…ist der Titel des ersten Liedes, das beim Weihnachtskonzert 2009 der Fakultät Bauingenieurwesen erklingt. Erstmals wird es von insgesamt drei Ensembles unter zwei Namen gestaltet: Die beiden Chöre Bauharmoniker (altbekannt und bewährt) und die Smart Musicians (neu!) laden zum Konzert mit weihnachtlicher Musik aus mehreren Epochen ein: Donnerstag, 10.12.2009, 17 Uhr im wunderschönen Foyer im 1. OG des Beyer-Baus. Die Chormusik wird unterstützt und ergänzt durch instrumentale Stücke (2 Geigen, Bratsche, Cello, Kontrabass, 2 Querflöten). Ob es, wie im vergangenen Jahr, auch wieder Glühwein gibt, ist dem Programm nicht zu entnehmen…
Neues Verfahren zur Herstellung von Formholz
Ganz neu ist die Meldung nicht, aber so schön aufgemacht wie jetzt bei Dresden forscht kriegt sie ja gleich neuen Glanz: Unter der Überschrift „Formholz – fest wie Stahl, stabil wie Kunststoff und Beton…“ berichtet die Dresdner Wissenschaftsplattform über das Verfahren von Prof. Peer Haller, Lehrstuhlinhaber für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen, der gemeinsam mit seinen Mitarbeitern ein Verfahren entwickelt hat, mit dem man Holzstücke ein- oder mehrachsig quer zur Faserrichtung unter Erwärmung verdichtet und die Stücke anschließend miteinander zu Platten verleimt. Dank dieses neuen Verfahrens zur Holzformung kann Holz viele Eigenschaften moderner Bauwerkstoffe erfüllen, beispielsweise so stabil wie Beton oder Kunststoff oder so zug- und biegefest wie Stahl sein. [mehr]
Und wer hält jetzt die schönen Reden?
Fünf Tipps gab Prof. Dr. Rudolf Pörtner den Studentinnen und Studenten bei der feierlichen Immatrikulation im Audimax des Hörsaalzentrums dieses Jahr mit auf den Weg: „Überwinden Sie das Staunen, überwinden Sie Trägheit und Faulheit, seien Sie wenn nötig stur. Wenn es darauf ankommt, zeigen Sie sich auch und gerade im zivilen Leben couragiert. Und nehmen Sie sich trotzdem – aufs Ganze gesehen – nicht allzu ernst und wichtig.“ Es war das Ende einer jener Reden, die zu Tränen rührte. Lachtränen. Und die nachdenklich machte, weil zwischen den Lachern sehr Nachdenkliches und – siehe die fünf Tipps – Beherzenswertes den Weg in die Ohren der Zuhörerinnen und Zuhörer fand. Gestern nun wurde dieser famose humorvolle weise Mensch in den Ruhestand verabschiedet – und nach all den Reden stellt man verwundert fest, dass es offensichtlich gar keine Tipps für Studis waren, die der Geschäftsführer des Studentenwerks Dresden da vortrug, sondern – seine eigene Lebensmaxime.
Zusammen gekommen war man im Alten Saal der Mensa in der Mommsenstraße aber eigentlich aus einem ganz anderen Grund: Das Dresdner Studentenwerk wird morgen 90 Jahre alt. Also eigentlich nicht das Studentenwerk selbst, denn am 4. Dezember 1919 gründeten in Dresden Studenten und Hochschullehrer die Hochschul-Wirtschaftsgenossenschaft, „um die wirtschaftliche Lage der Studierenden in der schweren Zeit nach dem ersten Weltkrieg zu verbessern“, wie es im Vorwort der Festschrift heißt, die gestern auch vorgestellt wurde. Das Studentenwerk Dresden und auch das Deutsche Studentenwerk als Dachverband ging dann aus dieser Dresdner Selbsthilfeeinrichtung hervor. Und so lernt man dann, dass in Dresden eben nicht nur Zahnpasta in Tuben und Tee in Beuteln, sondern auch das Studentenwerk erfunden wurde.
