Was in Zukunft wichtig sein könnte

Eindrücke vom 23. Dresdner Brückenbausymposium

Das 23. Dresdner Brückenbausymposium mit dem Generalthema „Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung von Brücken“ brachte wieder über 1.300 Fachleute aus dem In- und Ausland zusammen. In einem Dutzend Vorträgen beleuchteten Wissenschaftler, Praktiker und Politiker die neuesten Entwicklungen im Brückenbau. Der große Marktplatz der Brückenbauer, den Dresden mit dem dem Brückenbausymposium bietet, verbindet Wissensvermittlung mit ausreichend Raum für den persönlichen Erfahrungsaustausch – in den großzügig bemessenen Pausen und am Vorabend beim Treff der Brückenbauer.

In seinem Begrüßungsvortrag ging Prof. Manfred Curbach vom veranstaltenden Institut für Massivbau auf neue Forschungsergebnisse ein, die den Brückenbauern von morgen neue Möglichkeiten eröffnen: Zum einen plädierte er für den Einsatz von Textilbeton – sowohl beim Neubau von Brücken wie aber auch bei der Sanierung von altersschwachen vorhandenen. „Die hohe Tragfähigkeit und Sicherheit des neuartigen Konstruktionsbaustoffs wurde in vielen Experimenten nachgewiesen“, sagte Curbach. Die Zeit sei reif für eine breite Anwendung, nachdem erste Pilotprojekte wie drei Brücken aus Textilbeton die Machbarkeit bewiesen hätten

Da ältere Massivbauwerke  den heutigen Anforderungen im Hinblick auf deren Querkrafttragfähigkeit nicht mehr genügten, sehe er auch hier Handlungsbedarf,  führte Curbach aus und gab den Tagungsteilnehmern eine gute Nachricht mit auf den Weg: Jüngste Versuche hätten gezeigt, dass Textilbeton sich auch bei dynamischen Lasten als Verstärkungsmethode eignet.

Zwei im vergangenen Jahr begonnene Themenlinien wurden fortgesetzt – ein Vortrag auf englisch und einer mit historischen Hintergrund. Einen Einblick in das Life-Cycle Management of Bridges under Uncertainty in den vereinigten Staaten von Amerika gab Professor Dan M. Frangopol, Lehigh University, Bethlehem, USA, Department of Civil and Environmental Engineering. Und über Franz Dischinger – Visionär des Brückenbaus referierte in einem gekonnten Vortrag Univ.-Prof. Dr.-Ing. Werner Lorenz, BTU Cottbus, Lehrstuhl Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung.

Das komplette Programm steht online, der über 300 Seiten starke vierfarbige Tagungsband ist beim Veranstalter, dem Institut für Massivbau, (via Angela.Heller@tu-dresden.de) erhältlich.

Erfolg mit Hülle und Höhle

UVS
2. Oktober 2012

Antonia Schwarzmeier entwarf Siegermodell beim Architekturwettbewerb

Die Sieger des 4. Architekturwettbewerbs

Die Sieger im Architekturwettbewerb, den der TUDALIT e.V. in diesem Jahr zum vierten Mal ausgeschrieben hatte, stehen fest: Mit großer Einmütigkeit wurde der Entwurf eines temporären Künstlerateliers aus Textilbeton von Antonia Schwarzmeier von der Kunsthochschule Halle, Burg Giebichenstein, auf den ersten Platz gesetzt. Auf Platz zwei landete der Entwurf einer Fahrradstation in Form einer leichten Überdachung, den Marius Drauschke, Hermann Fliegel und Benjamin Welscher von der Fakultät Architektur der Technischen Universität Dresden eingereicht hatten. Marcus Ebert von der HTWK Leipzig erhielt den dritten Platz für sein modular acoustical resonance system.

