Concrete Netting gewann Architekturpreis

Prof. Ulrich BlumGabor Racz (rechts) und Ingo Parth

Die Sieger des vom TUDALIT Markenverband ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs stehen fest: Im Rahmen der Tagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ in Berlin erhielten Gabor Racz und Ingo Parth Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro aus den Händen von Prof. Peter Offermann (TUDALIT Markenverband) und Prof. Manfred Curbach (Sprecher der Jury, Institut für Massivbau TU Dresden). „Concrete Netting“ nennen die beiden Studenten vom Institut für experimentelle Architektur an der Universität Innsbruck ihr Raumgeflecht aus Textilbeton.

„Der Entwurf Concrete netting greift in überzeugender Weise nicht nur die Vorteile des textilbewehrten Betonbauens auf, sondern bietet auch einen kreativen Lösungsvorschlag für eine effektive Fertigung an. Der Grundgedanke des Konzepts besteht in einem in der freien Formgebung außerordentlich flexiblen Raumgeflecht aus Textilbeton. Dadurch erschließt der Entwurf vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Stadtmöblierung, z.B. als Pavillon, Freiluftbühne oder auch als Messestand,“ fasste Prof. Curbach das Urteil der Jury zusammen. Einen 2. Preis hatte die Jury auch vergeben – Felix Franke von der TU Braunschweig erhielt ihn für seinen Entwurf „Der steinerne Baum“. Franke konnte nicht zur Preisverleihung kommen, weil er derzeit im Ausland weilt.

Vergeben wurde der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Architekturpreis bereits zum dritten Mal. Die Preisverleihung fand im Rahmen des „6. Kolloquiums zu textilbewehrten Tragwerken – CTRS6“ in der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) in Berlin statt, in der die beiden Textilbeton-Sonderforschungsbereiche 528 (Dresden) und 532 (Aachen) ein Resümmee der in den vergangenen zwölf Jahren geleisteten Forschungsarbeit zogen. Die Förderung der beiden Sonderforschungsbereiche durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) war Ende Juni diesen Jahres planmäßig ausgelaufen (BauBlog berichtete). Zusammen mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutierten auch Praktiker aus der Wirtschaft, die sich zum Abschluss des Kongresses bei der „3. Anwendertagung“ über die erfolgreiche Überführung des Grundlagenwissens in die Praxis austauschten und dies auch in Zukunft tun werden: Die 4. Anwendertagung findet am 27./28. September 2012 statt.

4th International Conference Concrete Solutions

Titel des TagungsbandsTitel des Tagungsbands

Das Wortspiel funktioniert im Deutschen leider nicht, denn nur im Englischen hat concrete die schöne Doppelbedeutung von Beton einerseits und von greifbar, konkret andererserseits. Das ist aber auch alles, was einem entgehen könnte bei der 4th International Conference Concrete Solutions, die Prof. Viktor Mechtcherine vom Institut für Baustoffe, sein britischer Kollege Michael Grantham und Dr. Ulrich Schneck, CITec GmbH organisieren. Sie findet vom 26. bis 28. September im Hörsaalzentrum der TU Dresden statt.

Auf dieser Veranstaltung sollen neue Lösungen in den Themengebieten Schutz, Instandhaltung, Instandsetzung und Verstärkung von Beton-, Stahlbeton- und Spannbetonbauwerken vorgestellt und diskutiert werden. Für den Tagungsband wurden 111 Beiträge aus 35 Ländern angenommen – in der gleichen Größenordnung wird sich die Teilnehmerzahl bewegen. Die Teilnehmer kommen sowohl aus dem Bereich der Wissenschaft als auch aus Industrie und Verwaltungseinrichtungen. Weitere Informationen zum Programmablauf können der Internetseite zur Tagung entnommen werden.

Fakultätsangehörige dürfen an der Tagung kostenlos teilnehmen, müssen sich aber rechtzeitig (ca. eine Woche vor dem Termin) im Sekretariat des IfB anmelden.

