Prof. Dr. ir. Christian Louter übernimmt Leitung des Institutes für Baukonstruktion

Zum 1. April ist Prof. Dr. ir. Christian Louter zum neuen Direktor des Institutes für Baukonstruktion berufen worden. Er promovierte an der Technischen Universität Delft und war dann im Weiteren als Postdoktorant an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne in der Schweiz tätig. In 2015 trat er eine Assistenzprofessur für Tragwerksplanung an der Technischen Universität Delft an. Mit seiner Erfahrung bringt er neue Akzente und Ideen in das Institut für Baukonstruktion ein, die sich in der Lehre und Forschung im Bereich des Glas- und Fassadenbaus wiederfinden. Hauptsächlich der Dünnglastechnologie gilt sein besonderes Augenmerk für weitere Forschungsarbeit. Wir wünschen ihm einen guten Start an der Technischen Universität Dresden!

 

Prof. Dr. ir. Christian Louter appointed new Director of the Institute of Building Construction

 As of April 1, Prof. Dr. ir. Christian Louter has been appointed as the new Director of the Institute of Building Construction. He received his doctorate from Delft University of Technology and has worked as a postdoctoral fellow at the École Polytechnique Fédérale de Lausanne in Switzerland. In 2015, he took up an Assistant Professorship in Structural Design at Delft University of Technology. With his experience, he brings new accents and ideas into the Institute of Building Construction regarding education and the research domain of Glass and Façade Construction. Especially the field of thin glass technology has his specific attention. We wish him a good start at the Technische Universität Dresden!

 

Neuer Institutsdirektor Prof. Dr. ir. Christian Louter, Bild: Mijke Bressers

Ingenieure ohne Grenzen auf dem dies academicus am 22.Mai

Der dies academicus – also der Akademiker Tag – ist der Feiertag, an dem vielen Universitäten die reguläre Lehrtätigkeit untertbrechen und mit verschiedensten Aktionen unter anderem die Vernetzung der Universitätsmitglieder und die Werbung neuer Studenten fördern wollen. Die TU Dresden wird den 22. Mai nutzen, um den diesjährigen akademischen Tag, sich und ihre Studierenden mit einem bunt gemischten Programm zu feiern. Auf der Wiese hinter dem Hörsaalzentrum werden bis in den Abend hinein verschiedene Veranstaltungen stattfinden. Unter den teilnehmenden Hochschulgruppen werden in diesem Jahr – interessant für uns Bauingenieure – unter anderem auch die „Ingenieure ohne Grenzen“ mit einem Infostand dabei sein. Ab 12.00 Uhr kann jeder Interessierte zum Stand auf der Wiese hinter dem HSZ kommen und bei diversen Spielen und Aufbauten, wie zum Beispiel der Leonardo-Brücke oder verschiedenen funktionalen 3D-Druck-Teilen, die Tätigkeiten und Ziele des gemeinnützigen Vereins kennenlernen. Aktuell entwickelt die Gruppe beispielsweise gemeinsam mit der Regionalgruppe Magdeburg, Prototypen für eine Solarthermie-Anlage, die später in einem Schülerwohnheim in Tansania aufgestellt werden soll. Jeder kann sich am Stand über die Details des Projektes sowie die Vorgehensweise beim Testen ein Bild machen, alle sind herzlich eingeladen.

Mehr Infos zu den Ingenieuren ohne Grenzen:
https://ingenieure-ohne-grenzen.org/de/dresden

Programm am dies academicus der TU Dresden:
https://tu-dresden.de/studium/rund-ums-studium/dies-academicus

 

 

