Jad Khodor kommt aus dem Libanon. Seinen Bachelor erwarb er mit »sehr gut« an der dortigen Rafik Hariri University. »Danach beschloss ich, den Master im Ausland abzulegen. Wegen der hohen Standards in Bildung und Forschung entschied ich mich für Deutschland«. Und ihm kam das ACCESS-Master-Programm der TUD-Fakultät Bauingenieurwesen gerade recht. »Dieses internationale Programm wird in Englisch absolviert, das war mir sehr sympathisch. Deutsch konnte ich nicht.« Das brachte er sich dann in seiner Freizeit selbst bei. Im Oktober 2014 startete sein Studium an der Fakultät Bauingenieurwesen. Etwas mehr als zwei Jahre später legte er seine Masterarbeit zum Thema »Analysis of concrete flow in the pipe and the influence of the lubrication layer on the concrete pumpability using numerical approaches« am Institut für Baustoffe vor. Betreut von Prof. Viktor Mechtcherine beschäftigte er sich damit, numerisch zu modellieren, wie verschiedene Betone am besten in Rohrleitungen von Betonpumpen fließen. »Beton soll schnell strömen und darf die Rohre der Betonpumpe bei optimaler Konsistenz nicht verstopfen.« Praktische Erprobungen bei der Dresdner Firma Semper Beton bestätigten seine Modellierung. Zusätzlicher Lohn war ein glattes »sehr gut« für seinen Masterabschluss. Als bester Student seines Studiengangs wurde Jad Khodor außerdem von der Fakultät für die Lohrmann- Medaille der TU Dresden vorgeschlagen. Gemeinsam mit 18 weiteren Besten aller Fakultäten erhält er sie am 7. Dezember 2018. »Ich freue mich besonders, dass dazu meine Eltern aus dem Libanon anreisen«, kann der 25-Jährige den Tag kaum erwarten. Wenn sie wieder abreisen, bleibt Jad Khodor für weitere vier Jahre in Dresden. Er promoviert am Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke zur Thematik der Ermüdung von Bauteilen aus Stahl, Holz und Gummi. Gemeinsam mit Jad Khodor werden am 7. Dezember die 98 besten Absolventen der TU Dresden ausgezeichnet. Neben 19 Lohrmann-Medaillen wird TUD- Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen elf Ehrenfried-Walter-von-Tschirnhaus-Urkunden, 31 Victor-Klemperer-Urkunden, 33 Enno-Heidebroek-Urkunden und fünf Carl-Gustav-Carus-Urkunden übergeben. Die Laudatio hält Prof. Gerhard Fettweis zum Thema »Fascination, challenges and hints for starting a research carreer«. Die Veranstaltung beginnt am 7. Dezember 2018 um 14 Uhr im Festsaal Dülferstraße.
Im Rahmen des diesjährigen Ingenieurkammertages erhielt Prof. Manfred Curbach, Institutsdirektor des Instituts für Massivbau an der TU Dresden, die „Wackerbarth-Medaille“.
Mit dieser Auszeichnung würdigt die Ingenieurkammer Sachsen seine langjährige, über die Grenzen der Bundesrepublik hinaus anerkannte wissenschaftliche Arbeit sowie sein Engagement für das international anerkannte Brückenbausymposium.
Bereits 1991 startete Professor Jürgen Stritzke mit einem Kongress über Brückenbau in Dresden. Im März kommenden Jahres findet das inzwischen 29. Dresdner Brückenbausymposium (DBBS) statt.
Das DBBS hat sich seit seinem Beginn immer als Multiplikator guter Ideen, interessanter Innovationen und erfolgversprechender Technologien verstanden und entwickelte sich zur größten Veranstaltung ihrer Art im deutschsprachigen Raum und ist ein idealer Treffpunkt für den Erfahrungsaustausch über Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung von Brücken für alle am Bau Beteiligten und Interessierten. Dieses Engagement für die große Familie derBrückenbauer*innen und auch für den Kongressstandort Dresden wurde am 15. November 2018 mit dem Dresden Congress Award in der Kategorie Kontinuität ausgezeichnet.
Der Dresden Congress Award – gern auch „Oscar der Kongressbranche“ genannt, würdigt engagierte Wissenschaftler, Unternehmer und Kongressveranstalter, die Kongresse und Tagungen nach Dresden geholt und erfolgreich veranstaltet haben.
Vom 07. bis 11. Oktober fand der von der fédération internationale du béton organisierte fib congress 2018 statt.
