Vielfalt und kreative Möglichkeiten von Textilbeton

6. AnwendertagungZwei Tage lang standen Textilbeton und dessen konsequente Weiterentwicklung zu Carbonbeton im Mittelpunkt des Interesses von Wissenschaftlern und (zunehmend mehr) Vertretern aus der Wirtschaft. Sie kamen zur 6. Anwendertagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ des TUDALIT e.V. sowie zur 1. Mitgliederversammlung des Carbon Concrete Composite C³ e.V.

Die rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Anwendertagung informierten sich über Fortschritte bei der Anwendung von Textilbeton und nutzten das Treffen, um  Erfahrungen auszutauschen und einen Blick in die Zukunft zu riskieren. Die Verleihung der Preise des Architekturwettbewerbs am Vorabend der Tagung bewies die ungeheure Vielfalt des Textilbetons und die kreativen Möglichkeiten seines Einsatzes.

Die Erteilung der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) im Sommer des Jahres, da waren sich die Tagungsteilnehmer einig, sei zwar ein Meilenstein in der Geschichte des neuen Verbundbaustoffs und werde die Anwendung im Bau-Alltag erheblich erleichtern – sei aber kein Grund, sich nun zurückzulehnen: Weitere Zulassungen für andere Anwendungsfälle sind in naher Zukunft angestrebt.

Den Blick noch weiter nach vorne war möglich bei der Mitgliederversammlung des noch jungen Vereins Carbon Concrete Composite C³ e.V. im Anschluss an die Anwendertagung. Das Konsortium, bei dem die meisten TUDALIT-Mitglieder ebenfalls vertreten sind, wird bis zum Jahr 2020 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 45 Millionen Euro gefördert. Hinzu kommen über 20 Millionen Euro Eigenleistungen der beteiligten Firmen. Ziel des Konsortiums mit fast hundert Mitgliedern aus Wissenschaft und Wirtschaft ist, in den nächsten zehn Jahren die Voraussetzungen zu schaffen, damit bei Neubauten mindestens 20 Prozent der Stahlbewehrung durch Carbonbewehrung ersetzt werden können.

Sandkastenspiele, Matratzentricks und Kleidsames

UVS
25. September 2014
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Die Sieger des 6. TUDALIT-Architekturwettbewerbs: Platz 1 ging an Lars Oberländer (oben mit Prof. Curbach), Platz 2 erhielt das studentische Team Andrej Maximow, Felix Messing und Michael Unger (im Bild mit Roy Thyroff (links) und Prof. Offermann (rechts) vom TUDALIT e.V.). Einen Sonderpreis verlieh die Jury Ariane Königshof (unten links), die mit drei Models kam.

Der 6. Architekturpreis des TUDALIT e.V. wurde jetzt vergeben: Lars Oberländer, Architekturstudent an der  HTWK Leipzig, errang den ersten Platz für seinen Entwurf „Dunecrete Canope – Urban Cooldown“. Platz 2 ging an  das studentische Team Andrej Maximow, Felix Messing und Michael Unger, die in Zwickau Architektur studieren. Sie nennen ihr Projekt „concrete readymade“. Einen Sonderpreis verlieh die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau der TU Dresden an Ariane Königshof, die Modedesign an der Fachhochschule Dresden studiert.

Zu den drei Preisen habe die siebenköpfige hochkarätig besetzte Jury erst nach langen Diskussionen gefunden – die Qualität der eingereichten Arbeiten habe es den Jurymitgliedern nicht leicht gemacht, sagte Prof.Curbach bei der Preisverleihung im Festsaal des Hotels Elbflorenz am Vorabend der 6. Anwendertagung des TUDALIT e.V., der sich um die Weiterentwicklung und Qualitätssicherung des ursprünglich in Dresden entwickelten Verbundbaustoffs Textilbeton kümmert.

