Textilbeton im Deutschen Ingenieurblatt

Textilbeton im Deutschen IngenieurblattTitel der neuen Ausgabe des Deutschen Ingenieurblatts

„Eine äußerst sinnvolle Ergänzung“ ist der Aufmacher-Beitrag im neuen Deutschen Ingenieurblatt betitelt. Dipl-Ing. Silvion Weiland vom Deutschen Zentrum Textilbeton und Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau zeigen auf sieben Seiten auf: „Für das Bauen im Bestand wird textilbewehrter Beton immer bedeutungsvoller“. Um Geschmack auf den Beitrag zu machen, den Newsletter-LeserInnen des Deutschen Ingenieurblatts auch als PDF komplett lesen können, hier die Einleitung:

Ersetzt man im Beton den Stahl durch Hochleistungsfasergarne, entsteht textilbewehrter Beton, der neue Verbundwerkstoff, der mittlerweile als äußerst sinnvolle Ergänzung herkömmlicher Baustoffe gilt. Im folgenden Beitrag wird sein Potenzial als Verstärkungssystem für Stahlbetontragwerke herausgearbeitet, das insbesondere beim Bauen im Bestand und bei der Umnutzung bestehender Bauten eine immer wichtigere Rolle spielt.

Textilbeton bietet die Möglichkeit, sehr dünnwandige Bauteile zu planen, die in Kombination mit der sehr guten Formbarkeit textiler Bewehrungen eine völlig neue Anwendung des Baustoffes Beton darstellen und die Planungsfreiheit von Architekten und Ingenieuren enorm erweitern. Außerdem können sie mit dünnen Schichten aus textilbewehrtem Beton die Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit von Stahlbetonbauteilen deutlich erhöhen.

TV-Tipp: Neue Baumaterialien

DreharbeitenSilvio Weiland vom Deutschen Zentrum Textilbeton im Gespräch mit Einfach-genial-Moderatorin Ulrike Nitzschke

Am Dienstag um 19.50 Uhr (und mit etlichen Widerholungen, siehe Auflistung) steht die mdr-Reihe „Einfach genial“ unter dem Motto „Neue Baumaterialien“. Von Trockenbauplatten mit Lehmputz über Häuser aus Papier und Leichtbauelemente zum Zusammenstecken bis zu Glasflächen aus Fotoverbundglas reicht das Spektrum vorgestellter Erfindungen. Ulrike Nitzschke führt durch die Sendung – und auch in der Moderation geht es um einen neuen Baustoff: der im Sonderforschungsbereich 528 erforschte Textilbeton hat das Team begeistert. Gefilmt wurde an verschiedenen Orten der TU Dresden – vor und im Beyer-Bau, in der Textilmaschinenhalle und im Otto-Mohr-Labor.

Textilbeton in Einfach genial!

Dreharbeiten im OMLDreharbeiten im Otto-Mohr-Labor

Einfach genial“ heißt eine Sendereihe des mdr, die einen gewissen Kultstatus genießt. Das Team war jetzt zu Filmaufnahmen an der TU Dresden – denn die Sendung am 15. September wird von hier aus moderiert. Das Thema, das sich durch die Sendung zieht: Textilbeton.

Silvio Weiland, Geschäftsführer des Deutschen Zentrums Textilbeton, beantwortete die Fragen der Moderatorin Ulrike Nitzschke an den diversen Stationen. Gedreht wurde auf der Wiese hinterm Beyer-Bau – an der allerersten Brücke aus Textilbeton, quasi der Nullnummer vor der offiziellen Nummer eins: Diese Brücke wurde im Otto-Mohr-Labor auf Herz und Nieren auf ihre Gebrauchstauglichkeit geprüft und hatte diese Prüfung mit Bravour bestanden. Die nach der Prüfung im Einzelfall gebaute Brücke steht in Oschatz auf dem Gelände der Landesgartenschau und erhielt am 5. Juni 2006 in Neapel den „Special Encouragement Award“ der „fédération internationale du béton“ (fib).

Weitere Moderations- und Informationsszenen wurden natürlich auch an Betonbooten aus Textilbeton draußen auf der Wiese, aber auch im Beyer-Bau (im U-Boot „Gelber Oktober“ der Studentinnen und Studenten für die Betonbootregatta 2002) gedreht – denn darüber gab es vor Jahren schon einmal einen einfach genialen Beitrag. Wie die Technik funktioniert, sieht man in Szenen aus der Textilmaschinenhalle und aus dem Otto-Mohr-Labor. Dort entstand auch – im Rahmen der Arbeiten des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Sonderforschungsbereichs 528 zum Textilbeton am Versuchsstand zur Messung des Verhaltens von Dehnkörpern unter Hitzeeinfluss – unser Bild. Es zeigt Silvio Weiland im Gespräch mit der Moderatorin Ulrike Nitzschke sowie – im Vordergrund – Teile des insgesamt achtköpfigen MDR-Teams.