Unter dem Motto „Better – Smarter – Stronger“ trafen sich Wissenschaftler, Forscher und Fachleute in Australiens zweitgrößter Stadt Melbourne. Die Verbesserung der technischen, wirtschaftlichen, ästhetischen und ökologischen Leistungsfähigkeit von Betonkonstruktionen stand dabei im Mittelpunkt des Kongresses. Während der Kongress-Woche wurden pro Tag bis zu 120 Vorträge angeboten, welche in paralellen Sessions stattfanden. Für die über 600 Teilnehmer aus den verschiedensten Ländern der Welt bot sich eine hervorragende Möglichkeit, Forschungsergebnisse zu präsentieren, Wissen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen.
Mit jeweils einem Vortrag waren auch 3 Wissenschaftliche Mitarbeiter vom Institut für Massivbau der TU Dresden vertreten.
Zusammen mit Vertretern der Leibniz Universität Hannover, RWTH Aachen, der BAM aus Berlin und der Ruhr-Universität Bochum hat sich Marc Koschemann auf den weiten Weg nach Melbourne gemacht, um das gemeinsame Verbundforschungsvorhaben „WinConFat – Materialermüdung von On- und Offshore Windenergieanlagen aus Stahlbeton und Spannbeton unter hochzyklischer Beanspruchung“ dem internationalen Fachpublikum vorzustellen. Das von Koschemann zu bearbeitende Teilprojekt befasst sich mit dem Verbund unter Zugschwellbeanspruchung (Verbundermüdung).
Im Rahmen der Abschlussveranstaltung wurde sein Beitrag „Bond behaviour of reinforced concrete under high cycle fatigue pull-out loading“ in der Kategorie Research als Best Paper (Bester Forschungsbeitrag) ausgezeichnet.
Im Rahmen einer Gestaltungsstudie – Neue Wege in die Stadt – der Stadt Bautzen sollte eine schlanke Fußgängerbrücke mit etwa 130 m Spannweite entworfen und ihre Realisierbarkeit untersucht werden. Die geplante Brücke soll den am Westufer der Spree gelegenen Protschenberg mit der Ortenburg am Ostufer verbinden und somit eine touristisch attraktive Verbindung zwischen der Bautzener Altstadt und einem geplanten Parkplatz mit Bürgerwiese schaffen. In Abstimmung mit der Stadtverwaltung Bautzen wurde vom Institut für Massivbau der TU Dresden wurde dazu ein Studentischer Gestaltungswettbewerb initiiert.
Eine fachkundige Jury um Prof. Manfred Curbach analysierte und bewertete die unterschiedlichen Entwürfe der Studenten. Dabei spielte die Einpassung in die Örtlichkeit eine wesentliche Rolle, schließlich soll die geplante Brücke die bekannte Stadtkulisse der Spreeperle so wenig wie möglich negativ beeinflussen. Weitere wichtige Bewertungskriterien waren neben einer stimmigen Materialwahl auch Umfang und Tiefe der konstruktiven und statischen Durchbildung. Am Ende wurden die vergebenen Punkte zusammengezählt, die meisten Punkte konnten die Entwürfe mit schlanken Spannbandbrücken verzeichnen.
Zur Preisverleihung wurden die Studenten am 29.10.2018 in den erst kürzlich restaurierten historischen Ratssaal im Rathaus nach Bautzen eingeladen. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister und den anderen Mitgliedern der Jury würdigte Prof. Curbach die Arbeit der Studenten und beglückwünschte sie zu Ihren Leistungen.
Perfekt sind die Entwürfe der Studenten freilich nicht, doch kommt das ambitionierte Projekt der Spreequerung damit einen großen Schritt voran. Der 2. Platz geht an die beiden Entwürfe mit der höchsten Punktzahl – der Platz auf dem obersten Treppchen bleibt frei und ist zugleich Ansporn für eine spätere Überarbeitung, Optimierung und vielleicht sogar Kombination der Entwürfe. Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert den teilgenommenen Studentinnen und Studenten ganz herzlich!
Die Jury setzte sich wie folgt zusammen:
Leitung: Prof. Manfred Curbach, Technische Universität Dresden, Fakultät Bauingenieurwesen, Institut für Massivbau. Weitere Mitglieder der Jury sind Alexander Ahrens, Oberbürgermeister Stadt Bautzen; Juliane Naumann, Bürgermeisterin Stadt Bautzen, Dezernat II – Bauwesen; Karl-Heinz Lehmann, Stadtrat Bautzen; Steffen Schröder, Curbach Bösche Ingenieurpartner und Oliver Steinbock, Institut für Massivbau
Den Sachsenspiegel-Einspieler können Sie sich in der MDR-Mediathek anschauen.
