Schülerpraktikum bei den Bauingenieuren

Manos-Schüler im OMLVor dem zweiten „Blauen Wunder“ von Dresden, einer Triaxial-Prüfmaschine: MANOS- Schüler und ihre BetreuerInnen

Das Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden – ein Gymnasium mit vertieftem mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil – hatte seine Schüler der 7. und 8. Klasse während einer Projektwoche in die TU Dresden geschickt. An der Fakultät Bauingenieurwesen hatten insgesamt zehn Schüler die Gelegenheit, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit in den Laboren über die Schulter zu sehen.

Die Festigkeit von Beton untersuchten Konstantin und Georg. Von ihrem Betreuer Steffen Schröder (Institut für Massivbau) erfuhren sie, dass bei Bauten aus Stahlbeton Stahlstäbe im Beton eingegossen sind – die so genannte Bewehrung -, damit er die nötige Festigkeit erhält. Die Frage in der Versuchsreihe war nun: ist das wirklich notwendig? Wie stabil ist Beton ohne die Bewehrung? Die Schüler untersuchten die Eigenschaften von Beton und zogen Rückschlüsse daraus, wie stark man unbewehrten Beton belasten kann. Mit großen hydraulischen Maschinen wurde gemessen, welche Belastung der Beton aufnehmen kann.

Wieland und Justus haben im Hubert-Engels-Labor ein interessantes Projekt bearbeitet, das die modelltechnische Untersuchung der Hochwasserentlastungsanlage am Kirchberger Dorfbach in Oberlungwitz beinhaltet. Die beiden Schüler, die von Andreas Mathias (Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik) betreut wurden, haben die hydraulischen Vorgänge in der Anlage untersucht –  für ein Hochwasser, das im Schnitt mit einer Wahrscheinlichkeit von einmal in 5.000 Jahren auftritt. Sie mussten die hydraulischen Vorgänge in der Anlage untersuchen und durch den Einbau von Störsteinen in das Tosbecken die Energieumwandlung optimieren. Sie erstellten Geschwindigkeitsprofile im Auslaufbereich des Tosbeckens, speicherten die gesammelten Daten in Excel und werteten die Diagramme aus. Alle Arbeitsschritte wurden in Bild und auf Video dokumentiert.

Ires Vogt vom Institut für Baukonstruktion betreute Laura und Sarah. „Es klebt! Von Klebstoffen in der Natur bis zu geklebten Glaskonstruktionen“ war das Motto des Praktikums, bei dem sich alles ums Kleben von Glaskonstruktionen drehte. Kleben, prüfen, auswerten der Ergebnisse am Computer – eine volle Woche mit straffem Arbeitsplan (weswegen die beiden Praktikantinnen zum Fototermin auch nicht kommen konnten…)!

Frank und Tom (beide aus der 7. Klasse) haben im bodenmechanischen Labor des Instituts für Geotechnik Ödometerversuche – das sind Kompressionsversuche – mit zwei unterschiedlichen Materialen durchgeführt. Dann haben sie die Ergebnisse (das Setzungsverhalten) der Versuche auf einen fiktiven Baugrund aus den gleichen Materialen bezogen und am Ende eine Einschätzung der unterschiedlichen Setzungen gegeben. Jens Drechsel und Silvio Gesellmann haben die beiden Schüler betreut.

Balken tragen Lasten ab und verbiegen sich oft dabei. Aber wovon hängt es ab, wie stark die Durchbiegung ist? Und kann man die Durchbiegung berechnen? Diesen Fragen gingen Simon und Florian aus der 8. Klasse nach. Daniela Bayer (Institut für Mechanik und Flächentragwerke) und Silke Scheerer (Institut für Massivbau) betreuten die beiden. Auf dem Programm standen theoretische Fragen der Durchbiegung, aber auch Biegeversuche mit Balken aus verschiedenen Materialien und mit verschiedenen Querschnittsabmessungen, die zusammen Doreen Sonntag im Otto-Mohr-Labor durchgeführt wurden.