Der Entwurf „Kunst in Hülle. Kunst in Fülle.“ von Antonia Schwarzmeier greift das Thema der Verhüllung in der Kunst auf (wie es u.a. von Christo benutzt wird), um den charakteristischen Fall eines Textils in Textilbeton umzusetzen. Die aus drei Teilen montierbare Textilbetonhülle ergibt ein Gebäude, das Künstlern im Programm „Artist in residence“ die Möglichkeit bieten soll, sich in einem geschützten Raum zu kreativem Schaffen zurückzuziehen. Die Entscheidung für den ersten Preis fiel der Jury deshalb leicht, weil die Bewerberin nicht nur eine originelle Idee demonstriert, sondern den Entwurf komplett ausgearbeitet vorlegt. So werden vom Fundamentplan, der Auswahl der Baustoffe und Hilfsmaterialien über die Fertigung und Montage, den Medienplan und die Begründung der innenarchitektonischen Gestaltung alle Stufen des Entwicklungsprozesses in überzeugender Weise vorgelegt. „Ein solches Atelierhaus könnte als eye­catcher auch Werbeträger für Textilbeton im Bauwesen sein!“ sagte der Vorsitzende der Jury, Prof. Manfred Curbach (Institut für Massivbau TU Dresden) bei der Preisverleihung, die er zusammen mit dem Vorsitzenden des TUDALIT e.V., Prof. Peter Offermann, bei der diesjährigen Anwendertagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ in Dresden vornahm.

22. Dresdner Brückenbausymposium im März 2012

Das 22. Dresdner Brückenbausymposium findet wieder zusammen mit der Verleihung des Deutschen Brückenbaupreises statt: Am 12. und 13. März 2012 ist die Technische Universität Dresden somit wieder hochkarätiger Treffpunkt der deutschsprachigen und internationalen Brückenbauer aus Wissenschaft, Wirtschaft und den Behörden.

Die zweitägige Veranstaltung wird mit der Preisverleihung des Deutschen Brückenbaupreises eröffnet. Bereits zum vierten Mal werden in Dresden die besten  Entwürfe aktueller Brücken ausgezeichnet. 37 Brücken wurden für den diesjährigen Wettbewerb eingereicht. In der Kategorie Straßen- und Eisenbahnbrücken waren es 17 und in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücken 20 Bauwerke. Aus den Einreichungen hat die Jury am 20. und 21. Oktober jeweils drei Brücken pro Kategorie nominiert. Am 12. März 2012 werden die Gewinner in jeder Kategorie gekürt. Die Preisverleihung wird von Prof. Dr.-Ing. Hans Müller-Steinhagen als Rektor der TU Dresden eröffnet, danach sprechen der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Jan Mücke, sowie der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Dr. Rüdiger Grube. Anschließend werden die Preisträger bekannt gegeben. Beginn der Veranstaltung im Hörsaalzentrum der TU Dresden ist 18 Uhr (Einlass ab 17:30 Uhr).

Das Programm des Brückenbausymposiums am 13. März ist die bewährte Mischung aus grundlegenden Vorträgen und Berichten aus der Praxis. Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach wird als neuer Leiter des Brückenbausymposiums begrüßen und über „Die Verantwortung des Brückenbauingenieurs“ ein Plädoyer für kleine Brücken halten. Technische Regierungsdirektorin Dipl.-Ing. Brit Colditz, Leiterin des Referates „Brücken, Tunnel und sonstige Ingenieurbauwerke“ im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, beleuchtet die „Europäische Normung im Brückenbau“ als Herausforderung und Chance.

Die Fachvorträge beginnen mit zwei internationalen Beiträgen: Prof. Ing. Giuseppe Mancini (SINTECNA, Torino) berichtet über die „Messina Strait Crossing: Concrete Foundation Blocks Design“, und O.Univ. Prof. Dipl.-Ing. MSc. Dr. phil. Dr. techn.  Konrad Bergmeister von der Universität für Bodenkultur Wien spricht über „Bogenbrücken – die wirksamste Lastabtragung?“

Acht weitere Fachbeiträge und ausreichend Zeit für Diskussionen im Foyer des Hörsaalzentrums geben der Veranstaltung den spannenden Rahmen. Die Tagungsgebühr beträgt 120,00 Euro, für Mitglieder des Vereins der Freunde des Bauinge­nieur­wesens der TU Dresden e.V. 80,00 Euro. Angehörige der TU Dresden und Studierende sind von der Tagungs­gebühr befreit. Zur Anmeldung.

Neuer Steg für Kinderdorf in Steinbach

UVS
30. September 2011
Kurz vor dem spannenden Moment des Band-DurchschneidensKurz vor dem spannenden Moment des Band-Durchschneidens

Was tun Bauingenieurstudenten in ihrer Freizeit? Sie bauen – freiwillig und uneigennützig. An der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden ist es Tradition geworden, dass die Studenten ihr Bergfest nicht nur feiern, sondern sich auch erst verdienen müssen. Jeder Jahrgang organisiert in seinem 5. und 6. Semester den Bauball, zu dem auch alle Kommilitonen und Mitarbeiter eingeladen sind, und ruft gleichzeitig ein soziales Projekt ins Leben. In den vergangenen beiden Semestern war der Immatrikulationsjahrgang 2008 an der Reihe.

