Auch in diesem Jahr findet vom 24.-31.08.2015 wieder die traditionsreiche Brückenbauexkursion des Instituts für Massivbau statt – und es sind noch Plätze verfügbar!!! Nachdem wir im vergangenen Jahr die Brücken Deutschlands in den Mittelpunkt gerückt hatten, sind in diesem Jahr die interessanten Brückenbauwerke unserer Nachbarländer Tschechien und Österreich sowie Süddeutschland das Ziel. Die Route wird über Prag, Wien, Graz, Salzburg, Innsbruck und München gehen. Neben Brücken werden auch Tunnelbaustellen, ein Wasserkraftwerk und weitere Ingenieurbauwerke besichtigt werden. Mithilfe der Unterstützung zahlreicher Sponsoren, können wir den Eigenanteil inkl. Übernachtung (Zeltplatz/Hostel) und Verpflegung auf ca. 150 € begrenzen. Bei Interesse bitte bei Sebastian Wilhelm oder Robert Zobel melden.
Die diesjährige Glasbau- und Fassadenexkursion des Instituts für Baukonstruktion mit den Studierenden des 4. bis 10. Semesters führte vom 18.05. bis 19.05.2015 auf mehrere Baustellen in unsere Hauptstadt Berlin.
Das Heizkraftwerk Lichterfelde bot den Studierenden einen Einblick in die Historie und die Funktionsweise eines Kraftwerks. Unter hohem Geräuschpegel wurden die Bestandteile des Kraftwerks gezeigt, in denen Erdgas zu elektrischer Energie und Fernwärme umgewandelt wird. Neben dem „Herz“ des Kraftwerks, der Schaltzentrale, konnten vom Dach des alten Kraftwerks aus Eindrücke über die Bauwerksstruktur und Fassade der anliegenden Baustelle des neuen Kraftwerks gesammelt werden.
Im Showroom der Facade-Lab GmbH konnten die Studierenden Fassadentypen und Gestaltungsmöglichkeiten hautnah erleben. Verschiedene Materialmuster werden hier an 1,35 m breiten und geschosshohen Trägerelementen im konstruktiven Zusammenhang präsentiert und vermitteln so einen optisch „realen“ Eindruck. Neben der Führung durch den Showroom wurden auch bereits realisierte Projekte vorgestellt.
Neben Neubauten spielt der Denkmalschutz bei der Sanierung von Fassaden eine wichtige Rolle. Als Beispiel hierfür wurde das 2011 sanierte Punkthochhaus der französischen Architekten Raymond Lopez und Eugème Beaudouin im Berliner Hansaviertel besichtigt. Charakterististisch für dieses Gebäude ist, dass die in den Ecken befindlichen Wohnungen um eine halbe Etage nach oben versetzt sind. Bei der Sanierung musste vor allem auf die denkmalgerechte Wiederherstellung der vorgehängten Fassadenpaneele geachtet werden. Eine besondere Ausbildung ist außerdem die Lage der Heizungsrohre an der Außenseite des Gebäudes.
Das Highlight der Exkursion war die Baustellenbesichtigung des Charité Klinikums. Der Montageprozess einer Elementfassade konnte vom Anschlagen der geschosshohen Elemente an die Hebevorrichtung bis hin zur Verankerung an den Geschossdecken miterlebt werden. Die Besonderheit hierbei war, dass die Fassadenelemente von oben nach unten montiert wurden. Neben der Elementfassade konnte die Montage einer Pfosten-Riegel-Konstruktion im Detail betrachtet werden.
Mit der Besichtigung der Baustelle eines Bürogebäudes mit Penthouse-Wohnung und deren Pfosten-Riegel-Fassade wurde die Exkursion abgerundet. Die großformatigen Elemente können motorbetrieben geöffnet und geschlossen werden und eine eingespannte Brüstungsverglasung dient als Absturzsicherung.
Teilnehmer der Brückenexkursion in Bochum, Bild: Robert Zobel
Nachdem in den vergangenen Jahren Brücken des europäischen Auslandes erkundet wurden, standen auf der diesjährigen Brückenexkursion herausragende Ingenieurbauwerke Deutschlands im Fokus. Während der achttägigen Exkursion konnten die Studenten des 8. Semesters sowohl einen Einblick in bestehende Bauwerke als auch in den Brückenneubau und in die Instandsetzung nehmen.
