Wundern und Staunen erlaubt

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Was haben Bratwürste und Arterien miteinander zu tun? Und warum kümmern sich ausgerechnet Bauingenieure darum? Gute Fragen! Exzellente Antworten darauf und auf etliche andere Dinge, die man schon immer ahnte, aber nicht zu fragen wagte, gab es während der Langen Nacht der Wissenschaften. So viel Wissensdurstige wie nie zuvor ließen sich durch die laue Sommernacht treiben und genossen die Mischung aus Spaß und dazu lernen.

Stahl - was fürs Leben...
Stahl – was fürs Leben…

Zwischen 1.600 und 1.800 Besucherinnen und Besucher zählten die Verantwortlichen auf der Wiese hinter dem Beyer-Bau, wo die Fakultät Bauingenieurwesen unterhaltsam-informativ die ganze Vielfalt des Bauwesens zeigte. Im Straßenbaulabor war die Bitumenküche geöffnet, Mitarbeiter*innen erläuterten Forschung zu Asphalt, Pflaster und Bitumen. Das Prinzip des Verbundbaus bekam man einfach erklärt, nach dem Motto „Stahl und Beton – ein starker Verbund fürs Leben“. Und am Stand von C3 konnte man sich über das ganz neue heiße Ding im Bauen informieren: Carbonbeton.

Brückentest des Otto-Mohr-Laboratoriums
Brückentest des Otto-Mohr-Laboratoriums

Mitarbeiter des Otto-Mohr-Laboratoriums ließen es mal wieder krachen. Auf einem Prüfstand wurden Brücken belastet, bis sie barsten. Laborchef Torsten Hampel kommentierte fachkundig und machte den Zuschauerinnen und Zuschauern klar, dass das Zerstören während der Langen Nacht nur die spielerische Variante des Laboralltags ist: Baustoffe, Bauteile und auch ganze Gebäude werden gezielt belastet, um die Sicherheit und Belastbarkeit zu testen.

Ach, was wippt es sich schön…
Ach, was wippt es sich schön…

Sicherheit wird eh groß geschrieben im Bauwesen – die Studis wissen von Sicherheitsbeiwerten ein Lied zu singen! So verwunderte es nicht, das auch beim Institut für Baukonstruktion, wo man sich unter anderem mit verklebtem Glas beschäftigt,, Spiel und Spaß einerseits und materialkritischer Umgang mit Tests andererseits nahe beieinander lagen. Hier moderierte Lutz Tautenhahn mit seinen Mitarbeiter*innen zuerst an einer Glaswippe, die dann später (als keiner mehr drauf saß, natürlich!) aber gezielt zerstört wurde. Lerneffekt hier: Obwohl das Glas bereits geberstet war, hielt es: Genau die Sicherheit, die es braucht, um im Ernstfall Menschenleben zu retten.

Wundersames aus dem Baugrund…
Wundersames aus dem Baugrund…

Wundersames aus dem Baugrund zeigten Prof. Ivo Herle und seine Mitarbeiter*innen. Warum zwei Sandtürme so unterschiedlich reagierten, wenn Gewichte draufgelegt wurden, verblüffte  und die Lösung (die hier nicht verraten wird – im nächsten Jahr ist schließlich wieder eine Lange Nacht!) war so verblüffend wie einfach. Könnte man glatt mitnehmen als Idee für den eigenen Garten oder für den Sandburgenbau in den Ferien!

Kinderprogramm
Kinderprogramm

Sandburgen? Das klingt nach Kinderprogramm! Genau das gab’s auch, speziell zugeschnitten auf die Kleinen und die ganz Kleinen. Das Institut für Massivbau bot Basteleien mit Sandsteinen an und lud die kleinen Baumeister ein, sich Beton nach Rezept zu mixen und zu mischen. Was dabei entstand, durfte natürlich mitgenommen werden! Bei den Leonardo-Brücken, die aus großen Holzstäben immer wieder neu konstruiert werden, beteiligten sich dann nicht nur die Kinder, sondern auch die Väter – das Kind im Manne ist ja nicht von ungefähr die dazu passende Volksweisheit…

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Simulierst du noch oder baust du schon?