Am Ort des Ursprungs der Studentenwerks-Idee hatten sich auch 150 Delegierte aus den 58 deutschen Studentenwerken zur Jahresversammlung getroffen; viele von ihnen waren beim Festakt zum 90jährigen dabei und konnten einerseits noch einmal zwei sehr schöne Pörtner-Reden erleben, andererseits aber auch den Vorträgen zweier Sozialwissenschaftler lauschen, die diese Technische Universität ja auch hat: Prof. Dr. Karl Lenz (Prorektor, Philosophische Fakultät) und Prof. Dr. Andrä Wolter (Fakultät Erziehungswissenschaften) stellten die Festschrift zum 90jährigen vor, die „Studieren in Dresden“ heißt und eine „vergleichende Studie zur Qualität des Studiums“ sein will. Sie ist, nach erstem Diagonallesen, nicht nur schön gestaltet (das aber auch!), sondern vor allem eine Fundgrube für Material und Daten rund ums studentische Leben. Was daraus gemacht wird – oder konkret: Was Politiker, Verantwortliche in den Hochschulen und im herausgebenden Studentwerk daraus machen, wird die Zeit zeigen.
Es gab dann auch noch ein zweites Buch. Eins, das beinahe nicht erschienen wäre, weil „Sprüche, nichts als Sprüche“ – ein „Dresdner Allerlei aus 17 guten Jahren“ – dem Verfasser der in dem Band abgedruckten Reden für einen Moment ein wenig als „Selbstbespiegelung, übersteigerte Selbstdarstellung bzw Personenkult“ vorkam. Aber diesen Augenblick hat Rudolf Pörtner erfreulicherweise schnell überwunden, so dass man mit großem Genuss lesen kann, was uns der Herr Professor (für mitelalterliche Geschichte) über die Jahre so zu sagen hatte. Er selbst fand, dass „manches ganz nett formuliert ist und das eine oder andere auch über den Tag hinaus Gültigkeit hat“, was durchaus stimmt. Nur: Wer wird uns in Zukunft die schönen Reden halten?
Neuer Fakultätsrat
Der neu gewählte Fakultätsrat ist heute zu seiner konstituierenden Sitzung zusammengetreten. Gewählt wurden in großer Einmütigkeit über die Gruppengrenzen hinweg Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach zum Dekan, Prof. Dr.-Ing. habil. Michael Kaliske zum Prodekan und Prof. Dr.-Ing. habil. Bernd W. Zastrau zum Studiendekan. Und das sind die Mitglieder des Fakultätsrats:
Prof. Bernd Zastrau (Inst. f. Mechanik u. Flächentrag.), Prof. Michael Kaliske (Inst. f. Statik u. Dyn. d.Tragwerke), Prof. Rainer Schach (Inst. f. Baubetriebswesen), Prof. Jürgen Stamm (Inst. f. Wasserbau u. Techn. Hydromech.), Prof. Richard Stroetmann (Inst. f. Stahl- u. Holzbau), Prof. Ivo Herle (Inst. f. Geotechnik), Prof. Kai-Uwe Graw (Inst. f. Wasserbau u. Techn. Hydromech.) für die Gruppe der Hochschullehrer. Für die akademischen Mitarbeiter Dr.-Ing. Holger Flederer (Inst. f. Stahl- u. Holzbau) und Dr.-Ing. Jan-Uwe Sickert (Inst. f. Statik u. Dyn. d. Tragwerke). Die Studentinnen und Studenten werden vertreten durch Martin Rehders (7. Sem./Fachschaft Bauingenieurwesen) und Romy Adam (3. Sem./Fachschaft Bauingenieurwesen). Susanne Oppermann (Dekanat) vertritt die sonstigen Mitarbeiter(innen) und Dr.-Ing. Sabine Damme-Lugenheim (AG Fernstudium) ist als Gleichstellungsbeauftragte im Fakultätsrat.
