DFH-Exzellenzpreis für Marc Wenner

Marc Wenner
Marc Wenner

Den Exzellenzpreis der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) in der Fachgruppe Ingenieur- und Naturwissenschaften, Informatik erhielt Dipl.-Ing. Marc Wenner am 26. November anlässlich des 12. Deutsch-Französischen Forums in Straßburg. Er erhielt die Auszeichnung als einer von acht Preisträgern für seine ausgezeichneten Studienleistungen im Rahmen des Deutsch-Französischen Doppeldiploms (INSA Strasbourg – TU Dresden) und insbesondere für seine herausragende Diplomarbeit mit dem Thema „Nichtlineare Schienenspannungsberechnung unter Berücksichtigung des Zeiteinflusses der Belastung“. Der jährlich von der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) für die besten Absolventen/-innen der integrierten binationalen und trinationalen DFH-Studiengänge ausgelobte Exzellenzpreis erhielt damit zum zweiten Mal ein Student der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden.

Die von Prof. Steffen Marx (Institut für Massivbau) betreute Arbeit beschäftigt sich mit der Verwendung von „Festen Fahrbahnen“ bei Eisenbahnbrücken. Diese Konstruktion ist wesentlich steifer als der normale Schotter-Oberbau und außerdem nahezu wartungsfrei.

Auf Eisenbahnbrücken wird die durchlaufende Betonplatte der Festen Fahrbahn jedoch infolge der Dehnungsfugen der Überbauten unterbrochen. In der durchlaufenden Schiene entstehen durch Temperatur, Kriechen und Schwinden sowie verkehrsbedingte Überbauverformungen erhebliche Schienenspannungen. In Abhängigkeit von der Dehnlänge, der Überbaukonstruktionsart, der Herstellungsbedingungen sowie weiterer Einflussgrößen werden Schienenauszüge erforderlich, wenn die Schienenspannungen bestimmte Grenzwerte überschreiten.

Passend zum Thema seiner Arbeit hat Marc Wenner eine Anstellung gefunden: Er arbeitet bei der DB ProjektBau GmbH als konstruktiver Ingenieur im Eisenbahn-Brückenbau.

Wo das Wasser strömt und schießt

UVS
3. Dezember 2010
GWT Open House
Besuch im Wasserbaulabor: GWT Open House

„Das Wasserbaulabor des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik ist das älteste der Welt“, erfuhren die rund 50 Gäste des 12. GWT Open House Ende November von Institutsdirektor Prof. Dr. Jürgen Stamm. Gegründet wurde es bereits 1898 von Prof. Dr. Hubert Engels als erstes ständiges Flussbaulabor seiner Art. Der technische Fortschritt zum Ende des 19. Jahrhunderts stellte die Wasserbau-Ingenieure schon damals vor neue Herausforderungen. Um möglichst optimale Forschungsergebnisse zu erzielen, hatte Engels die Idee, maßstabsgetreue Modelle von Wasserbauanlagen in die Erarbeitung von Ingenieurlösungen einzubeziehen. Die aus den Modellversuchen abgeleiteten empirischen Daten verknüpfte der Wasserbau-Experte mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das besondere Interesse von Hubert Engels galt dabei der Erforschung der Wasserbewegung in einem Flusslauf, der Interaktion zwischen Wasser und Flussbett sowie dem Feststofftransport. Engels ließ in seinem Labor Flussstrecken maßstabsgerecht nachbauen, um die Strömungserscheinungen noch besser beobachten zu können.

Auch heute ist das Dresdner Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik für seine Forschung national und international bekannt. Zu den Forschungsbereichen der Dresdner Experten zählen u. a. die Bestimmung hydrodynamischer Beanspruchungen an Wasserbauwerken sowie die Überflutungssicherheit von Talsperren. Auch Strömungsprozesse in Druckrohrleitungen, die Ermittlung der Stabilität überströmbarer Dämme und der bauwerksnahen Wellenbewegung im Seebau und an Stauanlagen sowie die Erforschung naturnaher Gestaltungen von Fließgewässern gehören zum Spektrum der Wissenschaftler.

Ein wichtiger Faktor der Forschungsarbeit ist damals wie heute die Nutzung von Modellen. Im Dresdner Labor finden sich viele, beispielsweise maßstabsgerechte Nachbildungen von Talsperren. Diese Modelle dienen z. B. der Bestimmung der hydraulischen Leistungsfähigkeit oder der dynamischen Belastungen. Dazu zählen Druck-, Geschwindigkeits-, Turbulenz- und Durchflussmessungen aber auch Versuche und Simulationen für spezielle Anlagen des konstruktiven Wasserbaus, des Siedlungs-, Industrie- und Energiewasserbaus sowie des See-, Fluss- und Hafenbaus, der Wasseraufbereitung und Wasserverteilung.