Die Erstsendung dieser Folge von Einfach genial wird im MDR am Dienstag, 15.9. um 19.50 Uhr zu sehen sein. Danach gibt es eine Reihe von Wiederholungen:

  • MDR – Mittwoch 16.9., 11.20 Uhr
  • 1plus – Freitag 18.9., 21.00 Uhr
  • NDR – Samstag 19.9, 17.30 Uhr
  • NDR – Sonntag 20.9., 07.30 Uhr
  • RBB – Sonntag 20.9., 13.35 Uhr
  • MDR – Montag 21.9., 06.00 Uhr
  • 1plus – Montag 21.9., 10.00 Uhr
  • 1plus – Dienstag 22.9., 06.00 Uhr
  • 1plus – Mittwoch 23.9., 03.00 Uhr
  • 1plus – Donnerstag 24.9., 00.00 Uhr

Außerdem ist die Sendung ab dem 15.9. eine Woche lang online abrufbar in der MDR-Mediathek.

Textilbeton als zukunftsträchtiger Baustoff im Science Express

UVS
27. Juli 2009
TUDALIT ExponateTextilbeton im Zukunftszug: TUDALIT-Exponate in Wagen 10

Wenn der Science Express auf seiner Tour durch Deutschland vom 17. bis 19. September in Dresden Halt macht, haben Exponate aus TUDALIT ein Heimspiel: Das Deutsche Zentrum Textilbeton hat sie zur Verfügung gestellt – und nun tourt es in Wagen zehn in sieben Monaten durch 60 Städte. „Hightech verändert den Bau“ heißt es auf dem Infotext zur Vitrine – bei Neubauten wie bei der Sanierung. Textilbeton erobert als leichter und flexibler Baustoff neue Einsatzfelder und ermöglicht ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen. Im Wagen 10 des Ausstellungszuges ist der innovative Baustoff zu sehen, der an der TU Dresden im Sonderforschungsbereich 528 erforscht wird.

Der Ausstellungszug „Expedition Zukunft“ ist ein Höhepunkt im Jahr der Wissenschaft. Die „Expedition Zukunft“ wurde von einem Projektteam der Max-Planck-Gesellschaft konzipiert und realisiert. Sie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und wird von vielen Universitäten, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Helmholtz-Gemeinschaft deutscher Forschungszentren, der Leibniz-Gemeinschaft, der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Unternehmen unterstützt. In dem umgebauten Zug wird in 12 Waggons nach Themen geordnet ein Ausblick in die Zukunft gegeben – in die Entwicklung von Wissenschaft und Technik, in neue Technologien und zukünftige Materialien, die unser Umfeld gestalten werden. In Dresden wird der Zug auf Gleis 14 im Hauptbahnhof stehen, und zwar am 17. und 18. September von 9 – 17 Uhr und am 19. September von 10 – 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos.

Vom Bauen im Weltall

Prof. WörnerRegte die Phantasie zum Bauen auf dem Mond an: Prof. Wörner beim Bautechnik-Tag in Dresden

Früher war das so: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten“ – und er tat das nicht wirklich, sondern nur um des Merkens willen, um die Planeten unseres Sonnensystems auf die Reihe zu kriegen: Merkur Venus Erde Mars Jupiter Saturn Uranus Neptun Pluto. 2006 wurde dann Pluto aus dem System der Planeten entfernt, und seitdem erklärt der Vater halt „unseren Nachthimmel“. Prof. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), schmückte seinen Festvortrag auf dem Bautechnik-Tag im April in Dresden mit diesem Aperçu – und nicht nur mit diesem. Prof. Wörner ist nicht nur Chef der DLR, er ist auch Bauingenieur. Die Verbindung beider Eigenschaften scheint vielen auf den ersten Blick nicht zu passen – aber nach dem Vortrag voller Informationen sah das schon anders aus.