Angefangen mit der schwungvollen Drachenschwanzbrücke in Ronneburg, Europas längster Spannband-Holzbrücke, führte die Exkursion quer durch das grüne Herz Deutschlands. Hier wurden die imposante Talbrücke Froschgrundsee und die Grümpentalbrücke als Vertreter des Verkehrsprojektes VDE 8 von der Deutschen Bahn vorgestellt. Beide Brücken sind mit einer Bogenspannweite von 270 m die am weitest gespannten Eisenbahn-Betonbogenbrücken Europas.
Weiter ging die Reise über Stuttgart, wo integrale und semi-integrale Bauwerke wie die Brücken der Landesmesse Stuttgart, die Talbrücke Backnang und das BOSCH-Parkhaus über der Autobahn A 8, durch das Ingenieurbüro LAP näher vorgestellt wurden. Auch die Instandsetzung der Kochertalbrücke, Deutschlands höchster Talbrücke mit 185 m konnte von den Studenten bei einer Führung über die Baustelle und durch den Spannbetonhohlkasten hautnah erlebt werden.
Ein weiteres Highlight war die Begehung der in die Jahre gekommenen MüngstenerBrücke, einer Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1897. Während der Führung zur Instandsetzung der 107 m hohen und damit Deutschlands höchster Stahlgitterkonstruktion wurde den Studenten gezeigt, dass Bauen im Bestand oftmals schwieriger ist als die Planung von Neubauten.
Viele der ausgewählten Brücken der Route erhielten in der Vergangenheit den Brückenbaupreis bzw. waren dafür nominiert. So auch die Spannbandbrücke Slinky Springs to Fame in Oberhausen und die attraktive S-förmige Radwegbrücke über die Gahlensche Straße in Bochum (SBP). Anhand der leichten Konstruktion konnten die Studenten die Begriffe „Schwingung“ und „Anregung“ selbst erfahren.
Auf dem Weg nach Hamburg wurde die Gläserne Brücke in Bremerhaven aufgesucht, die neben ihrer Funktion als Drehbrücke durch ihre gläserne Hülle das Hafenbild prägt. Angekommen in Hamburg wurde neben der 3618 m langen Köhlbrandbrücke, der Baakenhafenbrücke und der Besichtigung des bedeutenden Infrastrukturprojektes Retheklappbrücke auch die Hafencity Hamburg mit der Elbphilharmonie in einer Hafenrundfahrt vom Wasser aus erkundet.
Auch weitere Ingenieurbauwerke wie der Aussichtsturm auf dem Killesberg in Stuttgart und der 62 m hohe skulpturale Messeturm in Rostock, als höchste tensegre Struktur Europas, gehörten zum breit gefächerten Programm der diesjährigen Exkursion.
Den Abschluss bildete die Besteigung des 40 m hohen Pfeilers der Strelasundbrücke. Dabei konnten der dreizellige Stahlhohlkasten als auch der Spannbetonhohlkasten der Schrägkabelbrücke besichtigt werden.
Die diesjährige Stahlbau-Exkursion führte 35 Studierende des 4. bis 10. Semesters sowie des Studiengangs ACCESS unter Begleitung von Prof. Richard Stroetmann und Dipl.-Ing. Thomas Faßl vom Lehrstuhl für Stahlbau zur Firma Goldbeck Ost GmbH in Treuen und zum Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH nach Riesa.
Nach der Ankunft in Treuen wurden wir von Frank Soppa, Mitglied der Geschäftsleitung, freundlich in Empfang genommen. Frank Soppa stellte der Exkursiongruppe das Unternehmen Goldbeck, dessen Produkte und Dienstleistungen vor und betonte die Wichtigkeit der Wertegemeinschaft für den Erfolg der Firma. Anhand ausgewählter Projekte zeichnete Soppa ein interessantes Portfolio des Unternehmens, das vom schlüsselfertigen Bürobau bis hin zum Hallen- und Parkhausbau reicht. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der TU Dresden, deren Ausbildungsqualität und zeigte den Studierenden mögliche Tätigkeiten im Unternehmen auf.