Am Anfang stand die Suche nach einer Einrichtung, die privates Engagement gut gebrauchen konnte. Nach zahlreichen Kindergärten und Familieneinrichtungen in Dresden meldeten sich die Leiter des Albert-Schweitzer-Kinderdorfs in Steinbach bei Moritzburg bei den Studenten. „Nach einem Besuch vor Ort hatten wir damit unsere Baustelle gefunden. Wir wollten einen alten Steg, der nach nur sieben Jahren unbegehbar geworden war, durch einen neuen Steg nach den Vorstellungen der Kinder ersetzen“, sagt Julia Rose, eine der insgesamt zwölf Studentinnen und Studenten des Projektes.

Wöchentlich traf sich das Team, um die verschiedenen Arbeitsphasen dieses Projekts zu besprechen, Aufgaben zu verteilen und Ergebnisse zu präsentieren. Die erste und grundlegende Phase war dabei die Sponsorensuche und Finanzierung – ungefähr 200 Briefe gingen an Unternehmen nicht nur in Dresden und Umgebung, sondern in ganz Deutschland heraus. Grillveranstaltungen am Ende und Anfang des Semesters, Kuchenverkauf bei Schnupperstudium und UniTag brachten zusätzliches Geld, und auch die Professoren der Fakultät halfen. Durch Spenden kamen mehr als 2.120 Euro, 17 Eichenstämme und 15 Kisten Edelstahlschrauben zusammen.

Die Planungsphase war ähnlich umfangreich und dauert genau genommen noch immer an – bis zuletzt gibt es Problemstellen zu überdenken und Fehlstellen auszubessern. „Für uns Studenten war es eine besondere Erfahrung, ein Bauwerk von Grund auf zu planen – Aussehen, Materialien, Verbindungen, Ausführung – so intensiv lernt man selten in der Vorlesung,“ sagt Tom Sauerborn vom Bauball-Team.

Der Bau schließlich nahm dann doch fast die meiste Zeit in Anspruch. Zusammengerechnet investierten 15 Personen ungefähr 500 Arbeitsstunden, damit aus der Stegruine eine neue Ruheinsel für das Kinderdorf in Steinbach werden konnte. Sie rissen in einer gemeinsamen Aktion den alten Steg ab, imprägnierten und strichen Holz, lernten mit einem Erdbohrer umzugehen, aus Schlamm Beton zu machen, holten Lieferangebote ein und taten schließlich die vielen Arbeitsschritte, die eine Holzkonstruktion mit sich bringt.

Nun ist der Steg im Kinderdorf in Steinbach (Am Kriegholz 1) feierlich seiner Bestimmung übergeben worden. Es war eine wirklich schöne Feier, bei der Kinder und Studenten in gemischten Teams Fußball gespielt haben,
Tom Sauerborn (von den Studenten) und Professor Richard Stroetmann (Institut für Stahl- und Holzbau als Schirmherr) mit kurzen Reden die Motivation und Wichtigkeit solcher Projekte beleuchteten. Nach dem Druchschneiden des Bandes (bei dem unbedingt alle Kinder mitmachen wollten) und so hat jeder ein kleines bisschen durchgeschnitten, immer nacheinander. Zum Abschluss wurde gegrillt, Kuchen gegessen, Bier/Kaffee/Eistee/Saft getrunken und am Lagerfeuer Stockbrot gemacht. „Das war ein sehr schöner Ausklang des Abends, die Kinder hatten Spaß – und wir auch“, sagt Claudia Schlenger vom Bauball-Team.

Materialica Design Award in der Kategorie CO2-Effizienz

FormholzrohreEin weiterer Preis für Formholzrohre für Prof. Haller. Bild: Lothar Sprenger

Prof. Peer Haller und sein Team vom Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen erhalten den Materialica Design Award in der Kategorie CO2-Effizienz. Der Preis wird am 18. Oktober während der Messe MATERIALICA vergeben – der internationalen Fachmesse für Werkstoffanwendungen, Oberflächen und Product Engineering. Die Messe findet vom 18. bis 20. Oktober in München statt. „Die Materialica ist eine Messe, die hohe Ansprüche an die Innovation von Materialien stellt und besonders Werkstoffe der Hochtechnologie präsentiert. Umso beachtenswerter ist es, dass der Verbund von Holz und Hightech die Jury überzeugen konnte“ freut sich Prof. Haller über die Auszeichnung.

