Vielschichtige Zusammenhänge von Zuverlässigkeit und Robustheit von Tragwerken

14. Dresdner Baustatik-SeminarProf. Michael Kaliske eröffnet das 14. Dresdner Baustatik-Seminar

Die „Komödie“ im World Trade Center Dresden war auch in diesem Jahr der Treffpunkt für mehr als 200 Fachleute zum 14. Dresdner Baustatik-Seminar. Die Veranstaltung am 15. Oktober 2010 stand unter dem Thema „Zuverlässigkeit und Robustheit von Tragwerken“. Ausrichter war das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden in Kooperation mit der Landesvereinigung der Prüfingenieure in Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen.

Prof. Michael Kaliske führte die Fachkolleginnen und -kollegen in die Thematik ein, die aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden kann. Das Tagungsprogramm war von dem Anliegen gekennzeichnet, ein komplexes Bild der sehr vielschichtigen Zusammenhänge von Zuverlässigkeit und Robustheit von Tragwerken zu vermitteln. In zehn Vorträgen trugen Fachleute aus Wissenschaft und Praxis diesem Grundgedanken Rechnung; sie führten interessante Fragestellungen und spannende Projekten mit baupraktischen und theoretischen Aspekten gelungen zusammen (das Programm steht zum Nachlesen als PDF online).

Der mehr als 200 Seiten umfassende Tagungsband zum 14. Dresdner Baustatik-Seminar ist über das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden erhältlich.

Hochwasserrisikomanagement unter Einbeziehung der jüngsten Ereignisse in Sachsen

Die traditionsreiche Seminarreihe „Seminar für Bauwesen“ startet am kommenden Donnerstag (21.10.2010) mit einem spannenden Vortrag in das Wintersemester: Dr.-Ing. Uwe Müller (Abteilungsleiter Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) spricht über „Hochwasserrisikomanagement unter Einbeziehung der jüngsten Ereignisse in Sachsen“. Die Veranstaltung findet wie gewohnt 18:30 Uhr im Beyer-Bau, George-Bähr-Str. 1, Hörsaal 118 statt.

Brückenbauexkursion 2010

Brückenbauexkursion 2010Brückenbauexkursion 2010

Geschafft, aber auch beeindruckt, kamen 17 Studenten des 8. Semesters und zwei Betreuer nach zehn ereignis- und brückenreichen Tagen von der Brückenbauexkursion des Institutes für Massivbau nach Frankreich wieder in Dresden an. Zwischen Abfahrt und Ankunft lagen über 4.500 km, über 50 Brücken, acht Zeltplätze und unzählige schöne Erlebnisse.

Erster Stopp war an der Marne westlich von Paris, wo Eugène Freyssinet vor über 60 Jahren eine ganze Serie von Segment-Spannbetonbrücken baute. Fasziniert von der Genialität Freyssinets ging es weiter nach Paris. Neben Eiffelturm und Sacre-Coeur war hier das Labor der École des Ponts et Chaussées ein Hauptziel. Ein Treffen mit Prof. Manfred Curbach, der sich hier zu dem Zeitpunkt zu Studien aufhielt, und den Wissenschaftlern der großen französischen Ingenieurschule rundete die interessanten Vorträge mit einer ausgiebigen Laborführung ab.

Nordwestlich von Paris gab es Führungen am Pont de Normandie und Tancarville – großartige Zeugnisse der französischen Brückenbaukunst und für die Studenten ein Spaziergang durch einen Hohlkasten und Spannglieder zum Anfassen. Danach ging es Richtung Süden, wo vor allem das Viaduc de Millau alle beeindruckte. Der höchsten Brücke Europas folgten die ältesten: viele kleinere Viadukte aus der Römerzeit und schließlich der Pont du Gard. Über Marseille und ein Bad im Mittelmeer ging es durch die malerische Provence und durch das Ardechetal nach Lyon.

Lyon gefiel nicht nur durch die wunderschöne Altstadt, sondern auch durch die vielen Fußgängerbrücken! Und da Ausprobieren Teil des Lernens ist, testeten die Studenten ausgiebig das Schwingungsverhalten der Fußgängerbrücken.
Die Besichtigung des Katzenbergtunnels rundete die Fahrt ab, bevor es wieder nach Dresden ging.

Vom Ernst des Lebens und anderen lustigen Dingen

UVS
14. Oktober 2010
Feierliche ImmatrikulationFeierliche Immatrikulation

Die Feierliche Immatrikulation im Audimax, dem größten Hörsaal der TU Dresden, ist schon seit Jahren eine besondere Feier. Besonders schön, meistens. Manchmal sogar sehr schön. So eine war heute: Etwa tausend der rund 7.900 Erstsemestler waren gekommen und amüsierten sich köstlich, nicht ohne das eine oder andere ernste Wort mit auf den Weg zu nehmen – wie das so ist bei Feierlichkeiten zu wichtigen Gelegenheiten.