So war die Glasbau 2019

Mit rund 200 Teilnehmern war auch die diesjährige Glasbautagung wieder ein wichtiger Anlass für Fachleute auf dem Gebiet Fassaden- und konstruktiver Glasbau, sich für zwei Tage an der TU Dresden im Hörsaalzentrum zu treffen. Bei zahlreichen Referaten bot sich hier die Möglichkeit, sich umfassend auf den aktuellen Stand der neusten Entwicklungen zu bringen oder sich über technische Problemstellungen und Lösungsansätze im modernen Glasbau auszutauschen. Bereits beim Einführungsreferat wurde es interessant: Prof. Dr. ir. Christian Louter wurde als neuer Leiter des Instituts für Baukonstruktion an der TU Dresden vorgestellt. Er wechselt damit zum Monatsbeginn von der TU Delft in den Niederlanden nach Dresden und er gab in seiner Key-Note tiefe Einblicke in seine bisherigen Forschungen zu  „lebendigen“ Dünnglasfassaden. Seine futuristischen Konzepte waren von der grundsätzlichen Idee geprägt, gläserne Fassadensysteme zu entwickeln, die aufgrund äußerer Einwirkungen immer wieder sinnvoll ihre Form verändern. So können beispielsweise durch biegen des Dünnglases Lüftungsöffnungen erstellt werden, die einen Luftstrom durch den Hohlraum einer Doppelhaut-Fassade erzeugen oder auch Photovoltaikelemente dazu gebracht werden, sich nach der Sonne auszurichten. Auch mit den nachfolgenden Vorträgen blieb das wissenschaftliche Niveau sehr hoch. In etwa vierzig Beiträgen beschäftigten sich namhafte Referenten mit folgenden vier Themenschwerpunkten:

Bauten und Projekte – herausragende Glasarchitektur in Neubau und Bestand

Bemessung und Konstruktion – aktueller Stand der CEN-TS als Vornorm für den Eurocode

Forschung und Entwicklung – geklebte Anwendungen

Bauprodukte und Bauarten – Materialien für den Einsatz in Fassaden

Zur Tagung erschien das Jahrbuch »GLASBAU 2019« mit einem Überblick über die Referenten und die behandelten Themen, zu beziehen am Institut für Baukonstruktion hier.

 

Der alte Institutsdirektor übergibt den Staffelstab an den „Neuen“.  Professor Bernhard Weller (li) und Prof. Dr. ir. Christian Louter. Bild: André Terpe

 

Glasbau 2019 – Jetzt anmelden!

Am 28. und 29. März findet die diesjährige Glasbau -Tagung im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt. Renommierte Autoren aus Planung, Verarbeitung, Forschung und Entwicklung zeigen den Stand der Technik im Bereich Glas im Bauwesen. Bereits im Vorfeld haben Architekten und Ingenieure die Möglichkeit an zwei Tagesseminaren teilzunehmen:

Klebtechnik im Glasbau – 14.02.2019

DIN 18008 – Bemessung im Glasbau – 15.02.2019

 

Interessenten können Anmeldung und Programm online hier einsehen.

Glas ist nicht nur Schmuck am Weihnachtsbaum

„Alle Jahre wieder…“ hatten die Studierenden der Technischen Universität Dresden die Gelegenheit, den Glasbau-Profis in der Industrie über die Schulter zu schauen. Am 18. Dezember 2018 ging es für die Interessierten des Glasbaus mit Herrn Dr. Nicklisch vom Institut für Baukonstruktion auf Weihnachtsexkursion.

Der Weg führte uns zunächst nach Thalheim zur Guardian Flachglas GmbH, die pro Tag 725 t Glas produziert. Bei einer Werksführung konnten wir die Herstellung des Glases im Floatverfahren nachvollziehen. Dabei haben wir unser theoretisches Wissen aus der Vorlesung mit vielen praxisnahen Erfahrungen angereichert. Aus den Rohstoffen Sand, Kalk, Soda und Glasscherben entsteht eine 1580 °C heiße Schmelze, die auf flüssigem Zinn durch die Floatkammer fließt und sich zunehmend homogenisiert. Mit Hilfe von Toprollern werden verschiedene Glasdicken eingestellt. Das Glas erhält im Floatverfahren seine optischen und mechanischen Eigenschaften. Später kann es zugeschnitten und weiter verarbeitet werden. Anschließend haben wir uns eine Anlage angeschaut, in der Gläser hauchdünn beschichtet werden. So wird beispielsweise ein Sonnenschutz auf Gläsern realisiert. Auch die Herstellung von Verbundglas ist an diesem Standort möglich.

