerung des Eigengewichtes der Konstruktionen und durch wieder verwendbare Bauteile und Schalungselemente Ressourcen geschont und Energie gespart werden. Vor allem mit der Reduktion des Zementverbrauchs könnte das Bauwesen einen wichtigen Beitrag zur Verminderung des CO2-Ausstoßes leisten. Derzeit erzeugt die Zementindustrie weltweit jährlich etwa eine Milliarde Tonnen Kohlendioxid und übertrifft damit sogar die Emissionen der Luftfahrt von ca. 670 Millionen Tonnen.

Die „dringend erforderliche und geradezu überfällige Forschung“ (Curbach) im neuen Schwerpunktprogramm soll neue Impulse für die gesamte Baukultur bringen. Die Schwerpunktprogramme der DFG arbeiten in der Regel sechs Jahre, die ersten drei sind jetzt bewilligt und sollen ab Anfang 2011 ihre Arbeit aufnehmen. Doch zuvor müssen noch konkrete Anträge geschrieben werden: In den kommenden Monaten wird die DFG die bewilligten Konzepte ausschreiben und die eingehenden Förderanträge in einem strengen Begutachtungsverfahren auf ihre wissenschaftliche Qualität und ihren Beitrag zum jeweiligen Oberthema prüfen.

Technikum des OML in Betrieb genommen

Technikum des OMLMit einer Feier für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Baubeteiligten wurde das Technikum des OML offiziell in Betrieb genommen

Das Otto-Mohr-Laboratorium der TU Dresden hat einen Erweiterungsbau bekommen – das Technikum für den Sonderforschungsbereich 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“. „Durch zahlreiche anspruchsvolle Forschungsprojekte haben sich die Anforderungen an das Otto-Mohr-Laboratorium ständig erhöht!“ sagte Prof. Manfred Curbach, Direktor des Otto-Mohr-Laboratoriums und Sprecher des SFB 528 gestern bei der offiziellen Inbetriebnahme des Technikums. Zwar sei man durch die Modernisierung der Ausstattung den Anforderungen von technischer und fachlicher Seite her gewachsen, aber hinsichtlich der Platzverhältnisse habe man die Leistungsfähigkeit des Labors schon seit längerem erreicht und überschritten. „Daher war der Neubau des Technikums für den SFB 528 der logische Schritt, um die experimentellen Möglichkeiten im konstruktiven Ingenieurbau der Technischen Universität Dresden zu erweitern.“ Die Mittel in Höhe von insgesamt rund 1,2 Mio. Euro wurden durch den Freistaat Sachsen und die Europäische Union im Rahmen einer EFRE-Maßnahme bereitgestellt.

In der rund 500 Quadratmeter großen Halle sind staubintensive Bereiche wie die Betonmischanlage und zugehörige Arbeits- und Betonlaborbereiche untergebracht. Außerdem befinden sich im Technikum ein Lager und eine Klimakammer. Im Außenbereich entstanden Versuchs- und Lagerflächen. Bessere Arbeitsbedingungen und mehr Platz sind die Folgen für die ursprüngliche Versuchshalle. Die wurde – beinahe auf den Tag genau vor 35 Jahren! – am 6. Mai 1975 als „zentrale Versuchs- und Prüfhalle“ der Öffentlichkeit vorgestellt. 1985 wurde sie zu Ehren des bedeutenden deutschen Ingenieurs und Baustatikers in Otto-Mohr-Laboratorium umbenannt.