„Nicht der Berg ist es, den wir bezwingen, sondern das eigene Ich.“ Mit diesem Zitat von Edmund Hillary stimmte der Präsident der Ingenieurkammer Sachsen, Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke unsere Absolventen und die vielen anwesenden Gäste auf einen feierlichen Nachmittag zum Tag der Fakultät Bauingenieurwesen ein. Rund 300 waren in den Hörsaal auf der August-Bebel-Str. 20 gekommen um unsere Studienabgänger zu feiern. Prof. Milke fand dabei viele Parallelen zwischen den Herausforderungen an eine Seilschaft beim Besteigen eines schwierigen Gipfels zur gelebten Realität unserer frisch gebackenen Absolventen. Er meinte damit vor allem die Erlangung der wissenschaftlichen Graduierung – vergleichbar mit dem Erreichen eines wichtigen Gipfelgrates, die damit verbundenen Disziplin und das Durchhaltevermögen, dass die Anwesenden in den letzten Jahren unter Beweis gestellt haben, aber auch die kommenden Aufgaben, „die neuen Gipfel“ die das bevorstehende Berufsleben für jeden, der sein Studium erfolgreich beendet hat bereithält. „Der Prozess des Studierens, des Weiterbildens und dazu-Lernens hört dabei nie auf “ betonte vor ihm auch der Dekan unserer Fakultät Prof. Herle in seiner Begrüßungsrede. 195 Absolventen haben bis zum 26. Oktober ihren Abschluss an unserer Fakultät in diesem Jahr geschafft, 90 von ihnen waren zur feierlichen Verleihung anwesend. Im Laufe des Nachmittages wurden insgesamt 8 hoch dotierte Preise an 11 Preisträger für herausragende Studienleistungen und Abschlussarbeiten überreicht. Die Verleiher und Stifter der Auszeichnungen – allesamt Vertreter renommierter Bauunternehmen – versäumten es dabei nicht, die Absolventen auf die exzellenten Arbeitsmarktbedingungen und auf die guten Chancen für Berufseinsteiger in ihren Unternehmen hinzuweisen. Feierlich und ernsthaft aber auch rasant und temperamentvoll lockerten die musikalischen Einlagen von Krambambuli den Nachmittag auf. Viele der Gekommenen nutzen noch bis in die Abendstunden die Gelegenheit sich bei Sekt und Fingerfood nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung ausführlich vom Studium, von den Kommilitonen, dem Studentenleben und der Zeit in Dresden zu verabschieden. Die Fakultät Bauingenieurwesen wünscht allen von ihnen viel Erfolg in einem spannenden Berufsleben.
Ehrungen und Preise zum Tag der Fakultät 2018:
Dreßler-Bau-Preis für die besten Abschlussarbeiten in den Vertiefungen Baubetrieb und Gebäude/Energie/Management:
Annekathrin Thomas für ihre Diplomarbeit: „Verwendung von Asbest in Bauprodukten – Historie, Schlussfolgerungen und Bedeutung für die Gegenwart“
Simon Miller für seine Diplomarbeit: „Homogenbereiche – Eine theoretische und praktische Untersuchung der Auswirkungen auf den Spezialtiefbau“
Tabea Weber für ihre Diplomarbeit: „CONPrint3D® – Optimierung der 3D Druckstrategien durch Methoden des Operations Research“
Eurovia-Straßenbaupreis für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet des Straßenbaus:
Cindy Carl für ihre Diplomarbeit: „Untersuchungen zum Einfluß des Füllers auf die Alterung von Mastix/Bitumen“
Preis der Kirchhoff-Stiftung für die beste Arbeit aus den Gebieten Straßenbau, Geotechnik und Baubetrieb:
Frank Nell für seine Diplomarbeit „Numerische Modellierung des Schichtenverbundes in Straßenbefestigungen mit einem Oberbau aus Asphalt“
KEMNA-Preis für herausragende wissenschaftliche Diplom-/Masterarbeiten im Bereich des Asphaltstraßenbau.