Weitere Verarbeitungsmöglichkeiten von Glas konnten wir bei der Schollglas Technik GmbH in Nossen sehen. Im Rahmen einer Führung durch die Produktionshallen lernten wir vieles über die Herstellung von Verbundsicherheitsglas im Autoklaven. Auch die Produktion von Isolierverglasung für Fassadenelemente konnten wir miterleben. Dabei kommen zum Teil „Warme-Kante“-Abstandshalter zum Einsatz, die Wärmeverluste vermindern. Weiterhin haben wir das Siebdruckverfahren kennen gelernt, mit welchem beliebige Motive auf das Glas aufgebracht werden können.

Ein großer Dank geht an die Organisatoren sowie die Unternehmen, die diese Exkursion ermöglicht haben. Speziell danken wir Herrn Greiner, Frau Knolle und Herrn Riedel von Guardian und Herrn Küpper und Herrn Seher von Schollglas. Wir konnten vor Ort alle Fragen rund um die Themen Glasherstellung und -verarbeitung klären und nahmen faszinierende Eindrücke mit in die Weihnachtsferien.

Bericht: Anja Liebscher

 

Glasbruch durch Nickelsulfid-Einschluss Bild: Felix Nicklisch
Besichtigung der mechanischen Glasbearbeitung bei Schollglas, Bild: Felix Nicklisch

 

Vom Bastelleim zum Superklebstoff – wie gut kann man Glas kleben?

Neben den klassischen Baustoffen Holz, Stahl und Beton nimmt Glas eine immer bedeutendere Rolle im Ingenieurbau ein. Wurden früher Verglasungen fast ausschließlich eingesetzt um – verbaut als Fenster – Licht und Sonne in unsere Gebäude zu lassen, so werden diesem Werkstoff heute immer mehr konstruktive Fähigkeiten abverlangt. Statische Funktionen beispielsweise müssen Bauteile aus Glas in Form von Fassaden und Dächern bei modernen Gebäuden mittlerweile ohne tragende Rahmen aus Holz oder Metall übernehmen. Dementsprechend wichtig sind bei komplexen Bauteilen die Verbindungen zwischen den verschiedenen Komponenten. Eine immer größere Rolle spielt neben verschiedenen Arten von Verschraubungen das Kleben. Klebeverbindungen weisen mitunter völlig andere Eigenschaften als Schraubverbindungen auf.
Um komplexe Bauteile aus Glas bemessen und um Haltbarkeiten für Gebäude über viele Jahre garantieren zu können, finden im Friedrich-Siemens-Labor durch die Wissenschaftler der Professur für Baukonstruktion seit langem umfangreiche Forschungen zum Werkstoff Glas statt. Dem Kleben von Glas mit sich selbst – also Glas auf Glas aber auch mit anderen Werkstoffen wie Metall, Kunststoff oder Holz gilt dabei besonderes Augenmerk, vor allem wenn die Verbindungen in die Festigkeitsberechnungen von gesamten Bauteilen mit einfließen.  „Wenn geklebte Verbindungen zwischen Glasteilen nicht nur dichten sondern auch statisch wirksam werden um planmäßig Kräfte abzutragen, ist das eine ungeregelte Bauart und erfordert eine Bauartzulassung oder Zulassung im Einzelfall“ erklärt dazu Dr.-Ing. Jan Ebert vor den Teilnehmern eines Fachseminars zum Kleben von Glas. „Bei den Ausführungen solcher Verklebungen ist auf der Baustelle eine Fremdüberwachung erforderlich“, so Ebert weiter,  die Anwendung der Klebetechniken unterliegt strengen Regeln und Auflagen.
Die Materie ist dabei durchaus komplex, meist sind die so hergestellten Klebeverbindungen Teil von Konstruktionen, deren Sicherheit und Standfestigkeit über viele Jahre garantiert sein muss. Standardisierte Verfahren, von der Auswahl des Klebstoffs bis hin zu einem exakt einzuhaltenden Regime bei der Verarbeitung der Materialien sind daher von großer Bedeutung und Teil vieler Untersuchungen im Labor. Wie verhält sich ein Klebstoff bei dauerhaftem Kontakt mit Wasser, mit Reinigungsmitteln oder anderen Chemikalien, was verändert sich in einer Klebung durch jahrelanges Einwirken von Sonnenlicht, also durch UV-Bestrahlung?  Alle Einflüsse, denen eine Klebeverbindung im Laufe ihres Lebens ausgesetzt ist, müssen genau geprüft und bemessen werden um ein Versagen geklebter Bauteile auch nach vielen Jahren auszuschließen. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an die Fachleute, die Glasbauteile planen und an die, die auf den Baustellen die Verklebungen mit Glas herstellen. Mit einem speziellen Fachseminar zum Kleben von Glas konnten sich interessierte Anwender dieser Bau-Technologien in unserem Friedrich Siemens Labor mit den neusten Entwicklungen beim Kleben von Glas theoretisch und praktisch auseinandersetzen.

