Sieger aus Dresden

UVS
26. November 2012
Dr.-Ing. Regine Ortlepp ist eine der Preisträgerinnen beim Hornbach-Wettbewerb. Sie entwarf eine Stütze für Grundstücke am Hang.

Forschung kann fürchterlich anstrengend und trocken sein – aber sie kann auch, trotz aller Anstrengung, Spaß machen und, trotz aller Grundlagenforschung, Praktisches hervorbringen. Beste Beispiele dafür lieferten eine Reihe von Nachwuchswissenschaftlern, die im Rahmen eines bundesweiten Forschungsprogramms zum „Leicht Bauen mit Beton“ ausloteten, was mit den Neuentwicklungen dieses Baustoffs alles machbar ist.

Vor einem Jahr hatte man bei einem Abend mit dem Baumarkt-Unternehmer Albrecht Hornbach einen Wettbewerb ausgeschrieben. Beim diesjährigen Treffen der Forscherinnen und Forscher des Schwerpunktprogramms an der Uni Braunschweig wurden die Sieger ermittelt: Eine unabhängige Fachjury bewertete die eingereichten Exponate – und kürte drei gleichberechtigte Sieger. Hier die Begründung der Jury –  die drei Exponate stehen in der (zufällgen) Reihenfolge der Ausstellungsnummern. Und selbstverständlich kannte die Jury weder die herstellende Uni noch die konkreten Macher – das ist im Nachhinein eingefügt worden!

Die perfekte Welle (TU Kaiserslautern, Jun.-Prof. Kohlmeyer) setzt das Grundprinzip „Form follows Force“ sehr gut sichtbar, auch durch die Ergebnisse der numerischen Analyse, die präsentiert werden, um. Die sehr leichte Trennwand gewinnt ihre Stabilität aus der Form. Als Material wird sehr schlüssig ein hochfester Stahlfaserbeton eingesetzt. Mit dem ansprechenden Design und der Modulfähigkeit ist die Vermarktbarkeit sichergestellt. Die Fragestellung ist umfassend bearbeitet. Die erforderliche Gründung und die Verbindung der Einzelelemente stellen in der Umsetzung noch eine Herausforderung dar. Die Kosten liegen eher im oberen Segment.

Der Fahrradständer (TU Dresden, Dipl.-Ing. Robert Ritter) folgt ebenfalls dem Grundprinzip „Form follows Force“. Das Potential des Textilbetons mit eingelegten Glas‐ bzw. Carbon‐Fasern wird vor allem bezüglich der freien Formbarkeit sehr gut ausgeschöpft. Der Preis ist angemessen. Das Produkt ist sofort vermarktbar und einsetzbar. Auch das geringe Gewicht überzeugt.

Das Winkelstützelement (TU Dresden, Dr.-Ing. Regine Ortlepp) nimmt das Grundprinzip „Form follows Force“ exzellent durch das innenliegende Zugband und die Aussparungen auf. Durch den Einsatz hochfesten Betons (Textilbeton mit Carbon‐Faser) kann die Konstruktion besonders dünn und damit leicht ausgeführt werden. Damit ist das Bauteil mit Muskelkraft gut bewegbar und hat entsprechende Vermarktungschancen. Der Preis bleibt im Rahmen herkömmlicher Produkte, und variable Größen sind herstellbar.

Einfluss der zweiaxialen Zugbelastung auf das Festigkeits- und Verformungsverhalten von Beton

UVS
16. November 2012

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren von Dipl.-Ing. Steffen Schröder mit dem Thema „Der Einfluss der zweiaxialen Zugbelastung auf das Festigkeits- und Verformungsverhalten von Beton und gemischt bewehrten Bauteilen“ ein. Ort und Zeit: Sitzungszimmer des Beyer-Baus (Raum 67), Donnerstag, 29. November, 14 Uhr.

Gratulation zum Diplom / Master!

Absolventinnen und Absolventen der Fakultät Bauingenieurwesen erhielten am Tag der Fakultät ihre Zeugnisse!

Die Festveranstaltung im Dülfer-Saal der Technischen Universität Dresden wurde umrahmt von zwei Klavierstücken, die Hana Vlasáková brillant vortrug. Der Dekan der Fakultät, Prof. Rainer Schach, ging in seiner Begrüßungsrede auf die Entwicklung der Fakultät im vergangenen Jahr ein – sie ist, in einem Wort zusammengefasst: hervorragend. Steigende Stundentenzahlen, eine ununterbrochen positive Entwicklung bei den Drittmitteleinnahmen sowie erfreuliche Abschlüsse sprechen eine beredte Sprache.

