Geotechnische Exkursion

Geotechnik-ExkursionGeotechnik-Exkursion

In die Gegend von Borna und zur Saale-Elster Talbrücke im Süden von Halle führte die diesjährige Geotechnische Exkursion. Hier der Bericht von Andreas Winkler!

Für den Bau einer neuen Autobahn bei Borna wird der besonders durch Altbergbau geprägte sehr setzungsempfindliche, wenig tragfähige Baugrund durch den Einsatz der dynamischen Intensivverdichtung verbessert. Dipl.-Ing. J. F. Kirstein von der ausführenden Firma, BVT DYNIV GmbH, gab eine Übersicht über das Bauvorhaben, informierte u.a. über die Möglichkeit des Einbaus einer zusätzlichen vertikalen Dränage und die Überprüfung der Verdichtung mit dem Menard-Pressiometer.

Die Exkursionsteilnehmer hatten die Möglichkeit, die Ausführung des Verfahrens vor Ort selbst zu erleben. Aus einer Höhe von ca. 18 m wurde von einem Kranausleger ein ca. 35 t schweres Gewicht aus mehreren übereinanderliegenden Stahlplatten fast vollständig frei auf die Geländeoberfläche fallen gelassen. Die hohe eingetragene Energie führt beim Aufprall zu einer starken Verdichtung des Bodens. Im „gefährlichsten“ Teil der Exkursion konnten sich die Teilnehmer von dem hohen Wirkungsgrad des Verfahrens anhand eines ca. 7 m tiefen Erdtrichters mit senkrechter Wandung überzeugen. Diese Vertiefung entstand durch starke Kompression des Baugrunds infolge mehrmaliger Einwirkung des Fallgewichts.

Für den Neubau der ICE Hochgeschwindigkeitsstrecke Nürnberg-Berlin wird im Süden von Halle die ca. 6,5 km lange Saale-Elster-Talbrücke errichtet. Im Rahmen der Exkursion konnte ein sich im Rohbau befindlicher Teil der Brücke besichtigt werden. Nach dem steilen Aufstieg zur Brückenoberkante wurden die Teilnehmer mit einem interessanten Einblick in den eingeschalten Teilbereich des Brückenhohlkastens belohnt. Ein Vertreter der Deutschen Bahn, Dipl.-Ing. M. Felgner, erläuterte sehr anschaulich die hohen Anforderungen bei der Bauausführung besonders hinsichtlich Naturschutz, zeitlicher Koordination der Bautätigkeit und Einhaltung der Normen. Die Beschreibung zur Herstellung der Brückenpfeilergründungen ohne Baustraßenzugang fand bei den geotechnisch interessierten Studenten besonderes Interesse. Die Herstellung der Flachgründung erfolgt in diesem Fall von der Oberseite der im Rohbau befindlichen Brücke innerhalb eines vorher eingebrachten Spundwandkastens. Die Lastabtragung erfolgt vom Fundament über die Spundwände in den tragfähigen Boden.

Exkursion Berlin: Glas im Grenzbereich

Impressionen einer ExkursionImpressionen einer Exkursion [Fotos: Friedrich May, Stefan Unnewehr]

Öffentliche Gebäude – insbesondere Regierungsbauten – scheinen auf die planenden Architekten und Ingenieure eine besondere Wirkung auszuüben: Sie verlassen die bekannten Wege des Konstruierens und treiben die verwendeten Werkstoffe an ihr physikalisches Limit. Davon, wie schmal der Grat zwischen Materialeffizienz und Materialschaden ist, konnten sich rund 20 BauingenieurstudentInnen am vergangenen Freitag in Berlin ihr eigenes Bild machen.

Als Semesterabschluss der Kurse „Konstruktiver Glasbau“, „Gebäudehülle“, sowie „Entwurf und Energieeffizienz“ führte die Route zunächst über die Baustelle des neuen Großflughafens „Berlin Brandenburg Airport“, die durch ihre Größe und Logistik imponierte. Ein Planer der Firma Seele erläuterte anschaulich die Fassadenkonstruktion der Haupthalle, die von einem Seilnetzsystem ausgesteift werden wird.

