Gestern stattete der Innenminister gemeinsam mit den Abgeordneten Martin Modschiedler, Lars Rohwer und Christian Hartmann den Gewinnern des Deutschen Zukunftspreises 2016, den Professoren Manfred Curbach, Chokri Cherif und Peter Offermann, einen Besuch ab. Dabei verschaffte sich der sächsische Innenminister einen Eindruck von dem besonderen Baumaterial Carbonbeton und dem C³-Projekt. Nachdem sich Minister Ulbig von den Professoren Chokri Cherif und Peter Offermann die Herstellung des Carbongeleges in der Textilmaschinenhalle des ITM erläutern ließ, ging es danach zu Prof. Manfred Curbach in die Betonier- und in die Prüfhalle des Otto Mohr Laboratoriums am Institut für Massivbau. Der Innenminister gratulierte den Herren Professoren erneut zum Gewinn des Deutschen Zukunftspreises.
Über die „Experimentelle und rechnerische Beurteilung von Deckenelementen aus Carbonbeton“ spricht Dipl.-Ing. Tilo Senckpiel vom Institut für Massivbau am 08.12.2016 im Rahmen des Doktorandenkolloquiums ab 10 Uhr im Raum 05-008 der August-Bebel-Straße 30/30a.
Für die Produktentwicklung von leichten Schalentragwerken sind experimentelle Untersuchungen und die Erstellung von Berechnungsmodellen unerlässlich. In dem Projekt ist außerdem ein neues Herstellverfahren von Fertigteilelementen aus Carbonbeton zur Anwendung gekommen. Die Deckenelementproduktion erfolgte teilweise mit betongetränkten Vliesstoffen, welche nicht nur einen Einfluss auf die Fertigung, sondern auch auf das Tragverhalten haben.
Im Vortrag wird auf den Entwicklungsprozess der filigranen Bauteile, auf den Einfluss des neuen Materials und auf den aktuellen Stand der Berechnungsmodelle eingegangen. Gäste sind zum Vortrag willkommen!
Die Dresdner Professoren Manfred Curbach, Chokri Cherif und Peter Offermann sind die Gewinner des Deutschen Zukunftspreises 2016, den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation. Bundespräsident Joachim Gauck überreichte den mit 250.000 Euro dotierten Preis am 30. November in Berlin. Das Forscherteam gehörte zu den drei Finalisten und konnte sich erfolgreich gegen seine Mitbewerber durchsetzen. „Zum ersten Mal in der Geschichte der Preisverleihung wurde ein Team aus dem Bereich des Bauwesens ausgezeichnet. Das zeigt uns, wie wichtig unsere Forschungen und unser Ansinnen sind, den so dringend notwendigen Paradigmenwechsel im Bauwesen herbeizuführen, hin zu mehr Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit“, so Manfred Curbach, Direktor des Institutes für Massivbau der TU Dresden und Sprecher des Gewinnerteams. Der Deutsche Zukunftspreis des Bundespräsidenten gehört zu den wichtigsten Wissenschaftspreisen in Deutschland. Den Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, freut es besonders: „Gratulation! Das ist ein großartiger Erfolg für die drei Professoren, für die TU Dresden und auch für den Wissenschaftsstandort Dresden. Damit gelingt es Wissenschaftlern unserer Universität nach 2011 bereits zum zweiten Mal, beginnend mit der Idee und der Grundlagenforschung bis hin zur Markteinführung, die Entstehung zukunftsweisender Innovation nachvollziehbar zu machen und so die hochkarätige Jury des Deutschen Zukunftspreises zu überzeugen.“
