Structural Use of Glass 2009

UVS
6. Oktober 2009
The Ledge
Neue Aussichtsplattform „The Ledge“ im 103. Stockwerk des Sears Tower, Chicago

Das Institut für Baukonstruktion hat zwischen dem 18. und dem 25. September in drei nordamerikanischen Städten Weiterbildungsseminare zu Fragestellungen des Konstruktiven Glasbaus durchgeführt. Ausgehend von der im Jahre 2007 durchgeführten Fachtagung Engineered Transparency in New York konnten kontinuierlich weitere Kontakte auch nach Chicago und Vancouver ausgebaut werden.

In New York fand nach 2008 ein Fortgeschrittenen Seminar an der Columbia University vor insgesamt 36 Besuchern statt. Betrachtet wurden neben den Eigenschaften von Verglasung im Hinblick auf Wärme-, Sonnen- und Schallschutz auch Rechenbeispiele unter anderem von punktgehaltenen Verglasungen.

In Chicago und Vancouver wurden vor 40 beziehungsweise 84 Teilnehmern die Grundlagen zum Glasbau erläutert. Grundlegende Vorträge sind erforderlich, da in Nordamerika zwar viele neue und innovative Ideen entstanden sind, diese aber nur eingeschränkt Eingang in weitere Forschung und normative Festlegungen gefunden haben.

Alle Vorträge waren ein großer Erfolg, so dass man zuversichtlich sein kann, dass auch im nächsten Jahr wieder solche Seminare stattfinden werden, wenn auch vielleicht in anderer Konstellation der Vorträge beziehungsweise in der Auswahl der Städte.

Photovoltaik-Systemfassade: Forschungsergebnisse rasch in die Praxis umgesetzt

Photovoltaic

Claudia Hemmerle

Was vor drei Jahren als Forschungsidee begann, ziert nun den Neubau eines Firmengebäudes im schwäbischen Reutlingen. Unter Federführung des Instituts für Baukonstruktion entstand zwischen 2006 und 2008 der Prototyp eines innovativen Verbundpaneels, das Fassadenbekleidung und stromproduzierendes Photovoltaik- (PV-) Modul zugleich ist. Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat das Projekt PV-VH-Fassaden im Rahmen der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ gefördert.

Mit Hilfe der Forschungsergebnisse entwickelten die Industriepartner StoVerotec und Würth Solar ein praxistaugliches Bauprodukt für vorgehängte hinterlüftete (VH) Fassaden. Dabei sind PV-Dünnschichtmodule mit einer Trägerplatte aus geschäumtem Recyclingglas vollflächig verklebt und lassen sich mit rückseitigen Tragprofilen in die Unterkonstruktion einhängen. Ihre homogen schwarze, blaue, grüne, rote, gelbe oder weiße Oberfläche ohne sichtbare Befestigung bietet große Anwendungspotenziale in der Architektur, besonders auch für die Sanierung von Altbauten. Individuelle Dämmstoffdicken auf der dahinter liegenden Außenwand gewährleisten den gewünschten Wärmeschutzstandard.

Ein zweites Referenzprojekt befindet sich in Planung, und zwar auf dem Campus der TU Dresden. Der Walther-Hempel-Bau – im Jahr 1962 schon als Experimentalbau und frühes Beispiel der Großtafelbauweise errichtet – soll bei seiner anstehenden Modernisierung mit der PV-VH Solarfassade erneut eine zukunftsweisende Technologie als Gesicht erhalten.

Zur Planung und Wirtschaftlichkeit solcher Anlagen erschien bereits im April ein kompakter Leitfaden des Instituts für Baukonstruktion.

DETAIL Practice: Glass in Building

Stefan Unnewehr

BuchtitelPublished on 21.09.2009

Following the successful introduction of the German version „Konstruktiver Glasbau“ in November 2008, its English edition within the popular series „DETAIL Practice“ is ready to be published at the end of September 2009. 3500 copies will address the international public of both professional architects and students.

About the book
Glass in buildings provides designers with fascinating creative options. It has long been used as a transparent room partition, but it can of course be so much more: Glass safeguards against crashes, protects against explosions, repels armed attacks, creates accessible areas on roofs, in stairwells and galleries, and even carries the system load within a structure. In combination with numerous finishing methods and coatings, glass also fulfils high structural requirements. This volume provides a compact, clear and descriptive overview of the basic principles governing the appropriate structural use of this ambivalent building material. The limits to its design uses are set by physics and the law: This book therefore also addresses the characteristic values of the base and finishing products as well as the building regulations. The theoretical section is completed with a selection of superbly executed projects.