[Update] Oops, Drei sind uns entgangen – Dank Kommentar aber haben wir es erfahren: Georg, Tristan und Simon waren in den Geowissenschaftliche Sammlungen und haben dort die Archive der Erdgeschichte erkundet. Offensichtlich hat es ihnen Spaß gemacht – denn nur so (und mit guten Betreuern: Wolfgang Lange und Herr Kriechler) kommt man zu guten Ergebnissen: Die drei Schüler haben bei der Präsentation den Posterpreis des Rektors erhalten!

glasbau2009: Gebäudehülle

Die glasbau2009 findet am Freitag, 3. April 2009 statt. Das umfassende Thema ist die Gebäudehülle.

Prof. Jan Knippers (Knippers Helbig Ingenieure) spricht über Konstruktion und Formgebung und Thomas Auer (Transsolar KlimaEngineering) über Energieeffizienz und Nutzerkomfort. Prof. Wolfgang Winter (TU Wien) beleuchtet die Geklebten Fassaden aus Holz und Glas, Prof. Jochen Menkenhagen (Universität Duisburg Essen) die Geklebten Fassaden aus Metall und Glas und Iris Vogt (TU Dresden) die Strukturellen Klebungen mit Acrylaten.

Erfahrungen mit der Umsetzung der DIN 18008 werden von Prof. Jens Schneider (TU Darmstadt) und die Zukunft der Nachhaltigkeit wird von BauD Hans-Dieter Hegner (BMVBS) vorgestellt.

Über nachhaltige Konstruktionen berichten Wolf Mangelsdorf (Buro Happold) mit Transparenz – Entwurf, Form, Material, Dr. Frank Wellershoff (Permasteelisa) mit Design komplexer Stahl-Glas-Strukturen und Johann Sischka (Waagner-Biro) mit Bauten und Projekte in Stahl und Glas.

Anmelden kann man sich auch online!

Glas statt Folie? – Folie statt Glas!

Schlossdach-Kuppel
Blick auf das Membrandach des Kleinen Schlosshofes. Foto: SKD, Jürgen Lösel

Die Überdachung des kleinen Schlosshofs war mittlerweile mehrfach Thema in den Medien. Gestern schrieb Dieter Bartetzko im FAZ -Feuilleton über die Kuppel von Dresden. Dazu muss allerdings angemerkt werden, dass es sich bei dem neuen Dach nicht – wie fälschlicher Weise bezeichnet – um eine Glaskonstruktion handelt.

Vielmehr schließen – wie im Baublog bereits erwähnt – „beatmete“ Membrankissen aus transparenter ETFE-Folie die neun Meter hohe Kuppel mit stählernem Traggerüst. In Dresden wird damit so transparent wie möglich ein unbeheizter Raum überdacht, der die einzelnen Museen im Schloss verbindet und erstmals ein gemeinsames Foyer bietet. Folien spielen in der Fertigung transparenter Gebäudehüllen eine wichtige Rolle, was auch laufende Forschungsvorhaben am Institut für Baukonstruktion belegen.

Nach der teilweise kontroversen Diskussion über das Ergebnis in der Runde des George-Bähr-Forums blieb unbeantwortet, ob es weitere solcher Hofüberdachungen in Dresden geben sollte. Die zukünftigen Erfahrungen mit innovativen Verbundmaterialien werden auch die Eingangs gestellte Frage nach Glas oder Folie neu beantworten.

Wie entstehen eigentlich Glasscheiben?

UVS
25. Januar 2009
TUD-HSZ-Banner SLUB am Sonntag 2009
Das Studium Generale führte die Gruppe nach Torgau