Eine Investition, die sich gelohnt hat

Mitglieder des SFB 528Mitglieder des SFB 528

Ein Ende, das keins ist. Ein Blick zurück – aber nicht im Zorn wie bei John Osborne, sondern in Dankbarkeit. Und das gute Gefühl, etwas geschaffen zu haben, was nicht nur WissenschaftlerInnen und ForscherInnen Erkenntnisgewinn gebracht, sondern sich auch als praxistauglich erweist: Das ist die Bilanz nach zwölf Jahren Sonderforschungsbereich 528 mit dem Titel „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“.  Am 30. Juni 2011 endete die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), „aber keineswegs die Forschung in diesem Bereich: Der SFB existiert weiter, das Thema bleibt hochaktuell!“ sagte Prof. Manfred Curbach, der Sprecher des SFB, bei einer Mitgliederversammlung: „Es tauchen immer noch Fragen auf, die beantwortet werden wollen!“ Also werde weiter geforscht, um dem Textilbeton die letzten Geheimnisse zu entlocken.

Zwölf Jahre hat die DFG das Vorhaben gefördert. Über diesen Zeitraum haben insgesamt 79 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär im Rahmen des SFB gearbeitet. 77 Gastwissenschaftler haben in dieser Zeit ihr Wissen in Dresden vorgestellt und aus Diskussionen und Laborbesuchen Erkenntnisse aus Dresden mit nach Hause genommen. Im Schnitt wurden pro Jahr 80 Studentische Hilfskräfte beschäftigt, was nicht nur ein willkommener Nebenverdienst für die Studentinnen und Studenten ist, sondern auch eine hervorragende Gelegenheit zur eigenen Weiterbildung: „Wir haben sie mit ihrer Arbeit in die Forschung eingeführt!“ sagte Prof. Curbach.

Insgesamt hat der Sonderforschungsbereich in den zwölf Jahren (das ist die maximale Dauer für so eine Förderung) 22 Mio. Euro von der DFG bekommen und ausgegeben, also 1,8 Mio. Euro pro Jahr. „Das war eine große Investition der DFG, aber – so selbstbewusst dürfen wir sein – sie hat sich gelohnt!“ sagte Prof. Curbach. Es sei keine leichte, aber eine sehr spannende Aufgabe gewesen, das  Material von den Grundlagen an zu erforschen, sich die richtigen Fragen zu stellen und diese sukzessive zu beantworten.

Natürlich habe es am Anfang Skeptiker gegeben. Aber nachdem drei Verlängerungsanträge und sechs Transferprojekte in die Wirtschaft erfolgreich waren, gaben sie eher klein bei und fragen nun mit Bewunderung: Wie habt ihr es geschafft, dass ihr führend auf diesem Gebiet auf der Welt seid?

Ein Geheimnis des Erfolgs sei sicher, dass die Dresdner gründlich arbeiten, meinte Curbach. Die Erfolge sehe man gerade bei der Überleitung des theoretischen Wissens in die Praxis: Mit dem Deutschen Zentrum Textilbeton und dem Markenverband TUDALIT habe man erfolgreich die Praktiker mit ins Boot holen können und gehe nun gemeinsam mit der Wirtschaft die Etablierung des Werkstoffs an: Ein Verfahren zur bauaufsichtlichen Zulassung läuft mit Unterstützung der TUDAG, die erfolgreich den Wissenstransfer der TU Dresden koordiniert.

Der Dank, den Prof. Curbach aussprach, kam sichtlich von Herzen und wurde von den anwesenden Wissenschaftlern (darunter etliche aus den Anfangsjahren des SFB, die mittlerweile nicht mehr an der TU Dresden arbeiten) mit viel Beifall bedacht: Ohne die Unterstützung durch einzelne Personen bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, den Berichterstattern und Gutachtern in den Bewerbungsrunden, den Mitarbeitern in der Verwaltung der TU Dresden sowie den beteiligten Wissenschaftlern und Technikern in den Laboren wäre der SFB 528 nicht so erfolgreich gewesen. „Ich danke Ihnen allen für Ihre Ideen, die Begeisterung, Geduld, Ausdauer und das Engagement und verbinde das mit der Hoffnung, dass sich alle gerne an diese Zeit erinnern mögen und sie später einmal gerne die gute alte Zeit nennen werden!“

