Materialmodellierung und Tragwerksplanung

UVS
25. Oktober 2011
Prof. Peter WriggersProf. Peter Wriggers, Institut für Kontinuumsmechanik, Leibniz Universität Hannover

Etwa 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verzeichnete das Dresdner Baustatik-Seminar, das das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der Technischen Universität Dresden in Kooperation mit der Landesvereinigung der Prüfingenieure in Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen am vergangenen Freitag zum 15. Mal ausgerichtet hat. Das diesjährige Leitthema lautete „Materialmodellierung und Tragwerksplanung“.

In allen Bereichen der Ingenieurwissenschaften, so auch im Bauingenieurwesen, gibt es ideenreiche Entwicklungen im Hinblick auf neue Werkstoffe. Neue und fortentwickelte Materialien werden für veränderte oder besser konstruierte Strukturen bzw. Tragwerke angewendet. Für die Berechnung der Tragwerke ist eine zutreffende Modellierung der Materialien erforderlich, um mit Simulationen zu realitätsnahen Prognosen des Tragverhaltens zu kommen. Die Vortragsthemen waren breit angelegt und beleuchteten die Fragestellung aus verschiedensten Blickwinkeln. Der Spannungsbogen wurde aufgespannt von der Grundlagenforschung und dem Zukunftspotential bis hin zu aktuellen Fragestellungen der Praxis.

Olaf BöhmeUngewöhnlicher Abschluss eines Baustatik-Seminars: Olaf Böhme sinnierte über das Thema „Geschraubt, geschweißt und doch zerbrochen“. Ein Klick aufs Bild bringt mehr Impressionen!

Da das 15. Dresdner Baustatik-Seminar ein kleines Jubiläum darstellt, wurde das Vortragsprogramm mit einem interdisziplinären Beitrag eines promovierten Mathematikers abgerundet. Zum Abschluss des Seminars trat Dr. Olaf Böhme (Kabarett-Theater, Dresden) mit „Geschraubt, geschweißt und doch zerbrochen“ auf und entließ alle Teilnehmer heiter und gelassen ins Wochenende.

Der Tagungsband zum Seminar kann über das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden bezogen werden – und der Termin für das 16. Dresdner Baustatik-Seminar steht auch schon fest: Es ist für den 19. Oktober 2012 geplant.

Preisverleihung des ZÜBLIN-Stahlbau-Preises 2011

Die Preisträger des ZÜBLIN StahlbaupreisesDie Preisträger des ZÜBLIN Stahlbaupreises in Reihe eins: Steffen Oertel, Christine Franz und Lars Werner

Drei Preisträger teilen sich den erstmal verliehenen ZÜBLIN Stahlbaupreis. Während einer Festveranstaltung am vergangenen Freitag im Festsaal des Rektorats der Technischen Universität Dresden würdigte Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann vom Institut für Stahl- und Holzbau die Preisträger: Die Diplomarbeit zu „Orthoverbundfahrbahnplatten im Straßenbrückenbau“ von Steffen Oertel wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Lars Werner („Entwicklung eines praxisorientierten Verfahrens zur Berechnung des Schweißverzuges von stahltypischen Konstruktionen“) und Christine Franz („Bemessung von Stahlbauten nach DIN EN 1993-1“) erhielten jeweils den zweiten Preis. Die Diplomanten stellten Ihre ausgezeichneten Arbeiten in einem kurzen Vortrag vor.

Sieben Absolventen des Bauingenieurwesens und der Architektur waren mit ihren Diplomarbeiten, die sich mit unterschiedlichen Themengebieten des Stahlbaus auseinandersetzten, für den Preis nominiert. Wegen der insgesamt hohen Qualität der Bewerber entschied sich die Jury, den mit 3.000 EUR dotierten Preis aufzuteilen. Zur feierlichen Festveranstaltung begrüßte Ulrich Pfabe (Geschäftsführer der Firma ZÜBLIN Stahlbau GmbH) die Anwesenden und stellte die Unternehmen Züblin Stahlbau und Ed. Züblin AG vor. Prof. Stroetmann würdigte die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Züblin Stahlbau, die mit Einladungen zu Exkursionen, der Unterstützung der sozialen Bauballprojekte und dem Züblin-Stahlbau-Preis den Studentinnen und Studenten der Fakultät Bauingenieurwesen zugute kommen.

