Dr.-Ing. Uwe Reuter hat heute mit einem wissenschaftliche Vortrag und anschließendem Kolloquium sowie einer Probevorlesung sein Habilitationsverfahren zum Abschluss gebracht. Der Vortrag zum Thema „Statische und dynamische Tragwerksanalyse unter Berücksichtigung ungewisser Daten“ wurde von den Gutachtern Prof. Michael Kaliske, Prof Reinhard Viertl (TU Wien), Prof. Bernd Möller und Prof. Kai-Uwe Bletzinger (TU München) sowie den weiteren Mitgliedern der Habilitationskommission unter Vorsitz von Prof. Schach und Anwesenden im Publikum ausgiebig diskutiert. Die Probevorlesung zum Thema „Variationsprinzipe – Grundlage der Methode der finiten Elemente“ begann Dr. Reuter mit den Worten „Liebe Studenten des siebten Semesters“ – was bei den Kommissionsmitgliedern eine gewisse Heiterkeit auslöste, aber die angedachte Zielgruppe des Vortrags, den der Kandidat unter ausgiebiger Nutzung eines Tablet PCs gestaltete, klar umriss.
Uwe Reuter ist 1979 in Dresden geboren, wo er auch zur Schule ging und im Studiengang Bauingenieurwesen Konstruktiven Ingenierbau mit der Vertiefungsrichtung Baumechanik studierte. Sein Diplom bestand er mit Auszeichung und erhielt 2004 die Lohrmann Medaille der Technischen Universität Dresden für hervorragende Leistungen im Studium. Für seine Promotion „Analyse und Prognose von Zeitreihen mit Fuzzy-Daten zur Prädiktion von Strukturantworten“ wurde er mit dem Kurt-Beyer-Preis ausgezeichnet.
Seit April 2007 ist Uwe Reuter Geschäftsführender Leiter des Fakultätsrechenzentrums der Fakultät Bauingenieurwesen.
Kategorie: Institute/Lehrstühle
. . . unter Berücksichtigung ungewisser Daten
Habilitation Uwe Reuter
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zum wissenschaftlichen Vortrag und Kolloquium sowie zur Probevorlesung von Dr.-Ing. Uwe Reuter im Rahmen seines Habilitationsverfahrens am 29. Mai 2009.
Der wissenschaftliche Vortrag mit anschließendem Kolloquium beginnt um 10.00 Uhr im Beyer-Bau, Raum 67 zum Thema „Statische und dynamische Tragwerksanalyse unter Berücksichtigung ungewisser Daten“.
Die Probevorlesung zum Thema „Variationsprinzipe – Grundlage der Methode der finiten Elemente“ beginnt 13.30 Uhr ebenfalls im Beyer-Bau, Hörsaal 81.
Du holde Kunst, ich danke dir
80 Jahre alt wird man nicht alle Jahre, und wenn dann noch 60 dieser Jahre eng mit der TU Dresden bzw. ihren Vorgängerinnen verbunden sind, dann ist das schon etwas ganz Besonderes. Prof. Günter Zumpe feierte seinen 80. Geburtstag – und er tat es auf seine Weise: Mit wenigen, dafür kurzen und hörenswerten Reden – und mit viel Musik. Zumpe ist Mechaniker, aber neben seinem Fachgebiet hat er viele andere Interessen, die meisten eher weniger mathematisch angehaucht und der Kunst verbunden. Es war ein hochkarätiges Programm, das die Festgemeinde im Rektorat der TU Dresden hörte – und Kammersängerin Ute Selbig brachte es mit den von Schubert vertonten Zeilen Franz von Schobers auf den Punkt: „Du holde Kunst, ich danke dir!“
In seiner Begrüßung hatte Rektor Prof. Hermann Kokenge die Dezennien des Jubilars an der TU Dresden Revue passieren lassen; die Laudatio hielt der Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Rainer Schach. Der Bruder des Jubilars, Prof. Manfred Zumpe, moderierte das konzertante Geburtstagsbouquet, das mit kurzen Beiträgen von Freunden und Wegbegleitern geschmückt war.