Das von Prof. Peer Haller und seinem Forscherteam am Institut für Stahl- und Holzbau der Technischen Universität entwickelte Formholzverfahren ist schon mehrfach ausgezeichnet worden – zuletzt rückte es bundesweit ins Licht der Öffentlichkeit, als diese Idee am 1. Juli als „Ort im Land der Ideen“ präsentiert wurde. Die Idee, die hinter dem patentierten Verfahren steckt, ist so einfach wie genial: Wenn man Holz aus Bäumen schneidet, gibt es eine Menge Abfall, etwa 50 Prozent. Das Runde des Baumstamms stört. Also machen wir den Baum nach dem Fällen eckig. Erwärmt, gepresst und zu Rohren geformt entsteht aus Holz, was man sich sonst nur aus Stahl oder Stahlbeton vorstellen konnte: Ein sehr leichtes, aber belastbares Bauteil, das optimal mit Hochleistungsfasern verstärkt werden kann. Obendrein verbraucht es wenig Energie und ist umweltfreundlich, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und darüber hinaus CO2-neutral. Wälder sind einer der billigsten Stoffproduzenten der Erde, und auf etwa einem Drittel der Fläche unseres Landes wachsen Bäume mit Hilfe von Sonnenenergie nach.

Und genau für diesen Teilaspekt gibt es nun den Preis: „Materialien und Leichtbautechnologien können einen starken Anteil zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes bieten. Hier setzt die MunichExpo im Rahmen des MATERIALICA Design + Technology Award ein Zeichen und vergibt den MATERIALICA CO2 Effizienz Award. Bewertet wird die Kohlenstoffdioxid-Effizienz während der Herstellung, der Lebensdauer und der Entsorgung bzw. des Recycling von Materialien und Produkten.

Preisträger des ZÜBLIN-Stahlbau-Preises 2011

Jury und Teilnehmer ZÜBLIN-Stahlbau-PreisJury und Teilnehmer ZÜBLIN-Stahlbau-Preis

Erstmals tagte am vergangenen Mittwoch die Jury für den neu ausgelobten ZÜBLIN-Stahlbau-Preis, der mit insgesamt 3.000 EUR dotiert ist. Sechs ehemalige Studentinnen und Studenten der Fakultät Bauingenieurwesen sowie ein Team der Fakultät Architektur waren nominiert und präsentierten der Jury ihre Diplomarbeiten. Die Jury setzte sich zusammen aus den Preisstiftern, Ullrich Pfabe (Geschäftsführer der Firma ZÜBLIN-Stahlbau GmbH) und Dr. Christian Dehlinger (Abteilungsleiter des Konstruktiven Ingenieurbaus der Firma Ed. Züblin AG), sowie Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann vom Institut für Stahl- und Holzbau für die Fakultät Bauingenieurwesen und Jun.-Prof. Dr.-Ing. Jörg Rainer Noennig (Professur Wissensarchitektur) für die Fakultät Architektur.

Alle nominierten Arbeiten und deren Präsentationen stellten hervorragende Leistungen dar. Steffen Oertel gewann mit seiner Diplomarbeit zum Thema „Orthoverbundfahrbahnplatten im Straßenbrückenbau“ den ersten Platz, der mit einem Preisgeld von 1200 Euro verbunden ist. Er zeigte mit seinem Thema vor allem den werkstoffgerechten und effizienten Materialeinsatz von Stahl auf. Der zweite Platz wurde an zwei Arbeiten vergeben. Lars Werner widmete sich der „Entwicklung eines praxisorientierten Verfahrens zur Berechnung des Schweißverzuges von stahltypischen Konstruktionen“ und Christine Franz erhielt die Ehrung für ihre Arbeit „Bemessung von Stahlbauten nach DIN EN 1993-1“.

Der ZÜBLIN-Stahlbau-Preis wird ausgeschrieben für Studien-, Projekt- und Diplomarbeiten von Studierenden sowie Dissertationen von Wissenschaftlern der Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur der Technischen Universität Dresden. Mit dem Preis werden herausragende Leistungen im Entwurf, der Berechnung und Ausführung von Stahl- und Verbundkonstruktionen sowie Metallfassaden und -dächer im Hoch-, Industrie- und Ingenieurbau gewürdigt. Ebenso berücksichtigt werden besondere Leistungen, die sich mit der Entwicklung und Weiterentwicklung von Konstruktions- und Bauweisen, Berechnungs- und Bemessungsverfahren, Fertigungs- und Montagetechnologien befassen.