Die drei Forscher der TU Dresden entwickelten einen neuen Verbundwerkstoff, der statt einer Stahlbewehrung auf den Einsatz von Carbon setzt. Carbon ist viermal leichter und sechsmal tragfähiger als Stahl. Das Potenzial des innovativen Verbundwerkstoffes ist immens. Im Gegensatz zu Stahlbeton ist Carbonbeton widerstandsfähiger und gleichzeitig beständiger, da er nicht rostet. Bauteile und Bauwerke können dünner konstruiert werden, wodurch wertvolle Ressourcen, wie Wasser und Sand, gespart werden. Das Material lässt zudem filigrane Formen und vielfältige Einsatzbereiche zu. Beim Einsatz von Carbonbeton sind mehr als 50 % Materialeinsparung möglich. Damit geht auch die Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO2-Ausstoßes einher. Der Entwicklungsfortschritt liegt auch im Detail. Bauteile aus Carbonbeton ermöglichen eine Kombination mit Zusatzfunktionen, wie Dämmen, Heizen oder Überwachen von Gebäuden. Nicht nur im Bereich des Neubaus kann Carbonbeton eingesetzt werden. Das Material eignet sich auch hervorragend für die Verstärkung bestehender Bauwerke. Die Lebensdauer von Gebäuden, Brücken und Masten kann durch Auftragen einer dünnen Schicht Carbonbeton deutlich erhöht werden. Schon seit 2006 werden deutschland- sowie weltweit alte Bauwerke, wie ein Kaufhaus in Prag oder auch riesige Silos, wie die Zuckersilos in Uelzen, mit diesen Verfahren verstärkt. Der Baustoff Carbonbeton stellt also nicht nur eine Innovation für den Standort Dresden dar, sondern wird weltweit immer wichtiger.
Die Bedeutung der Carbonbeton-Technologie erkannte auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung und fördert den 2014 gegründeten Verein C³ – Carbon Concrete Composite e. V. mit bis zu 43 Millionen Euro. Der C³ e. V. ist ein interdisziplinäres Netzwerk aus mehr als 150 Partnern aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden, die gemeinsam die Einführung des Materials auf dem Markt vorantreiben.
Als Ergänzung zur Vorlesung Massivbrückenbau BIW 4-16 wird im Wintersemester 2016/17 eine Vortragsreihe zu ausgewählten Themen des Brückenbaus angeboten. Die Vortragsreihe richtet sich dabei an angehende Absolventen, die ihre Projekt- oder Diplomarbeit im Bereich des Brückenbaus verfassen. Weiterhin steht die Vortragsreihe Studierenden des Moduls Brückenbau, aber auch anderer Fachrichtungen offen.
Die Vorträge werden von Dr.-Ing. Jens Tusche gehalten, der über weitreichende Erfahrungen im Brückenbau verfügt. In Anschluss an die Vorträge besteht jeweils die Möglichkeit zur Diskussion.
Die nächsten beiden Termine und Themen sind
Di, 06.12.2016 ab 15:00 Uhr zu Lager – und Übergangskonstruktionen,
Do, 12.01.2017 ab 15:00 Uhr zu Besonderheiten der DB RIL.804 (Schwerpunkt Massivbrücken)
181 Absolventinnen und Absolventen hat die Fakultät Bauingenieurwesen zum Abschluss des Studienjahrs 2015/2016 verabschiedet – die überwiegende Mehrheit mit dem Titel „Dipl.-Ing.“, an dem die Fakultät ohne Unterbrechung festgehalten hat (ohne deswegen die nötigen Modernisierungen zur Durchlässigkeit des Studiums zu vernachlässigen). Für zwei Fernstudenten gab es Bachelor-Zeugnisse und für 44 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des internationalen Masterkurses ACCESS das Master-Zeugnis. Zum Tag der Fakultät 2016 waren die meisten von den Absolventen in den Festsaal der TU Dresden, den Dülfer-Saal, gekommen, um die Zeugnisse persönlich in Empfang zu nehmen.