Mrinali Rochlani für ihre Masterarbeit mit dem Thema: Experimentelle Bestimmung des Verhaltens von Mastix unter Verwendung des Dynamischen Scherrheometers“
Fichtner-Preis für die beste Diplomarbeit mit einem wasserbaulichen Thema
Julian Schopf für die Diplomarbeit mit dem Thema: „Untersuchungen und Berechnungen zum Druckstoßverhalten von definierten Rohrleitungssystemen“
Preis der Stiftung Wolfgang Dürr by WOLFF & MÜLLER für besondere Leistungen im Rahmen des Studiums
Pit Hofmann Bester im Grundstudium
Richard Kirchhoff Bester im Hauptstudium
Günther-Grüning-Preis für hervorragende Projektarbeiten (des 9. Semesters), Diplomarbeiten und Masterarbeiten
Chris Engmann für seine Diplomarbeit:“Numerische Analyse eines druckbeanspruchten Formholzrohres mit Hilfe der Photo-grammetrie unter Berücksichtigung geometrischer und physikalischer Imperfektionen“
Johann-Ohne-Preis für hervorragende Projekt- und Diplomarbeiten, im Fach Geotechnik
Nico Schmidt für seine Projektarbeit:“Ermittlung von Wärmeverlusten bei einer Versuchsanlage zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit von Böden.“
Im Rahmen der 35. Baugrundtagung in Stuttgart vom 26.-28.09.18 mit mehr als 1500 Teilnehmern wurden drei junge Geotechniker mit dem Carl-Rappert-Grundbaupreis ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre von der Firma Keller Grundbau GmbH gestiftet und für besondere wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Geotechnik verliehen. In diesem Jahr wurde Herr Dr.-Ing. Jamal Hleibieh für seine Dissertation „Anwendung der Hypoplastizität bei numerischen Berechnungen von bodendynamischen Problemen“ mit dem 3. Preis geehrt. Herr Hleibieh hat gezeigt, dass sich mit ein und demselben hypoplastischen Parametersatz Versuchsergebnisse verschiedener Forscher mit gleichem Material, insbesondere im Bezug zur Bodenverflüssigung, gut bis sehr gut reproduzieren lassen. Dr. Hleibieh war von 2011 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Institut für Geotechnik und arbeitet jetzt bei GEPRO Ingenieurgesellschaft mbH.
Zwei Absolventinnen der TU Dresden sind in diesem Jahr für ihre Diplomarbeiten mit dem „Preis der Sächsischen Bauindustrie“ geehrt worden. Hong Trang Mai von der Fakultät Architektur und und Cäcilia Karge von der Fakultät Bauingenieurwesen erhielten die Auszeichnung am 22. Juni 2018 beim Bautag des Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. in Radebeul.
Cäcilia Karge wird für ihre Arbeit „Numerische Untersuchung von Verbunddübelleisten unter quer- und biaxialer Beanspruchung“ ausgezeichnet. Diese kommen im Zusammenhang mit der Entwicklung eines neuen Fahrbahntyps im Brückenbau, den Orthoverbund-Fahrbahnplatten, zum Einsatz, um die Verbindung zwischen der Stahlbrückenkonstruktion und der Beton-Fahrbahnschicht herzustellen. Mithilfe von eigens erarbeiteten Versuchsaufbauten konnte Cäcilia Karge numerisch nachweisen, dass Verbunddübelleisten für die neuartigen Fahrbahnplatten geeignet sind und den hohen Beanspruchungen standhalten. Orthoverbund-Fahrbahnplatten ermöglichen besonders leichte und haltbare Stahlbrücken.
Der „Preis der Sächsischen Bauindustrie“ ist mit jeweils 1.000 Euro dotiert und wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal ausgelobt. Damit ehrt der Bauindustrieverband Sachsen/Sachsen-Anhalt e.V. neue zukunftsweisende Ideen und Lösungen, die das Bauen weiterentwickeln und den Gedanken der Nachhaltigkeit beinhalten. Beteiligen können sich Absolventen der Fachbereiche Bauingenieurwesen und Architektur aller Hochschulen in Sachsen mit ihren Diplom- oder Masterarbeiten.
Der Kurt-Beyer-Preis für herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen an den Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur ging in diesem Jahr an Tobias Kusian und Dr. Lars Sieber. Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wurde am 20. April 2018, 14 Uhr, im Festsaal des Rektorats der TU Dresden verliehen.
