Dresdner Studenten bauen Kicker aus Textilbeton

ProbespielKai Schneider, Bauingenieur-Student aus Dresden, spielt den selbst gebauten Kicker aus Textilbeton ein

Kai Schneider, im Herbst 2009 noch Drittsemesterstudent an der Fakultät Bauingenieurwesen in Dresden, hatte eine Idee: Diese tollen Kicker-Spiele, an denen sie während einer Baufachschafts-Tagung so viel Spaß hatten: Wäre das nichts für die heimische Fachschaft in Dresden? „Das zieht bestimmt Erstis – und die können wir hier gut gebrauchen!“

Nun kostet die Herstellung eines jeden Gegenstandes zweierlei: Geld und Zeit. Für die Lösung von Problem eins fand sich – Dank Vermittlung durch Prof. Manfred Curbach, dem Sprecher des Sonderforschungsbereichs 528, in dem die Grundlagen des Textil­betons erforscht werden – die Torkret Substanzbau AG. Problem zwei, die Zeit, ist für einen zünftigen Dresdner Bauingenieur-Studenten keins: Hier wird viel für das Studienziel „Diplom-Ingenieur“ gelernt, in der Freizeit gewerkelt und gefeiert – irgendwie kriegen die das ganz gut hin. Zusammen mit Claudia Zwieg und Sebastian Klemm entstand im Baustofflabor der TU Dresden ein Kicker aus Textilbeton.

Einer? Naja: Der erste gefiel, und so wurde einer nachgebaut, dann noch einer und noch einer. Dabei wurde die Konstruktion immer wieder verfeinert und das Gesamtgewicht auf 200 Kilo heruntergeschraubt. Ein frühes Exemplar steht in der Hauptverwaltung der Torkret Substanzbau AG, wo sich der Vorstand Dr. Christoph Hankers über die „wirkliche Innovation auf dem Gebiet des textilbewehrten Betons“ freut. Die ersten Einsätze hat der 250 Kilo schwere Kicker dort mit Bravour überstanden. „Neidvoll blicken die Experten aus den Torkret Niederlassungen nach Hamburg. Besuche in der Hauptverwaltung, die sonst auf ein Minimum beschränkt wurden, werden plötzlich gerne wahrgenommen“, hört man aus der Hauptverwaltung.

Kicker aus TextilbetonKicker aus Textilbeton

Der bislang leichteste Kicker aus der ­Mini-Serie steht nicht mehr bei Torkret im Keller, sondern ist auf Messen zu sehen. Zum Einspielen stand er jetzt sogar einen Nachmittag auf der Wiese hinter dem Hörsaalzentrum, ganz in der Nähe vom Beyer-Bau. Öffentlich wird er erstmals in Dresden auf der zweiten TUDALIT-Anwendertagung ausgestellt, wo der zum Kicken nötige Ball dem Vernehmen nach aber nur in den Pausen ausge­geben werden soll…

Das Doppeldiplom optimieren

ArbeitsgesprächArbeitsgespräch zum Doppeldiplom: Marie-Jo Goedert und André Morel (ESTP), Prof. Frohmut Wellner, Dipl.-Ing. Ingo Flemming, Prof. Rainer Schach und der Programmbeauftragte der Deutsch-Französischen Hochschule Prof. Peer Haller

Das Doppeldiplom steht im Mittelpunkt von Arbeitsgesprächen, die heute und morgen an der Fakultät Bauingenieurwesen geführt werden. Zu Gast sind Marie-Jo Goedert und André Morel von der Ecole Spéciale des Travaux Publics du Bâtiment et de l’Industrie Paris (ESTP Paris). Nach einer Grundinformation zur Studienreform des Bauingenieurwesens durch den Dekan der Fakultät, Prof. Rainer Schach, bildeten Diskussionen zum Studienablauf in den Vertiefungen den Schwerpunkt der Gespräche. Ziel ist, den Studentinnen und Studenten möglichst reibungslos an der Gastuniversität Anschluss an das bereits an der Heimatuni Gelernte zu geben. Am Nachmittag stellte Dr.-Ing. Sabine Damme-Lugenheim das an der Fakultät Bauingenieuwesen angesiedelte Fernstudium vor. Derzeit studieren ca. 220 Fernstudenten Bauingenieurwesen im grundständigen oder Aufbaustudium in den Fachrichtungen Konstruktiver Ingenieurbau, Stadt- und Verkehrswegebau, Baubetriebswesen, Wasserbau und Umwelt, Computational Engineering und Gebäude-Energie-Management (GEM).