Prof. Ivo Herle, der Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, resümierte in seiner Rede: „Die Ansprüche, die wir als Hochschullehrer an Sie gestellt haben, waren nicht gering. Mathematische und physikalische Zusammenhänge und Modelle, Materialeigenschaften und Materialverhalten, Bauwerke in Teilen und als Ganzes, Planung, Entwurf, Bemessung, Nachweisführung, Baustellenprozesse, Kalkulation und vieles mehr: das alles war kein Selbstzweck. Wir wollten Sie nicht quälen, sondern gewährleisten, dass die Qualität Ihres Abschlusses an der Technischen Universität Dresden einfach stimmt!“ Seine Einschätzung („Sie wurden exzellent ausgebildet, trotz Stellenabbau und Mittelkürzungen, die die gesamte Universität in den vergangenen Jahren zu spüren bekommen hat…“) teilte am Ende der Veranstaltung auch Tamara Bimesmeier, die die Dankesworte für die Absolventinnen und Absolventen sprach. Sie sagte: „Einiges habe ich an der TU Dresden zu schätzen gelernt, was mir vorher überhaupt nicht bewusst war. Es ist nämlich gar nicht mal so selbstverständlich, seine Module frei wählen zu dürfen und dennoch alles drumherum organisiert zu bekommen. Und genauso wenig selbstverständlich ist es, mit Professoren, Dozenten und Mitarbeitern auf einer Augenhöhe zu reden und jederzeit mit Fragen auf sie zugehen zu können. … Wir alle haben über die Zeit sehr viel probiert. Wir haben probiert, Dinge manchmal anders zu machen als gewöhnlich. Und wir haben probiert, uns auch für Arbeiten zu motivieren, die uns manchmal unnötig oder sinnlos vorkamen. Wahrscheinlich ist es genau das, was wir alle – unabhängig unserer Vertiefung – gemeinsam gelernt haben und was uns als Ingenieure auszeichnen sollte: Dinge gelegentlich mal anzuzweifeln, Probleme zu erkennen, nach Lösungen zu suchen und dann einfach mal etwas auszuprobieren.“
Den Festvortrag der mit Musik von Krambambuli begleiteten Feier hielt Dipl.-Ing. Christof Sänger. Er formulierte mit seiner reichen Berufserfahrung auch in führender Position im Hintergrund „Anforderungsprofile an Bauingenieure aus Sicht der Bauindustrie“.
Ehrungen
Traditionell wurden am Tag der Fakultät Bauingenieurwesen nicht nur die Zeugnisse für die Absolventinnen und Absolventen überreicht, sondern auch besondere Leistungen gewürdigt: Sieben Preise wurden verliehen. „Wir danken den Stiftern sehr, dass sie sich, teilweise schon jahrelang, so engagieren und dadurch unsere Studentinnen und Studenten besonders motivieren!“ sagte Prof. Herle.
Zum vierten Mal verlieh die Bauunternehmung Gabriel Dreßler einen Preis für die besten Abschlussarbeiten in den Vertiefungen Baubetrieb und Gebäude/Energie/Management. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wurde wie in den Vorjahren von Gerd Baumann überreicht. Preisträgerin ist Carolin Bula, ihre Diplomarbeit hat den Titel „Qualitätssicherung bei Planung, Errichtung und Betrieb von energieeffizienten Nichtwohngebäuden“. Den 2. Preis erhielt Tra My Le für ihre Diplomarbeit „Auswirkungen von Building Information Modeling (BIM) auf den SIA-Vertrag in kleinen und mittleren Bauunternehmen“, den 3. Preis bekam Martin Spindler für seine Diplomarbeit „Building Lifecycle Management (BLM) in Non-Property-Unternehmen“.
Der ebenfalls mit 3.000 Euro dotierte Gottfried-Brendel-Preis wird von einem der führenden Unternehmen der Branche gestiftet, der Bilfinger SE. In diesem Jahr hatte sich die Jury für zwei gleichwertige erste Preise und einen Sonderpreis entschieden, die Dr.Horst Arnold verlieh. Preisträger sind Kristina Farwig für ihre Arbeit „Sanierung von Holzbalkendecken in Holz-Beton-Verbundbauweise“ sowie Cäcilia Karge für ihre Arbeit „Entwurf und Bemessung einer Fußgänger- und Radfahrerbrücke über den Datteln-Hamm-Kanal und die Lippe in Hamm“. Den Sonderpreis erhielt Peter Friedrich für seine Arbeit „Normalenvektorbasierte Verfahren der Sensitivitätsanalyse zur Validierung von Modellen der Versagensgrenzflächen dreiaxialer Betonbelastungsversuche“.