In seiner Diplomarbeit „Partizipative Planung im urbanisierten Flüchtlingslager Goz Amer, Tschad“ hat Tobias Kusian von der Fakultät Architektur untersucht, welchen Mehrwert die aktive Einbindung der Bewohner in die Weiterentwicklung ihres Umfeldes bietet. Dafür war er im April 2015 in den Osten des Tschad gereist. Das Camp Goz Amer war 2004 zu Beginn des Darfur-Konflikts als Kurzzeitlösung angelegt worden. Es besteht jedoch – wie zahlreiche weitere Flüchtlingslager – bis heute und hat sich über die Jahre in eine dauerhafte Siedlung mit urbanen Strukturen gewandelt. In seinem Forschungsprojekt entwickelte Tobias Kusian gemeinsam mit den Bewohnern und Akteuren vor Ort ein Konzept für ein dezentrales Betreuungsmodell für Kleinkinder. Diese werden oft über große Teile des Tages nicht betreut und sind damit erheblichen Gefahren ausgesetzt.
Dr. Lars Sieber, Fakultät Bauingenieurwesen, wird für seine Dissertation „Zur Beurteilung der Sprödbruchgefährdung gelochter Stahltragwerke aus Flussstahl“ geehrt. Viele Gebäude und Bauwerke bestehen schon seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten. Dabei altern auch die entscheidenden konstruktiven Bauteile, oft Stahlkonstruktionen. Um dauerhaft eine sichere Nutzung der Bauwerke zu ermöglichen und über notwendige Instandsetzungs- und Verstärkungsmaßnahmen entscheiden zu können, ist eine exakte Analyse der Konstruktionen und der verwendeten Werkstoffe notwendig. In seiner Dissertation untersuchte Lars Sieber sogenannte Flussstähle, die vor allem zwischen 1890 und 1940 sehr häufig verwendet wurden. Er konnte belegen, dass sich in Abhängigkeit vom Herstellungsverfahren unterschiedliche Werkstoffgüten definieren lassen. Dafür nutzte er analytische, numerische und experimentelle Methoden, sodass er das komplexe Wissensgebiet der Bruchmechanik aus unterschiedlichen Blickwinkeln erweitern konnte.
Der Kurt-Beyer-Preis wird bereits zum 22. Mal verliehen. Er wurde 1996 von der HOCHTIEF Construction AG und gestiftet und wird seit 2011 von der HOCHTIEF Solutions AG ausgelobt. Prof. Kurt Beyer (1881 – 1952) gilt als einer der profilbestimmenden Hochschullehrer der Technischen Hochschule Dresden (heute Technische Universität Dresden). Er war international anerkannter Fachmann unter anderem auf den Gebieten des Stahlbaus und Brückenbaus. Sein bedeutendstes theoretisches Werk „Die Statik im Eisenbetonbau” (1927) wird auch „Beyer-Bibel“ genannt. 1952 wurde das denkmalgeschützte Gebäude, das Martin Dülfer 1910 bis 1913 für die Abteilung Bauingenieurwesen der TH Dresden errichten ließ, nach Kurt Beyer benannt.
Absolvent der Fakultät Architektur und der Fakultät Bauingenieurwesen erhalten den mit 2500 Euro dotierten Preis für ihre überragenden Diplomarbeiten.
Herr Dr.-Ing. Achim Natzschka kann auf ein bewegtes Arbeitsleben zurückblicken. Der 1931 in Dresden geborene Bauingenieur erzählte heute davon im Fakultätsrat.
Unter anderem über politische Schwierigkeiten zu DDR-Zeiten im Studium aufgrund seiner bürgerlich-christlichen Prägung durch sein Elternhaus und seine späteren Berechnungen von Bauwerken in der damals aufkommenden „Plattenbauweise“, die er noch ohne die Nutzung heutiger modernster Rechenmodelle und -technik, sondern klassisch mit Stift und Rechenschieber durchführen musste. Warum er davon erzählte? Ein besonderer Anlass gab ihm die Gelegenheit dazu.
Ihm wurde heute vom Dekan Prof. Ivo Herle die goldene Promotionsurkunde überreicht. Die Verleihung des akademischen Grades jährte sich im Dezember 2017 zum fünfzigsten Mal, nachdem ihm am 19.12.1967 in einem ordnungsgemäßen Promotionsverfahren mit der Dissertation zum Thema „Untersuchungen zur Ermittlung der tatsächlichen Steifigkeit von Großtafelbauten bei horizontaler Belastung – Theorie und Versuch“ die wissenschaftliche Befähigung nachgewiesen werden konnte.