Beim Rundgang durch die Laborräume bestaunten die Besucher des GWT Open Houses die vielen künstlichen Wasserkanäle, die zu labortechnischen Simulationszwecken genutzt werden. Die Kraft des steten Tropfens demonstrierten die Wasserbau-Experten an Betonplatten, deren Oberflächen durch unterschiedlich starke Wasserströme mehr oder weniger abgerieben war.

Die GWT lädt ihre Gäste beim Open House jedes Mal an einen anderen Fachbereich einer sächsischen Universität, Hochschule oder Forschungseinrichtung ein. Dabei haben Unternehmer und Wissenschaftler die Möglichkeit, hinter die Kulissen der Institute zu schauen. Als Tochtergesellschaft der TU DRESDEN AG unterstützt die GWT den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die industrielle Anwendung. Daher ist es Ziel der Veranstaltung, neben der Vermittlung von Informationen zu den anwendungsorientierter Forschungsschwerpunkten der Einrichtungen, gleichzeitig eine Kommunikationsplattform für Wissenschaftler und Unternehmer zu bieten und Möglichkeiten zur Realisierung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsprojekte aufzuzeigen. Mittlerweile hat sich das Veranstaltungsformat zu einer gut besuchten Begegnungsstätte für Kooperationspartner, Kunden und Mitarbeiter der GWT entwickelt.

Susanne Witzigmann, GWT

Schnupperstudium im Januar 2011

UVS
2. Dezember 2010

Sie wissen noch nicht, was sie nach ihrem Abitur studieren könnten? Mögliche Antworten gibt es beim Schnupperstudium an der TU Dresden! Am 13. Januar 2011 kann man Uni live erleben und sich über das Lernen und Lehren an der Uni informieren – und sich mit der Teilnahme an Lehrveranstaltungen für einen Tag als Studentin oder Student fühlen. Das gesamte Programm von UNI LIVE kann online durchstöbert werden.

Bau des Flughafens Berlin Schönefeld

UVS
2. Dezember 2010

Im Rahmen der Reihe „Seminar für Bauwesen“ spricht heute (2.12.) Dipl.-Ing. Uwe Arand (Geschäftsführer der EUROVIA Deutschland) über den „Bau des Flughafens Berlin Schönefeld (Infrastruktur)“. Die Veranstaltung findet wie gewohnt 18:30 Uhr im Beyer-Bau, George-Bähr-Str. 1, Hörsaal 118 statt.

Modelling in Geomechanics: Vortrag und Workshop

UVS
2. Dezember 2010

Am Dienstag, 07.12.2010, finden zwei Veranstaltungen mit Professor Tamagnini von der Università degli Studi di Perugia an der Professur für Bodenmechanik und Grundbau statt. Um 10 Uhr sind alle Studentinnen und Studenten sowie MitarbeiterInnen der Universität zu seinem Vortrag „Multiphysics modeling of electrokinetic phenomena in fine-grained soils“ in den Seminarraum 101 des Neuffer-Baus eingeladen (Kurzfassung des Vortrags als PDF).

Am Nachmittag folgt von 14 bis 17 Uhr ein Workshop zum Thema „Modelling in Geomechanics“. Neben Prof. Tamagnini aus Italien wird David Masín von der Karls-Universität in Prag zu Gast sein. Aktuelle Forschungsthemen an unserem Institut werden vorgestellt und im Anschluss diskutiert. Der Workshop wird in der Bibliothek im Anbau des Neuffer-Baus gehalten (Programm als PDF).

Tragverhalten von textilbewehrtem Beton unter zweiaxialer Zugbeanspruchung

UVS
1. Dezember 2010

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Tragverhalten von textilbewehrtem Beton unter zweiaxialer Zugbeanspruchung“ von Dipl.-Ing. Dirk Jesse am Freitag, 17. Dezember 2010, 12 Uhr, in das Fakultätssitzungszimmer, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.

Behaviour of Strain-hardening Cement-based Composites (SHCC) under monotonic and cyclic tensile loading

UVS
1. Dezember 2010

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Behaviour of Strain-hardening Cement-based Composites (SHCC) under monotonic and cyclic tensile loading“ („Verhalten von hochduktilem Kurzfaserbeton unter monotoner und zyklischer Zugbeanspruchung“) von Petr Jun, MEng. am Donnerstag, 16. Dezember 2010, 13 Uhr, in das Fakultätssitzungszimmer, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.