Malen nach Zahlen war früher – heute heißt das Bauen nach Computeranweisung! „Simulierst du noch oder baust du schon?“ fragten Mitarbeiter des Instituts für Bauinformatik und ließen ein Lego-Haus entsprechend einer Modellvorlage nachbauen. Hohe Konzentration und die übliche als Ausruf gestellte Lego-Frage: „Mir fehlt noch ein Teil …“ Durchaus lebendiger ging es beim Baggerfahren zu – hier wie bei dem Anhänger, in dem eine milchige Wasserpampe dazu einlud, übers Wasser zu gehen. Das aber bitteschön nur ganz schnell, denn wer langsam ging, verlor, bzw. sackte dann doch ein. Was so ein bissl Stärke alles bewirken kann!

Wundersames Holz
Wundersames Holz

Traditionell gibt es während der Langen Nacht mit der „Offenen Universität“ auch drei Kurzvorlesungen, bei denen Professoren der Fakultät Kernwissen ihres Fachgebietes unterhaltsam vermitteln. Prof. Peer Haller von der Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen zeigte Holz in Hochform und verblüffte mit der Tatsache, dass sich Holz wie ein Schwamm formen lässt. Kleine Pfeile waren es während der Langen nacht, aber im wirklichen Leben zeitigt diese Technologie bereits große Auswirkungen (und Preise hagelt es auch für die geniale Forschung).

Baustoff-Zauber
Baustoff-Zauber

Prof. Viktor Mechtcherine vom Institut für Baustoffe betätigte sich einmal mehr als Baustoff-Magier. Springende Bälle und solche, die partout nicht hupen wollten, Wasser, das im Becher zu kleben scheint, Hütchenspiel mit verlorenem Euro und die unendliche Biegsamkeit von Beton waren die Helden der Show – neben den freiwilligen Helferinnen und Helfern aus dem Publikum, die zwar den Zauberstab in der Hand hatten und die entsprechenden Sprüche kannten, aber nicht immer den Grund des Baustoff-Zaubers erahnten. Der wurde natürlich verraten –schließlich war es eine Vorlesung, und da soll man am Ende immer schlauer sein als am Anfang.

Mechanik im Eimer…
Mechanik im Eimer…

Na, und dann natürlich die Sache mit der Bratwurst, die, wie Prof. Daniel Balzani von der Professur für Mechanik erklärte, imm nur in Längsrichtung platzt. Gegessen wurde sie allerdings, wie Co-Referent Wolfgang Weber unter Beweis stellte, meist in Querrichtung. Die doppelte Versagensangst der Bratwurst war aber nur der Aufhänger, den eigentlich ging es ja um die „Simulation von Arterienwänden“, die der Mechanik-Professor untersucht. Wer aufgepasst hat, weiß nun auch, was biologische Weichgewebe im Bauwesen zu suchen haben! Und ahnt, dass viele grundlegende Erkenntnisse nicht nur für Türme oder Häuser oder Brücken gelten.

Alles Wurscht…
Alles Wurscht…

Bleibt die Frage, wie wir die Besucher*innen gezählt haben. Hier kommen die Studentinnen und Studenten der Fachschaft ins Spiel: die hatten, wie jedes Jahr, den Part des Caterers übernommen. Wassergekühltes Bier und alkoholfreie Getränke, Bratwürste und Steaks und Grillkäse gab’s. Naja, und die Zahl der verkauften Essen plus ein wenig Rechnerei (lernt man im ersten Teil des Studiums) ergab dann das Ergebnis unserer Zählung.

Züblin-Stahlbau-Preis 2015 verliehen

Preisverleihung mit Gewinnern des Züblin-Stahlbau-Preises 2015, v.l.n.r.: Prof. Dr. Richard Stroetmann (TU Dresden), Thoralf Kästner (1. Preis), Claudia Schlenger (2. Preis), Lukas Hüttig (3. Preis) und Ulrich Pfabe (Züblin Stahlbau GmbH)
Preisverleihung mit Gewinnern des Züblin-Stahlbau-Preises 2015, v.l.n.r.: Prof. Dr. Richard Stroetmann (TU Dresden), Thoralf Kästner (1. Preis), Claudia Schlenger (2. Preis), Lukas Hüttig (3. Preis) und Ulrich Pfabe (Züblin Stahlbau GmbH). Foto: Lars Sieber

Am 18. Juni 2015 wurde der Züblin-Stahlbau-Preis zum fünften Mal an Studierende und Absolventen der Technischen Universität Dresden verliehen. Mit dem Preis werden herausragende Arbeiten gewürdigt, die zur Förderung der Metallbauweise beitragen und im Rahmen des Studiums oder einer Promotion an den Fakultäten Bauingenieurwesen oder Architektur entstanden sind.