Leicht Bauen mit Beton: Jetzt bewerben

UVS
24. August 2010
Schwerpunktprogramm 1542 Leicht bauen mit Beton

Der Senat der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Einrichtung des Schwerpunktprogramms (SPP) 1542 „Leicht Bauen mit Beton. Grundlagen für das Bauen der Zukunft mit bionischen und mathematischen Entwurfsprinzipien“ beschlossen. Als Laufzeit sind zwei dreijährige Förderperioden vorgesehen. Koordinator des SPP und Ansprechpartner für inhaltliche Rückfragen ist Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau der TU Dresden. Das Schwerpunktprogramm 1542 ist jetzt auch im Internet präsent, dort gibt es auch Informationen zur Ausschreibung. Dort heißt es:

„Die Möglichkeit der freien Gestaltung begleitet und charakterisiert die Stahlbetonbauweise seit mehr als einem Jahrhundert, denn Beton ist vor seiner Erhärtung plastisch bis flüssig und kann nahezu jede beliebige Form im Erstarrungsprozess konservieren. Diese Möglichkeit wurde bereits in der Vergangenheit von Ingenieuren und Architekten genutzt. Herausragende Beispiele für leichtes Bauen mit Beton – schlanke Schalen, große Kuppeln, elegant gevoutete Brücken oder organische Bauten – blieben aber örtlich oder zeitlich solitär, nicht zuletzt durch den relativ großen Aufwand bei der Herstellung. Die Formensprache von gewöhnlichen Bauwerken aus Stahlbeton wurde besonders aus Kostengründen in den letzten Jahrzehnten immer einfacher, der Trend ging verstärkt zu ebenen Oberflächen und rechteckiger Geometrie.

Im Schwerpunktprogramm wird ein grundlegend neuer Ansatz verfolgt, um bei allen Bauwerken Leichtbau mit Beton betreiben zu können. Dabei erhalten maßgebende Konstruktionselemente wie Decken, Wände und Stützen ihre Geometrie nach dem Prinzip „form follows force“ als Folge des gegebenen, aber durchaus auch beeinflussbaren Kräfteflusses im Bauteil selbst. Die geplante Forschung soll die theoretischen und konstruktiven Grundlagen für Entwurf, Berechnung und Bau frei geformter und leichter Konstruktionen aus Beton bereitstellen.

Die vollständigen Anträge für die erste Förderperiode sind in elektronischer Form auf CD-ROM und in zweifacher, ungebundener, gelochter Ausfertigung bis spätestens 31. Oktober 2010 unter dem Stichwort „Leicht Bauen mit Beton (SPP 1542)“ bei der DFG einzureichen. Ein weiteres Exemplar des Antrages ist in elektronischer Form direkt an den Koordinator des SPP zu senden. Die Begutachtung wird voraussichtlich im Januar/Februar 2011 stattfinden. Der genaue Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben.“

Sommerfest mit viel Wasser, aber unter der Sonne

SommerfestSommerfest der Fakultät

Man weiß ja nie, wenn man ein Fest im August plant: Wird das ein Sommertag oder nur ein Tag im Sommer? Hinterher ist man immer schlauer: Das diesjährige Fakultätssommerfest war bis zum Schluss eins mit Sonne am Himmel – also alles bestens. Da die diversen Wettervorhersagen sich allerdings nicht einig waren und bis zur Unwetterwarnung alles boten, war das (von den Mitarbeiterinen und Mitarbeitern mit Selbstgemachtem bestückte) Büffet im Innern aufgebaut; der Flur im Beyer-Bau roch selten so attraktiv! Draußen standen die Biertischgarnituren, und auch die bereits vorhandenen Elemente des Spiel_Orts erwiesen sich als tragfähige Sitz- und Tischgelegenheit.

Miteinander reden, nicht nur (aber gelegentlich auch) über Dienstliches: Das war Hauptzweck des Festes. Für die zahlreich vorhandenen Kinder der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gab es ein Spezialprogramm. Dass sie Schiffchen aus Papier falten durften, fanden die meisten noch nicht sonderlich spannend, dass sie diese Schiffchen aber im Wasserbaulabor selbst in den Fluten eines Modells talwärts schießen lassen konnten, war dann schon arg aufregend! Und auch die kleine Theorieviertelstunde mit Versuchen rund ums Wasser zuvor kam bestens an – Wissenschaft zum Anfassen macht einfach Spaß! (Und, ganz nebenbei: Die Eltern im Hintergrund hatten mindestens ebensoviel Vergnügen an der kleinen Show!)

In jedem Manne steckt ein Kind, und für viele steht der Wunsch, einmal Bagger zu fahren, ganz oben auf der Liste unerfüllter Dinge. Drei Bauingenieure dürfen das seit gestern abhaken: SIe machten bei einem Wettbewerb mit, bei dem es galt, eine Kleinbaggerschaufel voll Wasser über einen Parcour zu lenken und in möglichst kurzer Zeit ans Ziel zu bringen. Gemessen wurden die Begeisterung des Publikums, die Menge des im Zieleimer angekommenen Wassers und die Zeit. Es gab, wie bei drei Gruppen und drei Variablen nicht anders zu erwarten, drei Sieger: Einer (der offizielle) hatte nach der Formel G gleich W durch t x R den höchsten Formelwert erreicht – aber da wir hier im BauBlog nicht formelgläubig sind, weisen wir darauf hin: Der offizielle Sieger (das Team des Instituts für Baustoffe) hatte den vollsten Eimer. Das Team der Bauko (Institut für Baukonstruktion, to be precise) war das schnellste und somit auch preisverdächtig – und das Team vom Institut für Massivbau hatte erstens als einziges einen veritablem Professor am Baggersitz und zweitens den deutlich größten Publikumszuspruch – mit 113 db gegenüber 100 beim offiziellen Gesamtsieger. Also sozusagen war das der Sieger der Herzen bzw. Ohrenschmerzen (hauptsächlich erzeugt durch Trillerpfeifen).