An die Anfänge der Forschung zum Textilbeton, die noch Jahre vor der Förderung durch die DFG liegen, erinnerte Prof. Peter Offermann. Der Textiltechniker hatte mit seinen Forschungen die Grundlagen für eine Bewehrung mit Textilbeton geschaffen und hatte mit Mitarbeitern des Instituts für Baustoffe in Gesprächen, ersten Versuchen und Literaturrecherchen („was gibt’s schon zu dem Thema weltweit?“) die Verwendung von technischen Textilien ausgelotet. Von der Akribie und Kreativität Prof. Offermanns profitieren die Wissenschaftler und die Vertreter der Wirtschaft noch heute, denn nach seiner Emeritierung engagiert sich Prof. Offermann im Markenverband TUDALIT und berät das Deutsche Zentrum Textilbeton mit seinem unerschöpflichen Sachverstand. Prof. Offermanns Schilderung vom „ersten nebulösen Gespräch“ über dass Beratungsgespräch bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Bonn (das zwar erfolgreich war, in dem die Dresdner Forscher aber lieb gebeten wurden, „den Gemüsegarten aufzuräumen“) bis zu zwölf erfolgreichen Jahren DFG-geförderter Forschung hörte sich spannend an und zeigte, dass neben einer Spitzen-Idee auch immer langer Atem erforderlich ist.

Alfred-Hütter-Labor eröffnet

UVS
27. Juni 2011
Eröffnung des Alfred-Hütter-LaborsEröffnung des Alfred-Hütter-Labors. Am Mikrofon der Dekan, Prof. Rainer Schach, vorne in der Mitte Prof. Viktor Mechtcherine.

Das Institut für Baustoffe hat eine neue Versuchshalle: Das „Alfred-Hütter-Labor“ wurde jetzt mit einer kleinen Feierstunde in der Georg-Schumann-Str. 7a der Bestimmung übergeben. Das Gebäude ist die größte Einzelbaumaßnahme des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung im Hochschulbau in Dresden und hat rund fünf Millionen Euro gekostet. Eine Textilbetonfassade – die erste in Sachsen und eine der ersten in Deutschland – ist vorgehängt und ein deutlich sichtbares Zeichen für die innovative Forschung an der TU Dresden: Textilbeton wurde hier im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 528 grundlegend erforscht, und die Baustoffler haben für ihren Bereich wertvollen Anteil an der Forschung geleistet.

Prof. Viktor Mechtecherine, Leiter des Instituts für Baustoffe, begrüßte die Gäste und bedankte sich bei allen, die zum Bau des Gebäudes und beim Umzug vom alten Laborstandort Semperstraße geholfen hatten. Das neue Labor, da war er sich mit dem Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen Prof. Rainer Schach einig, bietet beste Voraussetzungen für Forschung und Lehre.

Das Labor trägt den Namen von Alfred Hütter – weil es gute Tradition der TU Dresden ist, Gebäude und Laboratorien nach herausragenden Persönlichkeiten der Universität zu benennen. „Prof. Alfred Hütter ist ohne jeden Zweifel der prominenteste Vertreter des Fachs Baustoffe, der je an der TU Dresden gewirkt hat“, sagte Prof. Mechtcherine.

Der 1915 in Pirna geborene Alfred Hütter studierte an der damaligen Technischen Hochschule in Dresden und war nach seinem 1939 mit Auszeichnung bestandenen Diplomexamen Statiker und Konstrukteur im Ingenieurbüro von Professor Kurt Beyer, dem Namensgeber des Beyer-Baus, in Dresden. 1945 bis 1950 war Alfred Hütter Oberreferendar in der Abteilung Aufbau der Landesregierung Sachsen, anschließend bis 1956 Prüfdienststellenleiter des Deutschen Amtes für Material- und Warenprüfung (später MPA). Seinem hervorragenden Ruf als Ingenieur folgte eine hervorragende Kariere als Hochschullehrer: 1952 wurde er an der TU Dresden als Lehrbeauftragter verpflichtet, bereits ein Jahr später erfolgte seine Berufung zum Titularprofessor für Baustoffe und 1957 zum Professor mit Lehrauftrag für Baustoffkunde. 1963 wurde er zum ordentlichen Professor mit Lehrstuhl für Baustoffe und Festigkeitslehre berufen. In diesem Lehramt blieb er bis zu seiner Emeritierung im Jahre 1980.
Parallel zu seiner Arbeit an der Universität leitete er seit 1961 mit großem Erfolg die Sektion Baumaterialien des Plenums der Bauakademie und den Zentralen Arbeitskreis für Forschung und Technik „Baumaterialien“ des Forschungsrates. Im gleichen Jahr wurde er zum Ordentlichen Mitglied der Bauakademie der DDR gewählt, um dann von 1963 bis 1966 die Funktion eines wissenschaftlichen Direktors und später eines wissenschaftlichen Beraters im Institut für Baustoffe der Deutschen Bauakademie mit großer Umsicht und Tatkraft zu bekleiden. Einer seiner Doktoranden, Prof. Heinz Opitz, ist auch selbst Hochschullehrer an der TU Dresden geworden.