Den mit 1.500 Euro dotierten Preis der Franz und Alexandra Kirchhoff-Stiftung für die beste Arbeit aus den Gebieten Straßenbau, Geotechnik und Baubetrieb erhielt Lukas Louis Albrecht Hammel für seine Diplomarbeit „Reparaturasphalte – Stand der Technik und aktuelle Entwicklungen“.
Der Johann-Ohde-Preis wird an der TU Dresden für hervorragende Diplomarbeiten, Dissertations- und Habilitationsschriften im Fach Geotechnik verliehen. Den von der Bauer Spezialtiefbau GmbH gestifteten und mit 1.000 Euro dotierten Preis erhielt Johannes Welsch für seine Diplomarbeit „Numerische Nachrechnung eines Feldversuches zur Untersuchung des Konsolidationsverhaltens von aufgeschütteten Böden“.
Der von der FICHTNER Water & Transportation GmbH gestiftete Fichtner-Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird seit 2015 für die beste Diplomarbeit mit einem wasserbaulichen Thema verliehen. Preisträger des von Matthias Bruchholz überreichten Preises ist Johannes Lohnstein, der Titel seiner Diplomarbeit lautet „Hydraulische Untersuchung der Rundbeckenpassanlage Höxter/Godelheim“.
Der Günther-Grüning-Preis ist mit 1.500 Euro dotiert und wird für hervorragende Projekt- oder Abschlussarbeiten verliehen. Prof. Wolfram Jäger überreichte den Preis an Ibrahim El Hayek für seine Masterarbeit „Case study on a spherical glass shell“ (Fallstudie einer gläsernen Kugelschale).
Der EUROVIA-Straßenbau-Preis der EUROVIA Services GmbH, in diesem Jahr überreicht von Oliver Nohse, wird jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet des Straßenbaus verliehen. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. – Preisträgerin in diesem Jahr ist Georg Schmeier, der für seine Projektarbeit „Parameter und Zustandsbestimmung bei Böden mit großen Körnern“ ausgezeichnet wurde.
Als Ergänzung zur Vorlesung Massivbrückenbau BIW 4-16 wird im Wintersemester 2016/17 eine Vortragsreihe zu ausgewählten Themen des Brückenbaus angeboten. Die Vortragsreihe richtet sich dabei an angehende Absolventen, die ihre Projekt- oder Diplomarbeit im Bereich des Brückenbaus verfassen. Weiterhin steht die Vortragsreihe Studierenden des Moduls Brückenbau, aber auch anderer Fachrichtungen offen.
Die Vorträge werden von Dr.-Ing. Jens Tusche gehalten, der über weitreichende Erfahrungen im Brückenbau verfügt. In Anschluss an die Vorträge besteht jeweils die Möglichkeit zur Diskussion.
Der erste Vortrag befasst sich mit dem Bau der Waldschlösschenbrücke. Er findet am Donnerstag, 13.10.2017 ab 15 Uhr in der August-Bebel-Str. 30/30a im Raum 05-008 statt.
Weitere Termine sind:
Di, 25.10.2016 ab 15:30 Uhr
Do, 10.11.2016 ab 15:00 Uhr
Di, 06.12.2016 ab 15:00 Uhr
Do, 12.01.2017 ab 15:00 Uhr
Die Veranstaltungen werden stets im Raum 05-008 im Gebäude August-bebel-Straße 30 stattfinden. Die Themen zu den einzelnen Terminen werden vorab bekannt gegeben.
Drei Dresdner Carbonbeton-Forscher sind für den Deutschen Zukunftspreis 2016, den Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation nominiert: es sind die Professoren Manfred Curbach, Direktor des Institutes für Massivbau der Technischen Universität Dresden, Chokri Cherif, Direktor des Institutes für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik sowie Professor Peter Offermann, Vorstandsvorsitzender des Verbandes Tudalit und Beirat im Deutschen Zentrum Textilbeton.
Mit der Nominierung werden die Erfolge der Dresdner bei der Erforschung des neuen Verbundbaustoffes Carbonbeton gewürdigt und ein Zeichen für Entwicklung einer neuen Bauweise gesetzt. Die Entwicklung von Carbonbeton wird einen immensen Innovationsschub im Bauwesen auslösen, das Bauen zukunftsfähig machen und einen Paradigmenwechsel im Bauwesen einläuten.