Spiel_Ort: Praktikum an der Fakultät
Der Spiel_Ort geht in die dritte Phase! Noch in diesem Sommer wird der erste Bauabschnitt auf der Wiese hinter dem Beyer Bau fertig gestellt. Das Projekt ist in vollem Gange, die ersten Elemente entstehen, statische Prüfverfahren laufen und die Ausführungsplanung wird in Kürze zur Genehmigung eingereicht. Für die zügige Realisierung werden allerdings noch engagierte und interessierte Studentinnen und Studenten, die sich in den kommenden Wochen beteiligen, gesucht.
Für Studenten der Architektur und des Bauingenieurwesens besteht die Möglichkeit sich ein Baupraktikum, welches zu Studienbeginn Pflicht ist, anrechnen zu lassen. Viele weitere interessante Aspekte sprechen für ein Engagement: Somit werden nicht nur Studenten dieser sonst getrennten Studiengänge in diesem Projekt zusammengeführt und die Gemeinsamkeiten der fachverwandten Disziplinen erlebbar gemacht. Gleichzeitig kann neben den baupraktischen Fertigkeiten der Umgang mit dem innovativen Baustoff Textilbeton erprobt, persönliche Kontakte mit Professoren geknüpft und möglicherweise auch schon erste Schritte in Richtung einer zukünftigen Diplomarbeit gegangen werden.
Interessiert? Am kommenden Mittwoch (6. Mai) um 18 Uhr gibt es Informationen – im Foyer des Beyer-Baus.
Fassadentechnik: Sonne als Energiequelle
Zur glasbau2009 hat das Institut für Baukonstruktion sein zweites Buch in der Reihe DETAIL Praxis vorgelegt. Architekten und Ingenieure finden in diesem Leitfaden zur Planung gebäudeintegrierter Photovoltaik Antworten auf die wesentlichen Fragen. Einführend werden die Grundlagen innovativer Technik ebenso erläutert wie die am Markt eingeführten Systeme. Der Hauptteil des Buches zeigt sehr anschaulich, wie die technische, gestalterische und konstruktive Integration der Solaranlagen am Gebäude gelingt. Das Kapitel Baurecht, ein Glossar sowie ergänzende Quellen und Verzeichnisse dienen der weiteren Vertiefung. Vorbildlich realisierte Projektbeispiele mit den unterschiedlichen Einbauvarianten für Fassade und Dach runden das Buch ab. 112 Seiten mit zahlreichen Fotografien und vielen Konstruktionszeichnungen im Format 21 cm x 29,7 cm kosten 37,50 Euro. Eine Leseprobe gibt es auch. Die englischsprachige Ausgabe des Buches erscheint im Frühjahr 2010.
Rüsch Forschungspreis für Kerstin Speck
Auf dem Bautechnik-Tag, der heute in Dresden eröffnet wurde, ist Dr.-Ing. Kerstin Speck mit dem Rüsch Forschungspreis ausgezeichnet worden. Der Deutsche Beton-Verein hatte den Preis zum Andenken an den überragenden Forscher, Lehrer und Ingenieur Prof. Hubert Rüsch im Jahre 1981 ausgelobt. Er wird jeweils auf dem Deutschen Bautechnik-Tag an junge Forscherinnen oder Forscher für eine wissenschaftliche Arbeit auf dem Gebiet des Betonbaus verliehen. Der Vorsitzende des Vorstands vom Deutschen Beton- und Bautechnikverein e.V., Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer M.Sc. verlieh den mit 5.000 Euro dotierten Preis für die Forschungsarbeit „Beton unter mehraxialer Beanspruchung – Ein Materialgesetz für Hochleistungsbetone unter Kurzzeitbelastung“.