Für seine Verdienste in der Forschung und der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses wurde Prof. Hütter 1981 die Ehrendoktorwürde durch die Bauakademie der DDR verliehen. „Große Auszeichnungen seitens des Staates gab es jedoch trotz seiner Verdienste nicht, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass Prof. Hütter kein Verfechter der Parteilinie war und auch keine administrativen Funktionen bekleidete,“ sagte Prof. Mechtcherine in seiner kurzen Rede, in der er den Namensgeber der neuen Versuchshalle vorstellte.

Bauball ante portas

Plakat BauballBauball 2011. Karten gibt’s im Vorverkauf

Das Bergfest des 6. Semesters Bauingenieurwesen, die einzige große Party der Fakultät Bauingenieurwesen, steht bevor:  Am 30. Juni wird im Liveclub Tante JU (An der Schleife 1 im Industriegebiet) gefeiert. Einlass ist ab 18.30 Uhr, das Programm beginnt um 19.30 Uhr. Karten kosten 4 Euro im Vorverkauf (im Foyer des Beyer Baus und in der KOPIE) sowie 6 Euro an der Abendkasse.

Das Programm ist bunt und hält Klassiker bereit wie zum Beispiel den Papierbrückenwettbewerb – allen mutigen Brückenbauern winkt ein Getränkegutschein und, für die Teilnehmer oder Teams mit den besten Brücken, auch ein Preisgeld! Die Richtlinien dazu stehen auf der Bauball-Seite. Beim „Professorentanz“ kann man Dozenten übers Parkett schweben sehen… Die Bierstaffel mit neuen Elementen – welche mögen es sein? Es gilt schwierige Aufgaben und wohldosierte Mengen alkoholischer Getränke zu überwinden! Und natürlich wird das soziale Projekt des diesjährigen Bauball-Teams vorgestellt!

Die Tanzmusik kommt von Retroskop – alte und neue Klassiker aus Pop und Rock zum Mitsingen und Rumspringen. Wenn die Band aufhört zu spielen, ist die Party noch lange nicht zu Ende! Ein DJ sorgt für Tanzbares!

Die ersten 300 Besucher bis 21.00 Uhr erhalten übrigens ein Freibier!

Und nicht vergessen: Abendgarderobe ist erwünscht.

Vielfalt des Bauingenieurwesens

Programm Lange NachtProgramm Lange Nacht

Bei der Langen Nacht der Wissenschaften präsentieren sich die Bauingenieure der TU Dresden mit einem bunten Programm, das die Vielfalt des Studiums mit Forschung und Lehre und des späteren Berufs ein wenig wiederspiegelt. Auf der Wiese zwischen Beyer-Bau (der Heimstatt der Fakultät Bauingenieurwesen) und dem Hörsaalzentrum dreht sich alles um die Faszination Bauen. Professoren, Wissenschaftliche MitarbeiterInnen und StudentInnen geben Einblicke in ihre Fachbereiche. Die Tradition der „Offenen Universität“ mit Viertelstündigen Kurzvorlesungen unter freiem Himmel wird fortgesetzt, und auch das im vergangenen Jahr erstmals angeboten Spezialprogramm für die ganz jungen Baumeister findet weider statt. Neu ist eine Führung über den Campus zu Baugesteinen und Geologie. Experimentalshows und Führungen durch die beiden Labore im Beyer-Bau (Wasser und Straßenbau) runden das Programm ab, das es als PDF hier zum Ausdruck gibt. Die Fachschaft und die Freunde des Bauingenieurwesens sorgen engagiert wie immer für Getränke und Gegrilltes.

Mit der Reiseboot nach Magdeburg

Die Reiseboot vor dem Blauen WunderDie Reiseboot vor dem Blauen Wunder

Nein, mit der deutschen Sprache stehen sie nicht auf Kriegsfuß, die Studentinnen und Studenten des Bauingenieurwesens. Sie haben einfach, einer guten Tradition folgend, ihr neues Betonboot gleich „Die Reiseboot“ genannt – weil Schiffe nun mal weiblich sind, auch wenn sie Männernamen tragen („Die Bismarck“, „Die Titanic“). Warum das so ist, hinterfrage man vorsichtshalber nicht, die Chauvi-Kasse könnte sich sonst zu schnell füllen bei Antworten wie „sieht doch einfach nur gut aus“ oder „sind nicht immer leicht handzuhaben“.  Obwohl an das letztere der beiden Argumente viele gedacht haben, die am vergangenen Sonntag um neun Uhr am Blauen Wunder auf das Betonboot warteten, mit dem es eigentlich um zehn Uhr Richtung Magdeburg elbabwärts gehen sollte. Dort findet nämlich am 24. und 25. Juni die 13. Deutsche Betonkanu-Regatta statt – und „Die Reiseboot“ wird ebendort in der Offenen Klasse antreten.

