Brückenbau in Norwegen ist noch eine wirkliche Herausforderung für alle am Bau Beteiligten – von der Planung bis zur Realisierung der häufig sehr großen Spannweiten in schwierigstem Gelände. Davon konnten sich 17 Studenten des 8. Semesters auf ihrer elftägigen Brückenbauexkursion überzeugen. Völlig erschöpft, aber um ein riesiges Erfahrungsspektrum reicher kamen sie am 20. August von der ca. 5000km langen Tour über Malmö, Oslo, Trondheim, Bergen, Stavanger und Kristiansand zurück. Auf dem Programm standen viele Baustellenbesichtigungen (z.B. City-Tunnel Malmö, das Tjuvholmen-Unterwasserparkhaus in Oslo oder das PPP-Projekt der E18 zwischen Kristiansand und Grimstad), Besuche der Universitäten in Trondheim und Bergen sowie Führungen in einer Erdölraffinerie und in einer großen Werft. So konnten die Studenten neben vielen fachlichen Erfahrungen auch ein Bild von ihren zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten als Bauingenieure gewinnen. Großer Dank gilt allen Gastgebern in Norwegen und ganz besonders den Sponsoren der Reise, der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden sowie den Baufirmen Bilfinger+Berger und Adam Hörnig, welche neben der finanziellen auch erhebliche programmatische Unterstützung leisteten.
Kategorie: Institute/Lehrstühle
Wissens-Export nach New York
Wenn es um Glasbau geht, sind Dresdner Forscher Spitze – ihr umfangreiches Wissen ist weltweit gefragt: Für ein eintägiges Seminar „Structural Use of Glass – an introduction for building professionals“ werden Prof. Bernhard Weller und Dipl.-Ing. Sebastian Thieme vom Institut für Baukonstruktion der Fakultät Bauingenieurwesen Gäste der Columbia University New York und der veranstaltenden Structural Engineers Association of New York sein.
Zusammen mit Professor Christian Meyer, Columbia University und Dr.-Ing. Wilfried Laufs, Thornton Tomasetti, Inc. wird das Seminar am 19. September Themen wie Glas als Baumaterial, Konstruktions- und Design-Prinzipien behandeln.
Wohnen im Grünen
Bei einer Gartenschau erwartet man nicht unbedingt Anregungen für alternatives Leben oder Bauen. In Neu-Ulm gibt es aber genau das: In einem der drei Bereiche, die zusammen die dortige Landesgartenschau bilden, gibt es – eingebettet in Gartenlandschaft, soviel Bezug zum Thema muss sein – Beispiele für Wohnexperimente in Theorie und Praxis.
Wohnen im Holzhaus – gibt’s natürlich schon, aber immer wieder sieht man neue Möglicheiten. Die Firma artecto hat ein Haus mit großer Glasfront und integrierter Küche sowie nahezu hausgroßer Dachterrasse aufgestellt – was im Sommer die Wohnfläche im Ernstfall glatt verdoppelt.
Unkonventionell die Idee, im Plastikkubus zu wohnen – als Wochenendhaus denkbar, sagte Volkes Stimme bei der Begehung, doch wenn da mehr als zwei solch marsianischer Ensemble stehen, wird’s schon wieder langweilig bis abschreckend. Energiemanagement hingegen, ebenfalls in einem eher futuristisch anmutenden Pavillon angepriesen, ist ein Thema, das kommt. Man kann die Erkenntnisse ja auch im normalen Bau anwenden und muss nicht in ein Haus auf dem Mars ziehen…
Dass es bei Beton darauf ankommt, was man daraus macht, sagen die Betonhersteller schon lange. In Neu-Ulm demonstrieren sie eindrucksvoll (aber in der Umsetzung ein wenig wirklichkeitsfremd), wie sie das meinen: Ein recht großer Komplex demonstriert, wie die junge Mutter ihrer zehnjährigen Tochter im perfekten Denglisch erklärte, Outdoor-Wohnen mit allen Schikanen. Sichtbeton, Ultraleichtbeton, lichtdurchlässiger oder sich selbst reinigender Beton bilden einen ansehnlichen und beeindruckenden Komplex mit Wasserfall, Teich, Wänden mit Durchblick, Sitzmöbeln und Küche. Überdacht ist da allerdings nichts, was die Anlage zu einem sehr luxuriösen Zusatzangebot macht.
