Im Rahmen einer Halbtagesexkursion am 28.05.2008 (dies academicus) besichtigten 40 Studierende der Studiengänge Bauingenieurwesen, Rehabilitation Engineering, Wasserwirtschaft, Hydrologie sowie die Wasserbauvertiefer und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Wasserbau die Talsperre Klingenberg.
Die Trinkwassertalsperre Klingenberg im Erzgebirge staut mit einer Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinen das Wasser der Wilden Weißeritz. Sie liefert ca. 60 % des Rohwassers für die Landeshauptstadt Dresden und ist seit 1914 ununterbrochen in Betrieb. Viele Anlagenteile sind mittlerweile verschlissen. Während des Hochwassers 2002 wurden Teile der Talsperre schwer beschädigt. Die nun begonnene Komplexsanierung wird bis 2011 andauern und ca. 60 Mio. Euro kosten.
Das Projekt ist in verschiedene Teilvorhaben untergliedert. Bereits fertiggestellt wurde der Neubau des 3,3 km langen Hochwasserentlastungsstollens, der Ersatzneubau der Vorsperre sowie der Neubau des Zuflusspegels und der Wildholzsperre. Die Instandsetzung der Staumauer selbst wird als nächste große Etappe in Angriff genommen.
Betreiber und Bauherr vor Ort ist die Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen. Der zuständige Projektleiter von der LTV, Herr Humbsch (Wasserbauabsolvent der TU Dresden), sowie der Bereichsstaumeister Herr Wendt, nahmen sich nach einem einführenden Vortrag viel Zeit und zeigten das Innenleben der bereits fertiggestellten Ein- und Auslaufbauwerke des Hochwasserentlastungsstollens. Der Zeitpunkt für die Besichtigung war ideal, weil in wenigen Wochen die Inbetriebnahme erfolgen wird und dann durch den Wassereinstau kein Zugang mehr möglich ist. Besichtigt wurde auch der neue Kontrollgang in der Staumauer, der unter Einstaubedingungen mit kontrollierten Sprengungen aufgefahren worden war. Die
Besichtigung des neuen Vorsperrendammes war dann der letzte Programmpunkt vor Ort.
Nach der Rückkehr von der anstrengenden und staubigen Tour bei schönstem Frühsommerwetter wurde schnell der Durst mit gekühlten Getränken im Hubert-Engels-Labor im Beyerbau gestillt. Gegrillt wurde dann auf der Wiese vorm Institut (Brandschutz!). Auch die Vorstufe für große Wasserbauvorhaben, die physikalischen Modellversuche, konnte anhand der im Labor momentan aufgebauten Modelle besichtigt werden.
Die Exkursion wurde unterstützt vom Förderverein des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik.