Ein Abend der Sieger

UVS
7. Juli 2014

IMG_1804Erstaunlich voll war’s gleich um 18 Uhr vergangenen Freitag: Lange Nacht der Wissenschaften vs. Fußball-WM – das muss ja kein Gegensatz sein.

IMG_1712Die Bauingenieure hatten sich die Lizenz zum Spielen geholt, bzw. zum Zeigen derselben. Also lief auf einer Leinwand das Spiel Deutschland gegen Frankreich und parallel dazu das Angebot der Bauingenieure für die Lange Nacht – wenn auch in dieser Phase auf ausgewählte Stände konzentriert: Die Kinder bauten Kühlschrankmagnete aus Beton, nebenan gab’s schon die erste Schlange für den Allzeit-Renner Bagerfahren. Naja, und auch die Studentinnen und Studenten der Fachschaft hatten gut zu tun: Sie standen am Grill und hielten planschbeckengekühlte Getränke bereit.

IMG_1853Nach dem Spiel ist vor der Show: Mit dem Sieg im Bauch ließ sich dann der Rest des Abends gut an. Showtime mit Prof. Viktor Mechtcherine, der mit Baustoffzaubereien verblüffte. Prof. Ivo Herle beeindruckte nicht minder – schon spannend, was man mit Sand alles machen kann.

IMG_1962Die Wasserbauer führten durchs Labor – und luden zur Märchenstunde: „Es war einmal eine Prinzessin, die ritt in einer langen Nacht auf Ihrem Schimmel eine einsame Bergstraße entlang, denn Sie wollte sich in der Universität des Königreichs über die neuesten Forschungsergebnisse der besten Magier und Alchimisten, Naturwissenschaftler und Ingenieure, Hydrophilen und Hydrophoben des Landes informieren.“ Oha, Hydrophile und Hydrophobe…

IMG_1974Stahlbauer, Glasbauer, Brückenprüfer vom Otto-Mohr-Laboratorium, Informatiker, Straßenbauer – sie alle gaben spannende Einblicke in ihre Arbeit und zeigten, wie viel Spaß Wissenschaft machen kann. Nicht nur in langen Nächten!

Eine umfangreiche Bildergalerie gibt’s bei facebook – man muss nicht angemeldet sein, um sie sich anzusehen.

Nutzungsdauern von Asphaltschichten

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Entwicklung von konzeptionellen Grundlagen zur rechnerischen Dimensionierung und Prognose der Nutzungsdauern von Asphaltschichten in Feste Fahrbahn Systemen“ von Dipl.-lng. (FH) Tobias Lesinski am Freitag, 18. Juli 2014, 12:30 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.

Elf Tage für eine lohnende Bewerbung

UVS
3. Juli 2014

Im Rahmen des nationalen Stipendienprogramms schreibt die TUD zum Wintersemester 2014/15 erneut Deutschlandstipendien aus. Für solch ein Stipendium kann sich bewerben, wer an der TUD immatrikuliert ist oder wer sich für ein Studium an der TUD einschreiben will und die dafür erforderlichen Zugangsvoraussetzungen erfüllt. Bewerbungszeitraum ist vom 7. bis 18. Juli 2014. Die Stipendien in Höhe von monatlich 300 Euro werden nach einem Auswahlverfahren für die Dauer eines Jahres ab Oktober 2014 bewilligt. Das Stipendium ist grundsätzlich einkommensunabhängig und mit der Förderung nach dem BAföG kombinierbar.