Über 90 Absolventen erhielten ihr Diplom- bzw. (für Teilnehmer des internationalen ACCESS Masterstudiengangs) Masterzeugnisse. Wie jedes Jahr wurden besondere Leistungen eigens ausgezeichnet.

Den Gottfried-Brendel-Preis überreichten für den Stifter Bilfinger SE Harald Möller und Horst Arnold. Preisträger ist Sebastian Wilhelm für seinen „Tragswerkentwurf für die Arena da Amazônia in Manaus“. Da die eingereichten Bewerber so viel Klasse hatten, gab es noch zwei zweite Preise, die Martin Walther (Entwurf zur Grundinstandsetzung und Ertüchtigung des Dachtragwerks am Schauspielhaus Dresden) und Robert Zobel (Überwindung des Bahndamms und Neugestaltung des Bahnhofs sowie des näheren Bahnhofsumfelds der Stadt Ahlen) erhielten.

Den von der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen vergebenen Günther-Grüning-Preis erhielt André Reichardt für seine Diplomarbeit „Verhalten von Fugen bei Fertigteilbauweise im Stahlverbundbrückenbau unter Gebrauchslast“. Eine Lobende Erwähnung erhielt Imadeddin M. Zreid für seine Masterarbeit „Formulation and implementation of a cohesive zone element for modeling thermo-mechanical coupled problems in terms of the Finite Element Method (FEM)“.

Den Preis der Franz und Alexandra Kirchhoff-Stiftung für die beste Arbeit aus den Gebieten Straßenbau, Geotechnik und Baubetrieb erhielt Dr.-Ing. Marko Wieland für seine Dissertation „Instandsetzung von Betonfahrbahnplatten durch Unterpressung – Laboruntersuchungen und messtechnischer Nachweis des Instandsetzungserfolgs“.

Preisträger des Eurovia-Straßenbau-Preises ist Gustavo Falla. Dr. Knut Johannsen überreichte ihm den Preis für seine Masterarbeit „Investigation of the Deformation Behavior of Granular Materials (Untersuchungen zum Verformungsverhalten von ungebundenen Baustoffgemischen).

Den Festvortrag hielt Prof. Dipl.-Ing. Holger Svensson. Er sprach über „40 Jahre Erfahrungen mit Großbrücken weltweit“.

Mehr Bilder in unserer Galerie!

Aufbruchstimmung bei Anwendertagung Textilbeton

„Hier geht es um eine Revolution, nicht um eine Evolution!“ Starke Worte, die Dr. Hubert Jäger zur Eröffnung der 4. Anwendertagung Textilbeton Ende September in Dresden fand. Dr. Jäger ist Konzernforschungsleiter und Mitglied des Vorstands „Carbon Composites e.V.“, der mit seiner AG „Faserverstärkung im Bauwesen“ erstmals Mitveranstalter der vom TUDALIT e.V. zum vierten Mal ausgerichteten Anwendertagung Textilbeton war.

Aufbruchstimmung kennzeichnete nahezu alle der über 20 Beiträge während der zweitägigen Tagung, auch wenn die Mühen der Ebene bei der Erforschung des neuen Verbundbaustoffes manchmal deutlich wurden. Aber sie lohnen sich, war die einhellige Meinung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Einerseits weil man mit Textilbeton einen Werkstoff habe, mit dem man Sachen realisieren kann, die man so mit keinem anderen machen kann. Und andererseits lohnen die Mühen, weil Qualität und Sicherheit von Anfang an groß geschrieben werden – beides Themen, denen sich die TUDALIT-Mitglieder aus Wissenschaft und Wirtschaft verschrieben haben.

Die Bandbreite der Beiträge reichte von neuesten Erkenntnissen der Forschung (auch nach dem Auslaufen der Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft sind die Wissenschaftler der beiden Sonderforschungsbereiche in Dresden und Aachen aktiv) bis zu Anwendungen im Bau (Neubau und Sanierung) sowie im Bereich des Designs (Möbel, Inneneinrichtungen etc).

In einem Festakt wurden die Sieger des Architekturwettbewerbs ausgezeichnet, den der TUDALIT e.V. in diesem Jahr zum vierten Mal ausgeschrieben hatte.