Thematisch deckten die eingereichten Arbeiten eine große Bandbreite ab. Gegenstand waren der Entwurf einer Fußgängerbrücke mit einer Doppelhelix als Tragkonstruktion, die Dämpfung von Schwingungen bei Offshore-Windenergieanlagen, Schutzschildkonstruk-tionen im Gerüstbau, Verschubschwingen für die Brückenmontage im Freivorbau, die Entwicklung von Bemessungsmethoden für Beulfelder auf der Grundlage von EN 1993-1-5 sowie die Eigenschaften von Matching- und Missmatching-Schweißverbindungen bei höherfesten Stählen und deren Bemessung.

Jury und Nominierte für den Züblin-Stahlbau-Preis 2015. Foto: Lars Sieber
Jury und Nominierte für den Züblin-Stahlbau-Preis 2015. Foto: Lars Sieber

Die sieben nominierten Arbeiten wurden von den Studierenden und Diplomanden des Bauingenieurwesens präsentiert, die sich im Anschluss den Fachfragen der Jury stellten. Mitglieder dieser Jury waren von Seiten der Industrie  Ulrich Pfabe und Hagen Urban aus der Geschäftsführung der Züblin Stahlbau GmbH in Hosena sowie Dr. Christian Dehlinger, Technischer Direktionsleiter und Prokurist der Ed. Züblin AG in Stuttgart. Die Fachgebiete Stahlbau, Architektur und Industriebau repräsentierten Prof. Dr. Richard Stroetmann und Dr. Jörg Rainer Noennig von der Technischen Universität Dresden. Nach den Präsentationen hatte die Jury die anspruchsvolle Aufgabe, die Preisträger aus den qualitativ sehr hochwertigen Arbeiten auszuwählen.

Die Preisverleihung fand bereits zum vierten Mal im Rahmen des traditionellen Bauballs der TU Dresden statt. „Ich freue mich, dass wir mittlerweile von einer kleinen Tradition sprechen können“, sagte Ullrich Pfabe am Beginn seiner Ansprache, in welcher er noch einmal die hohe Qualität aller eingereichten Arbeiten, sowie die schwere Auswahl der Preisträger betonte. Im Anschluss würdigte Prof. Richard Stroetmann das seit Jahren hohe Engagement von Züblin bei der Förderung der Studierenden, u. A. durch die Vergabe von Stipendien, die Auslobung des Stahlbaupreises, die Unterstützung von sozialen Projekten von Studierenden des Bauingenieurwesens, Angebote zu Werks- und Baustellenbesichtigungen sowie die Betreuung von Studien- und Diplomarbeiten.

Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Preis wurde von der Jury an einen Studierenden, eine Diplomandin und einen Diplomanden vergeben. Den dritten Preis erhielt Lukas Hüttig für seine Diplomarbeit zur „Weiterentwicklung der Bemessungsregeln für Schweißverbindungen“, die sich mit der Entwicklung und Validierung eines Bemessungsmodells von Schweißverbindungen an höherfesten Stählen auseinandersetzte. Der zweite Preis wurde an Claudia Schlenger vergeben. In diesem Jahr konnte sie mit Ihrer Diplomarbeit zum dem Thema „Berechnung ausgesteifter Beulfelder unter Längsspannungen und kombinierter Beanspruchung auf der Grundlage der EN 1993-1-5“ überzeugen. Den ersten Preis erhielt Thoralf Kästner für seine Projektarbeit zum Thema „Untersuchung zu Gefügeveränderungen in der Wärmeeinflusszone von Schweißnähten“. Die Jury beeindruckte dabei besonders die klare Darstellung der komplexen Werkstoffvorgänge sowie die tiefgründige Bearbeitung und fachkompetente Präsentation der Arbeit. Aufbauend hierauf arbeitet Thoralf  Kästner inzwischen im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Entwicklung strukturmechanischer und thermodynamischer Berechnungsmodelle zur Validierung der vielschichtigen Beziehungen zwischen Herstellungsprozess, Gefügeeigenschaften, Eigenspannungszustand und mechanische Festigkeit.

