Glas- und Fassadenbauexkursion 2018

Für die diesjährige Glasbau- und Fassadenexkursion machten sich Studierende der Fassadenkonstruktion und des konstruktiven Glasbaus sowie Mitarbeiter des Instituts für Baukonstruktion am 25.06.2018 mit drei Minibussen auf den Weg nach Wien.
Dort angekommen begann die dreitägige Studienfahrt mit der Baustellenbesichtigung der Sanierung des Parlaments am Wiener Ring. Das „Jahrhundertprojekt“ wurde den Exkursionsteilnehmern zunächst in einem interessanten Vortrag von Herrn Schnell näher gebracht. Danach bestand die Möglichkeit, die Baustelle in Augenschein zu nehmen. Das vor 130 Jahren von Theophil von Hansen entworfene Gebäude soll in den nächsten Jahren nachhaltig saniert und modernisiert werden und gemäß den aktuellen Forderungen des Brandschutzes und der Barrierefreiheit angepasst werden.
Anschließend ging es weiter zu der Baustelle von „The Ambassy“, einem Neubau von Luxus-Apartments im Botschaftsviertel Wiens. Der Architekt Herr Klein (A.C.C. Ziviltechniker GmbH) und der Fassadenbauer Herr Pfeffer (PSP Holz GmbH) führten die Studierenden durch die fast fertiggestellten Wohnungen. Diese sind mit raumhoher Dreifachverglasung versehen, in die eine innovative Verschattung im Scheibenzwischenraum eingebracht ist.

Die Baustellenbegehungen am Dienstag führten die Studierenden an das Gelände rund um den neuen Wiener Hauptbahnhof. Um die ehemaligen Bahnflächen entstehen eine Vielzahl neuer Hotels, Wohnungen und Geschäftsgebäude. Der Tag begann mit einer Besichtigung der „Parkapartments am Belvedere“, entworfen vom bekannten Architekten Renzo Piano. Herr Mittendorfer (STRABAG AG) gab einen anregenden Einblick in das Projekt, bevor die Teilnehmer sich die Elementfassade mit Keramikelementen direkt vor Ort ansehen konnten.
Nur wenige 100 Meter weiter befindet sich das „Quartier Belvedere Central“ (QBC), wo Herr Kückens (UBM Developments) und Herr Szucsich (ALU-SOMMER) das Stadtentwicklungsprojekt von der oberen Etage des „QBC 5“ aus vorstellten. Das Projekt beinhaltet mehrere Gebäude verschiedener Nutzungen, die unterschiedliche Architekturstile und Fassadentypen in direkter Nachbarschaft vereinen.
Bei einer Architekturführung konnte schließlich der nahe gelegene „Erste Campus“, eine Bankzentrale bestehend aus geschwungenen Baukörpern, begutachtet werden. Die transparente Doppelfassade besteht aus Lärchenholzfenstern und spiegelt das Konzept der „Stadtlandschaft“ wider. Die Besichtigung führte über den Wiener Hauptbahnhof zur neuen „ÖBB“-Konzernzentrale, die mit einer Kastendoppelfassade ausgestattet ist.
Die letzte Station des Tages bildete die Seestadt Aspern, ein neu entstehendes Stadtviertel im Nordosten Wiens. Mithilfe eines Anschauungsmodells konnte zunächst ein erster Eindruck über eines der größten städtebaulichen Projekte Europas gewonnen werden. Im Anschluss erfolgte eine Führung durch die bereits gebauten Straßenzüge. Im Zuge des Standentwicklungsprojektes mit innovativem Mobilitätskonzept entsteht auch das „HoHo“. Das Hochhaus aus partiellen Holzelementen bildet derzeit das weltweit höchste Holzhochhaus seiner Art. Dort wurde den Studierenden vom Tragwerksplaner Matthias Rinnhofer erklärt, wie die Realisierung eines Hochhauses aus Holz erfolgt. Das „HoHo“ hat einen Kern aus Stahlbeton, an den Holzverbunddecken angegliedert sind. Die Fassade selbst besteht aus Massivholzelementen.