Biegeverstärkung mit textilbewehrtem Beton
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Interaktion von Betonstahl und textiler Bewehrung bei der Biegeverstärkung mit textilbewehrtem Beton“ von Dipl.-Ing. Silvio Weiland am Mittwoch, 9. Dezember 2009, 11:15 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Unternehmens-Netzwerk SoBaS: Solares Bauen Sachsen
Gebäudeintegrierte Solaranlagen aktivieren die Gebäudehülle energetisch und übernehmen darüber hinaus baukonstruktive und ästhetische Aufgaben als multifunktionale Bauelemente. Da ihre Herstellung, Planung und Installation bisher mit einem erhöhten Aufwand verbunden ist, haben sie am gegenwärtigen Solarboom jedoch nur wenig Anteil.
Acht Sächsische und ein Schweizer Unternehmen aus allen Gliedern der solaren Wertschöpfungskette haben am 1. Juli 2009 das Netzwerk SoBaS – Solares Bauen Sachsen gegründet, um diesen Nischenmarkt zu erobern. Ein Internetauftritt informiert nun über die Aktivitäten und wirbt um weitere Industriepartner, insbesondere aus den Bereichen Glas und Fassadenbau. Als assoziierter Partner wird das Institut für Baukonstruktion maßgeschneiderte Schulungen durchführen. Das Bundeswirtschaftsministerium fördert das Netzwerkmanagement durch die BTI Technologieagentur Dresden GmbH im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) für zunächst ein Jahr.
Als erklärtes Ziel möchten die Netzwerker die Potenziale der Sächsischen Solar- und Maschinenbauindustrie nutzen, Kompetenzen bündeln und ausbauen. In den regelmäßigen Treffen sollen neue Ideen zu gemeinsamen Forschungsprojekten reifen. Wenn es gelingt, mit innovativen Entwicklungen die Herstellkosten deutlich zu senken und die Flexibilität der Bauelemente zu erhöhen, können Solarsysteme künftig selbstverständliche Bestandteile innovativer Gebäude im Neubau und bei der energetischen Sanierung werden.
Aktuelle Themen beim Ohde-Kolloquium
„Die Mannigfaltigkeit von forschungs- und praxisrelevanten Themen ist unbegrenzt!“ schrieb Prof. Ivo Herle im Vorwort zum Tagungsband des jüngsten Ohde-Kolloquiums, das jetzt von der Professur für Bodenmechanik und Grundbau in Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Wasserbau unter reger Beteiligung im Sitzungssaal des Rektorats veranstaltet wurde. Begrenzt war allerdings die Zeit, weswegen die rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Kolloquiums nur eine Auswahl der aktuelle Themen der Bodenmechanik und des Grundbaus diskutierten. Die Vorträge streiften ein breites Feld von Fachthemen an und boten einen kurzen Überblick über derzeitige Schwerpunkte in der geotechnischen Forschung und Praxis. Besonderes Interesse galt Prognosen für die Baugrund-Bauwerk-Wechselwirkung sowie Berechnungsverfahren für die Beurteilung der Standsicherheit von Böschungen. Eine Reihe von Fallbeispielen beschloss am Nachmittag das Kolloquium.
Entwicklung eines neuen Glasverbundsystems
Das Institut für Baukonstruktion konnte wieder einen Forschungsantrag erfolgreich platzieren. Das von der AiF in Berlin geförderte Forschungsprojekt Photochrom funktionalisierte thermoplastische Polysaccharide für neuartige Glasverbunde soll einen vielversprechenden neuen Glasverbundstoff für den Einsatz im Glasbau entwickeln. Das Hauptziel ist, die bisher dominierende PVB-Folie, die für den Verbund mehrere Glasschichten zu Verbundgläsern verwendet wird, durch Polysaccharide zu ersetzen. Durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, aus denen die Polysaccharide hergestellt werden, soll ein Beitrag zur Ressourcenschonung fossiler Kohlenstoffquellen erfolgen.Der zweite Ansatz besteht in der Einbringung schaltender Farbstoffe in diese transparenten Verbundstoffe. Ähnlich wie die bekannten Brillengläser, die je nach Sonnenintensität immer dunkler oder wieder heller werden, sollen großformatige Verbundgläser entwickelt werden, die angeregt durch Sonnenstrahlung ihre Transmissionseigenschaften ändern. Damit könnten im Unterschied zu elektrochromen Lösungsansätzen unvergleichlich preiswertere schaltende Gläser erzeugt werden.