Dipl.-Ing. Lars Sieber

Dresdner Stahlbaufachtagung 2015

Die diesjährige Dresdner Stahlbaufachtagung findet am 26. März statt. Themenschwerpunkte sind Geschossbau in Stahl- und Verbundbauweise, Dach- und Wandsysteme in Stahlleichtbauweise und Brückenbau. Die Veranstaltung beginnt um 9 Uhr und endet gegen 17 Uhr. Veranstaltungsort ist der Gerhart Potthoff Bau (Hettnerstraße 1/3 Ecke Fritz-Förster-Platz 4).

Neben der Entwicklung und Anwendung Europäischer Bemessungs- und Ausführungsnormen werden in den einzelnen Beiträgen Trends, wie die Nachhaltigkeit und Ökobilanzierung
von Tragkonstruktionen oder die Nachrechnung und Instandsetzung bestehender Bauwerke, aber auch Ergebnisse aktueller Forschungsvorhaben vorgestellt. Dazu gehören z. B. das
dynamische Verhalten von Eisenbahnbrücken mit Schotterbett, die Anwendung des Bauwerksmonitorings zur Beurteilung bestehender Brückenbauwerke und der Einsatz der Feuerverzinkung als Korrosionsschutz für ermüdungsbeanspruchte Brücken mit kurzer und mittlerer Spannweite.

Wie in den vergangenen Jahren tragen ausgewiesene Referenten zu den jeweiligen Fachthemen vor und stellen ihre Manuskripte im Tagungsband zur Verfügung. Die Fachtagung richtet sich an Planungsbüros, Baufirmen, Ingenieure und Konstrukteure
sowie alle Personen, die sich inhaltlich und praxisorientiert mit den Europäischen Regelwerken sowie den technischen Entwicklungen zur Bemessung, Ausführung und Instandsetzung von Stahl- und Verbundkonstruktionen auseinandersetzen möchten.

[Quelle und Infos]

Stahlbau-Exkursion 2014

GruppenfotoDie diesjährige Stahlbau-Exkursion führte 35 Studierende des 4. bis 10. Semesters sowie des Studiengangs ACCESS unter Begleitung von Prof. Richard Stroetmann und Dipl.-Ing. Thomas Faßl vom Lehrstuhl für Stahlbau zur Firma Goldbeck Ost GmbH in Treuen und zum Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH nach Riesa.

Nach der Ankunft in Treuen wurden wir von Frank Soppa, Mitglied der Geschäftsleitung, freundlich in Empfang genommen. Frank Soppa stellte der Exkursiongruppe das Unternehmen Goldbeck, dessen Produkte und Dienstleistungen vor und betonte die Wichtigkeit der Wertegemeinschaft für den Erfolg der Firma. Anhand ausgewählter Projekte zeichnete Soppa ein interessantes Portfolio des Unternehmens, das vom schlüsselfertigen Bürobau bis hin zum Hallen- und Parkhausbau reicht. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der TU Dresden, deren Ausbildungsqualität und zeigte den Studierenden mögliche Tätigkeiten im Unternehmen auf.

Anschließend besichtigten die Studentinnen und Studenten, aufgeteilt in fünf Gruppen, verschiedene Fertigungsstationen im Werk. Der Rundgang führte von der Stahlbaufertigung über die Feinblechverarbeitung bis hin zur Fenster- und Türenproduktion, die für das schlüsselfertige Bauen ebenfalls notwendig ist. Aufgrund der Verlagerung vieler Fertigungs- und Montageschritte von der Baustelle in das Werk ist es Goldbeck möglich, mit Hilfe einer modularen Bauweise sehr kurze Montage- und Bauzeiten bei gleichzeitig hoher Qualität zu erreichen.