Der Tag der Rückreise nach Dresden begann mit einer Bürobesichtigung bei „Waagner-Biro AG“. Frau Havemann stellte in einem interessanten Vortrag aktuelle Projekte im Bereich der Stahl-Glas-Technik vor und die Exkursionsteilnehmer erlangten einen spannenden Einblick in die Planung, Bemessung und den Bau aufwändiger Stahl-Glas-Konstruktionen.
Abschließend ging es zum Fassadenbauunternehmen „Sipral“ in die Nähe von Prag. Kateřina Tůmová führte die Gruppe durch die Werkhalle und erklärte den Fertigungsprozess von Elementfassaden direkt vor Ort, was den Studierenden ein detailliertes Verständnis für die Fassadenkonstruktion verschaffte.

Unter Mitwirkung aller Beteiligten wurde die Exkursion ein voller Erfolg. Abschließend sei an dieser Stelle den Vertreterinnen und Vertretern der Unternehmen sowie der Architektur- und Ingenieurbüros herzlichst dafür gedankt, den ExkursionsteilnehmerInnen so interessante Einblicke in ihre Arbeit und aktuelle Projekte ermöglicht zu haben!

Bericht: Merit Engels

 

Bild: Alina Joachim

Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen Verteidigung.

Nach einem sehr kurzen Zeitraum von knapp über 3 Jahren konnte Frau Dipl.-Ing. Evmorfia Panteki am Dienstag erfolgreich ihre wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens zum Thema „Bond of reinforcement in concrete under high loading rates: A finite element analysis of structural effects“ verteidigen und mit einer sehr guten Promotionsleistung abschließen.

In ihrer Arbeit beschäftigte sie sich mit dem Verbund zwischen Bewehrung und Beton unter hohen Belastungsraten und untersuchte dabei strukturelle und Probekörperträgheitseffekte. Dabei lieferte sie, auf numerischen Berechnungen basierend, auch Vorschläge zur Optimierung von Versuchsaufbauten.

Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission Prof. Dr.-Ing. habil. Ivo Herle waren als Gutachter Prof. Dr.-Ing. habil. Ulrich Häußler-Combe von der Technischen Universität Dresden sowie Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Mark (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr.-Ing. Manfred Keuser (Universität der Bundeswehr München) als Mitglieder der Promotionskommission anwesend.

Wir gratulieren herzlich zum Doktortitel und wünschen Dr. Evmorfia Panteki alles erdenklich Gute und viel Erfolg auf ihrem weiteren Schaffensweg.

Belastungsversuche im Görlitzer Jugendstilkaufhaus

Im Zuge der Sanierung des 1912 errichteten Jugendstil-Kaufhauses in Görlitz führen Spezialisten vom Otto-Mohr-Labor des Instituts für Massivbau aktuell Belastungsversuche der Geschossdecken durch. Über Zugstangen und Hydraulikzylinder wird die Belastung gleichmäßig auf die Deckenflächen aufgebracht, ein über 10 Meter langer Stahlrahmen im Kellergeschoss leitet die Kräfte dann sicher ins Mauerwerk ab. Die Verformungen der Decke werden während des Versuches über induktive Wegaufnehmer an der Deckenunterseite aufgezeichnet.

Das Kaufhaus Görlitz diente unter anderem als Drehort für den Film „Grand Budapest Hotel“ (2014), ein kurzer Beitrag vom MDR findet sich hier:

https://www.mdr.de/sachsen/bautzen/goerlitz-jugendstil-kaufhaus-stoecker-sanierung-deckenbelastung-100.html

 

Research Training Group DFG GRK 2250 – Summerschool

Vom 18. bis zum 22. Juni trafen sich die Teilnehmer des Graduiertenkolleg GRK 2250 zu einer Summerschool. Organisiert durch die TU Dresden und das Leibnitzinstitut für Polymerforschung Dresden wurde sich vor allem über den aktuellen Stand der verschiedenen Arbeiten zum Thema „Impaktsicherheit von Baukonstruktionen durch mineralisch gebundene Komposite“ ausgetauscht. Neben einem straffen Tagungsprogramm wurden allen Teilnehmern tiefe Einblicke in verschiedene Labore an der Technischen Universität Dresden gewährt.

 

Einführung der eingeladenen Experten im Tagungszentrum des Radisson Blu Radebeul durch Prof. Viktor Mechtcherine.  Bild: André Terpe
Dipl.-Ing. Marcus Hering vom Institut für Massivbau demonstriert verschiedene Versuchsaufbauten im Otto-Mohr-Labor. Bild: André Terpe

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Textilmaschinenlabor im Walter-Frenzel-Bau. Bild: Vijay Praful
Das Textilmaschinenlabor im Walter-Frenzel-Bau. Bild: Vijay Praful