Stahl und Beton: Ein (Ver)bund für die Ewigkeit?

Verbundermüdung unter Querzug

Durch den Verbund zwischen Stahl und Beton bekommt der Stahlbetonbau erst seinen Sinn. Auch unter dynamischen Belastungen bewirkt er, dass Beton und Bewehrungsstahl nicht auseinanderfallen. Doch was passiert, wenn sich am Stahlstab ein Längsriss ausbildet? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines Forschungsvorhabens, aus dessen Ergebnissen Rückschlüsse für die Bemessung von Stahlbetonbauteilen gezogen werden können.

Stahlverbundbrücke Stahlverbundbrücke

Stahlbeton ist wie eine Ehe – der eine steht für die Schwächen des anderen ein. Jeder übernimmt das, was er am besten kann. Der Beton stemmt sich mit seiner ganzen Kraft gegen den Druck, der z.B. oben im Balken entsteht, wenn dieser sich biegt. Der Bewehrungsstahl nimmt es mit der Zugbelastung auf, die im Balken unten wirkt. Doch wie in jeder richtigen Ehe kommen irgendwann Fragen auf: Hält sie ewig? Werden die Partner ihres Verbundes niemals müde? Das Geschehen scheint allerdings immer dann kompliziert zu werden, wenn ein Dritter die Szenerie betritt. Die Ehe kann dadurch leiden und sogar Risse bekommen. Doch sie kann nicht nur, nein, sie muss dem Einfluss widerstehen!

Für den Verbund zwischen Bewehrungsstahl und Beton ist ein solcher Dritter das Vorhandensein einer Querzugbelastung. Anders als beim Querdruck, der Stahl und Beton fest aneinanderpresst, kann eine Zugkraft quer zum Stahlstab den Verbund beeinträchtigen. Ist dieser Querzug von ausreichender Größe, treten sogar Risse auf, die genau entlang des Stabes verlaufen. Doch was bedeutet das für den Verbund und seinen Ermüdungswiderstand? Kann er weiterhin alle stetigen oder veränderlichen Belastungen aufnehmen oder wird er durch das ständige Hin und Her schnell müde und bricht?

Diese Fragen haben für die Praxis eine nicht ganz unerhebliche Bedeutung. Seit einiger Zeit werden z.B. im Straßenbrückenbau sogenannte Stahlverbundbrücken gebaut, bei denen auf einem stählernen Hohlkastenträger eine Fahrbahnplatte aus Stahlbeton liegt. Im Bereich über den Pfeilern der Brücke ist die Zugbelastung der Betonplatte in Brückenlängsrichtung meist so groß, dass kleine Risse entlang der quer liegenden Bewehrungsstäbe auftreten. Während diese Querzugbelastung annähernd konstant ist, wird an den Stahlstäben dynamisch, d.h. mal stärker und mal schwächer, gezogen. Diese Ausziehbeanspruchung rührt vom Fahrzeugverkehr auf der Brücke und ist wiederum über den Stegen des Hohlkastens am größten. Da bei der Bemessung derartiger Fahrbahnplatten die Kombination von Querzug und Verbundermüdung bisher noch keine Rolle spielte, muss überprüft werden, ob dennoch die erforderliche Sicherheit vor einem frühzeitigen Schaden gewährleistet ist. Die Ehe zwischen Stahl und Beton muss also auf den Prüfstand!

Aus diesem Grund wird derzeit ein entsprechendes Forschungsvorhaben an der TU Dresden durchgeführt. Mithilfe eines speziellen Probekörpers werden in einem sogenannten Ausziehversuch die Verbundeigenschaften bei verschiedenen Querzugbelastungen genauestens untersucht. Dazu müssen verschiedene Längsrissbreiten entlang des einbetonierten Bewehrungsstabes erzeugt und dieser dann dynamisch gezogen werden. Dabei rutscht der Stahlstab stückchenweise aus dem Beton heraus. Dieses Herausrutschen wird als Schlupf bezeichnet und ist ein Maß für die Qualität des vorliegenden Verbundes. Ist die Rissbreite recht groß, wächst der Schlupf schneller an. Wird die Ausziehbelastung gesteigert, kann es zum vollständigen Herausziehen des Stabes kommen. Den Bund zwischen Stahl und Beton gibt es dann nicht mehr.