 

Wie kann die Dauerhaftigkeit einer Verklebung garantiert werden; Bild: André Terpe
Institut für Baukonstruktion; Glasworkshop, Glas kleben; TU Dresden Fakultät Bauingenieurwesen; Bild: André Terpe

 

 

 

 

 

 

 

 

Herstellen einer Lastabtragenden Verbindung zwischen zwei Glaselementen; TU Dresden Fakultät Bauingenieurwesen; Bild: André Terpe

 

Glas auf Glas: kleben, planen, berechnen – Glasbauseminare im Oktober

Mit zwei Fachseminaren bieten die Wissenschaftler vom Institut für Baukonstruktion  am 04. und 05. 10. für planende Ingenieure, Sachverständige und andere Berufsgruppen im Glas- und Metallbau die Möglichkeit, sich mit den neusten Entwicklungen in Glasklebetechnik sowie der konstruktiven Gestaltung von Glasfassaden und Glasdächern auseinanderzusetzen. Im Seminar zur Klebetechnik am Donnerstag wird hauptsächlich die Anwendung neuer, hochbelastbarer, transparenter Klebstoffe und das Structural Sealant Glazing behandelt. Alle Teilnehmer sollen nach dem Seminar den gesamten Prozess verschiedener Klebetechniken von der Planung bis zur Ausführung beherrschen, das Seminar wird mit einem anschaulichen Klebepraktikum im Friedrich-Siemens-Labor beendet. Im Vordergrund des Seminars am Freitag steht die konstruktive Durchbildung der Glasfassade mit Hinweisen zur Schadensvermeidung anhand von typischen Schadensbildern. Detailliertere Hinweise zum Inhalt der Seminare und zur Anmeldung finden Sie auf den Seiten des Instituts für Baukonstruktion hier.

Bild: Gläserner Verbindungsgang im Schlosshof Grimma, Steffen Spitzner, Gera

Sommerpause, Zeit in unseren Laboren zu stöbern

Zur Langen Nacht der Wissenschaften war sie ein ganz besonderer Hingucker: Die gläserne Rutsche. Ein guter Anlass sich einmal näher anzuschauen wie sie im Friedrich-Siemens-Labor des Instituts für Baukonstruktion gebaut wurde. Alle Teile der Rutsche sind aus Verbundsicherheitsglas, die Rutschrinne wurde warm gebogen. „Wenn Sicherheitsglas bricht ist es zwar nicht mehr durchsichtig, dafür behält es eine Resttragfähigkeit“ sagt Dipl.-Ing. Mirko Köhler vom Institut für Baukonstruktion. Ansonsten sind die einzelnen Teile hauptsächlich geklebt. Das Kleben von Glas ist ein Schwerpunktthema für die Glasbauer. Mit zahlreichen Versuchs- und Messmöglichkeiten werden unter anderem die Langlebigkeit von Verklebungen, das Verhalten von verschiedenen Klebstoffen unter UV-Einfluss oder großen Temperaturschwankungen untersucht.