  • Glass products
  • Building with glass
  • Glass as a load-bearing structure
  • Noise / fire / heat protection
  • Designing with glass
  • Construction law
  • Selected project examples

You can browse through the free online extract.

Detail Practice
Glass in Building
Principles, Applications, Examples

Bernhard Weller, Kristina Härth, Silke Tasche, Stefan Unnewehr
(TU Dresden, Institute of Building Construction)
NEW 21.09.2009
112 p. 170 illustrations, 70 in colour
Size 21 x 29.7 cm
Softcover
ISBN 978-3-0346-0132-0
Birkhäuser and jointly published with Edition Detail
approx. 34,50 EUR

Besuch aus Paris

Doppeldiplom-Studenten und die französische DelegationWährend des Besuchs der Generaldirektorin der ESTP gab es auch Gelegenheit, Studentinnen und Studenten von der ESTP zu treffen, die in Dresden studieren.

Seit September 2008 ist Florence Darmon neue Generaldirektorin der ESTP – der Ecole Spéciale des Travaux Publics du Bâtiment et de l’Industrie Paris, an der Dresdner Studentinnen und Studenten der Fakultät Bauingenieurwesen im deutsch-französischen integrierten Studiengang studieren können. Um das Doppeldiplom zwischen den Partnern noch besser aufeinander abstimmen zu können, waren Florence Darmon und die Direktorin für internationale Beziehungen, Marie-Jo Goedert, zwei Tage zu einem Arbeitsbesuch in Dresden.

Im Mittelpunkt der Gespräche, an denen von Seiten der Fakultät Bauingenieurwesen der Dekan Prof. Rainer Schach, der Studiendekan Prof. Bernd W. Zastrau und Programmbeauftragte für das deutsch-französische Doppeldiplom Prof. Peer Haller sowie die Dekanatsrätin Anett Joerß teilnahmen, stand die Optimierung des Doppeldiplom-Studienganges und die Frage, wie man die Studienordnungen und Lerninhalte noch besser aufeinander abstimmen könne. Ein zweiter Schwerpunkt des Besuchs war, die TU Dresden und die Fakultät Bauingenierwesen mit ihren Laboren kennen zu lernen. Ein Empfang des Rektors der TU Dresden, ein Campusrundgang mit dem Ziel SLUB sowie ein sehr informativer Rundgang durch die Labore füllten deswegen weite Teile des Programms aus.

Prof. Ivo Herle stellte das Bodenmechanische Labor vor, und einen kurzen Einblick in die umfangreiche Gesteinssammlung gab Prof. Bernd Ullrich (beide Institut für Geotechnik). Prof. Detlef Aigner führte durch das Wasserbaulabor. Das Hubert-Engels-Labor, dessen Leiter Prof. Aigner ist, ist das älteste Wasserbaulabor der Welt und ermöglicht dank modernster Ausstattung realistische Simulationen.
Im Straßenbaulabor erlebte die Delegation quasi gelebtes Doppeldiplom: eine französische Studentin und eine Teilnehmerin aus Dresden aus den Anfängen der Doppeldiplom-Vereinbarung ergänzten die Ausführungen von Prof. Frohmut Wellner. Schnell stellte man fest, dass es viele Gemeinsamkeiten in Forschung und Lehre gibt (Straßenbau spielt an der ESTP eine wichtige Rolle) und vereinbarte eine vertiefte Zusammenarbeit.
Prof. Michael Schiekel vom Institut für Baustoffe führte durch die Laborräume der Arbeitsgruppe Gefügemorphologie – darunter besonders beeindruckend das Röntgendiffraktometer und das Rasterelektronenmikroskop. Dipl.-Ing. Jan Ebert stellte Glasversuche vor, die am Institut für Baukonstruktion durchgeführt werden.

Engineered Transparency: The Technical, Visual, and Spatial Effects of Glass

Buchtitel

Der interdisziplinären Konferenz „Engineered Transparency“ an der Columbia University im September 2007 folgend (Baublog berichtete), ist nun das gleichnamige Buch erschienen. Diese Publikation stellt Produkte, Projekte und Forschungsergebnisse von international führenden Architekten, Bauingenieuren, Herstellern und Wissenschaftern zusammen, die sich von der Faszination des Baustoffes Glas ausgehend mit seinen vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten beschäftigen. Nachdem das Glas als Wegbereiter zu einer neuen Architektur im vergangenen Jahrhundert eine zentrale Rolle gespielt hat, ist es heute allgegenwärtig und wird von Architekten wie Ingenieuren gleichermaßen geschätzt. Konstruktive Innovationen, Entwicklungen auf optischer Maßstabsebene, die verbesserten thermischen Eigenschaften, zusätzliche Herstellungsmöglichkeiten und Befestigungssyteme haben die Anwendungsbereiche entscheidend erweitert. Heutzutage sind wir so häufig und selbstverständlich von unauffälligen Funktionsgläsern umgeben, dass wir sie gar nicht mehr bewusst wahrnehmen.