Nach dieser aufschlussreichen Werksführung und einem Mittagsimbiss auf freundliche Einladung der Fa. Goldbeck setzte die Exkursionsgruppe ihren Weg Richtung Riesa zur ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH fort – einem der größten Arbeitgeber der Region. Mit freundlicher Unterstützung von Katrin Paape, Assistentin der Werksleitung, wurde eine Führung durch das Werk ermöglicht. Markus Reinartz, Leiter der Walzstraße, und Marcel Götze, Projektingenieur im Unternehmen, empfingen die Studierenden. Nach einem kurzen Einführungsvortrag und der Vorstellung des Unternehmens, das hauptsächlich Betonstabstahl sowie Walzdraht produziert und sich in besonderem Maße um eine steigende Umweltfreundlichkeit des Werkes bemüht, starteten die Studierenden in zwei Gruppen zum Werksrundgang.

Zu Beginn wurde der Antransport, die Trennung sowie die Lagerung des Stahlschrottes begutachtet, der zur Produktion von neuem Stahl im Elektrolichtbogenofen nötig ist. Die Besichtigung des Elektrolichtbogenofens war nicht möglich, weil wegen der Installation eines Kessels zur Dampfgewinnung die Schmelzstätte zum Kesselhaus deklariert wurde. Dennoch konnten die Studierenden die Reaktionen im Elektrolichtbogenofen annähernd miterleben, da bei der Besichtigung der Pfannenbehandlung im nebenan liegenden Ofen gerade eine neue Charge Schrott erschmolzen wurde. Nach der Pfannenbehandlung, bei der aufgrund der Endprodukte (Betonstabstahl, Walzdraht) keine besonders hohen Ansprüche an die Schmelze gestellt werden, besichtigten die Studierenden den Verguss der Schmelze in die Kupferkokillen und die auf der Stranggussanlage produzierten Knüppel. Diese Halbzeuge, die bis zu 13,5 m lang produziert werden können, werden entweder abgekühlt und anschließend zwischengelagert oder direkt der Weiterverarbeitung in der Walzstraße zugeführt. Die Quote der Heißverarbeitung soll in Zukunft von aktuell 45% auf bis zu 80% gesteigert werden. Die Exkursionsgruppe folgte dem Produktionsweg der rotglühenden Knüppel von der Stranggussanlage bis zum abgelängten Vorprodukt. In einem erdgasbeheizten Hubherdofen werden diese bis auf 1200°C erwärmt. Anschließend konnte die Gruppe das Auswalzen der Knüppel zu Walzdraht beobachten. Ein Knüppel der Abmessungen 0,16 x 0,16 x 12m erreicht bei einem Walzdrahtdurchmesser von 6 mm immerhin eine Länge von knapp 11 km! Während der Werksführung ergaben sich zahlreiche Fragen, die von den Mitarbeitern des Unternehmens fachkompetent und verständlich beantwortet wurden.

Auch haben wir uns sehr über die spontanen englisch-sprachigen Führungen beider Unternehmen für unsere internationalen Studierenden gefreut.

Erfolgreicher Abschluss der Dresdner Stahlbaufachtagung 2014

Egbert Müller
25. Mai 2014

Stahlbaufachtagung 2014Am 20. März fand im Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden die 8. Dresdner Stahlbaufachtagung zu dem Thema „Neubau und Bauen im Bestand auf der Grundlage der Europäischen Bemessungs- und Ausführungsnormen“ statt. Die Eurocodes für den Stahl- und Verbundbau und deren Nationalen Anhänge sind in den meisten Bundesländern seit dem 1. Juli 2012 und in den Ländern mit Übergangsregelung seit dem 31. Dezember 2013 verbindlich anzuwenden. In der Praxis haben sich inzwischen eine Vielzahl von Detailfragen zur Interpretation der Vorschriften und der richtigen Anwendung ergeben. Parallel dazu erfolgt die Weiterentwicklung der Eurocodes und die Vorbereitung einer Neuauflage, bei der Fehler beseitigt, Regelungslücken geschlossen sowie neue Entwicklungen und Erkenntnisse einfließen werden.