Dunecrete Canopy überzeugt vor allem durch die thermodynamische Grund­idee, ihre in logischer Schritt­folge am Labormodell experimentierte Umsetzung und die Übertragung auf ein multifunktionales, textilbewehrtes Schalentragwerk von extravaganter Demonstratorqualität“, urteilte die Jury.

Der Wettbewerbsbeitrag concrete readymade geht von der Überlegung aus, die Formenfreiheit von Textilbeton mit einem neuartigen, inte­grativen Schalungsprinzip zu verbinden. Abgesteppte Luftmatratzen verdeutlichten der Jury das Prinzip.

Ariane Königshof, Studentin der Fachrichtung Modedesign an der Fachhochschule Dresden, erhält einen Sonderpreis für ihre kreative Auseinandersetzung zum Thema „Architektur und Mode“. Beeindruckend setzte sie das Credo eines ihrer Professoren um: „Es ist egal, welche Hülle man entwirft, ob Kleid oder Fassade, das wichtigste ist die Freude am Entwerfen!“

TUDALIT-Textilbeton zur Anwendung freigegeben

Verstärken mit Textilbeton. Foro: Frank Schladitz
Verstärken mit Textilbeton. Foto: Frank Schladitz

Eine Revolution beim Bauen hat begonnen: Textilbeton der Marke TUDALIT®, bislang nur in Forschungslaboren und an einzelnen Bauwerken in der Praxis erfolgreich angewandt, wurde jetzt vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin zur Anwendung freigegeben: Unter der Nummer Z-31.10-182 hat das Verfahren zur Verstärkung von Stahlbeton mit TUDALIT® die bauaufsichtliche Zulassung erhalten. 

Diese Zulassung ermöglicht es Bauherren, Architekten, Planern und Firmen des Baugewerbes, TUDALIT® Textilbeton im Innenbereich gezielt anzuwenden. Der innovative Baustoff erlaubt extrem schlanke Verstärkungen im Betonbau und eignet sich besonders bei schwierigen räumlichen Verhältnissen und im Denkmalschutz, wenn beispielsweise die optischen Relationen eines Raumes gewahrt bleiben sollen.

Die Grundlagen des Textilbetons wurden an der TU Dresden gelegt mit frühen  Forschungen des  damaligen Instituts für Textil- und Bekleidungstechnik mit Prof. Peter Offermann und des Institut für Massivbau mit Prof. Curbach. In zwei Sonderforschungsbereichen in Dresden und Aachen wurden die Grundlagen dann vertieft, bevor unter der Federführung der TUDAG die  Zulassung durch den TUDALIT e.V. voran getrieben wurde. Somit steht nun einer Anwendung des revolutionären Verbundbaustoffs im Alltag von Bauherren nichts mehr im Wege.

TUDALIT® Textilbeton darf nur durch eigens hierfür zertifizierte Unternehmen verarbeitet werden. Die hohen Qualitätsstandards der im TUDALIT e.V.  zusammengeschlossenen Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette sind in der Zulassung festgeschrieben – dadurch ist gewährleistet, dass nur erfahrene Unternehmen  mit fundierten Kenntnissen des HighTech-Baustoffs TUDALIT® Textilbeton verarbeiten.

Spezielle Schulungen vermitteln Neulingen bei der Verarbeitung von TUDALIT® Textilbeton das erforderliche Know-How., das Baustellenpersonal erhält dort die notwendigen theoretischen wie praktische Kenntnisse. Die ersten Kurse beginnen bei der renommierten EIPOS GmbH im Herbst dieses Jahres.

 

Hintergrund:

Der in das Vereinsregister beim Registergericht Dresden eingetragene TUDALIT e.V. will unter der Marke TUDALIT® Produkte aus oder mit Textilbeton und Anwendungen zur Verstärkung und Instandsetzung aus oder mit Textilbeton in großem Umfang bekannt machen, den Ruf von TUDALIT® fördern und sich für den Schutz der Marke TUDALIT® als Qualitätsbezeichnung für den innovativen Verbundwerkstoff einsetzen.