Anschließend besichtigten die Studentinnen und Studenten, aufgeteilt in fünf Gruppen, verschiedene Fertigungsstationen im Werk. Der Rundgang führte von der Stahlbaufertigung über die Feinblechverarbeitung bis hin zur Fenster- und Türenproduktion, die für das schlüsselfertige Bauen ebenfalls notwendig ist. Aufgrund der Verlagerung vieler Fertigungs- und Montageschritte von der Baustelle in das Werk ist es Goldbeck möglich, mit Hilfe einer modularen Bauweise sehr kurze Montage- und Bauzeiten bei gleichzeitig hoher Qualität zu erreichen.
Nach dieser aufschlussreichen Werksführung und einem Mittagsimbiss auf freundliche Einladung der Fa. Goldbeck setzte die Exkursionsgruppe ihren Weg Richtung Riesa zur ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH fort – einem der größten Arbeitgeber der Region. Mit freundlicher Unterstützung von Katrin Paape, Assistentin der Werksleitung, wurde eine Führung durch das Werk ermöglicht. Markus Reinartz, Leiter der Walzstraße, und Marcel Götze, Projektingenieur im Unternehmen, empfingen die Studierenden. Nach einem kurzen Einführungsvortrag und der Vorstellung des Unternehmens, das hauptsächlich Betonstabstahl sowie Walzdraht produziert und sich in besonderem Maße um eine steigende Umweltfreundlichkeit des Werkes bemüht, starteten die Studierenden in zwei Gruppen zum Werksrundgang.
Zu Beginn wurde der Antransport, die Trennung sowie die Lagerung des Stahlschrottes begutachtet, der zur Produktion von neuem Stahl im Elektrolichtbogenofen nötig ist. Die Besichtigung des Elektrolichtbogenofens war nicht möglich, weil wegen der Installation eines Kessels zur Dampfgewinnung die Schmelzstätte zum Kesselhaus deklariert wurde. Dennoch konnten die Studierenden die Reaktionen im Elektrolichtbogenofen annähernd miterleben, da bei der Besichtigung der Pfannenbehandlung im nebenan liegenden Ofen gerade eine neue Charge Schrott erschmolzen wurde. Nach der Pfannenbehandlung, bei der aufgrund der Endprodukte (Betonstabstahl, Walzdraht) keine besonders hohen Ansprüche an die Schmelze gestellt werden, besichtigten die Studierenden den Verguss der Schmelze in die Kupferkokillen und die auf der Stranggussanlage produzierten Knüppel. Diese Halbzeuge, die bis zu 13,5 m lang produziert werden können, werden entweder abgekühlt und anschließend zwischengelagert oder direkt der Weiterverarbeitung in der Walzstraße zugeführt. Die Quote der Heißverarbeitung soll in Zukunft von aktuell 45% auf bis zu 80% gesteigert werden. Die Exkursionsgruppe folgte dem Produktionsweg der rotglühenden Knüppel von der Stranggussanlage bis zum abgelängten Vorprodukt. In einem erdgasbeheizten Hubherdofen werden diese bis auf 1200°C erwärmt. Anschließend konnte die Gruppe das Auswalzen der Knüppel zu Walzdraht beobachten. Ein Knüppel der Abmessungen 0,16 x 0,16 x 12m erreicht bei einem Walzdrahtdurchmesser von 6 mm immerhin eine Länge von knapp 11 km! Während der Werksführung ergaben sich zahlreiche Fragen, die von den Mitarbeitern des Unternehmens fachkompetent und verständlich beantwortet wurden.
Auch haben wir uns sehr über die spontanen englisch-sprachigen Führungen beider Unternehmen für unsere internationalen Studierenden gefreut.
Die diesjährige Glasbau- und Fassadenexkursion des Instituts für Baukonstruktion führte vom 18.5-29.5.2014 ins Nachbar-Bundesland Bayern.
Auf der Baustelle der DATEV eG in der Nürnbererg Innenstadt zeigte sich schon zu Beginn, dass besonders bei engen Platzverhältnissen auf Großbaustellen Logistik (fast) alles ist. FKN Fassaden baute hier ca. 2.300 Fenster und eine großflächige Pfosten-Riegel-Fassade „just-in-time“ in die Natursteinfassade des neuen IT-Campus.