Der Bundespräsident ehrt mit dem mit 250.000 Euro dotierten Preis Forscher, die erfolgreich nach Lösungen für neue, marktfähige Produkte suchen und damit Arbeitsplätze schaffen.
Die Entscheidung der Jury für den diesjährigen Preisträger fällt am 30. November 2016. Bundespräsident Joachim Gauck übergibt den Deutschen Zukunftspreis 2016 in einer festlichen Preisverleihung am gleichen Tag in Berlin.
Die diesjährige Brückenbauexkursionvom Institut für Massivbau führte 22 Studentinnen und Studenten ins Rheingebiet und in die Niederlande. Neben interessanten Brückenbauwerken besichtigten die Teilnehmer während der einwöchigen Exkursion u.a. auch Baustellen des Spezialtiefbaus.
Gemäß dem Motto „Brücken in Rheinkultur“ war das erste Ziel der Exkursion die Autobahnbrücke Schiersteiner Kreuz über den Rhein. Nach einer ausführlichen Erläuterung des Bauverfahrens wurden Einblicke in die Hohlkastenkonstruktion gewährt.
Entgegen der Fließrichtung der Mosel ging es am nächsten Tag zur aktuell größten Brückenbaustelle Europas, dem Hochmoselübergang. Dort erhielten die Studenten auf der Baustelle beeindruckende Einblicke in das Bauverfahren und den Vorschub des Stahlüberbaus. Des Weiteren wurden die Besonderheiten bei der Konstruktion von Pfeiler und Überbau erläutert, die sich durch die exponierte Lage und damit verbundene örtliche Winde ergeben. Anschließend wurde die Seite des Rheins gewechselt. Der Weg führte entlang der Lahn bis nach Limburg. Ziel war einerseits der Neubau der Lahntalbrücke, einer Brücke in Spannbeton in heute üblicher Mischbauweise, anderseits konnten auch die Abbrucharbeiten der alten Lahntalbrücke unter Anwendung einer angepassten Vorschubrüstung betrachtet werden.
Am nächsten Tag stand zunächst die Stadt Köln im Mittelpunkt. Nach Besichtigung der ersten echten Hängebrücke Deutschlands, der Brücke Köln-Rodenkirchen u.a. mit Besichtigung der Ankerkammern und Besteigung des 60 m hohen Pylons, konnten die Studenten die Stadt Köln mit ihren Sehenswürdigkeiten auf eigene Faust erkunden. Der Nachmittag führte über Eindhoven mit Zwischenstopp an der Radfahrerbrücke „Hovenring“, weiter nach Rotterdam. Hier durfte eine Besichtigung der Erasmusbrücke und der Rijnhavenbrücke nicht fehlen, um auch dem zweiten Motto „Brücken in Bewegung“ gerecht zu werden. Zuvor wurde noch die Raumfachwerkbrücke „Grüne Verbindung“ in Rotterdam besucht. Am Nachmittag erhielten die Studenten Einblicke in Projekte und den Büroalltag von Ipv-Delft, einem Ingenieurbüro der besonderen Art. Neben Architekten und Bauingenieuren arbeiten hier auch Produktdesigner, was letztlich zu einer Vielzahl innovativer Brückenkonzepte v.a. für Fußgänger- und Radwegebrücken führte. Hier wurden uns vor allem Details zum an Tag zuvor besuchten Hovenring erläutert, ehe wir anschließend noch eine Führung über die Bahnhofsbaustelle der Stadt Delft erhielten. Am abendlichen Weg nach Amsterdam rasteten die Exkursionsteilnehmer noch in Hoofdoorp um interessante Brücken des Stararchitekten Calatrava zu bestaunen.