Der Verband wurde im Januar 2009 in Dresden gegründet. Sein oberstes Ziel ist, die  Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung- und Entwicklungsarbeit und die damit erreichten Qualitätsstandards auszubauen. Die Erwirkung einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung hat der Verband mit hohem finanziellen Aufwand betrieben. Nach dem Meilenstein der jetzt erfolgten Zulassung von TUDALIT® Textilbeton für den Innenbereich folgen weitere Zulassungen.

Mit Carbonbeton die Zukunft des Bauens einleiten

Logo C3 auf blau 11-42-81Riesenjubel an der TU Dresden und bei den 78 weiteren Partnern in den neuen und alten Bundesländern, an denen die Konsorten des Antrags „Innovation Textilbeton“ die Pressekonferenz von Bundesministerin Johanna Wanka im Internet-Live-Stream des Bundesministeriums für Bildung und Forschung verfolgten: Ihr Projekt Carbon Concrete Composite ist unter den Projekten, die gefördert werden sollen. Das beantragte Fördervolumen beträgt 45 Millionen Euro bis zum Jahr 2020, hinzu kommen 23 Mio Euro Eigenleistungen der beteiligten Firmen.

Die nächste Generation von Bauwerken, da ist sich Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau sicher, wird mit Carbon bewehrt sein. Curbach ist Sprecher der Initiative, die sich im Rahmen des Programms Zwanzig20 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung Gedanken über die Zukunft des Bauens gemacht hat.

Ein Konsortium von derzeit 79 Partnern aus allen sechs östlichen Bundesländern will in den nächsten zehn Jahren die Voraussetzungen schaffen, damit mindestens 20 % der Stahlbewehrung durch Carbonbewehrung bei Neubauten ersetzt werden können – denn Stahlbeton ist zwar das am häufigsten verwendete Material am Bau, aber es hat auch Nachteile: zu hoher Energieverbrauch, hoher CO2-Ausstoß, insgesamt zu hoher Ressourcenverbrauch und eine begrenzte Lebensdauer von nur 40 bis 80 Jahren. Neben vielen anderen Bauwerken werden beispielsweise immer mehr Brücken zum Sicherheitsrisiko. „Der volkswirtschaftliche Schaden allein durch Umleitungen und Staus durch Brückenüberfahrtsbeschränkungen wird aktuell in Deutschland auf 2 Milliarden Euro/Jahr geschätzt“, berichtet Prof. Curbach. Er sieht einen extremen Bedarf an Instandsetzungsmaßnahmen bei vielen Bauwerken“.

Doch die Zukunft hat bereits begonnen: „Das Zeitalter des Stahlbetons ist vorbei – Carbon Concrete Composite läutet den Paradigmenwechsel ein!“ lautet die Devise des Konsortiums, das das schwere, korrosionsempfindliche und deshalb extra zu schützende Material Stahl durch das dauerhafte, leichtere und zudem festere Material Carbon ersetzen will. „Die Zukunft gehört der hochtechnologischen Verbin­dung von Carbon und Beton“, sagt Prof. Curbach.

Der Wechsel zur Materialkombination von Carbon und Beton liefere mehr als die Summe ihrer Teile: Sie führe zu einer neuen Art zu konstruieren, zu bauen und zu leben. Curbach: „Wir machen den Schritt vom plumpen Betonbau der Vergangenheit zur Filigranität, Leichtigkeit und Ästhetik des Betonbaus der Zukunft. Wir reduzieren den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß bei der Herstellung und Instandsetzung unserer Bauwerke, wir schonen unsere wertvollen Ressourcen.“

Derlei Ideen kämen einer Revolution gleich – der zweiten friedlichen, die innerhalb einer Generation vom Osten Deutschlands ausginge: Die grundlegenden Ideen wurden in Dresden geboren und mit der Erforschung von Textilbeton vorangetrieben. Mit dem neuen Projekt C-Cube wolle man jetzt auf den erfolgreichen Forschungen aufsetzen und in eine neue Dimension vorstoßen. Zwischen 1.000 und 3.000 neue Arbeitsplätze sind, vorsichtigen Prognosen zufolge, in den kommenden zehn Jahren zu erwarten – von den Grundmaterialien und dem Maschinenbau (der ja in Sachsen eine lange Tradition hat) bis zum fertigen Bauwerk.