 

Bild: Mirko Köhler
Bild: Mirko Köhler
Bild: Mirko Köhler

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: Franziska Rehde
Bild: Franziska Rehde

Glas- und Fassadenbauexkursion 2018

Für die diesjährige Glasbau- und Fassadenexkursion machten sich Studierende der Fassadenkonstruktion und des konstruktiven Glasbaus sowie Mitarbeiter des Instituts für Baukonstruktion am 25.06.2018 mit drei Minibussen auf den Weg nach Wien.
Dort angekommen begann die dreitägige Studienfahrt mit der Baustellenbesichtigung der Sanierung des Parlaments am Wiener Ring. Das „Jahrhundertprojekt“ wurde den Exkursionsteilnehmern zunächst in einem interessanten Vortrag von Herrn Schnell näher gebracht. Danach bestand die Möglichkeit, die Baustelle in Augenschein zu nehmen. Das vor 130 Jahren von Theophil von Hansen entworfene Gebäude soll in den nächsten Jahren nachhaltig saniert und modernisiert werden und gemäß den aktuellen Forderungen des Brandschutzes und der Barrierefreiheit angepasst werden.
Anschließend ging es weiter zu der Baustelle von „The Ambassy“, einem Neubau von Luxus-Apartments im Botschaftsviertel Wiens. Der Architekt Herr Klein (A.C.C. Ziviltechniker GmbH) und der Fassadenbauer Herr Pfeffer (PSP Holz GmbH) führten die Studierenden durch die fast fertiggestellten Wohnungen. Diese sind mit raumhoher Dreifachverglasung versehen, in die eine innovative Verschattung im Scheibenzwischenraum eingebracht ist.

Die Baustellenbegehungen am Dienstag führten die Studierenden an das Gelände rund um den neuen Wiener Hauptbahnhof. Um die ehemaligen Bahnflächen entstehen eine Vielzahl neuer Hotels, Wohnungen und Geschäftsgebäude. Der Tag begann mit einer Besichtigung der „Parkapartments am Belvedere“, entworfen vom bekannten Architekten Renzo Piano. Herr Mittendorfer (STRABAG AG) gab einen anregenden Einblick in das Projekt, bevor die Teilnehmer sich die Elementfassade mit Keramikelementen direkt vor Ort ansehen konnten.
Nur wenige 100 Meter weiter befindet sich das „Quartier Belvedere Central“ (QBC), wo Herr Kückens (UBM Developments) und Herr Szucsich (ALU-SOMMER) das Stadtentwicklungsprojekt von der oberen Etage des „QBC 5“ aus vorstellten. Das Projekt beinhaltet mehrere Gebäude verschiedener Nutzungen, die unterschiedliche Architekturstile und Fassadentypen in direkter Nachbarschaft vereinen.
Bei einer Architekturführung konnte schließlich der nahe gelegene „Erste Campus“, eine Bankzentrale bestehend aus geschwungenen Baukörpern, begutachtet werden. Die transparente Doppelfassade besteht aus Lärchenholzfenstern und spiegelt das Konzept der „Stadtlandschaft“ wider. Die Besichtigung führte über den Wiener Hauptbahnhof zur neuen „ÖBB“-Konzernzentrale, die mit einer Kastendoppelfassade ausgestattet ist.
Die letzte Station des Tages bildete die Seestadt Aspern, ein neu entstehendes Stadtviertel im Nordosten Wiens. Mithilfe eines Anschauungsmodells konnte zunächst ein erster Eindruck über eines der größten städtebaulichen Projekte Europas gewonnen werden. Im Anschluss erfolgte eine Führung durch die bereits gebauten Straßenzüge. Im Zuge des Standentwicklungsprojektes mit innovativem Mobilitätskonzept entsteht auch das „HoHo“. Das Hochhaus aus partiellen Holzelementen bildet derzeit das weltweit höchste Holzhochhaus seiner Art. Dort wurde den Studierenden vom Tragwerksplaner Matthias Rinnhofer erklärt, wie die Realisierung eines Hochhauses aus Holz erfolgt. Das „HoHo“ hat einen Kern aus Stahlbeton, an den Holzverbunddecken angegliedert sind. Die Fassade selbst besteht aus Massivholzelementen.