RegenbogenRegenbogen überm Beyer-Bau

Als das Fest sich dem Ende näherte, hätte es vielleicht ein Feuerwerk geben können. Aber da das in Dresden nichts Besonders ist, hatten die Organisatoren ein viel netteres Arrangement getroffen: Es tröpfelte kurz, während die Sonne sich weiter dem Untergang näherte. Im Ergebnis ergab das einen wunderbaren Regenbogen, der sich über die Kuppel des Lohrmann Observatoriums wölbte. Zeit zu gehen und zu freuen auf das nächste Sommerfest, irgendwann im Jahr 2011…

Bildstrecke

TUDALIT-Forum und 2. Anwendertagung Textilbeton

Der TUDALIT Markenverband e.V. und das Deutsche Zentrum Textilbeton der TUDAG führen am 30.09. und 01.10.2010 in Dresden das TUDALIT-Forum und die 2. Anwendertagung Textilbeton durch.

Das TUDALIT-Forum informiert über die wichtigsten Ziele und Aufgaben zur Entwicklung der Qualitätsmarke TUDALIT® sowie den Stand des Verbandsaufbaues und die bisherigen Arbeitsergebnisse. Das Forum wird mit der Verleihung des zum zweiten Mal ausgeschriebenen Architekturpreises TUDALIT 2010 abgeschlossen.

Die 2. Anwendertagung am 01.10.2010 widmet sich mit ihren Vorträgen ganztägig dem aktuell erreichten Stand der Anwendung von textilen Bewehrungen im Betonbau und den zukünftigen Potentialen von Textilbetonlösungen in TUDALIT®-Qualität. Im Zentrum der Diskussion stehen die Beantwortung von Fragen über die Verfügbarkeit der textilen Bewehrungsstrukturen und Feinbetonmischungen, die technisch-wirtschaftlichen Vorteile bei Bauwerksinstandsetzungen und -verstärkungen, die Chancen und den Entwicklungsaufwand für neuartige Fertigteile sowie vor allem die notwendigen Schritte für bauaufsichtliche Zulassungen.

Weitere Informationen sowie die Anmeldeformulare sind online auf den Seiten des Deutschen Zentrum Textilbeton zu finden.

Das große Flüstern: bau_tud

Twitter-StartTwitter-Start der Dresdner Bauingenieure

Als die Fakultät Bauingenieurwesen am 5. September 2002 mit einem Weblog anfing (damals noch bei blogspot, gehört jetzt zu Google), konnten viele um uns herum damit nichts anfangen. Mittlerweile ist der BauBlog allerdings fester Bestandteil der Homepage der Dresdner Bauingenieure – und mit täglich 500 bis 700 LeserInnen auch nicht ganz unbedeutend für die Kommunikation an der Fakultät.

Seit gestern nun haben wir was Neues: Einen Twitter-Kanal. Twitter – für all diejenigen, die dem Link zur Wikipedia nicht gefolgt sind – ist etwas, was die Kollegen der Presse gerne als „Kurznachrichtenmitteilungsdienst“ bezeichnen. Das Wort wäre für Twitterer freilich viel zu lang, denn wie bei einer SMS ist die Zahl der Zeichen einer Nachrichten arg begrenzt: 140, dann ist Schluss. Über Sinn und Unsinn von Twitter wird viel gestritten und debattiert, und auch wir haben hier in zahlreichen Kaffeerunden und Mittagsspaziergängen erörtert, ob was dran ist an diesem Twitter.

Kommunikation im Web 2.0Kommunikation im Web 2.0: @CRDNN ist der Chefredakteur der Dresdner Neuesten Nachrichten, Dirk Birgel

Nach einer langen Testphase, bei der über den Privataccount auch schon mal TU-Dresden-Events und Bauingenieurveranstaltungen bei Twitter erschienen, sind wir nun offiziell online. Und das gleich mit einem kleinen Erfolg, der zeigt, wie dieses viel zitierte Web 2.0 funktionieren kann: Die Dresdner Neuesten Nachrichten haben in ihrem Blatt heute ein Portrait über den Bauingenieur Kurt Beyer. Das haben wir via Twitter vermeldet – mit dem Zusatz „leider (noch) nicht online“. Das las der Chefredakteuer der DNN – und Dirk Birgel reagierte: Erst einmal verhalten („solche Preziosen stellen wir natürlich nicht kostenlos ins Netz“), auf Nachfrage und Bitte dann aber ganz in unserem Sinne: „okay aber nur weil ihr es seid!“. Und so kann man es denn nun auch online lesen (Danke, @CRDNN!)

Wer also Kurzes und Spontanes aus der Dresdner Fakultät Bauingenieurwesen lesen will, lese bau_tud bei Twitter. Und wer schon twittert, folgt natürlich @bau_tud – wir freuen uns auf nette kommunikative Momente!