Die Festansprache widmete Dr. Christian Dehlinger (Abteilungsleiter des Konstruktiven Ingenieurbaus der Firma Ed. Züblin AG) dem Thema „Planungswerkzeuge der Zukunft -nicht nur für den Stahlbau“. „Mit dem rasanten technischen Fortschritt müssen auch die Bauingenieure und Architekten mithalten und zu neuen Planungswerkzeugen greifen“, sagte er. Wie in der Automobilindustrie sollten auch im Bauwesen komplexe Gebäudemodelle (Building Information Modell) erstellt werden, auf die die einzelnen Gewerke zugreifen und ihre Information einarbeiten bzw. sich ihre Daten herausfiltern könnten.

Musiker des Ensembles „Reni and the Rhythm Boys“ umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Bei dem anschließenden Empfang fand ein reger Austausch zwischen den Preisträgern, Studierenden, den Angehörigen von Züblin und weiteren Anwesenden statt. Zu den prominenten Gästen gehörten u. A. Hans-Joachim Rühlig, Vorstand der Eduard Züblin AG, und Ralf Luther, Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes.

Untersuchungen zu Glas-Polycarbonat-Verbundtafeln

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Untersuchungen zu Glas-Polycarbonat-Verbundtafeln“ von Dipl.-Ing. Thorsten Weimar am Freitag, 4. November 2011, 10:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.

Dr. Klaus Thoma zum Honorarprofessor ernannt

Prof. Dr. rer. nat. Klaus ThomaProf. Dr. rer. nat. Klaus Thoma

Prof. Dr. rer. nat. Klaus Thoma ist vom Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, zum Honorarprofessor für das Fachgebiet Kurzzeitdynamik ernannt worden. Prof. Thoma, der seit 1996 Direktor des Fraunhofer Ernst-Mach-Instituts für Kurzzeitdynamik in Freiburg ist, gilt als einer der führenden Entwickler auf dem Gebiet der Strukturdynamik und Werkstoffmodellierung von Verbundwerkstoffen und Keramik und der rechnergestützten Simulation extrem dynamischer Beanspruchung von Werkstoffen und Trag- und Schutzstrukturen.

Mit der TU Dresden verbinden Prof. Thoma verschiedene Forschungsprojekte: Zusammen mit dem Institut für Massivbau werden Forschungsarbeiten für das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie zum Verhalten von Beton bei hohen Belastungsgeschwindigkeiten durchgeführt, zusammen mit dem Institut für Baustoffe wurden Spallationsexperimente zur Prüfung des Materialverhaltens bei hochdynamischer Beanspruchung von Zylindern aus SHCC mit PVA-Fasern entwickelt und durchgeführt. In Zukunft wird Prof. Thoma sein profundes Wissen auch in Lehrveranstaltungen den Studentinnen und Studenten vermitteln.

Jahrestagung der Geotechnik-Professoren

UVS
20. Oktober 2011
Geotechnik-Professoren-TreffenGeotechnik-Professoren-Treffen

Vom 14. bis 16. Oktober 2011 fand die Jahrestagung der Geotechnik-Professoren aus den deutschsprachigen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz in Dresden statt. Organisiert hatte sie Prof. Ivo Herle (Professur für Bodenmechanik und Grundbau).

Vertreter der einzelnen Hochschulen berichteten über die aktuelle Situation in der Lehre und Forschung. Im Rahmen der Tagung hat auch eine Fachführung von Prof. Wolfram Jäger (Lehrstuhl für Tragwerksplanung der Fakultät Architektur) durch die Frauenkirche stattgefunden.

Denkmal und Energie: Fassaden im Klimawandel

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt veranstaltet das Institut für Baukonstruktion die Tagung „Denkmal und Energie – Fassaden im Klimawandel“. Sie findet am 12. Dezember von 9.30 bis 17.30 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK), An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, statt.

Die Eröffnungsvorträge von Dr. Olaf Gisbertz (TU Braunschweig) und Winfried Brenne (Winfried Brenne Architekten, Berlin) befassen sich mit Denkmalschutz und Denkmalpflege bei Gebäuden der Klassischen Moderne und der Nachkriegsmoderne. Im Anschluss erläutert Marc-Steffen Fahrion (TU Dresden) die Folgen des Klimawandels für Gebäude. Dr. Thomas Naumann (Institut für ökologische Raumentwicklung, Dresden) und Sven Jakubetz (TU Dresden) ziehen daraus Schlussfolgerungen für die denkmalgerechte Sanierung von Mauerwerks- und Vorhangfassaden.