Im Anschluss zeigte der Baudirektor der Regierungsbauten den Studenten und Assistenten sowohl äußerst gelungenen als auch weniger überzeugenden Einsatz von Glas in der Fassade, als Überdachung sowie als begehbare und befahrbare Verglasung – die Dresdner Glasbauer bereicherten die Diskussion mit fachlich fundierten Hinweisen. Ein kleines Bonbon stellte der Besuch des Reichstagspräsidentenpalais dar, dessen Glasdach am Institut für Baukonstruktion entwickelt und geprüft worden ist, neben eindrucksvoll transparenten Konstruktionen wie der Kuppel über dem ehemaligen Reichstag.

Mit einem Blick auf die Stadt durch die gigantischen Scheiben Mies van der Rohes Neuer Nationalgalerie erfuhr der Tag seinen abschließenden, baukulturellen Höhepunkt und einen gebührenden Ausklang.

Die Studentinnen und Studenten freuten sich über die gehörige Portion Praxiswissen als willkommener Abwechslung zu den trockenen Vorbereitungen auf die anstehenden Prüfungen.

Vortrag zur Rügenbrücke

RügenbrückeDie Rügenbrücke. Bild: Mirko Boy – www.pixelio.de

Am 30. Juli findet an der Fakultät Bauingenieurwesen ein Vortrag über eine der größten und schönsten Brücken Deutschlands statt. Die Rügenbrücke (zweite Strelasundquerung) verbindet mit ihren 4.100m Länge Rügen mit der Stadt Stralsund auf dem Festland. Die Konstruktion vereint fast alle im Brückenbau möglichen Bauweisen vom Spannbeton-Hohlkasten über Verbundbauweise bis zum reinen Stahlbau. Während des Baus wurde ein gigantisches, in China gefertigtes Vorschubgerüst verwendet. Für den Einhub der Stahlteile kam Europas größter Schwimmkran zum Einsatz.
Weitere Details zur Konstruktion und Bauausführung der Brücke gibt am 30.07. um 18:30 im Raum BEY 68 Ulrich Gawlas (EHS Beratende Ingenieure im Bauwesen). Er war verantwortlich für die Oberbauleitung beim Projekt zweite Strelasundquerung. Ulrich Gawlas hat umfangreiches Detailwissen zur technischen Abläufen der Bauausführung und ist für seinen ansprechenden Vortragsstil bekannt. Bereits 2007 hat er Studenten der TU Dresden im Rahmen der Stahlbauexkursion über die damalige Baustelle der Rügenbrücke geführt. Auch dieses Mal ist eine Exkursion Anlass des Vortrags: Die Bauingenieurwesen-Studenten des Jahrgangs 2004 planen für diesen Sommer eine Abschlussfahrt. Während der Exkursion wird unter anderem die neue Rügenbrücke in Stralsund besichtigt. Die Studenten haben daher im Vorfeld der Fahrt den Vortrag organisiert, zu dem ausdrücklich alle Interessierten eingeladen sind.

Große Stahlbauexkursion 2009

UVS
15. Juni 2009
Teilnehmer der StahlbauexkursionTeilnehmer der Stahlbauexkursion