Zu den Vortragenden gehörten Dr. Volker Cornelius (Präsident des VBI), Prof. Dr. Richard Stroetmann (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden), Prof. Dr. Udo Peil (TU Braunschweig), Dr.-techn. Andreas Taras (Institut für Stahlbau, TU Graz), Dipl.-Ing. Stephan Schneider (Lehrstuhl für Stahlbau, TU Dortmund), Dipl.-Ing. Jörg Korth (IMO Leipzig GmbH), Prof. Dr.-Ing. Michael Volz (Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Hochschule Offenburg), Dipl.-Ing. Lars Sieber (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden), Dr. rer.-nat. Andreas Schütz (Corroconsult GmbH, Hamburg) und Dipl.-Ing. Frank Soppa (GOLDBECK Ost GmbH). Die Moderation der Tagung übernahm Dr. Armin Franke (Vorstand des bauforumstahl e. V. und Leiter der Niederlassung Josef Gartner GmbH, Würzburg).

Neben den Vorträgen bot die Tagung den Teilnehmern die Möglichkeit zu Fachgesprächen und dem persönlichen Austausch. Hersteller und Dienstleister präsentierten im Foyer des Hörsaalzentrums ihre Produkte und Leistungen. Die Resonanz der Teilnehmer und Referenten war durchweg sehr positiv. Dies motiviert die Veranstalter, auch im kommenden Jahr die Dresdner Stahlbaufachtagung mit Themen zur Normung, Berechnung und Ausführung rund um den Stahlbau fortzusetzen.

Junge Ingenieure treffen sich in Dresden

Das Young Engineers Colloquium 2014 findet am 10. März 2014 an der Technischen Universität Dresden statt. Eingeladen sind Jungingenieurinnen und Jungingenieure, IABSE-Mitglieder und Interessierte aus allen Bereichen des Bauingenieurwesens.

Die deutsche Gruppe der IABSE organisiert das Kolloquium für Studenten und Doktoranden sowie junge berufstätige Ingenieure. Ziel ist es, interessante Projekte aus Studium, Forschung und der Baupraxis vorzustellen.

Der ehemalige IABSE Präsident Klaus Ostenfeld aus Dänemark wird den Begrüßungsvortrag halten, gefolgt von mehreren Sessions von Vorträgen junger Ingenieure. Der beste Vortrag wird mit einem Sachpreis im Wert von etwa 1 000 Euro ausgezeichnet.

In den Pausen und während der Abendveranstaltung bietet das Kolloquium neben der Vorstellung erster Projekte aus der Praxis oder Forschung auch die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches zwischen Jung und Alt. Das Programm steht auf der IABSE-Homepage.

Stahlbaufachtagung: Neubau und Bauen im Bestand

Die Dresdner Stahlbaufachtagung 2014 (Webseite mit Anmeldemöglichkeit) beschäftigt sich mit dem Thema Neubau und Bauen im Bestand auf der Grundlage der europäischen Bemessungs- und Ausführungsnormen. Sie findet statt am 20. März von 9 – 17.30 Uhr im Hörsaal 4 des Hörsaalzentrums der TU Dresden an der Bergstraße.

Die inhaltliche Einarbeitung und Auseinandersetzung mit dem umfangreichen Normenwerk der Eurocodes und deren Bezugsnormen
hat für viele Ingenieure erst begonnen. Eine Vielzahl von Detailfragen haben sich bereits ergeben, sei es die zutreffende
Interpretation der Vorschriften oder die richtige Umsetzung. Inzwischen finden bereits die Weiterentwicklung der Eurocodes und
die Vorbereitung einer Neuauflage statt, bei der Fehler beseitigt, Regelungslücken geschlossen sowie neue Entwicklungen und
Erkenntnisse einfließen werden.

In Abstimmung auf die Themen der vergangenen Jahre widmet sich die Dresdner Stahlbaufachtagung 2014 den Einwirkungen aus Wind und deren dynamische Effekte, der Querschnittstragfähigkeit unter Berücksichtigung von Teilplastizierungen, der Stabilität von Trägern und Stützen und deren Aussteifung, der Berechnung und Ausführung geschraubter und geschweißter Verbindungen, der Ertüchtigung und Werkstoffbeurteilung von Flussstahlkonstruktionen, der Erneuerung und Instandsetzung von Korrosionsschutzsystemen durch Beschichtungssysteme sowie der Planung und Ausführung des Flugzeughangars der Air-Berlin in Schönefeld.