Gar nicht großzügig leben die drei Bewohner von Minimalwohnräumen. Fast wie im Zoo (!Vorsicht! Löwe nässt durchs Gitter! Nicht füttern!“ deutet ein rotes Schild auf das Experiment hin: „!Achtung! Diese raum.27-Objekte sind bewohnt“. Der Kfz-Sachverständige Eberhard Knopf sitzt vor seinem 3x3x3-Meter-Kubus und trinkt Kaffee. Er scheint öfter draußen zu sitzen, braungebrannt wie er ist. Bereitwillig gibt er Auskunft, antwortet immer geduldig, obwohl er sich sicher oft aktiv den Satz ins Gedächtnis rufen muss, dass es keine dummen Fragen gibt…
Seine Nachbarin Bärbel Schmid sieht er nicht, weil ihr Haus versetzt hinter seinem ist. Sie werkelt in der kleinen Hütte herum, ein Plakat im – traditionell ausgedrückt: – Vorgarten gibt Auskunft. Frau Schmid ist ein Kunstwerk, sie gibt Performances.
Der oder die dritte im Bunde ist nicht zu sehen, der Wohnraum geschlossen. Vielleicht ist er/sie geflohen, weil die Mülltonne voll war (sie stand, mit Dosen gut angereichert, mitten im Raum). Vielleicht aber wollte er/sie sich auch nur informieren, was es sonst noch für Möglichkeiten alternativen Wohnens gibt oder Nachschub holen…
RFID im Bauwesen
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden und dem Arbeitskreis „RFID im Bau“ findet am 30. September 2008 von 15 18:30 Uhr ein Workshop rund um das Thema RFID im Bauwesen statt. Veranstaltungsort ist die SYSTEMA Systementwicklung Dipl.-Inf. Manfred Austen GmbH, Manfred-von-Ardenne-Ring 6, 01099 Dresden.
Nach der Vorstellung der Forschungs-Arbeitsgemeinschaft durch Prof. Peter Jehle von der Professur für Bauverfahrenstechnik (Institut für Baubetriebswesen der TU Dresden) folgen vier halbstündige Vorträge zu den Themen
- RFID in der Baulogistik: Integriertes Wertschöpfungsmodell mit RFID in der Bau- und Immobilienwirtschaft
- Mikroelektronik trifft Bauwerk: Das Intelligente Bauteil durch RFID-Technik
- RFID im Fertigteilbau: Gesteigertes Qualitätsmanagement und mehr Transparenz im Lebenszyklus der Stahlbetonfertigteile
- RFID-Technik und Bauqualität: Funktionelle Einheit in der Bauphysik?
Eine Podiumsdiskussion zur RFID-Anwendung im Bauwesen beschließt die Veranstaltung.
Agenda und Anmeldung als PDF
Ausstellung mit Groteguts Textilbeton-Kunst
Einhart Groteguts Beton-Blätter sind erstmals in einer öffentlichen Ausstellung zu sehen: Vom 5. bis zum 19. September werden die Werke im GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau, Moritzburger Weg 67, 01109 Dresden (Raum „Tessenow“, Haus A. 2. Obergeschoss) gezeigt. Öffnungszeiten: 15 bis 20 Uhr – und am Tag des offenen Denkmals (14. September) von 10 bis 20 Uhr.
In seinen Bildern führt Grotegut zwei Welten zusammen, die man bislang nicht miteinander in Verbindung gebracht hat: Kunst und (Textil-)Beton. Es gibt keine Leinwand: Textilbeton ist bei Grotegut Grundlage und Bild in einem. Dem grauen Baustoff mischt der Dresdner Künstler Farbpigmente bei und trägt Schicht um Schicht hauchdünn neue Informationen auf, ritzt mit einem Spachtel Formen in das Bild – ein langwieriger kreativer Prozess, der zu erstaunlichen Ergebnissen führt.
Die Auseinandersetzung mit dem neuen innovativen Baustoff begann als Auftragsarbeit für den Sonderforschungsbereich 528: Grotegut sollte die oft abstrakte Grundlagenforschung mit seinen Mitteln visualisieren. Am Ende der Auseinandersetzung mit dem auch für ihn neuen (und neuartigen!) Werkstoff entstanden einige Plastiken und 15 großformatige Bilder – von denen 13 als „Beton-Blätter“ in einem Kalender 2008 publiziert wurden.
Eine Auswahl der Kunst aus Textilbeton wurde bei der (erfolgreichen) Begutachtung des Sonderforschungsbereichs 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ im Beyer-Bau gezeigt – die Ausstellung im GebäudeEnsemble Deutsche Werkstätten Hellerau ist die erste öffentliche Präsentation der Beton-Blätter.