Der Tag der Rückreise nach Dresden begann mit einer Bürobesichtigung bei „Waagner-Biro AG“. Frau Havemann stellte in einem interessanten Vortrag aktuelle Projekte im Bereich der Stahl-Glas-Technik vor und die Exkursionsteilnehmer erlangten einen spannenden Einblick in die Planung, Bemessung und den Bau aufwändiger Stahl-Glas-Konstruktionen.
Abschließend ging es zum Fassadenbauunternehmen „Sipral“ in die Nähe von Prag. Kateřina Tůmová führte die Gruppe durch die Werkhalle und erklärte den Fertigungsprozess von Elementfassaden direkt vor Ort, was den Studierenden ein detailliertes Verständnis für die Fassadenkonstruktion verschaffte.

Unter Mitwirkung aller Beteiligten wurde die Exkursion ein voller Erfolg. Abschließend sei an dieser Stelle den Vertreterinnen und Vertretern der Unternehmen sowie der Architektur- und Ingenieurbüros herzlichst dafür gedankt, den ExkursionsteilnehmerInnen so interessante Einblicke in ihre Arbeit und aktuelle Projekte ermöglicht zu haben!

Bericht: Merit Engels

 

Bild: Alina Joachim

Preis der sächsischen Bauindustrie für „Numerische Untersuchung von Verbunddübelleisten unter quer- und biaxialer Beanspruchung“

Die Preisträgerinnen Hong Trang Mai (dritte v.l.) und Cäcilia Karge (vierte v.l.) werden von BISA-Hauptgeschäftsführer Dr. Robert Momberg, BISA-Präsident Wolfgang Finck und Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller (v.l.n.r.) ausgezeichnet.

Zwei Absolventinnen der TU Dresden sind in diesem Jahr für ihre Diplomarbeiten mit dem „Preis der Sächsischen Bauindustrie“ geehrt worden. Hong Trang Mai von der Fakultät Architektur und und Cäcilia Karge von der Fakultät Bauingenieurwesen erhielten die Auszeichnung am 22. Juni 2018 beim Bautag des Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. in Radebeul.

Cäcilia Karge wird für ihre Arbeit „Numerische Untersuchung von Verbunddübelleisten unter quer- und biaxialer Beanspruchung“ ausgezeichnet.  Diese kommen im Zusammenhang mit der Entwicklung eines neuen Fahrbahntyps im Brückenbau, den Orthoverbund-Fahrbahnplatten, zum Einsatz, um die Verbindung zwischen der Stahlbrückenkonstruktion und der Beton-Fahrbahnschicht herzustellen. Mithilfe von eigens erarbeiteten Versuchsaufbauten konnte Cäcilia Karge numerisch nachweisen, dass Verbunddübelleisten für die neuartigen Fahrbahnplatten geeignet sind und den hohen Beanspruchungen standhalten. Orthoverbund-Fahrbahnplatten ermöglichen besonders leichte und haltbare Stahlbrücken.
Der „Preis der Sächsischen Bauindustrie“ ist mit jeweils 1.000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal ausgelobt. Damit ehrt der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. neue zukunftsweisende Ideen und Lösungen, die das Bauen weiterentwickeln und den Gedanken der Nachhaltigkeit beinhalten. Beteiligen können sich Absolventen der Fachbereiche Bauingenieurwesen und Architektur aller Hochschulen in Sachsen mit ihren Diplom- oder Masterarbeiten.

www.bauindustrie-ssa.de