Im Rahmen der 35. Baugrundtagung in Stuttgart vom 26.-28.09.18 mit mehr als 1500 Teilnehmern wurden drei junge Geotechniker mit dem Carl-Rappert-Grundbaupreis ausgezeichnet. Der Preis wird seit 1986 alle zwei Jahre von der Firma Keller Grundbau GmbH gestiftet und für besondere wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Geotechnik verliehen. In diesem Jahr wurde Herr Dr.-Ing. Jamal Hleibieh für seine Dissertation „Anwendung der Hypoplastizität bei numerischen Berechnungen von bodendynamischen Problemen“ mit dem 3. Preis geehrt. Herr Hleibieh hat gezeigt, dass sich mit ein und demselben hypoplastischen Parametersatz Versuchsergebnisse verschiedener Forscher mit gleichem Material, insbesondere im Bezug zur Bodenverflüssigung, gut bis sehr gut reproduzieren lassen. Dr. Hleibieh war von 2011 bis 2017 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am Institut für Geotechnik und arbeitet jetzt bei GEPRO Ingenieurgesellschaft mbH.
Wenn man eine Vorlesung der Bauingenieure besucht, fällt beim Blick in den Hörsaal schnell auf, dass ein Ingenieursstudium heutzutage nicht mehr nur etwas für Männer ist. Im Sommersemester 2018 beispielsweise waren unter den 818 Studierenden im Grundständigen Studium zum Diplombauingenieur alleine 279 Frauen. Damit stellten sie mehr als ein Drittel der Studierendenzahl! Noch vor nicht all zu langer Zeit waren solche Zahlen undenkbar. Um gerade Frauen den Einstieg in eine berufliche Karriere zu erleichtern und sie speziell für technische Berufe wie den Bauingenieur zu fördern gibt es seit 2001 auch an der TU Dresden das Careerbuilding-Programm Femtec. Mit speziellen Trainings sollen technikbegeisterte Studentinnen der Ingenieur- und Naturwissenschaften dabei auf ihr späteres Berufsleben optimal vorbereitet werden. Auch in diesem Jahr bietet Femtec interessierten Bewerberinnen die Chance auf diese Förderung, die Bewerbungsfrist endet am 06. November.
Als im Jahr 1893 eine Brücke an der Naumburger Thainburg gebaut wurde, war dies aus heutiger Sicht wegweisend für die zukünftige Bauindustrie. Errichtet durch die „Actiengesellschaft für Monierbauten“ gilt sie als eine der ersten Brücken aus damals „Eisenbeton“ in Deutschland und der Franzose Joseph Monier, Namensgeber für diese Bauart, gilt als Erfinder des Stahlbetons. Noch über viele Jahre wurden die Bewehrungsstäbe im Stahlbeton nach ihm auch Moniereisen genannt. Moniers Bauweise setzte sich damals schnell durch, vor allem hierzulande hatten seine Ideen großen Einfluss auf die Bauwirtschaft und wurden rasch in die Praxis eingeführt und weiterentwickelt.
Heute, fast 130 Jahre später, ist die Brücke baufällig. Im Jahr 2017 war sie bereits zum Abriss und anschließendem Neubau ausgeschrieben. Wer die Brücke einmal gesehen hat, den wundert es allerdings nicht, dass im Naumburger Stadtrat dann doch die Bedeutung der Thainburgbrücke als Denkmal erkannt wurde. Nach ausführlichen Überlegungen um eine sinnvolle und zweckdienliche Sanierung der denkmalgeschützten Brücke wurde klar, dass nur Carbonbeton hier zum Ziel führen kann, da die Bauteilproportionen mit einer Stahlbetonverstärkung entstellt worden wären. Saniert werden soll nun mit einer gerade einmal 12 mm starken Schicht Carbonbeton, die 2 tragende Bewehrungslagen Carbongitter (Carbonbewehrung) aufnehmen soll. Die Vertreter des Denkmalschutzes kamen mit der Stadt zu der Überzeugung, dass es gerechtfertigt ist, die seinerzeit extrem innovative Brücke auch heute mit einer innovativen Technik zu sanieren. Schreibt die Naumburger Brücke auf diese Weise vielleicht ein zweites Mal ein kleines Stück Baugeschichte?
