Was die Praxis braucht? Gute Bauingenieure!

Prof. FastabendImpulsvortrag von Prof. Michael Fastabend

Der Deutsche Bautechniktag 2009 findet morgen und am Freitag in Dresden  statt. Doch schon heute klang das Leit-Thema „Bau – Kompetenz im Dialog“ beim Kolloquium für Jungingenieure an. Prof. Manfred Curbach („Ich habe das große Glück, in einer Stadt arbeiten zu dürfen, in der andere Urlaub machen“) eröffnete für den Deutschen Ausschuss für Stahlbeton das Kolloquium, bei dem 16 junge Bauingenieurinnen und Bauingenieure in vier thematischen Bereichen die Ergebnisse ihrer wissenschaftlichen Arbeit vortrugen. „Die Führungskräfte der Zukunft sind heute 25-30 Jahre alt!“ sagte Prof. Curbach vorab mit Blick auf die ReferentInnen des Tages. Und am Ende der Veranstaltung fühlte er sich bestätigt: „Die vorgetragenen Themen haben sehr deutlich gemacht, wie erstaunlich groß die Bandbreite des Bauingenieurwesens ist.“ Mit Blick auf die 16 ReferentInnen sagte er, er sei überzeugt, dass all unsere Geschicke in guten Händen liegen werden. Gute Präsentationen, Mut zu Aussagen, die über den Common Sense hinaus gehen. Der Nachwuchs setze schon jetzt eigene Akzente: „Arbeiten Sie weiter an Ihren Stärken, lassen Sie sich nicht verbiegen und bleiben Sie sich treu, dann steht Ihnen die Welt offen!“

Die „Erwartungen der Praxis an Jungingenieure als Berufseinsteiger“ formulierte in einem Impulsvortrag Prof. Michael Fastabend (Ingenieurbüro Domke Nachf.). Vor den Erwartungen stellte er Gedanken zum Bauingenieurwesen vor: Die Aufgaben des Bauingenieurs seien vielfältig. „Bauingenieure sind anwendende Physiker! Das Berufsbild ist umfassend und wächst noch,“ sagte Prof. Fastabend. Folgerichtig gebe es viel zu lernen: Das Bauingenieurstudium sei lang andauernd und die komplexen Studieninhalte würden in einer Vielzahl von Prüfungen abgefragt. Allerdings lohne sich all das durchzustehen:  Man könne seine Phantasie und Kreativität verwirklichen, die Umwelt gestalten. Und, dieses ein besonders nachhaltiges Argument bei der Lebensplanung: Bauingenieure sind gesucht, der Markt sieht sehr gut aus für Absolventen.

Anforderung der Praxis an die Absolventen gehe aber über gute Kenntnisse in Mathematik und Mechanik oder anderem fundamentalen Wissen hinaus: Praktika, Sprachkompetenz, Offenheit für fremde Kulturen, Vortrags- und Präsentationskompetenzen sind gefragt. Sehr viel, wie es scheint – was hilft? „Die Neigung zur Kernkompetenz machen!“ Eigentlich aber sei die Antwort auf die Frage, was die Praxis brauche, ganz einfach: „Gute Bauingenieure!“ Solche, die kompetent, dialogbereit, selbstbewusst und teamfähig seien…

Es folgten je vier Vorträge zum Thema „Brückenbau“, „Hochleistungsbetone und ihre Anwendungen“, „Bautechnik und neue Bauverfahren“ sowie „Bauausführung und Verbindungstechnik“. Männer waren dabei in der Mehrzahl – nur drei Bauingenieurinnen sprachen bei den 16 Vorträgen… Eine Jury bewertete die Vorträge – und während dies geschrieben wird, steht schon fest, wer den Preis bekommt. Aber öffentlich wird das erst während der offiziellen Eröffnung der Veranstaltung am morgigen Donnerstag!

Zeitzeugen im Gespräch

UVS
15. April 2009

Zum Ende der Ausstellung „Ausbruch aus der Gleichheit 1968 -1989“ im Buchmuseum der SLUB Dresden findet eine Podiumsdiskussion „Zur Rolle von Kunst, Kirche und Kultur 1989 – Gespräch mit Zeitzeugen“ statt. Unter der Moderation von Manfred Wiemer, Amtsleiter Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden, sprechen Helge Leiberg, Uwe Warnke und Dr. Christoph Ziemer (alle Berlin) über ihre Erfahrungen. Die Veranstaltung findet am morgigen Donnerstag um 18 Uhr im Vortragssaal der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Zellescher Weg 18 statt.