Wie in den vergangenen Jahren tragen ausgewiesene Referenten zu den jeweiligen Fachthemen vor und stellen ihre Manuskripte im
Tagungsband zur Verfügung.

Die Fachtagung richtet sich an Planungsbüros, Baufirmen, Ingenieure und Konstrukteure sowie alle Personen, die sich inhaltlich
und praxisorientiert mit den Eurocodes sowie der Ausführung und Instandsetzung von Stahl- und Verbundkonstruktionen auseinandersetzen möchten.

Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2014 ausgelobt

UVS
13. Dezember 2013

Der Studierendenwettbewerb für den Nachwuchs der Architekten und Bauingenieure prämiert alle zwei Jahre fortschrittliche Ideen und Lösungen für Stahlkonstruktionen auf den Gebieten des Hoch- und Brückenbaues. Bei offener Aufgabenstellung werden zum Förderpreis des Deutschen Stahlbaues Entwürfe und Arbeiten zur kompletten Bandbreite der Einsatzfelder des Baustoffes Stahl eingereicht. Dabei zeigt sich, dass die Entwürfe der Studierenden sich an realen Bauaufgaben und aktuellen Themenstellungen orientieren.

Prämiert werden Studienarbeiten, die bei Auslobung maximal 3 Jahre fertig gestellt sind, in der Bundesrepublik Deutschland entstanden sind oder von Studierenden mit deutscher Staatsangehörigkeit im Ausland verfasst wurden. Die Höhe des Preisgeldes beträgt insgesamt 8.000 EURO. Bewerben können sich Einzelpersonen, Arbeitsgemeinschaften und interdisziplinäre Arbeitsgruppen. Die besten Arbeiten werden am Tag der Stahl.Architektur anlässlich des Deutschen Stahlbautages vorgestellt.

Die Wettbewerbsergebnisse werden im Anschluss in verschiedensten Formaten verbreitet, eine Dokumentation mit insgesamt ca. zehn Einreichungen wird erstellt.
Die Preise der Studienarbeiten vom Förderpreis des Deutschen Stahlbaues werden in einer Wanderausstellung zusammen mit den Projekten aus dem Preis und Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues vorgestellt. Diese wird an Universitäten und Hochschulen, Architekten- und Ingenieurkammern sowie bei Architekturforen gezeigt.

Ehrungen am Tag der Fakultät 2013

Der Tag der Fakultät Bauingenieurwesen führte auch dieses Jahr im Dülfer-Saal der Technischen Universität Dresden Absolventen des Diplom-Studiengangs Bauingenieurwesen, TeilnehmerInnen des  internationalen ACCESS Masterstudiengangs und Fernstudenten aus ganz Deutschland zu einer Feierstunde zusammen. Neben den Zeugnissen für die 113 Absolventinnen und Absolventen standen Ehrungen für herausragende Leistungen im Mittelpunkt der Feierlichkeit.

Musikalisch umrahmt wurde der Tag der Fakultät von Marion Fiedler (Gesang) und Jochen Aldinger am Flügel. Der Dekan der Fakultät, Prof. Rainer Schach, widmete seine Begrüßungsrede dem Abschluss, der an diesem Tag bescheinigt wurde: Der Diplom-Ingenieur, der fast auf den Tag genau seinen 114. Geburtstag feierte. Ein weltweit anerkannter Abschluss, den ununterbrochen zu vergeben die Fakultät Bauingenieurwesen stolz sei. „Der Diplom-Ingenieur ist nicht nur ein Abschluss, der sich in über hundert Jahren bewährt hat, er ist auch eine international anerkannte starke Marke. So etwas gibt man nicht leichtfertig auf!“ sagte Prof. Schach.

113 Absolventen erhielten ihre Diplom- bzw. (für Teilnehmer des internationalen ACCESS Masterstudiengangs) Masterzeugnisse, rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie jedes Jahr wurden besondere Leistungen eigens ausgezeichnet.