Seit ca. einem Jahr beschäftigt sich nun Dr.-Ing. Harald Michler vom Institut für Massivbau der TU Dresden mit den Gegebenheiten an der Thainburgbrücke. Die Miteinbeziehung unserer Wissenschaftler machte sich notwendig, da es für den Einsatz von Carbonbeton momentan eine allgemeine bauaufsichtliche Zulassung lediglich für den Innenbereich gibt. „Vor allem eine Erwärmung auf über 40 Grad und eine dauerhafte Durchfeuchtung der Carbonbetonteile ist im Innenbereich natürlich ausgeschlossen“ so Dr. Michler. Nach eingehenden Untersuchungen der Gegebenheiten vor Ort ist er überzeugt, dass sich die Bedingungen für eine Auslegung der geltenden Bestimmungen in diesem speziellen Fall auch im Außenbereich schaffen lassen und damit geltende Zulassungsbestimmungen auf die Thainburgbrücke übertragbar sind. Bis zu 100 weitere Jahre könnte die Brücke damit dank der zukunftsweisenden Carbonbeton-Technologie über den Naumburger Stadtgraben führen.
Mit zwei Fachseminaren bieten die Wissenschaftler vom Institut für Baukonstruktion am 04. und 05. 10. für planende Ingenieure, Sachverständige und andere Berufsgruppen im Glas- und Metallbau die Möglichkeit, sich mit den neusten Entwicklungen in Glasklebetechnik sowie der konstruktiven Gestaltung von Glasfassaden und Glasdächern auseinanderzusetzen. Im Seminar zur Klebetechnik am Donnerstag wird hauptsächlich die Anwendung neuer, hochbelastbarer, transparenter Klebstoffe und das Structural Sealant Glazing behandelt. Alle Teilnehmer sollen nach dem Seminar den gesamten Prozess verschiedener Klebetechniken von der Planung bis zur Ausführung beherrschen, das Seminar wird mit einem anschaulichen Klebepraktikum im Friedrich-Siemens-Labor beendet. Im Vordergrund des Seminars am Freitag steht die konstruktive Durchbildung der Glasfassade mit Hinweisen zur Schadensvermeidung anhand von typischen Schadensbildern. Detailliertere Hinweise zum Inhalt der Seminare und zur Anmeldung finden Sie auf den Seiten des Instituts für Baukonstruktion hier.
Bild: Gläserner Verbindungsgang im Schlosshof Grimma, Steffen Spitzner, Gera
Am Freitag, den 31. August verteidigte Herr Dipl.-Medieninf. Bernd Ken Baumgärtel erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens zum Thema „Prozessmodell zur Unterstützung BIM-basierter Energieberechnungen in einem virtuellen Labor“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission Prof. Dr.-lng. habil. Frohmut Wellner waren als Gutachter Prof. Dr.-lng. Raimar Scherer, Prof. Dr.-lng Jakob Beetz (RWTH Aachen), Prof. Dr.-lng. Walter Sharmak (Universität Kassel) sowie Prof. Dr.-lng. Dipl.-Wirt.-lng. Jens Otto und Prof. Dr.-lng. Richard Stroetmann von der TU Dresden als Mitglieder der Promotionskommission anwesend.