Campuslauf am dies academicus

1. Campuslauf der Studentenstiftung Dresden am 13. Mai 2009
Am 13. Mai um 17 Uhr veranstaltet die Studentenstiftung Dresden im Rahmen des Dies Academicus den 1. Campuslauf Dresden. Auf einer Länge von 2,5 und 5 km wird der/die schnellste StudentIn, sowie der aktivste Fachbereich gekürt. Ausdrücklich sind auch alle andere Laufbegeisterte aus der Region angesprochen sich an dem Laufevent zu beteiligen. Das Startgeld beträgt 5 EU und ist eine Spende an die Studentenstiftung. Angestrebt wird, eine Studenteninitiative aufzubauen für eine Dresdner Nightline als Zuhörtelefon von Studierenden für Studierende in Notlagen. Die Spenden sollen diesem Anliegen dienen und damit die psychosozialen Beratungsangebote der TU Dresden stärken. Der frühe Abend klingt musikalisch aus mit Marmita Sajona.

Mitfahrgelegenheit Bayern

UVS
14. April 2009

Aus der Ostermail:
„Hallo Zusammen,
studiert jemand aus Bayern zur Zeit an der TUD? Ich würde mich freuen, wenn sich derjenige bei mir melden könnte zwecks Studienaustausch bzw. gemeinsamen Fahrten an die TUD.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel Dahinten aus Nürnberg bzw. München
Daniel Dahinten (Daniel.Dahinten@mailbox.tu-dresden.de)“

Aktuelle Entwicklungen im Straßenbau

Über „Aktuelle Entwicklungen im Straßenbau“ kann man sich beim Informationstag 2009 mit Beiträgen aus Forschung und Praxis am 31. März 2009 ab 13 Uhr im Hörsaal 401 (Hörsaalzentrum der TUD, Bergstraße 64) informieren. Es wird keine Teilnahmegebühr erhoben. Die Teilnahme an den Vorträgen sowie die Pausenversorgung inkl. Tagungsgetränken ist kostenfrei.

Nach einer kurzen Begrüßung durch Prof. Frohmut Wellner von der veranstaltenden Professur für Straßenbau werden zunächst Perspektiven des sächsischen Straßenbaus dargestellt. Danach erfolgt in Gegenüberstellung der Standardisierung (RStO) und der rechnerischen Dimensionierung (RDO Asphalt) eine Diskussion des derzeitigen Standes der Überarbeitung des hierzu relevanten Regelwerkes für Asphaltbefestigungen. Auf dieser Grundlage werden in einem weiteren Vortrag die Möglichkeiten der Bewertung der strukturellen Substanz vorhandener Befestigungen anhand einer Versuchstrecke in Sachsen vorgestellt.

Zur Erweiterung und weiteren Verbesserung der Beschreibung des Materialverhaltens ist nach wie vor dringender Forschungsbedarf gegeben. Ein sehr wesentliches Teilproblem ist die Bewertung des Schädigungsverhaltens. Untersuchungen zur Anwendbarkeit verschiedener Schädigungshypothesen zeigen Wege zur Verbesserung der bereits entwickelten Dimensionierungsverfahren auf rechnerischer Grundlage.

Mit der Einführung des neuen Regelwerkes unter Berücksichtigung der Europäischen Normen ergeben sich verschiedene Probleme, welche in naher Zukunft der Lösung bedürfen. Erste Erfahrungen bei der Einführung des Regelwerkes schließen die Vortragsveranstaltung um 16.45 Uhr ab.

Abschließend findet der Erfahrungsaustausch mit Stehimbiss und Getränken im Straßenbaulabor der TU Dresden (Sockelgeschoss im Beyerbau) statt.