Derzeit werden 326 engagierte und in ihrem Studium erfolgreiche Studenten mit Deutschlandstipendien unterstützt und können so direkte Kontakte zu Unternehmen und Mentoren knüpfen. Sie reflektieren durch das Stipendium und ihre Kontakte zum Stipendiengeber auch intensiv Ziel und Inhalte ihres Studiums und sind beste Mittler für wissenschaftliche Arbeit in Verbindung mit Wirtschaft und Gesellschaft. Die großzügige Förderung von Unternehmen, Stiftungen, Vereinen und der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.V. wird vom BMBF kofinanziert.
Infos: http://tu-dresden.de/deutschlandstipendium

Lange Nacht mit Fußball-Kickoff

UVS
1. Juli 2014

langenacht2014Zur Langen Nacht der Wissenschaften haben die Bauingenieure ihr Programm aktualisiert – aus gegebenem Anlass: Um 18 Uhr wird im Veranstaltungsbereich auf der Wiese zwischen Beyer-Bau und Hörsaalzentrum zusätzlich das WM-Viertelfinale Frankreich-Deutschland gezeigt. Die beiden zur regulären Spielzeit vorgesehenen Vorträge der Offenen Universität gibt’s dann nach dem Spiel…

Ansonsten bleibt alles beim vorgesehenen Plan: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Fakultät Bauingenieurwesen vermitteln die ganze Vielfalt der Faszination Bauen mit Experimentalshows, individuellen Erläuterungen von Versuchen und Demonstrationen des wissenschaftlichen Alltags. Für die Kinder gibt es Basteleien aus Beton und die Möglichkeit, mit Sandstein zu bauen. Und ein Bagger steht auch wieder bereit, bei dem die Kids selber fahren können – unter fachmännischer Anleitung und in Begleitung eines richtigen erfahrenen Baggerführers.

Straßenbaulabor (die Bitumenküche!) und Wasserbaulabor (das älteste der Welt) direkt nebenan im Beyer-Bau haben ihre Türen ebenfalls geöffnet und bieten Führungen an – und last but not least sorgen die Studentinnen und Studenten der Fachschaft und der Freunde des Bauingenieurwesens wieder für kühle Getränke und heißes Grillgut.

Verleihung des Züblin-Stahlbau-Preises 2014

UVS
27. Juni 2014
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Jury und Nominierte des Züblin-Stahlbau-Preises 2014. Die Preisträger: Claudia Schlenger (mittl. Reihe, 1.v.r.), Anna Vogel (vord. Reihe, 1.v.r.), Marika Wagner (vord. Reihe, 2.v.r.). Foto: Lars Sieber

Aufgrund der durchweg hohen fachlichen Qualität nominierte die Jury, bestehend aus Ulrich Pfabe von der Züblin Stahlbau GmbH Hosena, Dr. Christian Dehlinger Ed. Züblin AG Stuttgart sowie Prof. Dr. Richard Stroetmann und Jun.-Prof. Dr. Jörg R. Noennig der TU Dresden, in diesem Jahr insgesamt sieben Arbeiten, deren Vielfalt von Entwürfen für Brücken, Einkaufsmärkten und Paketverteilungszentren über Untersuchungen zum Sprödbruch und zum Schweißen alter Baustähle bis hin zu einer wissenschaftlichen Arbeit über die Berücksichtigung des Verfestigungseffektes bei der Bemessung von Stahl- und Verbundkonstruktionen reichte. Die Nominierten hatten am Vormittag des 26. Juni 2014 die Gelegenheit, der Jury ihre eingereichten Werke in einem Vortrag zu präsentieren und sich einer kurzen Diskussion zu stellen.

Die Preisverleihung fand noch am selben Tag im Rahmen des Bauballs 2014 statt, der traditionell von den Studierenden des 6. Fachsemesters des Studiengangs Bauingenieur­wesen im Rahmen ihres Bergfestes veranstaltet wird. Die hohe Wertigkeit der Arbeiten, die  Ulrich Pfabe und Prof. Dr. Richard Stroetmann in ihren Ansprachen würdigten, spiegelte sich auch in der Preisvergabe wider. Die Jury teilte den insgesamt mit 3000 Euro dotierten Preis auf drei Preisträger auf.