Zusätzlich zu den interessanten Aufsätzen namhafter Architekten und Bauingenieure und den zahlreichen Abbildungen rundet eine beigelegte DVD mit den Höhepunkten der Tagungsvorträge das Buch ab.
Michael Bell, Jeannie Kim (Hrsg.):
Engineered Transparency. The Technical, Visual, and Spatial Effects of Glass
Princeton Architectural Press, New York/USA 2009
1. Auflage, 272 Seiten, 27,9 x 21,6 cm, 505 Farbfotos, 160 Schwarzweiß-Fotos
Preis: 50,18 EUR
ISBN 978-1-56898-798-9

Fassadentechnik: Sonne als Energiequelle

Titel Photovoltaik

Zur glasbau2009 hat das Institut für Baukonstruktion sein zweites Buch in der Reihe DETAIL Praxis vorgelegt. Architekten und Ingenieure finden in diesem Leitfaden zur Planung gebäudeintegrierter Photovoltaik Antworten auf die wesentlichen Fragen. Einführend werden die Grundlagen innovativer Technik ebenso erläutert wie die am Markt eingeführten Systeme. Der Hauptteil des Buches zeigt sehr anschaulich, wie die technische, gestalterische und konstruktive Integration der Solaranlagen am Gebäude gelingt. Das Kapitel Baurecht, ein Glossar sowie ergänzende Quellen und Verzeichnisse dienen der weiteren Vertiefung. Vorbildlich realisierte Projektbeispiele mit den unterschiedlichen Einbauvarianten für Fassade und Dach runden das Buch ab. 112 Seiten mit zahlreichen Fotografien und vielen Konstruktionszeichnungen im Format 21 cm x 29,7 cm kosten 37,50 Euro. Eine Leseprobe gibt es auch. Die englischsprachige Ausgabe des Buches erscheint im Frühjahr 2010.

Erfolgreiche glasbau09

glasbau09Impressionen von der glasbau09

Über 200 Architekten, Ingenieure, Sachverständige, Vertreter des öffentlichen Dienstes sowie Unternehmen der Glasindustrie und des Metallbaues haben sich bei der diesjährigen glasbau2009 über die unterschiedlichsten Fragestellungen rund um das Thema Gebäudehülle informiert. Es war die sechste Glasbau, die das Institut für Baukonstruktion veranstaltet. Im Laufe der Jahre hat sich die Tagung im Hörsaalzentrum der TU Dresden zu einer Pflichtveranstaltung für Glasbaupraktiker und -forscher entwickelt. Die Ergebnisse der Forschung fanden ihren Niederschlag nicht nur in der Konferenz mit ihren (auch in einem Tagungsband veröffentlichten) Beiträgen, sondern obendrein in einem Spezial der Zeitschrift Stahlbau. Im März-Heft dreht sich dort alles um den Konstruktiven Glasbau – mit zahlreichen Beiträgen der Dresdner WissenschaftlerInnen.

Strukturelle Klebungen mit UV- und lichthärtenden Acrylaten

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Strukturelle Klebungen mit UV- und lichthärtenden Acrylaten“ von Dipl.-Ing. Iris Vogt am Montag, 30. März 2009, 10 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.

Schülerpraktikum bei den Bauingenieuren

Manos-Schüler im OMLVor dem zweiten „Blauen Wunder“ von Dresden, einer Triaxial-Prüfmaschine: MANOS- Schüler und ihre BetreuerInnen

Das Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium Dresden – ein Gymnasium mit vertieftem mathematisch-naturwissenschaftlichen Profil – hatte seine Schüler der 7. und 8. Klasse während einer Projektwoche in die TU Dresden geschickt. An der Fakultät Bauingenieurwesen hatten insgesamt zehn Schüler die Gelegenheit, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern bei ihrer Arbeit in den Laboren über die Schulter zu sehen.

Die Festigkeit von Beton untersuchten Konstantin und Georg. Von ihrem Betreuer Steffen Schröder (Institut für Massivbau) erfuhren sie, dass bei Bauten aus Stahlbeton Stahlstäbe im Beton eingegossen sind – die so genannte Bewehrung -, damit er die nötige Festigkeit erhält. Die Frage in der Versuchsreihe war nun: ist das wirklich notwendig? Wie stabil ist Beton ohne die Bewehrung? Die Schüler untersuchten die Eigenschaften von Beton und zogen Rückschlüsse daraus, wie stark man unbewehrten Beton belasten kann. Mit großen hydraulischen Maschinen wurde gemessen, welche Belastung der Beton aufnehmen kann.