Zur Diskussion: Leitbild der TUD

Das Leitbild der TUD in der DiskussionDas Leitbild der TUD in der Diskussion

„Die TU Dresden braucht ein Leitbild! Wir leben in einer Zeit, in der der Wettbewerb unter den Universitäten stärker wird: um die besten Studierenden, die besten Mitarbeiter und um Forschungsmittel.“ Das schreibt Rektor Prof. Hermann Kokenge in der neuesten Ausgabe des Universitätsjournals, in der das Leitbild im Entwurf auch abgedruckt ist (Aufs Bild klicken oder PDF – Beitrag auf Seite 3). Alle Angehörigen der TUD sollen/können nun mitreden und ihre Ideen einbringen: „Ein Leitbild kann nur dann ein Spiegel der gesamten Universität sein, wenn sich alle Studierenden und Mitarbeiter im Wesentlichen mit diesem Leitbild identifizieren können,“ schreibt der Rektor und fährt fort: „Daher ist schon während der Entstehung eines derartigen Leitbilds die Beteiligung aller von großer Bedeutung.“

Der Entwurf stammt von einer Arbeitsgruppe des Senats unter der Leitung von Prof. Manfred Curbach, der Prorektor für Universitätsplanung ist und Bauingenieuren natürlich als Direktor des Instituts für Massivbau bekannt ist.

Meinungsäußerungen sind hier im Blog möglich (Kommentarfunktion: Bitte Namen angeben – die Email wird nicht veröffentlicht, eine Webseite muss nicht eingetragen werden), sie können aber auch direkt per E-Mail direkt der Arbeitsgruppe zugeleitet werden.

Online Umfrage zur Familienfreundlichkeit

Die Projektgruppe „Familiengerechte Hochschule“ führt unter Studentinnen und Studenten eine Befragung durch. „Uns interessiert, wie familienfreundlich die TU Dresden bereits ist, aber auch wo noch Handlungsbedarf besteht, damit Sie Studium und Familie in Zukunft besser vereinbaren können“, heißt es auf der Internetseite, mit der die Umfrage beginnt. Die Teilnahme an der (anonymen) Befragung ist noch, auch wenn derzeit auf der Seite der gestrige Sonntag als Abschluss steht, bis zum 1. März möglich.

Deutsch als Wissenschaftssprache

„Die AvH, der DAAD, das GI und die HRK sind der Überzeugung, dass das Thema ‚Deutsch als Wissenschafts- und Kultursprache‘ nicht im Sinne einer Konkurrenz zwischen Englisch und Deutsch aufzufassen ist, sondern im Sinne einer Komplementarität. Die Internationalisierung der Wissenschaft bedeutet, dass sich eine mehrsprachige Wissensgemeinschaft herausbildet, die zum einen des Englischen als lingua franca als Wissenschaftssprache mächtig ist, um an der weltweiten Fachkommunikation teilzuhaben. Zum anderen gibt sie die eigene Sprache nicht auf, sondern ist vielmehr in dieser Sprache so erfolgreich, dass ausländische Kollegen und Nachwuchskräfte sie sich aneignen wollen.“

Aus einer interessanten Pressemeldung des Deutschen Akademischen Austauschdienstes e.V. (DAAD). Über die Fremdsprache Kürzelitis haben sich AvH, DAAD, GI und HRK noch nicht geäußert.

Denk-mal an Beton!

Eine Ausstellung zum Werkstoff Beton als gestalterisches Element und denkmalpflegerische Herausforderung findet im März in Hildesheim statt (3. März bis 4. April 2009). Der Besuch von Ausstellung und Vortrag ist kostenfrei. Konzipiert wurde sie von der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik für die Europäische Messe für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung denkmal, die alle zwei Jahre in Leipzig stattfindet.

Der Werkstoff Beton ist für Architekten und Denkmalpfleger eine ganz besondere Herausforderung, kann man doch mit Beton nicht nur relativ schnell und billig, sondern auch gestalterisch kreativ bauen.

Die stark bebilderten Tafeln dieser Ausstellung geben zum Einen einen guten Überblick über die künstlerisch ambitionierte Verwendung des Baustoffs in verschiedenen Ländern, u.a. über vollständige mehrgeschossige Stahlbeton-Konstruktionen Ende des 19. Jahrhunderts oder über funktionalistische Betonschalenbauten aus den 30ern, über eindrucksvolle Baukunstwerke wie die Watts Towers in Los Angeles, an denen Simon Rodia ab 1921 33 Jahre arbeitete bis hin zu Bauten der 50er und 60er Jahre. Außerdem zeigen die Tafeln Plastiken, die aus Beton gegossen wurden, wie z. B. Bäume oder überlebensgroße Tierplastiken des Künstlers Gerhard Marcks (1889-1981).