Einen zweiten Preis erhielt  Marika Wagner mit ihrer Projektarbeit zum Thema „Berücksichtigung des Verfestigungseffektes bei der Bemessung von Stahl- und Stahl-Beton-Verbundkonstruktionen“, die sich mit der Nutzung von Tragreserven im Verfestigungsbereich von Baustählen oberhalb der Streckgrenze auseinandersetzt.  Anna Vogel wurde für ihren Entwurf eines „Prototyp eines intra-urbanen Paketverteilzentrums für den Standort Dresden Friedrichstadt“ ebenfalls mit einem zweiten Preis ausgezeichnet.

Die Projektarbeit von Claudia Schlenger über „Optimale Fahrbahnsysteme für Stahlverbund-Balkenbrücken mit mittleren Stützweiten“ wurde von der Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Inhalt ihrer Arbeit ist die Untersuchung und der Vergleich verschiedener Fahrbahnsysteme für Straßenbrücken, deren Optimierung und Beurteilung in technischer, wirtschaftlicher und gestalterischer Hinsicht. Claudia Schlenger konnte die Jury durch ihre tiefgehende, gründliche und ideenreiche Bearbeitung dieses Themas und ihre aufschlussreiche fachkompetente Präsentation zweifelsfrei als würdige Preisträgerin überzeugen.

In seiner Ansprache würdigte Prof. Dr. Richard Stroetmann vom Institut für Stahl- und Holzbau der TU Dresden noch einmal die hervorragende Zusammenarbeit mit der Züblin Stahlbau GmbH Hosena und das besondere Engagement des Unternehmens, das mit der Förderung von Exkursionen und dem Bauball, der Betreuung von Studien- und Abschluss­arbeiten sowie der Stiftung von Stipendien weit über die Auslobung des Züblin-Stahlbau-Preises hinausreicht und den Studierenden der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden zugute kommt.

Sächsischer Lehrpreis für Andreas Franze

UVS
24. Juni 2014
Andreas Franze
Andreas Franze erhielt den Sächsischen Lehrpreis. Foto: Screenshot des Laudatio-Films

Dr.-Ing. Andreas Franze vom Institut für Mechanik und Flächentragwerke hat beim ersten landesweiten Wissenschaftsforum „Campus Sachsen“ den Sächsischen Lehrpreis verliehen bekommen. Die Jury würdigt Franze für das von ihm entwickelte Softwaresystem EMSIG „E-Learning Management System in der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenausbildung“.

„Mit seiner Leistung verdeutlicht der Preisträger sein Verständnis von Lehre als eine gemeinschaftliche Aufgabe aller Lehrenden in einem Studiengang und stellt eine herausragende Organisationslösung vor. Sie ermöglicht Rückkopplungsprozesse systematisch zu integrieren sowie Vorlesungen, Übungen und Tutorien optimal aufeinander abzustimmen. Die interdisziplinäre Weiterentwicklung in Kooperation mit der Ingenieurpsychologie hebt das Projekt in besonderer Weise heraus,“ heißt es zur Begründung.

Der Sächsische Lehrpreis wurde erstmals verliehen, er ist mit insgesamt 40.000 Euro dotiert und wird in den vier Kategorien Universitäten, Kunsthochschulen, Fachhochschulen und Berufsakademie Sachsen verliehen. Das ausgezeichnete Projekt Emsig beschäftigt sich mit der umfassenden Verknüpfung von Lehrorganisation und Lehrdurchführung zur nachhaltigen Verbesserung des Lernprozesses – in einem Film des Auslobers (aus dem unser Screenshot stammt) erklärt Andreas Franze die Vorteile von Emsig.

TUDALIT-Textilbeton zur Anwendung freigegeben

Verstärken mit Textilbeton. Foro: Frank Schladitz
Verstärken mit Textilbeton. Foto: Frank Schladitz

Eine Revolution beim Bauen hat begonnen: Textilbeton der Marke TUDALIT®, bislang nur in Forschungslaboren und an einzelnen Bauwerken in der Praxis erfolgreich angewandt, wurde jetzt vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin zur Anwendung freigegeben: Unter der Nummer Z-31.10-182 hat das Verfahren zur Verstärkung von Stahlbeton mit TUDALIT® die bauaufsichtliche Zulassung erhalten. 