Die Dissertation von Kerstin Speck basiert auf der Untersuchung von hochfesten und ultrahochfesten Betonen mit und ohne Fasern unter zwei- und dreiaxialer Druckbeanspruchung. Die Auswirkung der unterschiedlichen Betonzusammensetzung ist für verschiedene Beanspruchungen nicht gleich ausgeprägt, dennoch konnten grundlegende Zusammenhänge herausgearbeitet werden. Anhand der Bruchbilder konnten die drei Versagensmechanismen Druck-, Spalt- und Schubbruch identifiziert werden, deren Charakteristik über die Kalibrierung an vier speziellen Versuchswerten direkt in das Bruchkriterium einfließen. Dieses stellt eine Erweiterung der Formulierung von OTTOSEN dar, so dass das spröde und z. T. anisotrope Verhalten von Hochleistungsbeton berücksichtigt wird. Die beobachteten Spannungs-Dehnungs-Verläufe korrelieren mit den Versagensformen. Deshalb wird ein Stoffgesetz getrennt für den Druck- und den Zugmeridian aufgestellt, dessen Parameter sich mit zunehmendem hydrostatischen Druck verändern. In die Anfangswerte fließen die Betonzusammensetzung und herstellungsbedingte Anisotropien ein. Die lastinduzierte Anisotropie infolge einer gerichteten Mikrorissbildung wird in dem vorgestellten Stoffgesetzt über richtungsabhängige Parameter ebenfalls berücksichtigt. [Quelle – Die Arbeit als 42-MB-PDF].
Was die Praxis braucht? Gute Bauingenieure!
Der Deutsche Bautechniktag 2009 findet morgen und am Freitag in Dresden statt. Doch schon heute klang das Leit-Thema „Bau – Kompetenz im Dialog“ beim Kolloquium für Jungingenieure an. Prof. Manfred Curbach („Ich habe das große Glück, in einer Stadt arbeiten zu dürfen, in der andere Urlaub machen“) eröffnete für den Deutschen Ausschuss für Stahlbeton das Kolloquium, bei dem 16 junge Bauingenieurinnen und Bauingenieure in vier thematischen Bereichen die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit vortrugen. „Die Führungskräfte der Zukunft sind heute 25-30 Jahre alt!“ sagte Prof. Curbach vorab mit Blick auf die ReferentInnen des Tages. Und am Ende der Veranstaltung fühlte er sich bestätigt: „Die vorgetragenen Themen haben sehr deutlich gemacht, wie erstaunlich groß die Bandbreite des Bauingenieurwesens ist.“ Mit Blick auf die 16 ReferentInnen sagte er, er sei überzeugt, dass all unsere Geschicke in guten Händen liegen werden. Gute Präsentationen, Mut zu Aussagen, die über den Common Sense hinaus gehen. Der Nachwuchs setze schon jetzt eigene Akzente: „Arbeiten Sie weiter an Ihren Stärken, lassen Sie sich nicht verbiegen und bleiben Sie sich treu, dann steht Ihnen die Welt offen!“
Die „Erwartungen der Praxis an Jungingenieure als Berufseinsteiger“ formulierte in einem Impulsvortrag Prof. Michael Fastabend (Ingenieurbüro Domke Nachf.). Vor den Erwartungen stellte er Gedanken zum Bauingenieurwesen vor: Die Aufgaben des Bauingenieurs seien vielfältig. „Bauingenieure sind anwendende Physiker! Das Berufsbild ist umfassend und wächst noch,“ sagte Prof. Fastabend. Folgerichtig gebe es viel zu lernen: Das Bauingenieurstudium sei lang andauernd und die komplexen Studieninhalte würden in einer Vielzahl von Prüfungen abgefragt. Allerdings lohne sich all das durchzustehen: Man könne seine Phantasie und Kreativität verwirklichen, die Umwelt gestalten. Und, dieses ein besonders nachhaltiges Argument bei der Lebensplanung: Bauingenieure sind gesucht, der Markt sieht sehr gut aus für Absolventen.