In der Woche nach Pfingsten fand die diesjährige dreitägige „Große Stahlbauexkursion“ der Fakultät Bauingenieurwesen statt. Die 36köpfige Gruppe aus Studierenden des 2. bis 10. Semesters sowie Prof. Stroetmann und Lars Sieber von der Professur für Stahlbau steuerten auf ihrer Busreise durch Mittel- und Westdeutschland zahlreiche interessante Ziele an.
Nach einem frühen Start gegen 6:30 Uhr vor dem Beyerbau ging es zuerst auf die Baustelle der Riesentropenhalle „Gondwana-Land“ des Leipziger Zoos. Hier wird im Moment durch das Unternehmen Eiffel Deutschland Stahltechnologie die Dachkonstruktion der Halle als Stabwerkskuppel aus Stahlhohlprofilen mit einer freien Spannweite von 154 m und einer Höhe von ca. 35 m montiert. Danach stand der Besuch der Nessetalbrücke, einem Brückenneubau im Zuge der BAB A4 auf dem Programm. Die 416 m lange, neunfeldrige Stahlver-bundbrücke mit Stützweiten von bis zu 52 m besteht aus zwei getrennten Überbauten. Der nördliche befindet sich bereits in der Endlage, der südliche wird derzeit noch montiert und eingeschoben. Das Abschlussprojekt des ersten Tages war das PalaisQuartier in der Frankfurter Innenstadt. Zu diesem Gebäudeensemble gehören Hochhäuser mit 99 und 136 m Höhe, das nach historischem Vorbild wieder aufgebaute Thurn-und-Taxis-Palais und die Shoppingmall MyZeil mit der imposanten freigeformten Stahl-Glas-Konstruktion für Dach und Fassade.
Der zweite Tag begann mit der Besichtigung der Stahlbaufertigung von Donges Steeltec, eines der größten Stahlbauunternehmen Deutschlands. Im Anschluss ging es nach Luxemburg zum Werk von ArcelorMittal in Belvaux. Während bei Donges große Bauteile für Kesselgerüste und Brücken in der Fertigung beeindruckten, waren bei ArcelorMittal das Erschmelzen von Stahlschrott im Elektroofen und die Stranggussanlage für die „Beamblanks“ besonders interessant.
Eines der beiden Highlights am letzten Tag war der Besuch der Baustelle an der Kennedybrücke in Bonn. Die 1948/49 erbaute dreifeldrige Vollwandträgerbrücke mit einer Spannweite von 195,8 m in der Mittelöffnung wird derzeit saniert. Darüber hinaus wird der Brückenquerschnitt verbreitert, da diese wichtige Rheinquerung den stetig steigenden Verkehrsanforderungen angepasst werden muss. Das letzte aber nicht weniger spektakuläre Ziel der Exkursion war die Baustelle des Fußballstadions BayArena in Leverkusen. Nach dem Rückbau des alten Stadiondaches werden derzeit das gesamte Stadion sowie angrenzende Flächen durch ein kreisrundes speichenförmiges Dachtragwerk mit einer Haut aus Polykarbonatplatten überspannt. Der äußere Druckring besteht aus einem Kreishohlprofil mit rund 1 m Durchmesser, der von zigarrenförmigen V-Stützen gelagert wird.

Exkursion Talsperre Klingenberg – Version 3.0

Ausflug nach KlingenbergAusflug nach Klingenberg

Auch am dies academicus 2009 besichtigten 54 Studierende der Studiengänge Bauingenieurwesen sowie die Wasserbauvertiefer und Mitarbeiter des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik im Rahmen einer Halbtagesexkursion die Talsperre Klingenberg.
Die Trinkwassertalsperre Klingenberg im Erzgebirge staut mit einer Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinen das Wasser der Wilden Weißeritz. Sie liefert ca. 60 % des Rohwassers für die Landeshauptstadt Dresden und ist seit 1914 ununterbrochen in Betrieb. Viele Anlagenteile sind mittlerweile verschlissen. Während des Hochwassers 2002 wurden Teile der Talsperre schwer beschädigt. Die nun begonnene Komplexsanierung wird bis 2011 andauern und ca. 60 Mio. Euro kosten.
Teile des Projekts sind bereits fertig gestellt, so z.B. der Neubau des 3,3 km langen Hochwasserentlastungsstollens, der Ersatzneubau der Vorsperre sowie der Neubau des Zuflusspegels und der Wildholzsperre. Gegenwärtig laufen die Bauarbeiten an der Hochwasserentlastungsanlage. Ende 2009 soll mit der Entleerung des Stauraumes begonnen werden, damit dann die Instandsetzung der wasserseitigen Staumauer erfolgen kann.
Betreiber und Bauherr vor Ort ist die Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen. Der zuständige Projektleiter von der LTV, Herr Humbsch (Wasserbauabsolvent der TU Dresden) stellte zunächst das Gesamtvorhaben vor. Anschließend konnten die bereits fertiggestellten Ein- und Auslaufbauwerke des Hochwasserentlastungsstollens, der neue Kontrollgang in der Staumauer, der unter Einstaubedingungen mit kontrollierten Sprengungen aufgefahren worden war sowie die Bauarbeiten an der Hochwasserentlastungsanlage besichtigt werden. Mit der Besichtigung des neuen Vorsperrendammes endete die Exkursion.
Nach der Rückkehr wurde im Hubert-Engels-Labor im Beyerbau schnell der Durst mit gekühlten Getränken gestillt. Gegrillt wurde dann auf der Wiese vorm Institut.
Die Exkursion wurde unterstützt vom Förderverein des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik.

Die Wüste ruft . . .

Dubai
Bauen in neuen Dimensionen: Dubai

Das Institut für Baukonstruktion unternimmt vom 06.03. bis zum 16.03.2009 mit 15 studentischen Teilnehmern eine Exkursion in die bis vor kurzem am stärksten expandierende Bauregion der Welt, nach Dubai. Die Stadt beziehungsweise das Emirat hat in der letzten Zeit durch außergewöhnliche Bauvorhaben wie dem Burj al Arab, dem Burj Dubai sowie diverser künstlich aufgeschütteter Inseln wie The Palm oder The World von sich Reden gemacht.