Für die Verbundbrücke würde solch ein Ausziehversagen eine äußerst starke Schädigung bedeuten. Aber auch schon mittlere Schlupfwerte, welche sich einstellen, noch bevor der Verbund komplett versagt, wären mit sehr großen Verformungen für die Brücke verbunden. Im Extremfall müsste sie dann wohl gesperrt werden. Deshalb ist es sinnvoll, einen Wert für den Schlupf zu definieren, der noch als ungefährlich und damit zulässig angesehen werden kann. Da je nach Verbund- und Belastungsbedingung dieser Grenzwert früher oder später eintritt, ist es wichtig, den Zeitraum so gut es geht zu erfassen.

Dies geschieht allerdings nicht in Stunden, Monaten oder Jahren, sondern man bedient sich der Lastwechselanzahl. Die Ausziehbelastung folgt einem Schwingspiel; d.h., sie pendelt in einer bestimmten Zeit zwischen einem oberen und einem unteren Belastungswert hin und her. Darum reicht es aus, zu zählen, wie oft z.B. der obere Wert angeschlagen wird. Doch was hat das für einen Nutzen, zu wissen, dass der Verbund nach so und so vielen Lastwechseln die kritische Grenze erreicht? Dann wird ja die Brücke trotzdem gesperrt!

Die Frage ist natürlich richtig. Aus den Versuchergebnissen verschiedner Schwingspiele ist es jedoch möglich, diejenige Belastung zu bestimmen, mit der genau eine Million Lastwechsel laufen können, bevor der Schlupf zu groß wird – und das für unterschiedliche Längsrissbreiten. Für die Bemessung bedeutet das: Wird die Brücke so gebaut, dass die Lasten nicht größer und Risse nicht breiter werden, hält der Verbund eine Million Lastwechsel aus. Das ist nicht die Ewigkeit, aber sehr nah dran!

Alexander Lindorf

Dieser Beitrag erhielt im Rahmen des Wettbewerbs Wissenschaftsreportage auf dem Doktorandensymposium 2010 des Deutschen Ausschuss für Stahlbeton (DAfStb) einen Sonderpreis. Alexander Lindorf ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Massivbau der TU Dresden.

Kegeln mit Beton?

„Der Kegel verkündet: was trocknet schwindet,
gezwängter Beton zeugt mit Rissen davon,
ob er kriecht oder bricht –
der Kegel bringt´s ans Tageslicht.“

Mit obenstehendem Poem versuchte Sören Eppers das Thema und die Inhalte seiner Dissertation kurz zu umreißen, die er am 24. November 2010 an der Fakultät vor erlesenem Publikum zur Diskussion stellte. Sören Eppers war ein „externer“ Doktorand, der sich am VDZ Düsseldorf in den vergangenen Jahren intensiv mit Messmethoden zur Erfassung der Schwindverformungen von Beton in jungem Alter befasste und dies auch zum Thema seiner Doktorarbeit machte.

Promovend Der Promovend und seine Kommission

Und das hat das nun mit Kegeln zu tun? Der von S. Eppers beschworene Kegel ist ein Schwindkegel: dies ist ein neuartiges Messwerkzeug, mit dem die Schwindverformung ausgehend vom frischen Zustand des Betons zuverlässig erfasst werden kann – dies verkündete zumindest Herr Eppers, und es klang durchaus glaubwürdig.

Am Ende der Disputation waren alle froh: Herr Eppers ob der sehr gut bestandenen Prüfung, Prof. Mechtcherine weil er einen weiteren Doktoranden erfolgreich zur Promotion geführt hatte und alle zusammen angesichts der aufgetafelten Sektgläser und Häppchen, bei deren Verzehr der Nachmittag ausklang.

Weihnachtskonzert

Weihnachtskonzert

Das traditionelle Weihnachtskonzert der Fakultät Bauingenieurwesen findet in diesem Jahr am 9. Dezember um 17 Uhr im Foyer des Beyer-Baus statt – wobei Kenner des Hauses wissen: Das wunderschöne Foyer (mit Stuckdecke und Treppen-Bühne) befindet sich im 1. OG des Hauses. Mittlerweile steht das Programm, vom Kirchenlied aus dem 14. Jahrhundert über Bach bis zur Moderne ist alles dabei. „Dabei werden wir diesmal auch ein wenig international, zumindest englischsprachig“, verrät die Initiatorin und Organisatorin Susanne Saft. Drei Ensembles bestreiten das Programm: die Bauharmoniker, die Smart Musicians und ein Streichsextett; sie treten allein oder gemeinsam auf. Das Publikum darf diesmal auch wieder an zwei Stellen mitsingen. Glühwein gibt’s wie immer vom Fachschaftsrat. Und bis auf den Glühwein ist natürlich alles kostenlos – Gäste willkommen!