Die feierliche Preisverleihung wird am 21. Oktober 2011 ab 13:30 Uhr im Festsaal des Rektorates stattfinden.

Lust auf Kunst

Entdeckungen an TextilbetonEntdeckungen an Textilbeton
[Bild: www.sylkescholz.de]

Kunst kann schön anregend sein! Volker Mixsa hat sich von den Möglichkeiten des Textilbetons inspirieren lassen und seine Skulpturen aus Beton im Frühjahr im Park des Landschlosses Zuschendorf ausgestellt. Eigentlich sollte die Ausstellung mit Ablauf der vierten Förderperiode des Sonderforschungsbereichs 528 zum textilbewehrten Beton Anfang Juli abgebaut werden – aber der Zuspruch der Besucher ist so überwältigend positiv, dass sich Gartenverwaltung und Künstler entschlossen haben, die Kunst noch ein wenig im Garten stehen zu lassen.

Da im Landschloss Zuschendorf regelmäßig Hochzeiten stattfinden, haben vor allem Brautpaare (und deren Fotografen) die Kunst für sich entdeckt: Die Doppelspirale, die aus jedem Blickwinkel neu und anders aussieht, bietet so hin und wieder zusätzlich Spielraum für außergewöhnliche Entdeckungen!

Bauball ante portas

Plakat BauballBauball 2011. Karten gibt’s im Vorverkauf

Das Bergfest des 6. Semesters Bauingenieurwesen, die einzige große Party der Fakultät Bauingenieurwesen, steht bevor:  Am 30. Juni wird im Liveclub Tante JU (An der Schleife 1 im Industriegebiet) gefeiert. Einlass ist ab 18.30 Uhr, das Programm beginnt um 19.30 Uhr. Karten kosten 4 Euro im Vorverkauf (im Foyer des Beyer Baus und in der KOPIE) sowie 6 Euro an der Abendkasse.

Das Programm ist bunt und hält Klassiker bereit wie zum Beispiel den Papierbrückenwettbewerb – allen mutigen Brückenbauern winkt ein Getränkegutschein und, für die Teilnehmer oder Teams mit den besten Brücken, auch ein Preisgeld! Die Richtlinien dazu stehen auf der Bauball-Seite. Beim „Professorentanz“ kann man Dozenten übers Parkett schweben sehen… Die Bierstaffel mit neuen Elementen – welche mögen es sein? Es gilt schwierige Aufgaben und wohldosierte Mengen alkoholischer Getränke zu überwinden! Und natürlich wird das soziale Projekt des diesjährigen Bauball-Teams vorgestellt!

Die Tanzmusik kommt von Retroskop – alte und neue Klassiker aus Pop und Rock zum Mitsingen und Rumspringen. Wenn die Band aufhört zu spielen, ist die Party noch lange nicht zu Ende! Ein DJ sorgt für Tanzbares!

Die ersten 300 Besucher bis 21.00 Uhr erhalten übrigens ein Freibier!

Und nicht vergessen: Abendgarderobe ist erwünscht.

Herausforderungen für die Zukunft des Bauens

Gruppenbild SchwerpunktprogrammSie wollen den Paradigmenwechsel für die Zukunft des Bauens herbeiführen

Bei einem ersten Treffen haben knapp 40 Spitzenforscher aus ganz Deutschland die Arbeit an einem Schwerpunktprogramm „Leicht Bauen mit Beton“ begonnen. In insgesamt 16 Projekten wollen die Forscher aus elf deutschen Hochschulen die Grundlagen für das Bauen der Zukunft erforschen. Die überregionale Kooperation führender Bauingenieure, Architekten, Maschinenbauer und Mathematiker soll dabei den Blick über den Tellerrand und Synergien beim Gedankenaustausch fördern.
„Form follows force“ – die Form folgt dem Kraftfluss – ist das vielversprechende Motto, mit dem Details untersucht und letztendlich zu einem wegweisenden Ganzen zusammengefügt werden sollen. Dabei liefert die Natur zahlreiche Vorbilder für neuartige Baukonstruktionen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Schwerpunktprogramm, dessen erste dreijährige Phase jetzt beginnt, mit insgesamt rund 7 Mio. Euro. Zum Koordinator des Programms wählten die Forscher auf ihrem zweitägigen Treffen in Dresden Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau der Technischen Universität Dresden. Mit drei Fachprojekten leistet die TU Dresden auch inhaltlich einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen des Schwerpunktprogramms.
„Leicht Bauen mit Beton“ sei eine Herausforderung, betonte Prof. Curbach und forderte einen Paradigmenwechsel: „Wir müssen uns von der Idee trennen, dass Beton etwas Schweres ist!“ sagte er und wünschte sich ein Ende der Betonwüsten. Es gebe genug Beispiele, dass man auch mit Beton leicht und schön bauen könne. Dass dies die Regel und nicht die Ausnahme werde, sei ein Ziel des Schwerpunktprogramms.