Eine außergewöhnliche Fassade konnten die Studierenden auch beim Neubau der Deutschen Flugsicherung von HENN Architekten in München betrachten. Die Metallschotten der Fassade streuen den Flughafenradar, um störende Reflexionen durch das Gebäude zu verhindern. Das komplett redundante Gebäude – jeder wichtige Baustein und die gesamte Systemtechnik ist doppelt vorhanden –entstand um einen 40x40m stützenfreien Raum, der den Lotsen maximale Konzentration gestattet. Keine ablenkenden Geräusche, keine Lichtreflexe, keine Farben. Nach zwei Stunden Arbeit darf sich der Lotse allerdings in stylish grünen Aufenthaltsräumen bei Tageslicht erholen.
Mehr Farbigkeit bot die Münchener Allianz-Arena von Herzog & de Meuron. Die luftgefüllten ETFE-Kissen umgeben das Bayernstadion mit rund 70.000 Plätzen und illuminieren es je nach spielender Mannschaft in den Vereinsfarben. Die Architektur-Technikführung brachte uns in jede Ecke des Stadions. Vom Dachtragwerk über die VIP-Logen durch den Securitybereich ins „Allerheiligste“: die Umkleidekabinen des Rekordmeisters. Ein kurzer Stopp auf den Rängen ließ uns allerdings den heiligen Rasen vermissen. Das Grün wird gerade zu einem hightech „Hybridrasen“ umgebaut.
Hightech bot auch die BMW-Welt von Coop Himmelb(l)au auf dem Weg zum Abendprogramm. Vorbei am „Tornado“ und unter der „Dachwolke“ hindurch zog es uns zum Olympiagelände, wo beim Sommerkino mit Blick auf Günter Behnischs Olympiaschwimmhalle der Abend ausklang.
Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Superlative des konstruktiven Glasbaus. Werksführungen bei Seele Sedak und der Josef Gartner GmbH zeigten uns, wie groß, wie biegsam und wie tragend Glas sein kann. Aus den Weltstädten Gersthofen und Gundelfingen werden Fassaden(bestandteile) bis nach Amerika und China verschickt. Die Architekturvisionen einer globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts entstehen auch dank deutschem Ingenieurwissen und Qualität in der Herstellung. Die nahezu vollständige Transparenz und gläserne Tragwerke der Außenhülle sind nicht „nur Fassade“ sondern beeindruckende Beispiele der modernen Ingenieurkunst.
Unter dem Motto „Entdecken schafft Wissen“ konnten jetzt einige Studenten des 8. Semester ihr erlerntes Wissen auf der alljährlichen Brückenexkursion vertiefen und die praktische Umsetzung hautnah sehen.
Dieses Jahr führte die Studienfahrt der zwölf Studenten und zwei Betreuer vom Institut für Massivbau in das laut Studie glücklichste Land der Welt, unser Nachbarland Dänemark. Die achttägige Exkursion, die von den Studenten mitorganisiert wurde, war eine Reise durch die Entwicklung der Tragsysteme und damit verbundenen Spannweiten.
Angefangen von unzähligen Klappbrücken, Stahlfachwerkbrücken, Balken- und Bogenbrücken über Schrägkabelbrücken bis hin zu kilometerlangen Hängebrücken konnten die Studenten die Vielzahl von Tragsystem bestaunen, analysieren und zum Teil sogar erleben. Neben einer Führung auf der Baustelle des Neubaus der Rethebrücke, die schwindelerregende Besteigung der Stahlhochbrücke Rendsburg sowie die Begutachtung der Ankerblöcke der Hängebrücke über den Kleinen Belt, war die Besichtigung der längsten Hängebrücke in Dänemark über den Großen Belt ein Höhepunkt. Nach zahlreichen Brücken wurde zur Abwechslung die Hauptstadt Kopenhagen erkundet, die schon mehrfach als „Lebenswerteste Stadt der Welt“ ausgezeichnet wurde.
