Im Rahmen des Vertiefungsfaches „Konstruktiver Glasbau“ besuchten am 08. Juli die Studenten des achten Semesters zusammen mit Mitarbeitern des Institutes für Baukonstruktion die SCHOLLGLAS TECHNIK SACHSEN GmbH in Nossen, einen der größten Glasveredler Europas. Der Vertriebsleiter Herr Pawelka und zwei weitere fachkundige Mitarbeiter führten die etwa 25 Studenten durch die einzelnen Bereiche der Produktion. Bei der zweistündigen Führung konnte man die verschiedensten Prozesse der Glasveredlung in der Praxis näher kennenlernen und erhielt interessante Einblicke in die Produktion von unterschiedlichen Glaserzeugnissen.
Angefangen bei der Anlieferung und Sortierung der Scheiben mit Maximalabmessungen von etwa 3 x 6 m, welche mit automatischen Glassaugern in ein riesiges Glasregal befördert wurden, folgte die Führung Schritt für Schritt den einzelnen Produktionsetappen. Über die verschiedenen Zuschnittstationen gelangte man zu einem ganz wesentlichen Bearbeitungsschritt, dem Schleifen oder Polieren der Kanten, ohne welche eine Weiterverarbeitung beispielsweise zu vorgespanntem Glas nicht möglich wäre. In einem modernen Glasveredelungsbetrieb dürfen natürlich auch Anlagen zum Einfärben der Gläser per Sieb- oder Rollendruck nicht fehlen. Das Herzstück der Produktionsanlage bildeten die zwei Vorspannöfen für die Herstellung von TVG und ESG sowie die zugehörigen Öfen für den Heat-Soak-Test. Daneben beeindruckten die Vorverbundanlage und der riesige Autoklav zum Laminieren von Verbundsicherheitsglas. Zum Schluss führte der interessante Rundgang in eine zweite Halle, in der die Isolierglasproduktion und die Fertigung von Structural Sealant Verglasungen beobachtet werden konnte.
Einen lustigen und für die Meisten unvergesslichen Abschluss der Exkursion stellte das begehbare etwa 2 x 3 m große Glastrampolin dar, welches zu Versuchszwecken vor dem Werk aufgebaut war. Den alten Tragfähigkeitsrekord von 16 Personen überboten die Studenten locker und setzten eine neue Bestmarke. Wer ganz mutig war, konnte sich noch im Trampolinspringen auf der nur etwa 15 mm starken Gießharz-Verbundglasplatte erproben.
Die Exkursion wurde durch Fördermittel der Bauconzept Planungsgesellschaft unterstützt.