Angekommen in Amsterdam ging es zunächst unter die Erde. Im Anschluss an die Tunnelbaustelle, dem Spaarndammertunnel, einer Tunnelbaustelle in offener Bauweise, folgte die Besichtigung einer weiteren Spezialtiefbaustelle. Bei der Boerenweteringgarage wird erstmals eine Tiefgarage unterhalb einer Gracht angelegt. Die besonderen Herausforderungen des Bauens in städtischem Gebiet in Verbindung mit einem anspruchsvollen Baugrund kamen bei diesen Bauwerken sehr anschaulich zu Tage. Am Nachmittag stand noch die Besichtigung der Nesciobrug, eine der größten Fußgängerbrücken der Niederlande an. Der nächste Tag, mittlerweile ein Tag am Wochenende, begann im ruhigen Fahrwasser der Amsterdamer Grachten mit einer Bootsfahrt. Neben den zahlreichen kleinen beweglichen Brücken und vielen gemauerten Brücken ergab sich auch hier ein neuer Blickwinkel.
Nach dem Ausflug in die Niederlande ging es am Samstagabend zurück nach Deutschland, in das Ruhrgebiet. Auf dem Rückweg nach Deutschland standen zwei Brücken in Nijmegen, De Oversteek und de Groentje Brug, auf dem Programm. Am Sonntag stand das Motto „Brücken in Bewegung“ wieder im Vordergrund. Gegenüber den beweglichen Brücken in den Niederlanden lag nun der Schwerpunkt bei Bewegung infolge Schwingung. Die zahlreichen filigranen Fußgängerbrücken im Ruhrgebiet sind für „Belastungstests“ von angehenden Brückenbauingenieuren besonders geeignet. Nach dem Start in Duisburg, mit der achterbahnähnliche Brücke „Tiger and Turtle“ und der beweglichen Hängebrücke im Innenhafen, ging es weiter nach Oberhausen. Auch hier konnten die Rehberger Brücke und der Ripshorster Steg den Belastungstests wiederstehen. Der dynamische Testtag wurde in Gelsenkirchen abgeschlossen. Der doppelte Bogen im Nordsternpark wurde ebenfalls besichtigt wie die Kreisringträgerbrücke „Grimberger Sichel“. Letztlich durfte die Besichtigung der Zeche Zollverein in Essen bei einem Besuch im Ruhrpott nicht fehlen.
Bevor die Reise wieder zurück nach Dresden führte, wurden noch die Ausbaumaßnahme der BAB 45 sowie der Zubringerstraße B480n vorgestellt. Hierbei wurden drei große Talbrücken errichtet wovon zwei, die Talbrücke Nuttlar und die Talbrücke Bermecke, den Exkursionsteilnehmern vor Ort näher erläutert wurden. Eine Werkbesichtigung einer Holzbaufirma mit der Fertigung von Brettschichtholzträgern von bis zu ≈ 50 m Stützweite rundete die Exkursion ab. Insgesamt ergab sich somit ein abwechslungsreiches Programm bei dem die große Bandbreite des Ingenieurbaus aufgezeigt werden konnte.
Dipl.-Ing. Oliver Steinbock und Dipl.-Ing. Jakob Bochmann
Daumen hoch für Carbonbeton! Alle C³-Sympathisanten sind aufgerufen, sich am Publikumsvoting des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ zu beteiligen und den favorisierten Preisträger auszuwählen.
Stimmen auch Sie online ab und unterstützen Sie mit Ihrer Stimme den C³ – Carbon Concrete Composite e.V.. Im Rahmen einer ersten Auswahlrunde werden so zunächst zehn Favoriten bestimmt. Ab sofort und bis einschließlich 15.09.2016 können Sie täglich eine Stimme für Ihr Lieblingsprojekt abgeben. Außerdem werden jeden Tag unter den Teilnehmern 30 Welt Digital Komplett Jahresabonnements inklusive Spotify Premium sowie ePaper „Die Welt Kompakt“ und „Welt am Sonntag Kompakt“ verlost.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Verstärkung von Stahlbetonstützen mit Kreisquerschnitt durch Umschnürung mit CFK-Werkstoffen“ von Stefan Käseberg, M.Sc. am Mittwoch, 14. September 2016 um 10.00 Uhr in das Sitzungszimmer Raum 03-007 in der august-Bebel-Straße 30.