Mark Mathijssen (MHB, Herveld, NL) stellt die Erneuerung filigraner Fensterkonstruktionen am Beispiel Bauhaus Dessau vor. Dr. Rudolf Plagge (TU Dresden) erklärt Lösungsmöglichkeiten für die Dämmung denkmalgeschützter Fassaden. Prof. Jens Bolsius (Hochschule Zittau/Görlitz) zeigt den sinnvollen Einsatz von Gebäudeenergietechnik im Denkmal.

Bernd Reimers (Autzen & Reimers Architekten, Berlin) legt die vorbildlichen Maßnahmen am Studentendorf Schlachtensee in Berlin dar. Andreas Sedler (opus Architekten, Darmstadt) zeigt an einem Büro- und Wohngebäude in Darmstadt wie eine Baulücke zwischen denkmalgeschützten Gebäuden geschlossen werden kann.

Nominierungs- und Informationsveranstaltung für akademische Mitarbeiter der Fakultät Bauingenieurwesen

Am Mittwoch, 12. Oktober 2011, findet um 16:30 Uhr im Hörsaal BEY 114 eine Nominierungs- und Informationsveranstaltung für akademische Mitarbeiter der Fakultät Bauingenieurwesen statt.

Hintergrund ist die Notwendigkeit einer Nachwahl der Mittelbauvertreter im Fakultätsrat. Der Akademische Mittelbau ist im Fakultätsrat der Fakultät Bauingenieurwesen mit zwei Mitgliedern vertreten. Das sind zur Zeit Dr. Jan-Uwe Sickert und Ingo Flemming. Zum Jahresende scheidet Jan-Uwe Sickert aus, da er sich beruflich verändert und nicht mehr an der Universität tätig sein wird. Da Ingo Flemming bereits der nachgerückte Kandidat für den ausgeschiedenen Holger Flederer ist, ist die ursprüngliche Liste ausgeschöpft.

Die Wahlordnung der TU Dresden lässt in diesem Falle eine Nachwahl zu. Wir sollten unbedingt diese Möglichkeit nutzen, damit der Sitz des Mittelbaus nicht ein Jahr bis zur nächsten regulären Wahl im Herbst 2012 unbesetzt bleibt. Die Wahlordnung schreibt in § 17 eine Nachwahl gemeinsam mit den jährlichen Wahlen der Studentenvertretungen vor. Das ist in diesem Jahr in der Woche ab dem 21. November.

Neben der Findung von geeigneten Kandidaten werden wird über aktuelle Themen informiert, wie z. B. Stellenabbaukonzept, Sachstand zu den Sperrmonaten, Entfristungsproblematik, Schoolbildung, etc.

Geokunststoffe im Wasserbau

Vortrag Geotextile FilterVortrag von Dr. M. Heibaum (Bundesanstalt für Wasserbau), „Geotextile Filter – Entwicklungen und Bauweisen“

Geokunststoffe haben in den vergangenen Jahrzehnten einen festen Platz im Wasserbau eingenommen. Mit solchen innovativen Baustoffen werden permanent neue Anwendungen erschlossen. Das Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (IWD) nahm dies zum Anlass, am 29. September zum Tagesseminar „Geokunststoffe im Wasserbau“ an die Technische Universität Dresden einzuladen. Ziel des Seminars war es vor allem, über den Hochschulbereich hinauszuwirken sowie Forschung und Wasserbaupraxis enger zu vernetzen, so Professor Jürgen Stamm, der Institutsdirektor des IWD. Die kleine Schwester des alljährlich im Frühjahr abgehaltenen „Dresdner Wasserbaukolloquiums“ fand dabei eine so große Resonanz, dass die Veranstaltung mit fast 90 Teilnehmern aus ganz Deutschland zu 100 Prozent ausgebucht war.