Nach Verlassen der malerischen und architektonisch sehr empfehlenswerten Stadt Kopenhagen standen wieder die Brücken im Mittelpunkt. Eine Führung entlang der Öresundbrücke, welche die dänische Hauptstadt Kopenhagen mit Malmö in Schweden verbindet, zeigte den Studenten, dass neben den Entwurf und Bau die Instandhaltung und Wartung eines solchen Projektes eine große Rolle spielen. Schlusspunkt und gleichzeitig ein besonderes Erlebnis der Exkursion war das Erklimmen eines 40 m hohen Pfeilers der Strelasundquerung, dessen Form einem Tropfen gleicht und den Unterbau für die Schrägkabelbrücke und der Vorlandbalkenbrücke bildet. Am Ende des Aufstiegs wartete auf die Studenten die Besichtigungen der Lager, des dreizelligen Stahlhohlkastens der Schrägkabelbrücke und des extern vorgespanntem Hohlkastens der Balkenbrücke. Die Spanngliedführung der Balkenbrücke hatte für reichlich Diskussionsstoff bei den Studenten gesorgt.
Nach sieben Nächten auf Zeltplätzen und in Hostels erreichten die angehenden Bauingenieure mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck und um einige Erfahrungen reicher am späten Abend ihre Heimat, den Beyer Bau.
In der Pfingstwoche fand die nunmehr vierte große Stahlbau-Exkursion für Studentinnen und Studenten der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden statt. Den insgesamt 47 Teilnehmer*innen des 4. bis 10. Fachsemesters, begleitet durch Prof. Richard Stroetmann und die wissenschaftlichen Mitarbeiter Jörn Scheller und Thomas Faßl vom Lehrstuhl für Stahlbau, wurde im Norden Deutschlands ein fachlich hochwertiges und abwechslungsreiches Programm geboten. Neben der Besichtigung des alten und neuen Schiffshebewerkes in Niederfinow besuchte die Reisegruppe am ersten Tag der Exkursion auch das Stahl- und Walzwerk der Peiner Träger GmbH, bevor sie am Abend Hamburg erreichte. Am zweiten Tag wurde die Exkursion zunächst in Hamburg fortgesetzt. Im Stahlwerk von Arcelor Mittal konnten die Studierenden aus nächster Nähe die Stahlerzeugung im Elektrolichtbogenofen bestaunen. Am restlichen Tag stand dann die Besichtigung von besonderen Brückenbauwerken in Hamburg und Itzehoe im Vordergrund. Einen Höhepunkt stellte die Besichtigung der Rendsburger Hochbrücke, einem Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst, am letzten Tag der Exkursion dar. Außerdem konnte die Reisegruppe auf dem Rückweg nach Dresden noch Einblicke in die Werft Nobiskrug und die Stahlbaufertigung von Eiffel Deutschland GmbH in Hannover gewinnen.
Lavoitobelbrücke im Schweizer Kanton Graubünden (1966-1967 gebaut)
Auf der traditionellen Brückenbauexkursion des Instituts für Massivbau, die dieses Jahr in die Schweiz führte, konnten einige Studenten des 8. Semesters ihr erlerntes Wissen vertiefen und die praktische Umsetzung hautnah erleben. Die neuntägige Exkursion führte über die Nord- in die Ostschweiz, weiter über die Alpen nach Bern und Fribourg, von wo aus es dann wieder in den Norden und über Zürich zurück nach Dresden ging.
Die Exkursionsaktivitäten begannen schon auf dem Weg mit Baustellenführungen an der Saale-Elstertal- und Unstruttalbrücke, die im Rahmen der NBS der Deutschen Bahn gebaut werden, gefolgt von einer Führung bei einer im Bau befindlichen Stabbogenbrücke der Österreichischen Bundesbahn über den Rhein.
Der Kanton Graubünden bietet eine große Vielzahl von unterschiedlichen Brückentypen und -tragsystemen. Statistisch gibt es auf jedem Kilometer Straßennetz eine Brücke, die es zu erhalten bzw. neu zu bauen gilt. Robert Maillart, einer der wohl bekanntesten Bauingenieure der Welt, hat die Graubündener Brückenbaukultur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich geprägt und so wurden die Tössbrücke, die Zuozbrücke und natürlich die Salginatobelbrücke eingehend begutachtet und erforscht. Ein zweiter Bauingenieur, der die Brückenbaukultur der Schweiz bis heute prägt, ist Prof. Christian Menn. Die von ihm entworfene Sunnibergbrücke wurde den Besuchern in einem Vortrag von Dipl.-Ing. Heinrich Figi, Tiefbauamt Graubünden, und bei einer anschließenden Begehung näher gebracht.