Der Besuch einer modernen Flachglasproduktion – dem Glaswerk der Firma Saint Gobain in Torgau – fand im Rahmen des Studium Generale statt und brachte eine Gruppe unterschiedlichster Studienrichtungen in Kontakt mit einem riesigen Schmelzofen, aus dem bei Temperaturen von ca. 1.400 °C flüssiges Glas fließt. Auf einem Zinnbad entsteht anschließend ein ca. 3,2 Meter breites, endloses Glasband, das nach längerem Abkühlen über hunderte von Metern zu einzelnen großformatigen Glasscheiben zerschnitten wird. Die faszinierend archaische Atmosphäre der Schmelze stand im angenehmen Gegensatz zu den eisigen Temperaturen draußen. Verpackung und Verladung der tonnenschweren Glaspakete in Spezialtransportern konnten die StudentInnen hautnah mitverfolgen. Ein weiteres Highlight: Recycling und Rohstoffzuführung sowie Qualitätskontrollen bei der Produktion im riesigen Werk, das von moderner Technik beherrscht und nur von wenigen Mitarbeitern geführt wird.

Friedrich Siemens Namensgeber für Labor und Preis

UVS
25. November 2008
Prof. WellerProf. Weller (mit Bild von Friedrich Siemens) bei der Feier zur Eröffnung des Friedrich-Siemens-Labors

Wer Siemens hört, denkt an Werner – den Begründer der Elektrotechnik und Gründer wie Namensgeber der heutige Siemens AG. Doch es gab noch einen Bruder, an den zu erinnern sich lohnt: Friedrich Siemens. Der hat, unter anderem, den Regenerativschmelzofen mit Gasbefeuerung erfunden – wofür er am 2. Dezember 1856 das britische Patent No. 2861 erhielt. Dieser Friedrich Siemens ist seit gestern Namensgeber eines neuen Labors des Instituts für Baukonstruktion an der TU Dresden. Die Nachwuchsforschergruppe GLASKONNEX unter der Leitung von Dipl.-Ing. Jan Wünsch betreibt das Labor, in dem die aktuellen Forschungen der Dresdner Glasbau-Ingenieure zur Zukunftstechnologie des Klebens im Bauwesen experimentell mit hochmodernen Geräten abgesichert werden können. Und nicht nur das: Auch ein neuer Preis, gestiftet von der Bauconcept Planungsgesellschaft mbH, ist gestiftet und nach Friedrich Siemens benannt. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird nun jährlich für hervorragende wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der adhäsiven Verbindungen im konstruktiven Glasbau vergeben.

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Glasbau im Welterbe Schillerpark, Berlin

UVS
17. November 2008
Schillerpark in Berlin

Der Schillerpark in Berlin

DBU – Deutsche Bundesstiftung Umwelt und Technische Universität Dresden starten ein gemeinsames Projekt zum Thema „Denkmal und Energie“. Ziel der Forschung ist die Entwicklung, Umsetzung und Bewertung eines energetischen Gesamtkonzeptes für die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude der Nachkriegsmoderne. Die Bauten der Schillerpark-Siedlung, Berlin wurden von Bruno Taut, Max Taut und Hans Hoffmann errichtet und sind als UNESCO-Welterbe gelistet. Pilotprojekt der Forschung sind die Hoffmannschen Häuser (1954-1959), die mit einer frühen Form doppelschaliger Glasfassaden ausgestattet sind. Umfangreiche Bestandsanalysen sind die Grundlage für die Erarbeitung von Lösungen zur Energieeffizienz im Denkmalschutz. Gebäudehülle und Gebäudetechnik stehen im Mittelpunkt der Untersuchung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit der energetischen Verbesserungen sind nachzuweisen.

Auszeichnung für Glasdach Alte Mensa/Rektorat

UVS
10. November 2008
Mensadach Ausgezeichnetes Mensadach

Beim „Innovationspreis Architektur und Glas“ stehen die Gewinner fest. Anlässlich der glasstec 2008 hatten die Fachzeitschriften AIT und xia IntelligenteArchitektur in Zusammenarbeit mit der Messe Düsseldorf zum zweiten Mal diesen Wettbewerb ausgelobt. Eingereicht werden konnten Entwürfe oder Produkte der Glasarchitektur, die hohen funktionalen und gestalterischen Ansprüchen gerecht werden. Eine Jury namhafter Architekten hat jetzt entschieden: Eine Auszeichnung für das Glasdach Alte Mensa/Rektorat. Hervorgehoben wird die Lastabtragung der Konstruktion: Sie erfolgt ausschließlich über Bauteile aus Verbund-Sicherheitsglas. Die zur Genehmigung erforderliche Zustimmung im Einzelfall wurde am Institut für Baukonstruktion vorbereitet. Umfangreiche Belastungsversuche haben die Leistungsfähigkeit der Ganzglaskonstruktion erfolgreich unter Beweis gestellt.