SLUB-Lounger aus Textilbeton: Eine Idee für den ganzen Campus?

Achim Bonte, stellvertretender Generaldirektor der SLUB, ist begeistert: „Mit dem SLUB-Lounger haben wir in Zusammenarbeit mit der Dresdner Design-Firma Paulsberg eine echte Innovation entwickelt!“ Der Liegestuhl für den Außenbereich wurde gestern der Öffentlichkeit vorgestellt – und die Medien griffen das Thema Textilbeton begeistert auf.

In einem Beitrag des Sachsenspiegels (noch eine Woche in der Mediathek) äußert sich Mark Offermann, Designer und Mitgründer von Paulsberg: „Beton ist ein attraktives Material für den Außenbereich!“ Paulsberg entwickelt schon seit einigen Jahren Möbel aus Textilbeton und erobert mit dieser Idee die Welt.

Der Einsatz von Carbon statt Stahl zur Bewehrung von Beton ist eine Dresdner Entwicklung. Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau im MDR-Beitrag: „Die Vison war: leicht bauen mit Beton!“ Wenige Millimeter dünn kann Textilbeton sein, elegante und schlanke Formen sind möglich. Gegenüber den traditionellen SLUB-Liegestühlen hat der SLUB Lounger dennoch einen Vorteil: Ganz so einfach kann man ihn nicht mitnehmen, was den – nun ja: natürlichen – Schwund sicher mindern würde.

Aber nicht nur deswegen wünscht sich Achim Bonte mehr als diesen einen Prototyp des Betonmöbels: „Ich könnte mir vorstellen, dass von der SLUB bis zum Hörsaalzentrum immer wieder mal so ein Lounger stehen könnte. Wir haben ja Wiesen bei vielen Gebäuden, und genutzt würden die Stühle ganz sicher!“ Gesucht sind: Sponsoren!

Aufbruchstimmung bei Anwendertagung Textilbeton

„Hier geht es um eine Revolution, nicht um eine Evolution!“ Starke Worte, die Dr. Hubert Jäger zur Eröffnung der 4. Anwendertagung Textilbeton Ende September in Dresden fand. Dr. Jäger ist Konzernforschungsleiter und Mitglied des Vorstands „Carbon Composites e.V.“, der mit seiner AG „Faserverstärkung im Bauwesen“ erstmals Mitveranstalter der vom TUDALIT e.V. zum vierten Mal ausgerichteten Anwendertagung Textilbeton war.

Aufbruchstimmung kennzeichnete nahezu alle der über 20 Beiträge während der zweitägigen Tagung, auch wenn die Mühen der Ebene bei der Erforschung des neuen Verbundbaustoffes manchmal deutlich wurden. Aber sie lohnen sich, war die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Einerseits weil man mit Textilbeton einen Werkstoff habe, mit dem man Sachen realisieren kann, die man so mit keinem anderen machen kann. Und andererseits lohnen die Mühen, weil Qualität und Sicherheit von Anfang an groß geschrieben werden – beides Themen, denen sich die TUDALIT-Mitglieder aus Wissenschaft und Wirtschaft verschrieben haben.

Die Bandbreite der Beiträge reichte von neuesten Erkenntnissen der Forschung (auch nach dem Auslaufen der Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft sind die Wissenschaftler der beiden Sonderforschungsbereiche in Dresden und Aachen aktiv) bis zu Anwendungen im Bau (Neubau und Sanierung) sowie im Bereich des Designs (Möbel, Inneneinrichtungen etc).