Vor 50 Jahren wären derlei Gedanken noch ins Reich der Science-Fiction verwiesen worden. Seit heute vor 40 Jahren mit dem berühmten kleine Schritt des Neil Armstrong, der ein großer für die Menschheit war, der erste Mensch den Mond betrat, sieht das anders aus (wobei wir hier einen kleinen Konflikt haben: für die Amerikaner, die Apollo 11 ins All geschossen hatten, ist es der 20. Juli 1969, bei uns war es bereits der 21. Juli – exakt 3:56 Uhr MEZ). 40 Jahre später beginnt man konkret zu werden: „Der nächste Schritt für bemannte Strukturen sind Stationen und Habitate auf Planeten und Trabanten im Sonnensystem. Wegen der zu überwindenden Distanz kommt allein der Mond als nächster Nachbar der Erde für eine bemannte Station in den nächsten Dekaden in Frage.“

Ein Zuckerschlecken wird das freilich nicht, trotz erheblicher Fortschritte in der Technik: Die Umweltbedingungen sind auf dem Mond nicht sehr freundlich. Neben der Strahlungsbelastung gibt es extreme Temperaturschwankungen („the dark side of the moon“ bis -160 °C, auf der Sonnenseite bis +130 °C), Meteoriteneinschläge, keine Atmosphäre… Auch die reduzierte Schwerkraft stelle eine besondere Herausforderung für Materialien, Tragwerke, Strukturen und Schutzkonzepte dar. Deswegen müsse man über leistungsfähige Baukonstruktionen und hochbeanspruchbare Baustoffe nachdenken, sagte Prof. Wörner. Konkret ist das bereits passiert: Ideen und Visionen zum Bau einer Mondstation wurden auf einem Symposium, das das DLR zusammen mit der TU Kaiserslautern am 12. und 13. Mai veranstaltet hat, vorgestellt und diskutiert. „Lunar Base – Bauen für ein Leben auf dem Mond“ lautete der Titel der Konferenz, zu der über 200 Autoren mehr als 80 Beiträge eingereicht hatten. Von der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden hatten es zwei Vertreter vom Institut für Massivbau in das tatsächliche Programm geschafft: Prof. Manfred Curbach sprach über „Lunar Concrete Construction – Herausforderung für den Leichtbau mit Beton“, und Prof. Ulrich Häußler-Combe trug zusammen mit Dipl.-Ing Jens Hartig entwickelte Erkenntnisse über „Textilbeton Sandwichbauteile – Tragverhalten unter Anpralllasten“ vor.

Ausgewählter Ort im Land der Ideen: Spot an für Textilbeton

Eine gute Idee: TextilbetonEin Ort der Idee: SFB 528 Textilbeton. Im Bild: Prof. Manfred Curbach (Sprecher SFB 528), Friedbert Damm (Deutsche Bank), Dr. Eva-Maria Stange (Wissenschaftsministerin Sachsen), Prof. Jörg Weber (Prorektor TU Dresden).

Heute stand der an der Technischen Universität Dresden entwickelte „Textilbeton“ im Rampenlicht Deutschlands. Für seine einzigartige Werkstoffinnovation wurde der Sonderforschungsbereich 528 an der TU Dresden von Friedbert Damm, Deutsche Bank Dresden, als „Ausgewählter Ort“ im Land der Ideen ausgezeichnet. Der SFB 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ ist damit einer der Preisträger des bundesweit ausgetragenen Innovationswettbewerbs „365 Orte im Land der Ideen“.

Anlässlich der Preisverleihung betonte Friedbert Damm: „Bei Beton denken die meisten an starre Einheitsbauten. Wie kreativ und abwechslungsreich man aber in Zukunft mit Beton bauen kann, führen die Wissenschaftler der TU Dresden vor. Der hier entwickelte neuartige Textilbeton macht es durch flexible textile Hochleistungsfasern die mit Beton kombiniert werden möglich, stabiler und gleichzeitig origineller zu bauen. Soviel Innovation ist beispielhaft für Deutschland und kommt uns allen zugute!“

Prof. Manfred Curbach, Sprecher des SFB 528, freut sich über die Auszeichnung: „Wir sind sehr stolz, ein ausgewählter Ort im Land der Ideen zu sein“. Es sei kein Zufall, dass immer wieder mal eine wissenschaftliche Einrichtung als ein Ort im Land der Ideen ausgezeichnet werde, meinte Prof. Curbach: „Ohne Neugier, ohne Experimentieren, ohne Mut, Kreativität und Lust auf Neues würde nämlich Wissenschaft und Forschung nicht funktionieren.“

Nach der Preisverleihung fand ein wichtiger Schritt einer anderen guten Idee statt: Auf der Wiese hinter dem Beyer-Bau entsteht als interdisziplinäres studentisches Projekt ein „Spiel_Ort“ – aus Textilbeton gestalten Studentinnen und Studenten des Bauingenieurwesens, der Architektur und anderer Fachbereiche einen Ort der Kommunikation. Das erste von insgesamt 500 Elementen wurde – mit tatkräftiger Unterstützung von Kindern und drei MediClowns – feierlich enthüllt.