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Mit der Reiseboot nach Magdeburg

Die Reiseboot vor dem Blauen WunderDie Reiseboot vor dem Blauen Wunder

Nein, mit der deutschen Sprache stehen sie nicht auf Kriegsfuß, die Studentinnen und Studenten des Bauingenieurwesens. Sie haben einfach, einer guten Tradition folgend, ihr neues Betonboot gleich „Die Reiseboot“ genannt – weil Schiffe nun mal weiblich sind, auch wenn sie Männernamen tragen („Die Bismarck“, „Die Titanic“). Warum das so ist, hinterfrage man vorsichtshalber nicht, die Chauvi-Kasse könnte sich sonst zu schnell füllen bei Antworten wie „sieht doch einfach nur gut aus“ oder „sind nicht immer leicht handzuhaben“.  Obwohl an das letztere der beiden Argumente viele gedacht haben, die am vergangenen Sonntag um neun Uhr am Blauen Wunder auf das Betonboot warteten, mit dem es eigentlich um zehn Uhr Richtung Magdeburg elbabwärts gehen sollte. Dort findet nämlich am 24. und 25. Juni die 13. Deutsche Betonkanu-Regatta statt – und „Die Reiseboot“ wird ebendort in der Offenen Klasse antreten.

Doch der Hilfsmotor des Bootes, mit dessen Hilfe man vom Hafen in Pieschen bis zum Blauen Wunder elbauf fahren wollte, machte Zicken und musste erst einmal repariert werden. Und so hatten die „Bastelkinder“, wie sich die Mitglieder im Betonboot-Team selbst nennen, ausgiebig Zeit für ein großartiges Frühstück (das vom Wirt des Schillergartens großzügig gesponsort wurde) und anschließendes Schwan-und-Ente-gucken an der Elbe.

Die Reiseboot vor dem TerrassenuferDie Reiseboot vor dem Terrassenufer

„Die Reiseboot“ wiegt 2,8 Tonnen, ist fast zwölf Meter lang und 1,80 Meter breit. Als Drachenboot mit 16 Segmenten plus Bug und Heck gebaut, bietet es 20 Bastelkindern Platz. Der Motor ist übrigens nur auf Wunsch des Wasser- und Schiffahrtsamtes mit an Bord (die Elbe ist schließlich eine Wasserstraße, da kann man nicht einfach so ungefragt eine Reise von Dresden nach Magdeburg unternehmen), Normalantrieb ist Muskelkraft an Stechpaddeln!

Wie es zu der Idee eines Reisebootes kam, steht im Konstruktionsbericht, den die Studenten verfasst haben (steht auf der Betonboot-Seite): „Schon seit einigen Jahren existiert der Wunsch mit einem Betonboot auf dem Wasser zum Wettkampfort zu fahren. Schließlich gehören Boote ja aufs Wasser und nicht in LKWs geladen. Aber bisher bot sich nie eine Gelegenheit zur Verwirklichung dieses Traums.  Doch in diesem Jahr liegt der Austragungsort der Regatta, Magdeburg, genau wie Dresden an der Elbe! – die Idee zum Bau eines Reisebootes konnte Realität werden.“

Und so haben sie dann im Baustofflabor unter Supervision von dessen Leiter Dr.-Ing. Marko Butler geplant, gerechnet, entworfen und gebaut. Alles in der Freizeit neben dem Studium – aber: „Es macht Spaß, das Gelernte auch einmal in der Praxis anzuwenden!“ Und die staunende Frage, warum Beton schwimmt, beantworten die Studenten dann immer sehr wissend: Verdrängung ist, was so ein Boot über Wasser hält. Bei Stahl, meinte Dr. Butler, staune doch auch keiner, und der sei noch schwerer als Beton…