Anforderung der Praxis an die Absolventen gehe aber über gute Kenntnisse in Mathematik und Mechanik oder anderem fundamentalen Wissen hinaus: Praktika, Sprachkompetenz, Offenheit für fremde Kulturen, Vortrags- und Präsentationskompetenzen sind gefragt. Sehr viel, wie es scheint – was hilft? „Die Neigung zur Kernkompetenz machen!“ Eigentlich aber sei die Antwort auf die Frage, was die Praxis brauche, ganz einfach: „Gute Bauingenieure!“ Solche, die kompetent, dialogbereit, selbstbewusst und teamfähig seien…
Es folgten je vier Vorträge zum Thema „Brückenbau“, „Hochleistungsbetone und ihre Anwendungen“, „Bautechnik und neue Bauverfahren“ sowie „Bauausführung und Verbindungstechnik“. Männer waren dabei in der Mehrzahl – nur drei Bauingenieurinnen sprachen bei den 16 Vorträgen… Eine Jury bewertete die Vorträge – und während dies geschrieben wird, steht schon fest, wer den Preis bekommt. Aber öffentlich wird das erst während der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung am morgigen Donnerstag!
The Cohesive Crack Tip Model within the Finite Element Method
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „The Cohesive Crack Tip Model within the Finite Element Method – Implementations, Enhancements, Applications“ („Das kohäsive Rissspitzenmodell innerhalb der Finiten Elemente Methode – Implementierungen, Erweiterungen, Anwendungen“) von Dipl.-Wirtsch.-Ing. Gordon Geißler am Dienstag, 28. April 2009, 15 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Steine in der Stadt
Wir gehen oft achtlos an ihnen vorbei oder laufen über sie hinweg – Natursteine sind im Erscheinungsbild der Städte so selbstverständlich, dass kaum jemand bewusst von ihnen Notiz nimmt. Als Baustoff und Gestaltungsmittel sind sie allerdings von erheblicher Bedeutung. So wird der Charakter der Dresdner Altstadt wesentlich von ihren Sandsteinbauten geprägt und auch moderne Bauten aus Stahl, Glas und Beton sind oft mit Natursteinplatten verkleidet, um die Sichtflächen aufzuwerten. Schaut man genauer hin und lässt sich mit ihnen ein, beginnen die Steine zu reden: Einschlüsse fossiler Tiere oder Pflanzen, Kristalle und Minerale verraten etwas über ihre geologische Entstehungsgeschichte. Verschwärzte Oberflächen und Auswitterungen an älteren Bauten erzählen davon, dass auch der Stein nicht für die Ewigkeit gemacht ist und unter ungünstigen Umweltbedingungen leidet. Und schließlich ist die Art der verbauten Natursteine in einer Stadt zumindest in früherer Zeit ein Abbild der naturräumlichen Gegebenheiten ihrer Umgebung gewesen: Damals wurden meist die Gesteine verwendet, die ohne großen Transportaufwand in der nahen Umgebung beschafft werden konnten. Heute dagegen prägen Natursteine aus aller Welt das Gesicht der Fassaden.
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Erfolgreiche glasbau09
Über 200 Architekten, Ingenieure, Sachverständige, Vertreter des öffentlichen Dienstes sowie Unternehmen der Glasindustrie und des Metallbaues haben sich bei der diesjährigen glasbau2009 über die unterschiedlichsten Fragestellungen rund um das Thema Gebäudehülle informiert. Es war die sechste Glasbau, die das Institut für Baukonstruktion veranstaltet. Im Laufe der Jahre hat sich die Tagung im Hörsaalzentrum der TU Dresden zu einer Pflichtveranstaltung für Glasbaupraktiker und -forscher entwickelt. Die Ergebnisse der Forschung fanden ihren Niederschlag nicht nur in der Konferenz mit ihren (auch in einem Tagungsband veröffentlichten) Beiträgen, sondern obendrein in einem Spezial der Zeitschrift Stahlbau. Im März-Heft dreht sich dort alles um den Konstruktiven Glasbau – mit zahlreichen Beiträgen der Dresdner WissenschaftlerInnen.