Ein expandierendes Baugewerbe bewirkt in aller Regel einen Schub bei Innovationen in Bautechnik und Bauausführung. Obwohl der Innovationsgrad für komplett neue Bautechniken in Dubai nicht sehr hoch ist, erfordern doch die im Gegensatz zu Deutschland gigantischen Projekte besondere Belange hinsichtlich der zur Anwendung kommenden Systeme. Speziell im Hochhausbau sind materialeffiziente und gewichtsoptimierende Bauweisen erforderlich. Diese haben direkten Einfluss auf die Belastung aus Erdbeben und auf das dynamische Verhalten der Gebäude unter Windbelastung. Ferner reduzieren leichtere Bauteile das Gesamtgewicht der Konstruktion und minimieren somit den Aufwand an lastabtragenden Bauteilen und Gründungen.

Das Ziel der Exkursion ist, den Studenten an realen Bauvorhaben andere, in Deutschland derzeit noch nicht so übliche Bauverfahren und Konstruktionen vorzustellen. Dazu gehören im Speziellen die besonderen baubetrieblichen Erfordernisse im Hochhausbau, schwimmend gelagerte Bodenplatten und vorgespannte Flachdecken mit bis zu 12 m Spannweite als Regelraster, sowie Tiefbau- und Brückenbaustellen und besondere Fassadentechnologien. Besichtigt werden unter anderem die Baustelle des Projektes Jewel of the Creek – ein Vorhaben mit 1.000.000 m² Nutzfläche, 17 Hochhäusern, einer viergeschossigen Tiefgarage auf einer Fläche von 500 x 250 m und einer Investitionssumme von 1 Mrd. Euro – sowie mehrer Brückenbaustellen und Bauvorhaben mit Spezialtiefbauaufgaben. Einige Besichtigungen ermöglichen auch einen Besuch des Nachbar-Emirates Abu Dhabi, welche nach Expertenmeinungen das Potential eines größeren Baubooms als Dubai besitzt.

Neben den fachlichen Veranstaltungen kommt der gesellige und der kulturelle Anteil mit einer Jeep-Safari und einem Dhow-Cruise sowie ausreichend eigener freier Zeit zur Erkundung von Land und Leuten nicht zu kurz.

Die Exkursion findet mit der freundlichen Unterstützung der folgenden Sponsoren statt:

  • Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden e.V.
  • Baukonstruktion Dresden e. V.
  • Erfurth Matthes Beratende Ingenieure, Chemnitz / Dresden
  • Zublin Ground & Civil Engineering (LLC), Dubai
  • Nelskamp Bedachungen, Schermbeck
  • HDI Gerling Versicherungen, Hannover / Köln
  • Privatperson

Brückenbau in Norwegen

ExkursionsteilnehmerInnen

ExkursionsteilnehmerInnen

Brückenbau in Norwegen ist noch eine wirkliche Herausforderung für alle am Bau Beteiligten – von der Planung bis zur Realisierung der häufig sehr großen Spannweiten in schwierigstem Gelände. Davon konnten sich 17 Studenten des 8. Semesters auf ihrer elftägigen Brückenbauexkursion überzeugen. Völlig erschöpft, aber um ein riesiges Erfahrungsspektrum reicher kamen sie am 20. August von der ca. 5000km langen Tour über Malmö, Oslo, Trondheim, Bergen, Stavanger und Kristiansand zurück. Auf dem Programm standen viele Baustellenbesichtigungen (z.B. City-Tunnel Malmö, das Tjuvholmen-Unterwasserparkhaus in Oslo oder das PPP-Projekt der E18 zwischen Kristiansand und Grimstad), Besuche der Universitäten in Trondheim und Bergen sowie Führungen in einer Erdölraffinerie und in einer großen Werft. So konnten die Studenten neben vielen fachlichen Erfahrungen auch ein Bild von ihren zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten als Bauingenieure gewinnen. Großer Dank gilt allen Gastgebern in Norwegen und ganz besonders den Sponsoren der Reise, der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden sowie den Baufirmen Bilfinger+Berger und Adam Hörnig, welche neben der finanziellen auch erhebliche programmatische Unterstützung leisteten.