Die Vernissage findet am 4. September um 20 Uhr im Rahmen des fünften Polnisch-Sächsischen Wirtschaftsforums statt. Die einführenden Worte spricht Ulrich van Stipriaan, die musikalische Umrahmung gestalten Christoph Dehne (Drums) und Torsten Lang (Gitarre) – und selbstverständlich ist der Künstler anwesend und steht für Gespräche zur Verfügung.
Geologie der Böhmischen Masse
Die GeoDresden 2009 findet vom 30. September bis zum 2. Oktober in Dresden statt. Ausrichter dieses Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Geowissenschaften sind das Museum für Mineralogie und Geologie Dresden, die Technische Universität Dresden und die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft.
Geowissenschaften in Dresden haben eine lange Tradition. Die Wurzeln des Museums für Mineralogie und Geologie in Dresden lassen sich bis zur 1560 gegründeten Kunstkammer am sächsischen Hof zurückverfolgen. Das Museum als Ausstellungs-, Sammlungs- und Forschungseinrichtung wurde 1728 gegründet. Es handelt sich um eine der ältesten Einrichtungen seiner Art. Berühmte Persönlichkeiten wie H. B. Geinitz, E. Kalkowsky und H. Prescher wirkten hier. Die Geschichte des Museums war immer eng mit der TU Dresden und deren Vorläufer-Institutionen verknüpft. Vom Bestehen des Museums an bis zum heutigen Tage waren und sind dessen Direktoren und Wissenschaftler in der Lehre an der Universität tätig. Attraktive geowissenschaftliche Forschungsthemen werden gemeinsam mit Hochschullehrern und Studenten der TU Dresden bearbeitet.
Themen der Veranstaltung reichen von der Grundlagenforschung bis zu den Angewandten Geowissenschaften. Eine Besonderheit wird die internationale Session „From Cadomian subduction to Variscan collision: Geology of the Bohemian Massif “ sein, die auf das International Geoscience Program „IGCP 497: The Rheic Ocean. It`s origin, evolution and correlatives“ zurück geht, das von der UNESCO und der IUGS vergeben und vom Museum für Mineralogie und Geologie Dresden federführend geleitet wird. Die spektakuläre geologische Umgebung von Dresden wird für ein attraktives Exkursionsangebot genutzt.
Anmeldung zum Kongress und Call for Papers.
Anisotrope Schädigungsmodellierung von Beton
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Anisotrope Schädigungsmodellierung von Beton mit adaptiver bruchenergetischer Regularisierung“ von Dipl.-Ing. Patrick Pröchtel am Donnerstag, 24. Juli 2008, 13 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.
BerufSchüler lernen Textilbewehrten Beton kennen
Am Nachmittag verlassen sechs Schüler des Beruflichen Schulzentrums für Technik Pirna, sichtbar vom Umgang mit Beton gezeichnet, die Versuchshalle des Instituts für Baustoffe in der Semperstrasse: Während eines dreitägigen Praktikums an der TU Dresden haben sie erste Erfahrungen im Umgang mit textilbewehrtem Beton gesammelt.
Am Institut für Textil- und Bekleidungstechnik lernten sie die Herstellungstechniken kennen, mit denen aus einzelnen Garnen textile Gelege für den Einsatz im Beton entstehen. Die gefertigte Bewehrung wollten die Schüler zur Herstellung von Betonmöbeln einsetzen.
Vor Beginn der handwerklichen Arbeit am Institut für Baustoffe wurden in einem kurzen Vortrag die stoffliche Zusammensetzung der Feinbetone, die mechanischen Eigenschaften des Verbundwerkstoffes sowie mögliche Anwendungsgebiete und Herstellungstechniken für Bauteile aus textilbewehrtem Beton vorgestellt.
Grundlegende Erfahrungen im Umgang mit dem Material sammelten die Schüler(innen) anschließend beim Mischen und Modifizieren von Feinbeton und beim Herstellen von einfachen, ebenen Bauteilen.
Seinen Abschluss fand das Lernen an der TU mit der Herstellung eines freischwingenden Lehnstuhles und eines Tisches aus textilbewehrtem Beton. Beide Fabrikate werden künftig im Beruflichen Schulzentrum Pirna stumme Zeugnisse der Leistungsfähigkeit textilbewehrter Betone sein. Wenn obendrein der eine oder die andere Teilnehmer(in) Ideen und Anregungen für die Zukunft mitnimmt, so waren die Schnuppertage an der TU-Dresden erfolgreich!