Doch der Hilfsmotor des Bootes, mit dessen Hilfe man vom Hafen in Pieschen bis zum Blauen Wunder elbauf fahren wollte, machte Zicken und musste erst einmal repariert werden. Und so hatten die „Bastelkinder“, wie sich die Mitglieder im Betonboot-Team selbst nennen, ausgiebig Zeit für ein großartiges Frühstück (das vom Wirt des Schillergartens großzügig gesponsort wurde) und anschließendes Schwan-und-Ente-gucken an der Elbe.

Die Reiseboot vor dem TerrassenuferDie Reiseboot vor dem Terrassenufer

„Die Reiseboot“ wiegt 2,8 Tonnen, ist fast zwölf Meter lang und 1,80 Meter breit. Als Drachenboot mit 16 Segmenten plus Bug und Heck gebaut, bietet es 20 Bastelkindern Platz. Der Motor ist übrigens nur auf Wunsch des Wasser- und Schiffahrtsamtes mit an Bord (die Elbe ist schließlich eine Wasserstraße, da kann man nicht einfach so ungefragt eine Reise von Dresden nach Magdeburg unternehmen), Normalantrieb ist Muskelkraft an Stechpaddeln!

Wie es zu der Idee eines Reisebootes kam, steht im Konstruktionsbericht, den die Studenten verfasst haben (steht auf der Betonboot-Seite): „Schon seit einigen Jahren existiert der Wunsch mit einem Betonboot auf dem Wasser zum Wettkampfort zu fahren. Schließlich gehören Boote ja aufs Wasser und nicht in LKWs geladen. Aber bisher bot sich nie eine Gelegenheit zur Verwirklichung dieses Traums.  Doch in diesem Jahr liegt der Austragungsort der Regatta, Magdeburg, genau wie Dresden an der Elbe! – die Idee zum Bau eines Reisebootes konnte Realität werden.“

Und so haben sie dann im Baustofflabor unter Supervision von dessen Leiter Dr.-Ing. Marko Butler geplant, gerechnet, entworfen und gebaut. Alles in der Freizeit neben dem Studium – aber: „Es macht Spaß, das Gelernte auch einmal in der Praxis anzuwenden!“ Und die staunende Frage, warum Beton schwimmt, beantworten die Studenten dann immer sehr wissend: Verdrängung ist, was so ein Boot über Wasser hält. Bei Stahl, meinte Dr. Butler, staune doch auch keiner, und der sei noch schwerer als Beton…

Skulpturen in Beton

Ausstellung TextilbetonkunstAb 10. April in Zuschendorf: Werke aus Textilbeton von Volker Mixsa

Textilbeton wird im Sonderforschungsbereich 528 erforscht, dessen Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft nach zwölf Jahren intensiver und erfolgreicher Forscherarbeit im Juni diesen Jahres zu Ende geht. Die Wirtschaft hat den innovativen Baustoff bereits für sich entdeckt: Auf Initiative des Deutschen Zentrums Textilbeton – das eine Transfer-Ausgründung aus dem Dresdner Sonderforschungsbereich ist – wurde der Markenverband TUDALIT gegründet, der die Einführung von Textilbeton auf dem Markt forciert und von Anfang an in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des SFB 528 auf die Einhaltung von Qualitäts­standards achtet. Aber auch die Kunst profitiert von den überraschenden Eigenschaften des Textilbetons: Nach Einhart Grotegut, aus dessen „Beton-Blättern“ 2008 ein Kalender entstand, hat sich mit Volker Mixsa ein weiterer über die Grenzen Dresdens hinaus anerkannter Künstler dieses Materials angenommen. Seine Skulpturen in Beton werden vom 10. April – 3. Juli 2011 im Freigelände des Landschlosses Zuschendorf gezeigt.