Glasveredlung zum Anfassen

Glasbau-Exkursion

Rekord auf dem Glastrampolin

Im Rahmen des Vertiefungsfaches „Konstruktiver Glasbau“ besuchten am 08. Juli die Studenten des achten Semesters zusammen mit Mitarbeitern des Institutes für Baukonstruktion die SCHOLLGLAS TECHNIK SACHSEN GmbH in Nossen, einen der größten Glasveredler Europas. Der Vertriebsleiter Herr Pawelka und zwei weitere fachkundige Mitarbeiter führten die etwa 25 Studenten durch die einzelnen Bereiche der Produktion. Bei der zweistündigen Führung konnte man die verschiedensten Prozesse der Glasveredlung in der Praxis näher kennenlernen und erhielt interessante Einblicke in die Produktion von unterschiedlichen Glaserzeugnissen.

Angefangen bei der Anlieferung und Sortierung der Scheiben mit Maximalabmessungen von etwa 3 x 6 m, welche mit automatischen Glassaugern in ein riesiges Glasregal befördert wurden, folgte die Führung Schritt für Schritt den einzelnen Produktionsetappen. Über die verschiedenen Zuschnittstationen gelangte man zu einem ganz wesentlichen Bearbeitungsschritt, dem Schleifen oder Polieren der Kanten, ohne welche eine Weiterverarbeitung beispielsweise zu vorgespanntem Glas nicht möglich wäre. In einem modernen Glasveredelungsbetrieb dürfen natürlich auch Anlagen zum Einfärben der Gläser per Sieb- oder Rollendruck nicht fehlen. Das Herzstück der Produktionsanlage bildeten die zwei Vorspannöfen für die Herstellung von TVG und ESG sowie die zugehörigen Öfen für den Heat-Soak-Test. Daneben beeindruckten die Vorverbundanlage und der riesige Autoklav zum Laminieren von Verbundsicherheitsglas. Zum Schluss führte der interessante Rundgang in eine zweite Halle, in der die Isolierglasproduktion und die Fertigung von Structural Sealant Verglasungen beobachtet werden konnte.

Einen lustigen und für die Meisten unvergesslichen Abschluss der Exkursion stellte das begehbare etwa 2 x 3 m große Glastrampolin dar, welches zu Versuchszwecken vor dem Werk aufgebaut war. Den alten Tragfähigkeitsrekord von 16 Personen überboten die Studenten locker und setzten eine neue Bestmarke. Wer ganz mutig war, konnte sich noch im Trampolinspringen auf der nur etwa 15 mm starken Gießharz-Verbundglasplatte erproben.

Die Exkursion wurde durch Fördermittel der Bauconzept Planungsgesellschaft unterstützt.

Stahlbauexkursion 2008

Stahlbau-Exkursion

Stahlbauexkursion

Die diesjährige Stahlbauexkursion am 4. Juli führte ca. 45 Studenten unter Begleitung von Prof. Stroetmann und Mitarbeitern des Lehrstuhls für Stahlbau zur Baustelle des neuen Kraftwerkblocks R am Standort Boxberg und anschließend zu Züblin Stahlbau GmbH nach Hosena.

Beim Kraftwerk Boxberg, das von der Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG betrieben wird, erhielten die Teilnehmer zunächst von Herrn Schikore, einem langjährigen Mitarbeiter von Vattenfall, Informationen über die geschichtliche Entwicklung des Kraftwerkbaus und die Funktionsweise eines Braunkohlekraftwerkes. Die Versorgung mit dem fossilen Brennstoff erfolgt durch den nahegelegenen Tagebau Nochten.

Anschließend erläuterte uns Züblin-Projektleiter Herr Jurk die Baumaßnahmen zum Neubau des Blocks R. Zum Leistungsumfang der Züblin Stahlbau GmbH gehören die Stahlbau- und Fassadenkonstruktionen des Maschinengebäudes, des Zwischengebäudes sowie die Bandbrücke zum Kohletransport. Wegen der großen Verkehrslasten und der beengten Platzverhältnisse stellte die Montage der Bandbrücke eine besondere Herausforderung dar. Im Anschluss an die Vorträge haben die Exkursionsteilnehmer die Baustelle trotz widriger Wetterverhältnisse in Augenschein genommen.

Die zweite Station der Exkursion war das Werk der Firma Züblin Stahlbau GmbH in Hosena. Nach dem Mittagessen in der firmeneigenen Kantine, zu dem alle Exkursionsteilnehmer eingeladen wurden, erläuterte der Geschäftsführer Ulrich Pfabe den Studenten die Struktur des Unternehmens und die möglichen Aufgabenfelder eines Ingenieurs.