Stahlbauexkursion 2008
Die diesjährige Stahlbauexkursion am 4. Juli führte ca. 45 Studenten unter Begleitung von Prof. Stroetmann und Mitarbeitern des Lehrstuhls für Stahlbau zur Baustelle des neuen Kraftwerkblocks R am Standort Boxberg und anschließend zu Züblin Stahlbau GmbH nach Hosena.
Beim Kraftwerk Boxberg, das von der Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG betrieben wird, erhielten die Teilnehmer zunächst von Herrn Schikore, einem langjährigen Mitarbeiter von Vattenfall, Informationen über die geschichtliche Entwicklung des Kraftwerkbaus und die Funktionsweise eines Braunkohlekraftwerkes. Die Versorgung mit dem fossilen Brennstoff erfolgt durch den nahegelegenen Tagebau Nochten.
Anschließend erläuterte uns Züblin-Projektleiter Herr Jurk die Baumaßnahmen zum Neubau des Blocks R. Zum Leistungsumfang der Züblin Stahlbau GmbH gehören die Stahlbau- und Fassadenkonstruktionen des Maschinengebäudes, des Zwischengebäudes sowie die Bandbrücke zum Kohletransport. Wegen der großen Verkehrslasten und der beengten Platzverhältnisse stellte die Montage der Bandbrücke eine besondere Herausforderung dar. Im Anschluss an die Vorträge haben die Exkursionsteilnehmer die Baustelle trotz widriger Wetterverhältnisse in Augenschein genommen.
Die zweite Station der Exkursion war das Werk der Firma Züblin Stahlbau GmbH in Hosena. Nach dem Mittagessen in der firmeneigenen Kantine, zu dem alle Exkursionsteilnehmer eingeladen wurden, erläuterte der Geschäftsführer Ulrich Pfabe den Studenten die Struktur des Unternehmens und die möglichen Aufgabenfelder eines Ingenieurs.
Hagen Urban der Technische Leiter des Unternehmens erläuterte anhand aktueller Bauprojekte die Tätigkeitsfelder innerhalb der Gesellschaft. Deutlich wurde in seinen Ausführungen, dass großes Interesse an gut ausgebildeten Bauingenieurabsolventen besteht, die dringend beim Expansionskurs des Unternehmens benötigt werden. Neben dem Industrie- und Kraftwerksbau hat sich Züblin Stahlbau auch in der Planung und Ausführung von Industriefassaden spezialisiert. Der für den Stahlbau typische Bereich des Hallenbaus macht einen vergleichsweise kleinen Teil des Umsatzes im Unternehmen aus.
Im Anschluss an die Vorträge wurden die Studierenden in Gruppen über das Werksgelände und durch die Fertigungshallen geführt. Dabei ließen sich die Arbeitsschritte zur Fertigung einer Stahlkonstruktion von der Lagerung und Materialkennzeichnung über den Zuschnitt, die Vormontage und das Verschweißen bis hin zur Konservierung an interessanten Projektbeispielen verfolgen. Dabei ergaben sich zahlreiche Fragen, die von Mitarbeitern des Unternehmens und der Leitung fachkompetent und anschaulich beantwortet wurden.
K. J. Bathe Award für Carolin Birk
Preisverleihung mit Prof. K.J. Bathe (M.I.T Cambridge), Dr.-Ing. C. Birk und Prof. B.H.V. Topping (Heriot-Watt University Edinburgh)
Anlässlich des 8. Weltkongresses „Computational Mechanics“ (WCCM8) Anfang Juli in Venedig erhielt Dr.-Ing. Carolin Birk vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke den international hoch angesehenen „The K. J. Bathe Award 2008“. Verliehen wurde die Auszeichung für die beste Arbeit eines jungen Forschers / einer jungen Forscherin im Bereich „Computational Engineering“ für den Beitrag „Representation of radiation damping in a dam-reservoir interaction analysis based on a rational stiffness approximation“. Der Artikel erschien in der Zeitschrift „Computers & Structures (Carolin Birk and Peter Ruge, Volume 85, pp. 1152- 1163 (2007)).
Die Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden hat sich auf diesem Weltkongress mit mehr als 2.500 Teilnehmern sehr erfolgreich und engagiert präsentiert; dabei wurden von den Hochschullehrern der Fakultät beispielsweise drei Minisymposia organisiert und insgesamt acht Vorträge gehalten.