Volker Mixsa hat sich mit seinen Skulpturen aus Edelstahl einen Namen gemacht. Sie stehen im öffentlichen Raum – unter anderem in Hamburg, Düsseldorf und Bonn – und fallen wegen ihrer Leichtigkeit und Formenvielfalt auf: seine Windspiele sind verspielte Blickfänger. Nun hat er sich mit dem neuen Material Textilbeton beschäftigt und Plastiken geschaffen, die seine unverkennbare Handschrift tragen. Er nutzt die Vorteile des Materials: Schlank und elegant, luftig und leicht – aber dennoch beständig sind die neuen Werke. Die leichte Formbarkeit gibt dem Künstler alle Freiheiten bei der Formfindung. Natürlich nutzt jemand, der sonst mit Edelstahl arbeitet, nicht irgendein Material für seine Schalungen: Sie sind aus Edelstahl und verleihen dem Beton eine Oberfläche, die fast selbst an Stahl erinnert: Glatt anzusehen und auch haptisch ein Erlebnis!

Vierte Informationsveranstaltung zur Exzellenz-Bewerbung

Anfang März geben die Deutsche Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat ihre Entscheidung über die eingereichten Antragsskizzen in der Exzellenz-Initiative des Bundes und der Länder bekannt. Die Öffentlichkeit wird am 2. März 2011 in einer DFG-Pressekonferenz über die Ergebnisse informiert. Was bedeutet die Entscheidung für die TU Dresden? Hierüber möchte der Rektor nicht nur über eine Informationsmail am 2.3., sondern auch persönlich berichten und lädt alle Mitglieder der Universität und der Institutionen des DRESDEN-concept zu einer Informationsveranstaltung ein: Die Vierte Informationsveranstaltung zur Exzellenz-Bewerbung der TU Dresden findet am Donnerstag, 3. März 2011, um 14:00 Uhr im Mathematik-Hörsaal, Trefftz-Bau statt. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Menschenkette am 13. Februar

Leuchter in der FrauenkircheLeuchter in der Frauenkirche

Wie im vergangenen Jahr will Dresden auch in diesem Jahr mit einer Menschenkette der Zerstörung der Stadt und der Opfer des Bombenangriffs vor 66 Jahren würdig gedenken und rechtsradikalen Kräften symbolisch den Zugang zur Stadt verwehren.

Der Rektor der TU Dresden, Professor Hans Müller-Steinhagen, meldete die Menschenkette an und ruft alle Dresdnerinnen und Dresdner, vor allem aber die Studierenden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TU Dresden sowie der außeruniversitären Forschungseinrichtungen auf, sich der Menschenkette anzuschließen. „Genau wie mein Amtsvorgänger habe auch ich die Anmeldung der Menschenkette sehr gern übernommen. Ich hoffe sehr, dass unabhängig von parteipolitischen Interessen und Strömungen alle demokratischen Kräfte am gleichen Strang ziehen und dem Aufruf zur Teilnahme an der Menschenkette am 13. Februar 2011 folgen werden. Die Menschenkette am 13. Februar bietet jedem Einzelnen die Möglichkeit, wiederum ein Zeichen des gemeinsamen Gedenkens, der Toleranz und des friedliebenden Dresdens zu setzen.“

An der TUD sind fast 3600 ausländische Studierende immatrikuliert und mehr als 400 Menschen aus allen Regionen der Welt arbeiten an der Universität. Desweiteren sind bei den außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Dresden zahlreiche ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigt. „All diese Menschen sind mit Vertrauen zu uns gekommen und stellen eine enorme Bereicherung für unser Leben dar. Ich will ihnen signalisieren: Wir freuen uns darüber, dass Sie hier sind!“, umreißt Prof. Hans Müller-Steinhagen einen Grund seiner Motivation, sich als Versammlungsleiter für die Menschenkette zu engagieren. „Ich habe selbst 17 Jahre in verschiedenen Ländern als Ausländer gelebt und bin überall mit Toleranz und Freundschaft aufgenommen worden. Das gleiche Recht steht unseren ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern sowie allen Besuchern und Gästen zu.“

Treffpunkt zur Menschenkette ist 13 Uhr auf dem Rathausplatz. Nach einer kurzen Ansprache der Oberbürgermeisterin werden sich alle Teilnehmer in einer Menschenkette aufstellen.

Symbol der Menschenkette wird die weiße Rose sein. Die TU Dresden hat 1000 weiße Rosen bestellt, die sich Mitarbeiter und Studierende der TU Dresden kostenfrei in der TUD-Information, Mommsenstr. 9, abholen können (solange der Vorrat reicht).

Weitere Informationen zur Menschenkette.