Hagen Urban – der Technische Leiter des Unternehmens – erläuterte anhand aktueller Bauprojekte die Tätigkeitsfelder innerhalb der Gesellschaft. Deutlich wurde in seinen Ausführungen, dass großes Interesse an gut ausgebildeten Bauingenieurabsolventen besteht, die dringend beim Expansionskurs des Unternehmens benötigt werden. Neben dem Industrie- und Kraftwerksbau hat sich Züblin Stahlbau auch in der Planung und Ausführung von Industriefassaden spezialisiert. Der für den Stahlbau typische Bereich des Hallenbaus macht einen vergleichsweise kleinen Teil des Umsatzes im Unternehmen aus.

Im Anschluss an die Vorträge wurden die Studierenden in Gruppen über das Werksgelände und durch die Fertigungshallen geführt. Dabei ließen sich die Arbeitsschritte zur Fertigung einer Stahlkonstruktion – von der Lagerung und Materialkennzeichnung über den Zuschnitt, die Vormontage und das Verschweißen bis hin zur Konservierung – an interessanten Projektbeispielen verfolgen. Dabei ergaben sich zahlreiche Fragen, die von Mitarbeitern des Unternehmens und der Leitung fachkompetent und anschaulich beantwortet wurden.

Exkursion zur Talsperre Klingenberg

ExkursionExkursion nach Klingenberg

Im Rahmen einer Halbtagesexkursion am 28.05.2008 (dies academicus) besichtigten 40 Studierende der Studiengänge Bauingenieurwesen, Rehabilitation Engineering, Wasserwirtschaft, Hydrologie sowie die Wasserbauvertiefer und Mitarbeiter des Lehrstuhls für Wasserbau die Talsperre Klingenberg.

Die Trinkwassertalsperre Klingenberg im Erzgebirge staut mit einer Gewichtsstaumauer aus Bruchsteinen das Wasser der Wilden Weißeritz. Sie liefert ca. 60 % des Rohwassers für die Landeshauptstadt Dresden und ist seit 1914 ununterbrochen in Betrieb. Viele Anlagenteile sind mittlerweile verschlissen. Während des Hochwassers 2002 wurden Teile der Talsperre schwer beschädigt. Die nun begonnene Komplexsanierung wird bis 2011 andauern und ca. 60 Mio. Euro kosten.

Das Projekt ist in verschiedene Teilvorhaben untergliedert. Bereits fertiggestellt wurde der Neubau des 3,3 km langen Hochwasserentlastungsstollens, der Ersatzneubau der Vorsperre sowie der Neubau des Zuflusspegels und der Wildholzsperre. Die Instandsetzung der Staumauer selbst wird als nächste große Etappe in Angriff genommen.

Betreiber und Bauherr vor Ort ist die Landestalsperrenverwaltung (LTV) des Freistaates Sachsen. Der zuständige Projektleiter von der LTV, Herr Humbsch (Wasserbauabsolvent der TU Dresden), sowie der Bereichsstaumeister Herr Wendt, nahmen sich nach einem einführenden Vortrag viel Zeit und zeigten das Innenleben der bereits fertiggestellten Ein- und Auslaufbauwerke des Hochwasserentlastungsstollens. Der Zeitpunkt für die Besichtigung war ideal, weil in wenigen Wochen die Inbetriebnahme erfolgen wird und dann durch den Wassereinstau kein Zugang mehr möglich ist. Besichtigt wurde auch der neue Kontrollgang in der Staumauer, der unter Einstaubedingungen mit kontrollierten Sprengungen aufgefahren worden war. Die

Besichtigung des neuen Vorsperrendammes war dann der letzte Programmpunkt vor Ort.

Nach der Rückkehr von der anstrengenden und staubigen Tour bei schönstem Frühsommerwetter wurde schnell der Durst mit gekühlten Getränken im Hubert-Engels-Labor im Beyerbau gestillt. Gegrillt wurde dann auf der Wiese vorm Institut (Brandschutz!). Auch die Vorstufe für große Wasserbauvorhaben, die physikalischen Modellversuche, konnte anhand der im Labor momentan aufgebauten Modelle besichtigt werden.

Die Exkursion wurde unterstützt vom Förderverein des Instituts für Wasserbau und Technische Hydromechanik.