Diese Zulassung ermöglicht es Bauherren, Architekten, Planern und Firmen des Baugewerbes, TUDALIT® Textilbeton im Innenbereich gezielt anzuwenden. Der innovative Baustoff erlaubt extrem schlanke Verstärkungen im Betonbau und eignet sich besonders bei schwierigen räumlichen Verhältnissen und im Denkmalschutz, wenn beispielsweise die optischen Relationen eines Raumes gewahrt bleiben sollen.

Die Grundlagen des Textilbetons wurden an der TU Dresden gelegt mit frühen  Forschungen des  damaligen Instituts für Textil- und Bekleidungstechnik mit Prof. Peter Offermann und des Institut für Massivbau mit Prof. Curbach. In zwei Sonderforschungsbereichen in Dresden und Aachen wurden die Grundlagen dann vertieft, bevor unter der Federführung der TUDAG die  Zulassung durch den TUDALIT e.V. voran getrieben wurde. Somit steht nun einer Anwendung des revolutionären Verbundbaustoffs im Alltag von Bauherren nichts mehr im Wege.

TUDALIT® Textilbeton darf nur durch eigens hierfür zertifizierte Unternehmen verarbeitet werden. Die hohen Qualitätsstandards der im TUDALIT e.V.  zusammengeschlossenen Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette sind in der Zulassung festgeschrieben – dadurch ist gewährleistet, dass nur erfahrene Unternehmen  mit fundierten Kenntnissen des HighTech-Baustoffs TUDALIT® Textilbeton verarbeiten.

Spezielle Schulungen vermitteln Neulingen bei der Verarbeitung von TUDALIT® Textilbeton das erforderliche Know-How., das Baustellenpersonal erhält dort die notwendigen theoretischen wie praktische Kenntnisse. Die ersten Kurse beginnen bei der renommierten EIPOS GmbH im Herbst dieses Jahres.

 

Hintergrund:

Der in das Vereinsregister beim Registergericht Dresden eingetragene TUDALIT e.V. will unter der Marke TUDALIT® Produkte aus oder mit Textilbeton und Anwendungen zur Verstärkung und Instandsetzung aus oder mit Textilbeton in großem Umfang bekannt machen, den Ruf von TUDALIT® fördern und sich für den Schutz der Marke TUDALIT® als Qualitätsbezeichnung für den innovativen Verbundwerkstoff einsetzen.

Der Verband wurde im Januar 2009 in Dresden gegründet. Sein oberstes Ziel ist, die  Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung- und Entwicklungsarbeit und die damit erreichten Qualitätsstandards auszubauen. Die Erwirkung einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung hat der Verband mit hohem finanziellen Aufwand betrieben. Nach dem Meilenstein der jetzt erfolgten Zulassung von TUDALIT® Textilbeton für den Innenbereich folgen weitere Zulassungen.

Stahlbau-Exkursion 2014

GruppenfotoDie diesjährige Stahlbau-Exkursion führte 35 Studierende des 4. bis 10. Semesters sowie des Studiengangs ACCESS unter Begleitung von Prof. Richard Stroetmann und Dipl.-Ing. Thomas Faßl vom Lehrstuhl für Stahlbau zur Firma Goldbeck Ost GmbH in Treuen und zum Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH nach Riesa.

Nach der Ankunft in Treuen wurden wir von Frank Soppa, Mitglied der Geschäftsleitung, freundlich in Empfang genommen. Frank Soppa stellte der Exkursiongruppe das Unternehmen Goldbeck, dessen Produkte und Dienstleistungen vor und betonte die Wichtigkeit der Wertegemeinschaft für den Erfolg der Firma. Anhand ausgewählter Projekte zeichnete Soppa ein interessantes Portfolio des Unternehmens, das vom schlüsselfertigen Bürobau bis hin zum Hallen- und Parkhausbau reicht. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der TU Dresden, deren Ausbildungsqualität und zeigte den Studierenden mögliche Tätigkeiten im Unternehmen auf.