Zum Anderen stellt die Ausstellung das Material Beton vor, seine chemischen Grundlagen, Herstellung und Verarbeitung, seine Färbungen, die Zugschlagstoffe, seine unterschiedlichen Oberflächen und gibt einen Eindruck von plastischen und malerischen Fassadenelementen.

Mit 31 Tafeln ist diese Ausstellung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland besonders umfangreich. Aber der Abwechselungsreichtum der Inhalte ist motivierend, denn die Tafeln sind von vielen anerkannten Wissenschaftlern verschiedener Fachdisziplinen geschrieben, so dass jede Einzelne getrennt gelesen werden kann und die Besucher immer wieder neu zum Lesen motiviert werden. Ergänzt werden die Tafeln durch einen Film, auf dem Bau der Frankfurter Markthalle (1928) zu sehen ist.

Quelle

Minister Tiefensee bei der TU Dresden

Minister und Rektor
Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee und Rektor Prof. Hermann Kokenge während der Diskussion im Festsaal des Rektorats

Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, hat im Rahmen einer Reise zu erfolgreichen mittelständischen Unternehmen in Sachsen auch die TU Dresden besucht. Im Festsaal des Rektorats sprach er zum Thema „Wirtschaftlicher Erfolg durch Kooperation von Forschung und Unternehmen“ und diskutierte anschließend mit den anwesenden Professoren, MitarbeiterInnen und StudentInnen. Die Quintessenz (die den Anwesenden, wie Rektor Prof. Hermann Kokenge bei seiner Abmoderation freimütig zugab, wie Öl den Rücken herunter lief): Die TU Dresden sei mit ihren Aktivitäten schon auf dem richtigen Weg. Was aber nicht heißt, dass nichts mehr getan werden müsse…

Vor allem müsse schon bei den Studentinnen und Studenten Unternehmergeist gelernt werden – und Teamgeist, denn nur gemeinsam und mit verschiedenen Arbeits- und Wissensschwerpunkten ließen sich die komplexen Aufgaben bewerkstelligen. Tiefensee, der (wie auch schon bei der Verleihung des Brückenbaupreises im vergangenen Jahr) frei sprach und somit bewies, voll im Stoff seines Vortrags zu stehen, stand noch unter dem Eindruck seines Vormittag-Besuchs: Er war beim Dresdner Biotechnologieunternehmen Novaled, einer Ausgründung aus der TU Dresden. Angefangen mit drei und jetzt mit 100 Mitarbeitern schrieb Novaled eine Erfolgsgeschichte als weltweit führende Anbieter von organischen LEDs (OLEDs) – extrem dünnen Lichtquellen, von denen 50 zusammen die Dicke eines menschlichen Haares haben.

Minister Tiefensee lobte eine andere Ausgründung, die erst ganz am Anfang steht: Um den Transfer des im Sonderforschungsbereich 528  „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ grundlegend untersuchten Textilbetons möglich zu machen, wurde vor etwas mehr als einem Jahr das Deutsche Zentrum Textilbeton und am 26. Januar diesen Jahres der Markenverband TUDALIT® gegründet. Zahl der derzeitigen Mitarbeiter: Zwei. Also fast so wie vor sechs Jahren bei Novaled…

Als der Minister die drei Phasen von Innovationen (1. belächelt – 2. bekämpft – 3. alle wussten schon immer, dass es richtig ist) erwähnte, fragten sich offenbar einige der Anwesenden, wo sie denn mit ihren innovativen Forschungen gerade steckten – das konnte man einigen der Fragen entnehmen. Nicht immer gab es da komplett zufrieden stellende Antwoerten, aber eine konnte man auf jeden Fall mitnehmen: Man müsse Bauherren davon überzeugen, den Lebenszyklus von Gebäuden zu beachten – dann hätten oft anspruchsvolle Entwürfe zum Beispiel mit innovativen Materialien eine Chance…