Vom 03. bis zum 06.09. findet in Dresden der jährliche Workshop des internationalen Graduiertenkollegs IRTG 1627 „Virtual Materials and their Validation: German-French School of Computational Engineering“ statt. Das Graduiertenkolleg, das sich mit Simulationsmethoden moderner Materialien und deren Produktion sowie der Validierung der entwickelten Modelle befasst, ist an der Leibniz Universität Hannover in Kooperation mit der ENS Paris-Saclay ansässig. Der Workshop in Dresden wird in Kooperation mit dem Institut für Mechanik und Flächentragwerke organisiert. Während des Workshops finden Vorträge zu vielen spannenden Themen im Bereich Materialmodellierung und Finite Elemente Simulationen, gehalten überwiegend von Professoren der TU Dresden statt. Weitere Informationen zum IRTG 1627 findet man unter https://www.irtg1627.uni-hannover.de
Planungen für Neubauten und im wasserbaulichen Bestand können auch schon bei Vorhaben mittlerer Größe relativ komplex werden. Oft sind vielfältige Randbedingungen, Auflagen und Beschränkungen zu berücksichtigen. Entsprechend aufwändig gestalten sich die Planung des Vorhabens in den verschiedenen Phasen, die Genehmigungsplanung sowie die Steuerung und Überwachung während der Ausführung. Leider gibt es auch immer wieder Beispiele für Projekte mit unerwarteten oder vorhersehbaren Verzögerungen und Kostensteigerungen (Kostenexplosionen einiger Großprojekte außerhalb des Wasserbaus sind uns allen vor Augen). Eine erfolgreiche Planung und Projektabwicklung bleibt eine Herausforderung für Bauherren, Planer, Betreiber, Ausführende, Behörden und Forschungseinrichtungen. Vor diesem Hintergrund soll das 42. Dresdner Wasserbaukolloquium ein Podium bieten, um sich über den aktuellen Stand der Erfahrungen sowie zukünftig zu berücksichtigende Entwicklungen dieses Themenbereichs zu informieren und auszutauschen. Folgende Schwerpunkte sind geplant:
• Planung von Großprojekten
• Planung unter sich ändernden Randbedingungen
• Planungshindernisse und Problemlösungen
• Digitalisierung von Planungsaufgaben
• Normen und technische Regelwerke
• Verfahren und Materialien
• Planungen in sensiblen Gebieten
• Interdisziplinäre Planungsaufgaben
Kurzfassungen möglicher Konferenzbeiträge sind bitte bis spätestens 08.10.2018 online unter www.eventclass.org/contxt_wbk2019 einzureichen. Hierfür ist zunächst eine Registrierung im Konferenzportal erforderlich. Kurzfassungen dürfen einen Umfang von 2.500 Zeichen nicht überschreiten und dabei maximal eine Abbildung enthalten.
Die Professur für Stahlbau sucht geeignete Bewerber für mehrere Stellen als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Die erste Frist zur Bewerbung endet jetzt am Donnerstag. Zu besetzen sind mehrere Stellen mit 100 % der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit. Es besteht die Gelegenheit zur eigenen wissenschaftlichen Weiterqualifizierung (i.d.R. Promotion). Nähere Infos auf den Seiten der Professur gibt es hier.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Prozessmodell zur Unterstützung BIM-basierter Energieberechnungen in einem virtuellen Labor“ von Herrn Dipl.-Medieninf. Bernd Ken Baumgärtel am Freitag, den 31. August, 10.00 Uhr, ins Sitzungszimmer 03-07 in der August-Bebel-Str. 30 ein.
Zur Langen Nacht der Wissenschaften war sie ein ganz besonderer Hingucker: Die gläserne Rutsche. Ein guter Anlass sich einmal näher anzuschauen wie sie im Friedrich-Siemens-Labor des Instituts für Baukonstruktion gebaut wurde. Alle Teile der Rutsche sind aus Verbundsicherheitsglas, die Rutschrinne wurde warm gebogen. „Wenn Sicherheitsglas bricht ist es zwar nicht mehr durchsichtig, dafür behält es eine Resttragfähigkeit“ sagt Dipl.-Ing. Mirko Köhler vom Institut für Baukonstruktion. Ansonsten sind die einzelnen Teile hauptsächlich geklebt. Das Kleben von Glas ist ein Schwerpunktthema für die Glasbauer. Mit zahlreichen Versuchs- und Messmöglichkeiten werden unter anderem die Langlebigkeit von Verklebungen, das Verhalten von verschiedenen Klebstoffen unter UV-Einfluss oder großen Temperaturschwankungen untersucht.