Anschließend besichtigten die Studentinnen und Studenten, aufgeteilt in fünf Gruppen, verschiedene Fertigungsstationen im Werk. Der Rundgang führte von der Stahlbaufertigung über die Feinblechverarbeitung bis hin zur Fenster- und Türenproduktion, die für das schlüsselfertige Bauen ebenfalls notwendig ist. Aufgrund der Verlagerung vieler Fertigungs- und Montageschritte von der Baustelle in das Werk ist es Goldbeck möglich, mit Hilfe einer modularen Bauweise sehr kurze Montage- und Bauzeiten bei gleichzeitig hoher Qualität zu erreichen.

Nach dieser aufschlussreichen Werksführung und einem Mittagsimbiss auf freundliche Einladung der Fa. Goldbeck setzte die Exkursionsgruppe ihren Weg Richtung Riesa zur ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH fort – einem der größten Arbeitgeber der Region. Mit freundlicher Unterstützung von Katrin Paape, Assistentin der Werksleitung, wurde eine Führung durch das Werk ermöglicht. Markus Reinartz, Leiter der Walzstraße, und Marcel Götze, Projektingenieur im Unternehmen, empfingen die Studierenden. Nach einem kurzen Einführungsvortrag und der Vorstellung des Unternehmens, das hauptsächlich Betonstabstahl sowie Walzdraht produziert und sich in besonderem Maße um eine steigende Umweltfreundlichkeit des Werkes bemüht, starteten die Studierenden in zwei Gruppen zum Werksrundgang.

Zu Beginn wurde der Antransport, die Trennung sowie die Lagerung des Stahlschrottes begutachtet, der zur Produktion von neuem Stahl im Elektrolichtbogenofen nötig ist. Die Besichtigung des Elektrolichtbogenofens war nicht möglich, weil wegen der Installation eines Kessels zur Dampfgewinnung die Schmelzstätte zum Kesselhaus deklariert wurde. Dennoch konnten die Studierenden die Reaktionen im Elektrolichtbogenofen annähernd miterleben, da bei der Besichtigung der Pfannenbehandlung im nebenan liegenden Ofen gerade eine neue Charge Schrott erschmolzen wurde. Nach der Pfannenbehandlung, bei der aufgrund der Endprodukte (Betonstabstahl, Walzdraht) keine besonders hohen Ansprüche an die Schmelze gestellt werden, besichtigten die Studierenden den Verguss der Schmelze in die Kupferkokillen und die auf der Stranggussanlage produzierten Knüppel. Diese Halbzeuge, die bis zu 13,5 m lang produziert werden können, werden entweder abgekühlt und anschließend zwischengelagert oder direkt der Weiterverarbeitung in der Walzstraße zugeführt. Die Quote der Heißverarbeitung soll in Zukunft von aktuell 45% auf bis zu 80% gesteigert werden. Die Exkursionsgruppe folgte dem Produktionsweg der rotglühenden Knüppel von der Stranggussanlage bis zum abgelängten Vorprodukt. In einem erdgasbeheizten Hubherdofen werden diese bis auf 1200°C erwärmt. Anschließend konnte die Gruppe das Auswalzen der Knüppel zu Walzdraht beobachten. Ein Knüppel der Abmessungen 0,16 x 0,16 x 12m erreicht bei einem Walzdrahtdurchmesser von 6 mm immerhin eine Länge von knapp 11 km! Während der Werksführung ergaben sich zahlreiche Fragen, die von den Mitarbeitern des Unternehmens fachkompetent und verständlich beantwortet wurden.

Auch haben wir uns sehr über die spontanen englisch-sprachigen Führungen beider Unternehmen für unsere internationalen Studierenden gefreut.