Das OML, wie das Labor intern bezeichnet wird, verfügt über zahlreiche einzigartige Geräte, um den hier forschenden Wissenschaftlern die Arbeit zu ermöglichen. Eine der dienstältesten Prüfmaschinen ist die Triaxialmaschine – wegen ihres Anstrichs und in Anspielung auf die bekannte Dresdner Brücke auch „Das blaue Wunder“ genannt. „Diese außerordentlich leistungsfähige Prüfeinrichtung ist der Hauptgrund dafür, dass das Institut für Massivbau heute führend ist auf dem Gebiet der Erforschung der mehraxialen Betonfestigkeit“ sagte Prof. Curbach. Doch wie das so ist: Das Bessere ist der Feind des Guten, und neue Herausforderungen stehen vor der Tür: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat gerade ein neues Schwerpunktprogramm „Leicht bauen mit Beton“ bewilligt – Leitung und Koordination werden voraussichtlich in Dresden liegen. Da wäre es doch bestens, wenn der nächste geplante und bereits genehmigte Erweiterungsbau des Technikums so schnell wie möglich realisiert wäre. In diesem Gebäudeteil sollen unter anderem ein weiteres Aufspannfeld für die variable Anordnung von Prüfportalen und weitere moderne Prüfeinrichtungen stehen…

CHE-Hochschulranking: Hervorragend abgeschnitten

Die Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden hat beim heute veröffentlichten CHE-Hochschulranking hervorragend abgeschnitten: Bei der „Studiensituation insgesamt“ sowie im Bereich der Forschungsreputation gehört sie zur Spitzengruppe, in allen anderen abgefragten Bereichen zum Mittelfeld. Einen Ausreißer nach unten gibt es nicht. Das anerkannte Ranking-Team von der gemeinnützigen Centrum für Hochschulentwicklung GmbH bewertet jedes Jahr ein Drittel der Fächer neu, um angehenden Studentinnen und Studenten Entscheidungshilfen an die Hand zu geben. In diesem Jahr sind es die Geistes- und die Ingenieurwissenschaften sowie Psychologie und Erziehungswissenschaft.

Die Dresdner Bauingenieure erhielten im Detail hervorragende Bewertungen für die IT-Infrastruktur, die Bibliotheksausstattung und den Kontakt zu den Studierenden sowie den Berufsbezug der Ausbildung. Auch in der internationalen Ausrichtung zählt die Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden zur Spitzengruppe.

Von CHE nicht abgefragt und nicht bewertet, aber für zukünftige Studentinnen und Studenten nicht unbedeutend: Es lässt sich insgesamt in Dresden sehr gut leben! Die Lebenshaltungskosten sind hier deutlich geringer als andernorts, Studiengebühren werden nicht erhoben. Mit der Dresdner Neustadt gibt es ein sehr aktives Szeneviertel, die Hochkultur ist in der Stadt bekanntlich bestens vertreten – und die Umgebung bietet mit dem nahe gelegenen Osterzgebirge und der Sächsischen Schweiz jede Menge Möglichkeiten für Freizeitvergnügen.

Wasserbauingenieure der TU Dresden pumpen slowakisches Wasser

UVS
29. April 2010
Zuströmung zur HochwasserentlastungsanlageBlick in Strömungsrichtung in das physikalische Modell

Wie kann an einem kleinen Fluss in der Slowakei ganzjährig ausreichend Kühlwasser für ein umweltschonendes Gas- und Dampfkraftwerk (GuD) entnommen werden? Um diese Frage beantworten zu können, wurde im Lichthof des Beyerbaus ein 64 m langer Abschnitt der Dudvah nachgebaut. Mit Ultraschallsonden, Messflügeln und anderen Messinstrumenten überprüften Mitarbeiter des Hubert-Engels-Labors, inwiefern das geplante Bauwerk seine zugedachte Aufgabe erfüllt. Im Bereich der Kühlwasserentnahme wurde das Flussbett der Dudvah vertieft, um Raum für die Ablagerung von Sedimenten zu schaffen. Diese können dann maschinell in bestimmten Reinigungsintervallen beräumt werden. Die Untersuchungen der Strömungsverhältnisse, des Feststofftransportes und der Eisverhältnisse bestätigten die Funktionsfähigkeit des geplanten Ingenieurbauwerkes. Dem zukünftigen Betreiber der Anlage konnten wertvolle Hinweise zum Betrieb und der Unterhaltung des Bauwerkes zur Verfügung gestellt werden. [weiter]