Aber nicht nur Brückenbauwerke standen auf dem Programm. Der Kernenergieausstieg und die zukünftige Absicherung der Energieversorgung beschäftigt auch die Schweiz, weshalb zahlreiche Pumpspeicherbauwerke zur Abdeckung von Spitzenzeiten erweitert bzw. neu gebaut werden. Dr. Martin Deuring stellte in diesem Kontext das Grimselseeprojekt und die dazugehörige, von Prof. Christian Menn entworfene und derzeit in Planung befindliche Schrägkabelbrücke vor. Außerdem konnten die Exkursionsteilnehmer die Kaverne mit den darin befindlichen Turbinen des Pumpspeicherwerkes besichtigen, welches über einen 3 km langen Zugangsstollen erreichbar ist, der direkt unter dem Grimselsee zum Kraftwerk führt. Auch ein Besuch der Großbaustelle des Neubaus des Pumpspeicherwasserkraftwerkes Linth-Limmern und ein Besuch im Kernkraftwerk Beznau standen auf dem Programm.
Im Russeinertobel, in dem eine historische Holzfachwerkbrücke, ein Eisenbahn-Natursteinviadukt und eine Stahlbetonbogenbrücke aus den 1930er Jahren direkt nebeneinander liegen, erfuhren die Exkursionsteilnehmer mehr über die Herausforderungen für die die Erweiterung der bestehenden Infrastruktur infolge des zunehmenden Straßenverkehrs. Im Zuge des Ausbaus des Straßennetzes wurden von der bestehenden Bogenbrücke mit aufgeständerter Fahrbahn große Teile des Überbaus abgebrochen und das Verbleibende als Lehrgerüst für den Ersatzneubau verwendet.
Im Westen der Schweiz besichtigten die Ekursionsteilnehmer die Baustelle des Pont de Poya, einer Stahlbeton-Verbund-Schrägkabelbrücke durch Fribourg und beobachteten das Zurückhängen des vordersten Brückenabschnittes an den Pylon. Eine Flusswanderung entlang der Aare führte zu den Maillart-Brücken im Rossgraben und über den Schwandbach und dann zu den Islerschalen in Deitingen.
Einen weiteren Höhepunkt bildete die Baustellenbesichtigung im Zuge der Durchmesserlinie am Züricher Hauptbahnhof. Auf der mit Vorschubrüstung hergestellten Bahnbrücke führten Dr. Erich Borer und der dortige Baustellenchef Brun und erläuterten die Herausforderung bei der Brückenerstellung über 40 Gleise unter laufendem Betrieb.
Der Kreis schloss sich bei einem Besuch des Infozentrums Goldisthal, wo wir von einem der Pioniere des Projektes, Dipl.-Ing. Herman Schmalfuß, zu Brücken und Tunneln der NBS der DB geführt wurden.
Nach acht Nächten auf Zeltplätzen und unzähligen Brücken erreichten die angehenden Bauingenieure mit vielen neuen Eindrücken im Gepäck und um einige Erfahrungen reicher am Sonntagabend ihre Heimat: den Beyer-Bau.
Die dreitägige Große Stahlbauexkursion der Fakultät Bauingenieurwesen führte in diesem Jahr 49 Studenten des 4. bis 10. Semesters, Prof. Richard Stroetmann und zwei Mitarbeiter der Professur für Stahlbau mit dem Bus auf eine höchst interessante Rundreise. Sie begann in Tschechien mit dem Besuch bei MCE Slaný s.r.o und der Trojabrücke (Netzwerkbogenbrücke) in Prag. Am Abend wurde die Fahrt nach Linz in Österreich fortgesetzt, um am zweiten Tag den Hauptsitz von MCE AG zu besichtigen. Nach der eindrücklichen Besichtigung des Stahl- und Anlagenbaus, widmeten die Studenten sich der Herstellung und den Eigenschaften des Werkstoffes Stahl in den „Stahlwelten“ der voestalpine AG. Die Höhepunkte am letzten Exkursionstag waren die durch SSF Ingenieure GmbH geführte Besichtigung der BMW Autowelt in München und der Besuch bei Max Bögl Bauservice GmbH und Co. KG in Sengenthal.