Die 5. Anwendertagung des TUDALIT e.V. – wieder in Zusammenarbeit mit dem CCeV – findet am 24. Und 25. September 2013 im Dornier-Museum, Friedrichshafen, statt.

Erfolg mit Hülle und Höhle

UVS
2. Oktober 2012

Antonia Schwarzmeier entwarf Siegermodell beim Architekturwettbewerb

Die Sieger des 4. Architekturwettbewerbs

Die Sieger im Architekturwettbewerb, den der TUDALIT e.V. in diesem Jahr zum vierten Mal ausgeschrieben hatte, stehen fest: Mit großer Einmütigkeit wurde der Entwurf eines temporären Künstlerateliers aus Textilbeton von Antonia Schwarzmeier von der Kunsthochschule Halle, Burg Giebichenstein, auf den ersten Platz gesetzt. Auf Platz zwei landete der Entwurf einer Fahrradstation in Form einer leichten Überdachung, den Marius Drauschke, Hermann Fliegel und Benjamin Welscher von der Fakultät Architektur der Technischen Universität Dresden eingereicht hatten. Marcus Ebert von der HTWK Leipzig erhielt den dritten Platz für sein modular acoustical resonance system.

Der Entwurf „Kunst in Hülle. Kunst in Fülle.“ von Antonia Schwarzmeier greift das Thema der Verhüllung in der Kunst auf (wie es u.a. von Christo benutzt wird), um den charakteristischen Fall eines Textils in Textilbeton umzusetzen. Die aus drei Teilen montierbare Textilbetonhülle ergibt ein Gebäude, das Künstlern im Programm „Artist in residence“ die Möglichkeit bieten soll, sich in einem geschützten Raum zu kreativem Schaffen zurückzuziehen. Die Entscheidung für den ersten Preis fiel der Jury deshalb leicht, weil die Bewerberin nicht nur eine originelle Idee demonstriert, sondern den Entwurf komplett ausgearbeitet vorlegt. So werden vom Fundamentplan, der Auswahl der Baustoffe und Hilfsmaterialien über die Fertigung und Montage, den Medienplan und die Begründung der innenarchitektonischen Gestaltung alle Stufen des Entwicklungsprozesses in überzeugender Weise vorgelegt. „Ein solches Atelierhaus könnte als eye­catcher auch Werbeträger für Textilbeton im Bauwesen sein!“ sagte der Vorsitzende der Jury, Prof. Manfred Curbach (Institut für Massivbau TU Dresden) bei der Preisverleihung, die er zusammen mit dem Vorsitzenden des TUDALIT e.V., Prof. Peter Offermann, bei der diesjährigen Anwendertagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ in Dresden vornahm.

Maillart, Menn, Matterhorn – Brückenbauexkursion 2012

Lavoitobelbrücke im Schweizer Kanton Graubünden (1966-1967 gebaut)

Auf der traditionellen Brückenbauexkursion des Instituts für Massivbau, die dieses Jahr in die Schweiz führte, konnten einige Studenten des 8. Semesters ihr erlerntes Wissen vertiefen und die praktische Umsetzung hautnah erleben. Die neuntägige Exkursion führte über die Nord- in die Ostschweiz, weiter über die Alpen nach Bern und Fribourg, von wo aus es dann wieder in den Norden und über Zürich zurück nach Dresden ging.

Die Exkursionsaktivitäten begannen schon auf dem Weg mit Baustellenführungen an der Saale-Elstertal- und Unstruttalbrücke, die im Rahmen der NBS der Deutschen Bahn gebaut werden, gefolgt von einer Führung bei einer im Bau befindlichen Stabbogenbrücke der Österreichischen Bundesbahn über den Rhein.

Der Kanton Graubünden bietet eine große Vielzahl von unterschiedlichen Brückentypen und -tragsystemen. Statistisch gibt es auf jedem Kilometer Straßennetz  eine Brücke, die es zu erhalten bzw. neu zu bauen gilt. Robert Maillart, einer der wohl bekanntesten Bauingenieure der Welt, hat die Graubündener Brückenbaukultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt und so wurden die Tössbrücke, die Zuozbrücke und natürlich die Salginatobelbrücke eingehend begutachtet und erforscht. Ein zweiter Bauingenieur, der die Brückenbaukultur der Schweiz bis heute prägt, ist Prof. Christian Menn. Die von ihm entworfene Sunnibergbrücke wurde den Besuchern in einem Vortrag von Dipl.-Ing. Heinrich Figi, Tiefbauamt Graubünden, und bei einer anschließenden Begehung näher gebracht.