Wieland und Justus haben im Hubert-Engels-Labor ein interessantes Projekt bearbeitet, das die modelltechnische Untersuchung der Hochwasserentlastungsanlage am Kirchberger Dorfbach in Oberlungwitz beinhaltet. Die beiden Schüler, die von Andreas Mathias (Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik) betreut wurden, haben die hydraulischen Vorgänge in der Anlage untersucht –  für ein Hochwasser, das im Schnitt mit einer Wahrscheinlichkeit von einmal in 5.000 Jahren auftritt. Sie mussten die hydraulischen Vorgänge in der Anlage untersuchen und durch den Einbau von Störsteinen in das Tosbecken die Energieumwandlung optimieren. Sie erstellten Geschwindigkeitsprofile im Auslaufbereich des Tosbeckens, speicherten die gesammelten Daten in Excel und werteten die Diagramme aus. Alle Arbeitsschritte wurden in Bild und auf Video dokumentiert.

Ires Vogt vom Institut für Baukonstruktion betreute Laura und Sarah. „Es klebt! Von Klebstoffen in der Natur bis zu geklebten Glaskonstruktionen“ war das Motto des Praktikums, bei dem sich alles ums Kleben von Glaskonstruktionen drehte. Kleben, prüfen, auswerten der Ergebnisse am Computer – eine volle Woche mit straffem Arbeitsplan (weswegen die beiden Praktikantinnen zum Fototermin auch nicht kommen konnten…)!

Frank und Tom (beide aus der 7. Klasse) haben im bodenmechanischen Labor des Instituts für Geotechnik Ödometerversuche – das sind Kompressionsversuche – mit zwei unterschiedlichen Materialen durchgeführt. Dann haben sie die Ergebnisse (das Setzungsverhalten) der Versuche auf einen fiktiven Baugrund aus den gleichen Materialen bezogen und am Ende eine Einschätzung der unterschiedlichen Setzungen gegeben. Jens Drechsel und Silvio Gesellmann haben die beiden Schüler betreut.

Balken tragen Lasten ab und verbiegen sich oft dabei. Aber wovon hängt es ab, wie stark die Durchbiegung ist? Und kann man die Durchbiegung berechnen? Diesen Fragen gingen Simon und Florian aus der 8. Klasse nach. Daniela Bayer (Institut für Mechanik und Flächentragwerke) und Silke Scheerer (Institut für Massivbau) betreuten die beiden. Auf dem Programm standen theoretische Fragen der Durchbiegung, aber auch Biegeversuche mit Balken aus verschiedenen Materialien und mit verschiedenen Querschnittsabmessungen, die zusammen Doreen Sonntag im Otto-Mohr-Labor durchgeführt wurden.

[Update] Oops, Drei sind uns entgangen – Dank Kommentar aber haben wir es erfahren: Georg, Tristan und Simon waren in den Geowissenschaftliche Sammlungen und haben dort die Archive der Erdgeschichte erkundet. Offensichtlich hat es ihnen Spaß gemacht – denn nur so (und mit guten Betreuern: Wolfgang Lange und Herr Kriechler) kommt man zu guten Ergebnissen: Die drei Schüler haben bei der Präsentation den Posterpreis des Rektors erhalten!

glasbau2009: Gebäudehülle

Die glasbau2009 findet am Freitag, 3. April 2009 statt. Das umfassende Thema ist die Gebäudehülle.

Prof. Jan Knippers (Knippers Helbig Ingenieure) spricht über Konstruktion und Formgebung und Thomas Auer (Transsolar KlimaEngineering) über Energieeffizienz und Nutzerkomfort. Prof. Wolfgang Winter (TU Wien) beleuchtet die Geklebten Fassaden aus Holz und Glas, Prof. Jochen Menkenhagen (Universität Duisburg Essen) die Geklebten Fassaden aus Metall und Glas und Iris Vogt (TU Dresden) die Strukturellen Klebungen mit Acrylaten.

Erfahrungen mit der Umsetzung der DIN 18008 werden von Prof. Jens Schneider (TU Darmstadt) und die Zukunft der Nachhaltigkeit wird von BauD Hans-Dieter Hegner (BMVBS) vorgestellt.

Über nachhaltige Konstruktionen berichten Wolf Mangelsdorf (Buro Happold) mit Transparenz – Entwurf, Form, Material, Dr. Frank Wellershoff (Permasteelisa) mit Design komplexer Stahl-Glas-Strukturen und Johann Sischka (Waagner-Biro) mit Bauten und Projekte in Stahl und Glas.

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