In einem Festakt wurden die Sieger des Architekturwettbewerbs ausgezeichnet, den der TUDALIT e.V. in diesem Jahr zum vierten Mal ausgeschrieben hatte.

Die 5. Anwendertagung des TUDALIT e.V. – wieder in Zusammenarbeit mit dem CCeV – findet am 24. Und 25. September 2013 im Dornier-Museum, Friedrichshafen, statt.

Erfolg mit Hülle und Höhle

UVS
2. Oktober 2012

Antonia Schwarzmeier entwarf Siegermodell beim Architekturwettbewerb

Die Sieger des 4. Architekturwettbewerbs

Die Sieger im Architekturwettbewerb, den der TUDALIT e.V. in diesem Jahr zum vierten Mal ausgeschrieben hatte, stehen fest: Mit großer Einmütigkeit wurde der Entwurf eines temporären Künstlerateliers aus Textilbeton von Antonia Schwarzmeier von der Kunsthochschule Halle, Burg Giebichenstein, auf den ersten Platz gesetzt. Auf Platz zwei landete der Entwurf einer Fahrradstation in Form einer leichten Überdachung, den Marius Drauschke, Hermann Fliegel und Benjamin Welscher von der Fakultät Architektur der Technischen Universität Dresden eingereicht hatten. Marcus Ebert von der HTWK Leipzig erhielt den dritten Platz für sein modular acoustical resonance system.

Der Entwurf „Kunst in Hülle. Kunst in Fülle.“ von Antonia Schwarzmeier greift das Thema der Verhüllung in der Kunst auf (wie es u.a. von Christo benutzt wird), um den charakteristischen Fall eines Textils in Textilbeton umzusetzen. Die aus drei Teilen montierbare Textilbetonhülle ergibt ein Gebäude, das Künstlern im Programm „Artist in residence“ die Möglichkeit bieten soll, sich in einem geschützten Raum zu kreativem Schaffen zurückzuziehen. Die Entscheidung für den ersten Preis fiel der Jury deshalb leicht, weil die Bewerberin nicht nur eine originelle Idee demonstriert, sondern den Entwurf komplett ausgearbeitet vorlegt. So werden vom Fundamentplan, der Auswahl der Baustoffe und Hilfsmaterialien über die Fertigung und Montage, den Medienplan und die Begründung der innenarchitektonischen Gestaltung alle Stufen des Entwicklungsprozesses in überzeugender Weise vorgelegt. „Ein solches Atelierhaus könnte als eye­catcher auch Werbeträger für Textilbeton im Bauwesen sein!“ sagte der Vorsitzende der Jury, Prof. Manfred Curbach (Institut für Massivbau TU Dresden) bei der Preisverleihung, die er zusammen mit dem Vorsitzenden des TUDALIT e.V., Prof. Peter Offermann, bei der diesjährigen Anwendertagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ in Dresden vornahm.

Textilbeton-Tagung in Dresden

Die 4. Anwendertagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ findet am 27. und 28. September 2012 in Dresden statt. Veranstalter ist der Verband der Marke TUDALIT®.

In Zusammenarbeit mit den beiden Trägeruniversitäten der Sonderforschungsbereiche 528 (TU Dresden) und 532 (RWTH Aachen) informieren in bewährter Weise zahlreiche Vortragende zu den weiteren Entwicklungen und Anwendungen sowie über aktuellste Ergebnisse auf dem Gebiet der textilen Bewehrungen. Dabei wird das gesamte Spektrum von der Forschungstätigkeit bis zur Bauausführung vertreten sein.

Am 27.09.2012 wird unter Einbeziehung der Arbeitsgruppe „Faserverstärkung im Bauwesen“ des Carbon Composites e.V. ein Hauptschwerpunkt auf Themen zur Anwendung von Carbonfasern im Bauwesen liegen.