Konstruktiver Glasbau für Architekten

UVS
23. Oktober 2008
Fachbuch

Zur glasstec veröffentlicht: Konstruktiver Glasbau

Zur glasstec 2008 veröffentlicht das Institut für Baukonstruktion sein erstes Buch in der renommierten Reihe DETAIL Praxis. Für die Arbeit im Architekturbüro aufbereitet werden Kernfragen des Konstruktiven Glasbaus vor dem Hintergrund von Spannweite, Leichtigkeit und Transparenz erarbeitet. Das Buch zeigt, wie innovativ der Glasbau tatsächlich ist, wie die Lastabtragung bei dem durchaus zerbrechlichen Baustoff gelingt und wie der planende Architekt im Büroalltag Theorie und Praxis in Planung und Konstruktion von Vertikal- und Überkopfverglasungen umsetzen kann. Planungsmethoden; materialgerechtes Konstruieren; Glas als Tragwerk; Brand-, Schall- und Wärmeschutz; Baurecht und eine umfangreiche Dokumentation ausgeführter Beispiele sind die wesentlichen Kapitel. 112 Seiten mit zahlreichen Fotografien und vielen Konstruktionszeichnungen im Format 21 cm x 29,7 cm kosten 32,50 Euro. Autoren und Verlag danken dem FKG Fachverband Konstruktiver Glasbau für die großzügige Unterstützung der Drucklegung. Das Buch erscheint im Frühjahr 2009 in englischer Übersetzung.

Tragfähig

UVS
21. Oktober 2008
Tragfähig

Hingucker am Stand der Dresdner Glasbau-Spezialisten

Die Vorbereitungen der glasstec in Düsseldorf sind abgeschlossen. Ein Blickfang ist der Stand des Institut für Baukonstruktion, der im Bereich glass technology live zu finden ist. Vermittelt werden die Forschungsthemen „Adhäsive Verbindungen im Konstruktiven Glasbau“ und „Materialeffizienz und Energieeffizienz innovativer Fassaden“. Mittelpunkt des Standes steht eine Ganzglaskonstruktion, die ausschließlich mit lichthärtenden Acrylaten gefügt ist. Diese Klebstoffe erfordern sehr geringe Klebstoffdicken und härten in wenigen Minuten vollständig aus. Hohe Festigkeit und absolute Transparenz sind weitere Merkmale. Der verwendete Klebstoff sind eine Weiterentwicklung auf der Grundlage von über 3.500 Versuchen an geklebten Glas-/Glas- und Glas-/Metallverbindungen, die am Institut für Baukonstruktion durchgeführt wurden. Die Ausführung besorgte Glasbau Wagener, Kirchberg in Zusammenarbeit mit DELO Industrieklebstoffe, Landsberg. Sponsor des Messestandes ist Porsche.

Wissens-Export nach New York

UVS
26. August 2008

Wenn es um Glasbau geht, sind Dresdner Forscher Spitze – ihr umfangreiches Wissen ist weltweit gefragt: Für ein eintägiges Seminar „Structural Use of Glass – an introduction for building professionals“ werden Prof. Bernhard Weller und Dipl.-Ing. Sebastian Thieme vom Institut für Baukonstruktion der Fakultät Bauingenieurwesen Gäste der Columbia University New York und der veranstaltenden Structural Engineers Association of New York sein.

Zusammen mit Professor Christian Meyer, Columbia University und Dr.-Ing. Wilfried Laufs, Thornton Tomasetti, Inc. wird das Seminar am 19. September Themen wie Glas als Baumaterial, Konstruktions- und Design-Prinzipien behandeln.