Aber nicht nur Brückenbauwerke standen auf dem Programm. Der Kernenergieausstieg und die zukünftige Absicherung der Energieversorgung beschäftigt auch die Schweiz, weshalb zahlreiche Pumpspeicherbauwerke zur Abdeckung von Spitzenzeiten erweitert bzw. neu gebaut werden. Dr. Martin Deuring stellte in diesem Kontext das Grimselseeprojekt und die dazugehörige, von Prof. Christian Menn entworfene und derzeit in Planung befindliche Schrägkabelbrücke vor. Außerdem konnten die Exkursionsteilnehmer die Kaverne mit den darin befindlichen Turbinen des Pumpspeicherwerkes besichtigen, welches über einen 3 km langen Zugangsstollen erreichbar ist, der direkt unter dem Grimselsee zum Kraftwerk führt. Auch ein Besuch der Großbaustelle des Neubaus des Pumpspeicherwasserkraftwerkes Linth-Limmern und ein Besuch im Kernkraftwerk Beznau standen auf dem Programm.

Im Russeinertobel, in dem eine historische Holzfachwerkbrücke, ein Eisenbahn-Natursteinviadukt und eine Stahlbetonbogenbrücke aus den 1930er Jahren direkt nebeneinander liegen, erfuhren die Exkursionsteilnehmer mehr über die Herausforderungen für die die Erweiterung der bestehenden Infrastruktur infolge des zunehmenden Straßenverkehrs. Im Zuge des Ausbaus des Straßennetzes wurden von der bestehenden Bogenbrücke mit aufgeständerter Fahrbahn große Teile des Überbaus abgebrochen und das Verbleibende als Lehrgerüst für den Ersatzneubau verwendet.

Im Westen der Schweiz besichtigten die Ekursionsteilnehmer die Baustelle des Pont de Poya, einer Stahlbeton-Verbund-Schrägkabelbrücke durch Fribourg und beobachteten das Zurückhängen des vordersten Brückenabschnittes an den Pylon. Eine Flusswanderung entlang der Aare führte zu den Maillart-Brücken im Rossgraben und über den Schwandbach und dann zu den Islerschalen in Deitingen.

Einen weiteren Höhepunkt bildete die Baustellenbesichtigung im Zuge der Durchmesserlinie am Züricher Hauptbahnhof. Auf der mit Vorschubrüstung hergestellten Bahnbrücke führten Dr. Erich Borer und der dortige Baustellenchef Brun und erläuterten die Herausforderung bei der Brückenerstellung über 40 Gleise unter laufendem Betrieb.

Der Kreis schloss sich bei einem Besuch des Infozentrums Goldisthal, wo wir von einem der Pioniere des Projektes, Dipl.-Ing. Herman Schmalfuß, zu Brücken und Tunneln der NBS der DB geführt wurden.

Nach acht Nächten auf Zeltplätzen und unzähligen Brücken erreichten die angehenden Bauingenieure mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck und um einige Erfahrungen reicher am Sonntagabend ihre Heimat: den Beyer-Bau.

Gregor Schacht / Robert Ritter

Mit Gleichschritt – Schwung

Soldaten, bei denen der Gleichschritt ja die erzwungene natürliche Gangart zu sein scheint, bringt man bei: Auf Brücken macht ihr das besser nicht! „Weil die sonst zusammenkracht!“, was ja – wenn man oben drauf herum läuft – durchaus unangenehm ist. Alles nur eine Mär? Nein: Schon mit einem knappen Dutzend Menschen kann man eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke wie die im Süden Dresdens über die B 170 ordentlich in Wallung bringen, wie ein knappes Dutzend Studentinnen und Studenten gestern bewiesen.

Christoph Maulhardt hatte sie organisiert. Er schreibt seine Diplomarbeit zum Thema „Numerische Modellierung fußgängerinduzierter Schwingungen von Fußgängerbrücken mit nichtlinearen Systemeigenschaften“. Betreut wird er von Dipl.-Ing. Gregor Schacht (Institut für Massivbau) und Dipl.-Ing. Ronald Stein (GMG Ingenieurgesellschaft).