Neu im Reigen der Preise ist der Dreßler-Bau-Preis, der mit 3.000 Euro dotiert ist und von der Bauunternehmung Gabriel Dreßler gestiftet wurde. Der Preis wird für die besten Abschlussarbeiten in den Vertiefungen Baubetrieb und Gebäude/Energie/Management verliehen. Den 1. Preis erhielt Louise Briemel für ihre Diplomarbeit „Vergleich konventioneller Arbeitsbühnen an Schalungen mit alternativen Konzepten“. Platz 2 ging an Fabien Rozzi für seine Diplomarbeit „Auswirkungen der Energiewende auf die Bauwirtschaft“, der 3. Preis an Ina Liebscher für die Diplomarbeit „Konzeption eines operativen Controllingsystems für ein mittelständisches Bauunternehmen“.

Den mit 3.000 Euro Gottfried-Brendel-Preis für besondere Leistungen im Rahmen der Projektarbeit im Fach Entwurf von Ingenieurbauwerken von Studierenden des 9. Semesters überreichte für den Stifter Bilfinger SE Harald Möller. Preisträgerin ist Angela Schmidt für ihre Arbeit „Form Follows Force – Optimierung der Geometrie von Stützen“. Zwei 2. Preise wurden ebenfalls vergeben an Max Käding („Entwurf einer Eisenbahnbrücke über die Röder“) und an Kevin Wahl („Entwurf und Bemessung einer Radfahrer- und Fußgängerbrücke über die Ems nahe der Stadt Rheine“).

Den von der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen vergebenen Günther-Grüning-Preis erhielt Lukas Müller für seine Diplomarbeit „Schubtragverhalten von Stahlbetonplatten“. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird jährlich vergeben für hervorragende Projektarbeiten (des 9. Semesters) oder Diplomarbeiten auf den Gebieten „Zukunftsorientierte Nachweisverfahren für Standsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und Zuverlässigkeit von Bauwerken“, „Entwicklung von Simulationsmodellen und numerischen Methoden zur Tragwerksanalyse“ sowie „Beiträge zur Sicherheitsbeurteilung von Tragwerken“.

Den mit 1.500 Euro dotierten Preis der Franz und Alexandra Kirchhoff-Stiftung für die beste Arbeit aus den Gebieten Straßenbau, Geotechnik und Baubetrieb erhielt Richard Milow für seine Diplomarbeit „Modellierung von Feste-Fahrbahn-Systemen auf der Grundlage der Methode der Finiten Elemente“.

Preisträger des mit 1.000 Euro dotierten Eurovia-Straßenbau-Preises ist Juliane Kraft. Ihre Diplomarbeit beschäftigt sich mit der „Experimentellen Analyse des Spannungs-Dehnungsverhaltens einer Kiestragschicht bei Frost-Tau-Wechselbeanspruchung“.

Der von der Bauer Spezialtiefbau GmbH gestiftete Johann-Ohde-Preis für hervorragende Diplomarbeiten, Dissertations- und Habilitationsschriften im Fach Geotechnik ist mit 1.000 Euro dotiert. Preisträger ist Markus Uhlig, seine Diplomarbeit hat den Titel „Experimentelle und numerische Untersuchungen zur Drucksondierung in feinkörnigen Böden“.

Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Dr. Gabriele Spieker vom Bundesverband Deutscher Banken. Ihr Thema war „Euro und die Staatsschuldenkrise – Statik und Stabilität der Währungsunion“.

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Nachlese Lange Nacht

Die Lange Nacht der Wissenschaften verzeichnete in diesem Jahr so viel Interessierte wie nie zuvor: Geschätzt 1.500 Besucherinnen und Besucher kamen, um sich auf der Wiese hinterm Beyer Bau und in den Laboren im Beyer-Bau von der Vielfalt des Bauingenieurwesens verzaubern zu lassen. Experimente,Vorführungen, eine Zaubershow mit Baustoffen und anschließender Möglichkeit, übers Wasser zu gehen, Bastelstunde für Kinder, Baggerfahren und das kulinarische Angebot der Studenten, die heiße Steaks und kaltes Bier vorhielten: An diesem lauen Sommerabend gab’s keine Langeweile, viele wurden schlauer, alle hatten Spaß.

Was will man mehr?

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