Bereits zum vierten Mal wird in diesem Jahr der Architekturpreis TUDALIT ausgelobt. Angehende Architekten, Bauingenieure und Designer werden zu kreativer Auseinandersetzung mit Textilbeton aufgefordert. Der Preis wird im Rahmen der Abendveranstaltung am 27.09.2012 verliehen.

Weitere Auskünfte sowie die Anmeldeformulare in Kürze auf der TUDALIT-Homepage.

Tagung Textilbeton in Theorie und Praxis

Blick ins PlenumBlick ins Plenum

Am 19. und 20. September fand in Berlin die Tagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ mit dem Abschluss-Kolloquium CTRS6 der Sonderforschungsbereiche 528 und 532 und der 3. Anwendertagung des TUDALIT Markenverbandes statt.

Betonbauteile leicht und filigran wirken zu lassen, das ist der Wunsch vieler Architekten und Bauingenieure. Die Verwendung von Hochleistungstextilien als Bewehrungsmaterial ist eine sehr gute Möglichkeit, dies zu realisieren. Die Grundlagen für diesen Verbundwerkstoff Textilbeton wurden in den vergangenen zwölf Jahren in zwei Sonderforschungsbereichen – SFB 528 an der TU Dresden und 532 an der RWTH Aachen – erforscht. Im Rahmen des „6. Kolloquiums zu textilbewehrten Tragwerken – CTRS6“ stellten die Forscherinnen und Forscher ihre Ergebnisse vor. Zahlreiche Pilotprojekte mit Textilbeton, die während dieser Forschungstätigkeit ausgeführt werden konnten, beweisen die Praxistauglichkeit des neuen Materials. Die vielen Praktiker unter den über 150 Tagungsteilnehmern diskutierten über die Erfahrungen aus der Umsetzung von Textilbetonanwendungen. Die Beiträge zur 3. Anwendertagung des TUDALIT Markenverbandes gaben einen guten Überblick über die erfolgreiche Überführung des Grundlagenwissens in die Praxis.
Um die weitere Entwicklung des Textilbetons voranzubringen, werden auch in Zukunft Praktiker und Wissenschaftler zusammenarbeiten. Der TUDALIT Markenverband bietet eine gute Plattform dafür. Eine Austauschmöglichkeit bietet die 4. Anwendertagung, die mit der Preisverleihung des TUDALIT-Architekturpreises 2012 am 27./28. September 2012 voraussichtlich wieder in Dresden stattfinden wird.

Zum Abschlusskolloquium ist ein Tagungsband erschienen, der über das Institut für Massivbau der TU Dresden zu beziehen ist.
Fotografische Impressionen der Tagung

Lust auf Kunst

Entdeckungen an TextilbetonEntdeckungen an Textilbeton
[Bild: www.sylkescholz.de]

Kunst kann schön anregend sein! Volker Mixsa hat sich von den Möglichkeiten des Textilbetons inspirieren lassen und seine Skulpturen aus Beton im Frühjahr im Park des Landschlosses Zuschendorf ausgestellt. Eigentlich sollte die Ausstellung mit Ablauf der vierten Förderperiode des Sonderforschungsbereichs 528 zum textilbewehrten Beton Anfang Juli abgebaut werden – aber der Zuspruch der Besucher ist so überwältigend positiv, dass sich Gartenverwaltung und Künstler entschlossen haben, die Kunst noch ein wenig im Garten stehen zu lassen.

Da im Landschloss Zuschendorf regelmäßig Hochzeiten stattfinden, haben vor allem Brautpaare (und deren Fotografen) die Kunst für sich entdeckt: Die Doppelspirale, die aus jedem Blickwinkel neu und anders aussieht, bietet so hin und wieder zusätzlich Spielraum für außergewöhnliche Entdeckungen!