Was die Menschheit von solchen Untersuchungen hat, wollten Kollegen der Tagespresse wissen, die vor Ort waren. Und ob die Brücke gefährdet sei, wenn da so ein paar Studenten rüber marschieren? „Da kann nichts passieren!“ kommt es unisono und wie aus der Pistole geschossen von Ronald Stein und Christoph Maulhardt. Aber man könne Erkenntnisse gewinnen für die Berechnung zukünftiger Brücken, damit so Malheurs wie im Juni 2000 bei der Londoner Millenium Bridge nicht wieder passieren: Sie geriet dermaßen in Schwingung, dass es als unangenehm bis bedrohlich empfunden wurde (warum? ist in der Wikipedia ganz gut erklärt). Die Erkenntnisse der jetzt durchgeführten Messungen können helfen, zukünfitg am Rechner das Verhalten einer Brücke besser zu modellieren – ein gewinnbringender Kreislauf von Berechnung – Überprüfen in der Praxis – Neuberechnung,

Ergebnisse gibt’s naturgemäß noch nicht – die Diplomarbeit soll in drei Monaten etwa fertiggestellt sein. Aber eine Erkenntnis war offensichtlich: Wildes Hüpfen für die Wissenschaft bringt den jungen Hüpfern zwar mehr Spaß, ist für die Brücke aber weniger anregend…

Nachlese Lange Nacht

Ins Wasser gefallen wäre die Lange Nacht der Wissenschaft um ein Haar, weil der Dresdner Sommer gerne heftige Gewitter bereit hält. So schüttete es pünktlich zu Beginn um 18 Uhr zwar heftigst – aber erstens war (bis auf den Verpflegungsstand der Fachschaft und Freunde des Bauingenieurwesens) alles im Innern des Beyer-Baus aufgebaut und zweitens hörte es (mit Unterbrechung) auch wieder auf zu regnen. Also kamen die Dresdner in Scharen und ließen sich anhand von Experimentalshows und Vorträgen Wissenschaft hautnah vorführen.

Fotoimpressionen

Leichte Deckentragwerke aus geschichteten Betonen

Über „Leichte Deckentragwerke aus geschichteten Betonen“ spricht Dipl.-Ing. Michael Frenzel vom Institut für Massivbau bei der kommenden Veranstaltung im Rahmen des Doktorandenkolloquiums am 29.6. ab 9.30 Uhr im Beyer-Bau 67. Die Veranstaltung ist offen für alle Doktoranden und interessierte StudentInnen höherer Semester.

Besonders leichte und effiziente Tragwerke können entstehen, wenn es gelingt, den Kraftfluss in Druck- und Zug aufzuspalten und jeweils geeigneten Baustoffen zuzuweisen: dem Beton die Druckkräfte und der Bewehrung die Zugkräfte. Der Bereich zwischen diesen beiden hochbeanspruchten Schichten wird durch ein möglichst leichtes Material gefüllt, das so tragfähig ist, dass Querkräfte ohne zusätzliche Schubbewehrung abgetragen werden können. Neben der Funktionstrennung im Querschnitt soll ebenfalls der Einfluss der Formgebung der Platte entlang ihrer Hauptspannrichtung auf den Kraftfluss untersucht werden. Aus funktionalen Gründen bleibt dabei die Deckenoberseite eben. Anstelle der traditionellen massiven Deckenplatte soll damit durch eine Kombination experimenteller Untersuchungen und ingenieurmäßiger Modellbildung eine leichte, effektive und ressourcensparende Deckenkonstruktion entstehen.

Honorarprofessur für Holger Svensson

UVS
7. Juni 2012
Holger Svenssson
Holger Svensson bei der Vorstellung seines Buches in Berlin. Bild: van Stipriaan

Seit dem Wintersemester 2009/2010 hält Holger Svensson an der Fakultät Bauingenieurwesen Vorlesungen für das 7. und 8. Semester des Diplomstudienganges. Aus den Skripten ist das Buch „Schrägkabelbrücken – 40 Jahre Erfahrungen weltweit“ hervorgegangen, das 2011 bei Ernst&Sohn erschienen ist. Die englische Übersetzung „Cable-Stayed Bridges- 40 Years of Experience Worldwide“ ist kürzlich herausgekommen. Das Buch sei ein Aushängeschild für die Qualität der Vorlesungen an der Fakultät Bauingenieurwesen, und die Dresdner Studenten seien darum zu beneiden, formulierte im Rahmen der Buchvorstellung im September vergangenen Jahres (bei der auch die beiden Bilder entstanden) ein Kenner der Szene.