2000 Gramm für 945 Millimeter

UVS
11. Juni 2014

IMG_5552Während der Langen Nacht der Wissenschaften am 4. Juli führt das Institut für Massivbau wie schon in den vergangenen Jahren eine Experimentalshow an Brückenmodellen durch. Diese Modelle werden von Studenten gebaut und live zur Langen Nacht auf ihre Tragfähigkeit geprüft. Ziel ist es, eine Brücke aus beliebigen Materialien zu bauen, die maximal 2000 g wiegt und eine lichte Weite von 945 mm überspannen kann.

Mit Kreativität und ingenieurtechnischem Verstand kann eine Brücke entworfen werden, welche die Möglichkeit hat, den kompletten Werdegang von der Idee zur Umsetzung bis hin zur Tragfähigkeitsprüfung zu durchlaufen. Entwerfen und Konstruieren für ein möglichst günstiges Gewichts-Traglast-Verhältnis kann man als Gruppe oder allein. Ob der Weg das Ziel oder das Ziel das Ziel ist, darf jeder für sich entscheiden. Die Randbedingungen zum Entwurf sind auf jeden Fall hier in der PDF zu finden.

Alles nur Fassade

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Die diesjährige Glasbau- und Fassadenexkursion des Instituts für Baukonstruktion führte vom 18.5-29.5.2014 ins Nachbar-Bundesland Bayern.

Auf der Baustelle der DATEV eG in der Nürnbererg Innenstadt zeigte sich schon zu Beginn, dass besonders bei engen Platzverhältnissen auf Großbaustellen Logistik (fast) alles ist.  FKN Fassaden baute hier ca. 2.300 Fenster und eine großflächige Pfosten-Riegel-Fassade „just-in-time“ in die Natursteinfassade des neuen IT-Campus.

Eine außergewöhnliche Fassade konnten die Studierenden auch beim Neubau der Deutschen Flugsicherung von HENN Architekten in München  betrachten. Die Metallschotten der Fassade streuen den Flughafenradar, um störende Reflexionen durch das Gebäude zu verhindern. Das komplett redundante Gebäude – jeder wichtige Baustein und die gesamte Systemtechnik ist doppelt vorhanden –entstand um einen 40x40m stützenfreien Raum, der den Lotsen maximale Konzentration gestattet. Keine ablenkenden Geräusche, keine Lichtreflexe, keine Farben. Nach zwei Stunden Arbeit darf sich der Lotse allerdings in stylish grünen Aufenthaltsräumen bei Tageslicht erholen.

Mehr Farbigkeit bot die Münchener Allianz-Arena von Herzog & de Meuron. Die luftgefüllten ETFE-Kissen umgeben das Bayernstadion mit rund 70.000 Plätzen und illuminieren es je nach spielender Mannschaft in den Vereinsfarben. Die Architektur-Technikführung brachte uns in jede Ecke des Stadions. Vom Dachtragwerk über die VIP-Logen durch den Securitybereich ins „Allerheiligste“: die Umkleidekabinen des Rekordmeisters.  Ein kurzer Stopp auf den Rängen ließ uns allerdings den heiligen Rasen vermissen. Das Grün wird gerade zu einem hightech „Hybridrasen“ umgebaut.

Hightech bot auch die BMW-Welt von Coop Himmelb(l)au auf dem Weg zum Abendprogramm. Vorbei am „Tornado“ und unter der „Dachwolke“ hindurch zog es uns zum Olympiagelände, wo beim Sommerkino mit Blick auf Günter Behnischs Olympiaschwimmhalle der Abend ausklang.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Superlative des konstruktiven Glasbaus. Werksführungen bei Seele Sedak und der Josef Gartner GmbH zeigten uns, wie groß, wie biegsam und wie tragend Glas sein kann. Aus den Weltstädten  Gersthofen und Gundelfingen werden Fassaden(bestandteile) bis nach Amerika und China verschickt. Die Architekturvisionen einer globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts entstehen auch dank deutschem Ingenieurwissen und Qualität in der Herstellung. Die nahezu vollständige Transparenz und gläserne Tragwerke der Außenhülle sind nicht „nur Fassade“  sondern beeindruckende Beispiele der modernen Ingenieurkunst.