Das Institut für Baukonstruktion an der TU Dresden wird im Zuge des Forschungsprojekts Prüfmethodiken für klein- und großformatigen Prüfkörper aus dem neuartigen Verbundglas zwecks Beurteilung ihrer Verwendbarkeit im Bauwesen entwickeln und umsetzen. Die Laufzeit beträgt 30 Monate. Weitere Forschungspartner im Forschungsprojekt sind die INNOVENT Technologieentwicklung e.V. Jena, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, Synthon Chemicals GmbH & Co. KG Wolfen, das Hermsdorfer Institut für technische Keramik e.V., die OMPG mbH Rudolstadt-Schwarza und die SGT Sicherheitsglastechnik Oelsnitz (Vogtl.) GmbH.
Attraktoren und Energetik von Sand
Zu zwei Vorträgen lädt die Professur für Bodenmechanik und Grundbau am Institut für Geotechnik ein: Em. Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c. Gerd Gudehus spricht über Attraktoren von Sand (am Dienstag, 1.12., 16:40 – 18:10 Uhr) und Energetik von Sand (Mittwoch, 2.12., 16:40 – 18:10 Uhr). Die Vorträge finden im Seminarraum des Neuffer-Baus (NEU 101) statt.
Attraktoren von Sand. Wie in der Himmels- oder Thermodynamik können Vorgänge in Sand dreierlei Asymptoten erreichen – monoton, zyklisch und chaotisch – , aber nicht von selbst, sondern mit Energiezufuhr. Dies sieht man an Experimenten mit Sandproben; monotone und zyklische Attraktoren dienen zur objektiven Validierung und Kalibrierung von Stoffgesetzen. Seltsame Attraktoren für kritische Phänomene sind weniger klar, wegen Fraktalität an der Grenze des Machbaren. Es gibt auch Attraktoren im Großen, die kann man in Modellversuchen beobachten und für Anfangs-Randwertprobleme nutzen.
Energetik von Sand. Die GSH genannte Theorie von Liu und Jiang ist energetisch richtig und in erster Näherung zwingend. Mit Attraktoren ergeben sich Validierung und Kalibrierung treffender und
robuster als mit elastoplastischen und hypoplastischen Stoffgesetzen mit inneren Variablen sowie dem Bochumer Kumulationsmodell. Mit der freien Energie kann man die Stabilisierung im Großen erfassen, z.B. bei der Selbstheilung von Offshore-Gründungen. Kritische Phänomene jenseits des stabilen Bereichs erforden zusätzliche Freiheitsgrade, da ist noch einiges zu klären.
Prof. Gudehus leitete bis 2006 das Institut für Bodenmechanik und Felsmechanik (IBF) der Technischen Universität Karlsruhe. In seiner aktiven Zeit betreute er über 60 Promotionen, veröffentlichte ca. 260 Publikationen und die von ihm mitherausgegebene Reihe des IBF mit zurzeit 171 Bänden, ist die in der deutschen Geotechnik wohl einflussreichste und meistzitierte Schriftenreihe. 2006 wurde er zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geotechnik ernannt.
Für technikbegeisterte Frauen
Wer mit Unterstützung erfahrener Führungskräfte und Trainer sowie durch einen Austausch in einem bundesweiten Netzwerk technikbegeisterter junger Frauen jetzt in die Zukunft investieren möchte, kann sich online bei Femtec bewerben. Bewerbungsschluss ist der 6. Dezember 2009, eine Informationsveranstaltung zum Programm und Bewerbungsverfahren findet am 24.11. um 17 Uhr im Raum 141 Weberplatz 5 statt.