Im Anschluss an die Preisverleihung gaben die Bauingenieure im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaft Einblicke in die Faszination Bauen – mit kurzen Vorlesungen, Experimenten und Laborführungen.

Hintergrund

Aus mehr als 2.000 eingereichten Bewerbungen wurde der „Textilbeton“ von einer unabhängigen Jury 2009 als Botschafter für das Land der Ideen ausgewählt. Die Veranstaltungsreihe wird bereits im vierten Jahr gemeinsam von der Deutschen Bank und der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Horst Köhler durchgeführt. „Mit Kreativität, Know How und Leidenschaft bilden die „Ausgewählten Orte“ 2009 das ideenreiche Rückgrat, das Deutschland zum Land der Ideen macht. Jeden Tag sehen wir wie durch das enorme Potential, das hier in der Region steckt, das bundesweite Netzwerk an Ideen wächst“, begründet Friedbert Damm das Engagement der Deutschen Bank.

Bildergalerie

Bilder beider Veranstaltungen in einer Galerie

Architekturwettbewerb Textilbeton: Die Jury tagte

JurysitzungDie Jury mit den Professoren Manfred Curbach, Gunter Henn, Peter Offermann und Hermann Kokenge

Beim Architekturwettbewerb Textilbeton, den das Deutschen Zentrum Textilbeton ausgelobt hatte, tagte heute die Jury im Beyer-Bau der TU Dresden. Das Preisgericht unter der Leitung von Prof. Manfred Curbach (Technische Universität Dresden, Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Massivbau | Sprecher des Sonderforschungsbereiches 528) hatte insgesamt 9.000 Euro Preisgeld zu vergeben – je 3.000 in den drei Kategorien
– Gebäude / Gebäudeteile / Brücken / Türme / Tragwerke
– Stadtmöblierung / Freiraumgestaltung
– Innenarchitektur

„Ich bin begeistert von der Qualität der eingereichten Entwürfe!“ sagte Prof. Curbach nach einem ersten Rundgang. Die Studentinnen und Studenten aus Architektur- und Bauingenieurfakultäten der ganzen Bundesrepublik hätten mit ihren Ideen gezeigt, was alles mit dem neuen innovativen Verbundbaustoff Textilbeton machbar sei. Zusammen mit Rektor (und Landschaftsarchitekt) Prof. Hermann Kokenge, Prof. Gunter Henn (Wissensarchitektur TU Dresden) und Prof. Peter Offermann (DZT) wurden dann die eingereichten Entwürfe diskutiert. Die Sieger stehen fest – bekannt gegeben werden sie am 3. Juni – dem Vorabend der CTRS4, die zusammen mit der 1. Anwendertagung des DZT Textilbeton in Theorie und Praxis diskutieren wird.

SLUB Dresden Ort der Ideen in Deutschland

Ort im Land der Ideen
Am 22. 2. 2009: SLUB Dresden

Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) ist ein Ort des Lernens und der Ideen, seit 450 Jahren. Am kommenden Sonntag (22. Februar 2009) ist die SLUB das auch im Rahmen der Aktion Land der Ideen (Programm). Besucher aus aller Welt arbeiten in der Bibliothek. Mit neuen Digitalisierungstechniken ist es möglich, wertvolle Handschriften, Bücher, Musikalien, Karten oder Fotografien mit neuesten Informationen im Internet zu verknüpfen. So werden Dresdner Schätze weltweit zugänglich.

Die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Dr. Eva-Maria Stange, der Bürgermeister der Stadt Dresden, Dr. Ralf Lunau, und Rektor der Technischen Universität Dresden, Prof. Hermann Kokenge, werden am kommenden Sonntag um 11 Uhr den Tag der offenen Tür in der SLUB eröffnen. Filme werden gezeigt, eine neue digitale Präsentation zur Frauenkirche vorgestellt, eine Zeitreise durch Dresden geboten. Die Werkstätten mit der neuesten Digitalisierungstechnik (Roboter) können besichtigt werden, die Schatzkammer steht ausnahmsweise offen. Und: Der Eintritt ist frei.