Mit ganz einfachen Mitteln, erzählte der Architekt Prof. Volkwin Marg den TeilnehmerInnen der zweitägigen Exkursion des Instituts für Baukonstruktion nach Hamburg, könne man zum Erfolg kommen. Um zum Beispiel die besondere Form des Glasdaches über dem Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte zu finden, habe er einen Damenstrumpf genommen, ihn an die Ecken eines L-förmigen Grundriss-Modells gespanmnt und Schnee hinein gekippt – et voilá: Hamburgs Museum hatte den ersten Entwurf eines Glasdaches.
Prof. Marg verglich die Tragwirkung des durch Seilschotte unterspannten Daches mit einer Cola-Dose. In der Mitte sei sie leicht einzudrücken und an den Rändern stabil. Das gleiche Phänomen müsse auch bei einem schlanken Tonnendach aus Glas berücksichtigt werden. Basierend auf diesen Grundlagen hat der Architekt das freitragende Glasdach für das denkmalgeschützte Gebäude entworfen. Die Realisierung schien zunächst unmöglich, ließ sich aber Dank der engagierten Hilfe des Bauingenieurs Jörg Schlaich 1989 letztendlich doch verwirklichen.
Nebenbei gab es für die Exkursions-TeilnehmerInnen noch eine kleine Führung durch das Museum mit einigen Eckdaten aus Hamburgs Geschichte und Anekdoten aus dem bewegten Berufsleben des renommierten Architekten. Eine gute Möglichkeit, einmal über den Tellerrand des Bauwesens hinaus zu gucken.
Aber nicht nur hier wurde weit hinausgeschaut, sondern auch über Hamburgs Skyline. Denn die Baustellen der Tanzenden Türme, die wahrhaftig einen Knick in der Optik haben, und des EMPORIO Hochhauses verliehen aus der 23. Etage einen fantastischen Ausblick über die Hansestadt. Die Führungen der verantwortlichen Projektleiter Herr Wesemann von der Ed. Züblin AG beziehungsweise Herr Hahn von HOCHTIEF machten die gelernte Theorie in der Praxis erfahrbar und zeigten insbesondere die logistischen Herausforderungen bei der Ausführung von heutigen Fassaden.
Trotz der (wetterbedingten) schlechten Sicht erstrahlte die Elbphilharmonie, die ein weiteres Ziel der Exkursion war, in ihrem schönsten Glanz. Sie ist das i-Tüpfelchen der neu entstandenen HafenCity, die sich mit vielen weiteren beeindruckenden Bauten bis in die Speicherstadt hinein vergrößert hat und immer noch weiterentwickelt. Bis die Philharmonie in ihrer vollen Pracht erstrahlt, werden jedoch noch einige Jahre vergehen, berichtete Carsten Arnold vom Fassadenbauer Gartner bei seinen Ausführungen zur außergewöhnlichen Glasfassade an Hamburgs neuem Wahrzeichen. Ein anschließender Streifzug durch die HafenCity mit Thomas Schadow von WTM aus Hamburg rundete das Programm ab.
Dank interessanter Führungen am 23. und 24. Juni sind den Studenten der Fassaden- und Glasbaubaukurse von Sebastian Thieme, Felix Nicklisch und Thorsten Weimar vom Institut für Baukonstruktion viele Einblicke in die besichtigten Bauwerke und deren Fassaden gegeben worden.
Aber auch die IBA (Internationale Bauausstellung) konnte mit ihren städtebaulichen Forschungs– und innovativen Entwicklungsprojekten auf den Elbinseln der Hansestadt beeindrucken. So entsteht aus der alten Mülldeponie in Georgswerder ein Energieberg, der durch Solaranlagen, Windräder und Deponiegase bald 4000 Haushalte in Hamburg mit Strom versorgen soll. Dank der IBA gebe es in Wilhelmsburg nun sanierte Wohnviertel in sozialen Brennpunkten, und nicht zuletzt konnte ein alter Flakbunker wiederbelebt werden und zur erneuerbaren Energieversorgung beitragen.