Anforderungen, Technologien und Erfahrungen bildeten den Schwerpunkt der zehn Fachvorträge des Tagesseminars. Inhaltlich in zwei Teile untergliedert, wurden in einem ersten Block die notwendigen Eigenschaften von diesem Werkstoff in verschiedenen Einsatzbereichen des Wasserbaus und der fachnahen Geotechnik diskutiert. Hierbei ging es vorrangig um geotextile Filter, Dichtungsbahnen und um spezielle Bauweisen und Anwendungen, so zum Beispiel um verpackte Baustoffe. In einem zweiten Block wurde über entsprechende Forschungsansätze, Technologien und Erfahrungen aus der Praxis berichtet. Dabei kamen zahlreiche Beispiele zur Sprache, die einen aktuellen Stand und Überblick zum Einsatz von Geokunststoffen auf der Baustelle lieferten. Durch die hochkarätigen Referenten verschiedener Institutionen (Bundesanstalt für Wasserbau, Universitäten / Hochschulen, Ingenieurbüros) war der unmittelbare Bezug zwischen Forschung und Praxis hervorragend gegeben.

Darüber hinaus sollte diese interessante Veranstaltung dem Erfahrungsaustausch und der anregenden Diskussion unter den Anwesenden dienen. Verschiedene Ideen wurden aufgegriffen, Kontakte neu geknüpft, lebhafte Gespräche zum fachgerechten Umgang mit Geokunststoffen im Wasserbau geführt.

Das positive Echo des Fachpublikums war so umfangreich, dass die Durchführung von Tagesseminaren im Herbst als Ergänzung des Wasserbaukolloquiums im Frühjahr auch in den nächsten Jahren eine mögliche Option für das IWD ist.

Ulf Helbig

Greifbare Lösungen in Beton

Tagung Concrete SolutionsBlick ins Hörsaalzentrum der TU Dresden bei der Tagung Concrete Solutions. (Foto: Christof Schröfl)

Vom 26. bis 28. September fand an der TU Dresden die von Prof. Viktor Mechtcherine, Institut für Baustoffe, sowie Prof. Michael Grantham, Queen’s University Belfast, und Dr. Ulrich Schneck, CITech GmbH organisierte vierte internationale Konferenz CONCRETE SOLUTIONS statt.

In drei Tagen präsentierten mehr als einhundert Wissenschaftler und Praktiker aus Amerika, Afrika, Asien und Europa neueste wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen zur Dauerhaftigkeit von Beton. Die Spannbreite der Vorträge reichte hierbei von neuen Ansätzen zur Dauerhaftigkeitsbemessung über die Zustandsbewertung von Bauwerken inklusive denkmalpflegerischer Gesichtspunkte bis hin zur Präsentation erfolgreich umgesetzter Instandsetzungsmaßnahmen.

Beim WorkshopBeim Workshop. (Foto: Christof Schröfl)

An die Konferenz schloss sich der Workshop Advanced Fibre Reinforced Cementitious Materials for Strengthening and Repair zu Textilbeton und hochduktilem Beton (strain-hardening cement-based composites, SHCC) an. Beide Werkstoffe werden am Institut für Baustoffe seit Jahren intensiv erforscht und weiterentwickelt. Im Anschluss an einen theoretischen Teil hatten die Teilnehmer hierbei Gelegenheit, die herausragenden Eigenschaften von Textilbeton und SHCC bei der Herstellung und Untersuchung von Probekörpern hautnah zu erfahren.

Ein Kernziel der Konferenzreihe Concrete Solutions ist das Bauen von Brücken zwischen Forschung und Praxis: Viele neue Ideen harren der Anwendung, und ebensoviele Herausforderungen warten auf kreative Ideen. Dieses wurde mit großem Erfolg erreicht, wie die überaus positive Rückmeldung der Teilnehmer zeigte. Hierzu trug der Rahmen der Veranstaltung nicht unerheblich bei: Nur zwei parallele Sessions mit großzügig bemessenen Pausen resultierten in einer ruhigen und angenehmen Atmosphäre und luden zur Diskussion mit den Vortragenden ein. Am Dienstagabend bot das Konferenzdinner samt Elbrundfahrt auf einem historischen Schaufelraddampfer Gelegenheit zu deren Fortsetzung und Vertiefung.

Die Teilnehmer nahmen neue Kontakte, neue Ideen und neuen Elan für die Fortsetzung begonnener Arbeiten mit nach Hause, und die Veranstalter freuen sich bereits auf die 5. Konferenz CONCRETE SOLUTIONS in drei Jahren in Belfast.

Frank Altmann

Anisotrope, schädigungsmechanische Materialbeschreibung

UVS
4. Oktober 2011

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Eine anisotrope, schädigungsmechanische Materialbeschreibung zur Simulation des Materialverhaltens unbewehrter Betonstrukturen“ von Dipl.-Ing. Mirko Kitzig am Donnerstag, 20.10.2011, 14 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.