Am 19. Juni, bitte schon mal vormerken, ist dann im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaft der Sonderforschungsbereich 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ ein Ort im Land der Ideen…

Minister Tiefensee bei der TU Dresden

Minister und Rektor
Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Rektor Prof. Hermann Kokenge während der Diskussion im Festsaal des Rektorats

Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, hat im Rahmen einer Reise zu erfolgreichen mittelständischen Unternehmen in Sachsen auch die TU Dresden besucht. Im Festsaal des Rektorats sprach er zum Thema „Wirtschaftlicher Erfolg durch Kooperation von Forschung und Unternehmen“ und diskutierte anschließend mit den anwesenden Professoren, MitarbeiterInnen und StudentInnen. Die Quintessenz (die den Anwesenden, wie Rektor Prof. Hermann Kokenge bei seiner Abmoderation freimütig zugab, wie Öl den Rücken herunter lief): Die TU Dresden sei mit ihren Aktivitäten schon auf dem richtigen Weg. Was aber nicht heißt, dass nichts mehr getan werden müsse…

Vor allem müsse schon bei den Studentinnen und Studenten Unternehmergeist gelernt werden – und Teamgeist, denn nur gemeinsam und mit verschiedenen Arbeits- und Wissensschwerpunkten ließen sich die komplexen Aufgaben bewerkstelligen. Tiefensee, der (wie auch schon bei der Verleihung des Brückenbaupreises im vergangenen Jahr) frei sprach und somit bewies, voll im Stoff seines Vortrags zu stehen, stand noch unter dem Eindruck seines Vormittag-Besuchs: Er war beim Dresdner Biotechnologieunternehmen Novaled, einer Ausgründung aus der TU Dresden. Angefangen mit drei und jetzt mit 100 Mitarbeitern schrieb Novaled eine Erfolgsgeschichte als weltweit führende Anbieter von organischen LEDs (OLEDs) – extrem dünnen Lichtquellen, von denen 50 zusammen die Dicke eines menschlichen Haares haben.

Minister Tiefensee lobte eine andere Ausgründung, die erst ganz am Anfang steht: Um den Transfer des im Sonderforschungsbereich 528  „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ grundlegend untersuchten Textilbetons möglich zu machen, wurde vor etwas mehr als einem Jahr das Deutsche Zentrum Textilbeton und am 26. Januar diesen Jahres der Markenverband TUDALIT® gegründet. Zahl der derzeitigen Mitarbeiter: Zwei. Also fast so wie vor sechs Jahren bei Novaled…

Als der Minister die drei Phasen von Innovationen (1. belächelt – 2. bekämpft – 3. alle wussten schon immer, dass es richtig ist) erwähnte, fragten sich offenbar einige der Anwesenden, wo sie denn mit ihren innovativen Forschungen gerade steckten – das konnte man einigen der Fragen entnehmen. Nicht immer gab es da komplett zufrieden stellende Antwoerten, aber eine konnte man auf jeden Fall mitnehmen: Man müsse Bauherren davon überzeugen, den Lebenszyklus von Gebäuden zu beachten – dann hätten oft anspruchsvolle Entwürfe zum Beispiel mit innovativen Materialien eine Chance…

SFB 528 ein Ort im Land der Ideen

Ort im Land der IdeenAm 19. Juni ein Ort im Land der Ideen: Der SFB 528

Ohne Ideen geht nichts – auch nicht in der Forschung. Ein ganz besonderer Ort im Land der Ideen ist – seit heute steht es fest – auch der Sonderforschungsbereich 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“: Er ist einer der 365 Sieger im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ für das Jahr 2009. Am 19. Juni wird der SFB 528 ein Tag lang Ort des Tages sein – und das im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaft öffentlichkeitswirksam zu feiern wissen.

Schirmherr der Initiative ist Bundespräsident Horst Köhler, auf den die Formulierung „Land der Ideen“ zurückgeht. „Deutschland – ein Land der Ideen: Das ist nach meiner Vorstellung Neugier und Experimentieren. Das ist in allen Lebensbereichen Mut, Kreativität und Lust auf Neues, ohne Altes auszugrenzen“, so der Bundespräsident.

Aus mehr als 2.000 eingereichten Bewerbungen von Unternehmen, Forschungsinstituten, Kunst- und Kultureinrichtungen, sozialen Projekten und Initiativen hat die 18-köpfige Jury unter dem Vorsitz von Prof. Martin Roth, Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, und Prof. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, die Sieger in sieben Kategorien ausgewählt. Als Botschafter für das Land der Ideen stellen sie das vielfältige Potenzial des Innovationsstandortes Deutschland unter Beweis.

In Dresden finden sich 2009 insgesamt acht Orte im Land der Ideen – unter anderem neben dem SFB 528 am 22. Februar die SLUB und am 8. Oktober das TUD Spitzencluster Cool Silicon.