Der Rektor Prof. Hans Müller-Steinhagen überraschte sein Publikum mit der lakonischen Feststellung, auch ein Erstsemester zu sein – weil er ja gerade erst an der TU Dresden sein Amt angetreten habe. Bürgermeister Dirk Hilbert stellte die Stadt vor und ging noch weiter: Er nannte die Studis „Kommilitonen“, als wäre er tatsächlich noch einer von ihnen. Aber er zeigte einen schönen Dresden-Film! Martin Richter, der neue Geschäftsführer des Studentenwerkes Dresden, fand den richtigen Ton und tat es seinem Vorgänger gleich: Er informierte locker und beredt über die Aufgaben seiner Firma. Und sogar vom Studentenrat kamen von Armin Grundig dieses Mal zwar deutliche, aber erträglichere Töne als im Vorjahr.

Die eigentliche Immatrikulation, bei der sich je eine Studentin oder ein Student stellvertrtetend für alle Mit-Erstis der jeweiligen Fakultät einschrieb, ging kurz und schmerzlos über die Bühne. Eine Folie im Hintergrund informierte, dass die Maschinenbauer mit 1032 Studis im ersten Semesterimmer noch die größte Fakultät sind und die Bauingenieure mit dort 351 (mittlerweile sind es mehr!) ausgewiesenen nicht mehr die kleinste: Die Architekten und Mediziner haben weniger, und Informatiker sowie Elektrotechniker kaum mehr. Unser Mann für die Imma war Max Riese – das Bild unten links zeigt den historischen Einschreibe-Moment.

Und dann: Ein Dichter. Ein Poet. Ein Mann, der den Ernst des Lebens beschrieb, manchmal minimal sächselnd und immer irgendwie heiter-vergnügt. Thomas Rosenlöcher traf den Nerv seiner ZuhörerInnen und konnte ungestört sogar Gedichte vortragen. Das muss man sich erst einmal trauen, so vor tausend Erstsemestlern und einem Hohen Senat. Zumal wenn es in den Gedichten um so wesentliche Dinge wie das Klopapier geht. Die Ode kann man übrigens nachlesen

Umrahmt wurde die Feier, wie immer, vom Universitätsorchester Dresden. Deren Leiterin Monica Buckland hatte sehr schöne Stücke ausgewählt: Pomp and Circumstance, also in etwa Glanz und Gloria, für den Einmarsch des Senats und der Ehrengäste. Und Harry-Potter-Musik zwischendurch. Den Gästen gefiel’s!

Gläserne Innovationen auf der glasstechnology live

glasstechnology liveBeeindruckende Exponate auf der glasstechnology live. Bilder: Friedrich May, Stefan Unnewehr

Mit gleich drei großformatigen Exponaten stellte das Institut für Baukonstruktion seine neuesten Forschungsergebnisse der Fachwelt auf der „glasstechnology live“ vor. Diese von der Universität Stuttgart organisierte Sonderschau im Rahmen der alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfindenden Messe glasstec war auch in diesem Jahr den Höhepunkt für alle, die sich mit dem architektonischen und konstruktiven Einsatz von Glas im Bauwesen beschäftigen. Während einer Führung im Rahmen der internationalen Konferenz engineered transparency (baublog berichtete) zeigten Mitarbeiter des Instituts für Baukonstruktion den Teilnehmern ausgewählte Objekte im Detail.

Transparent geklebte Glasrahmen

Die Vision einer gläsernen Hülle ohne jedes metallische Verbindungsmittel wurden an der Glaseinhausung für die historischen Drucktanks der neuen Heliumverflüssigungsanlage des Leibniz-Instituts für Festkörper und Werkstoffforschung in Dresden konsequent von der grundlegenden Idee bis hin zum fertigen Bauwerk verwirklicht (baublog berichtete). Am Institut für Baukonstruktion der TU Dresden wurde die Fügetechnik für die volltransparenten Klebungen der tragenden Rahmenstruktur mit Unterstützung der Industriepartner entwickelt. Die Ergebnisse dieser Forschung bildeten die Grundlage für die bauaufsichtliche Zustimmung im Einzelfall.

Industriepartner:
DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA, Windach
THIELE AG, Falkenhain

Hybride Fassadenkonstruktion aus Glas und Stahl

Im Rahmen des Forschungsprojektes HybridGlasSt wurden hybride Stahl-Glas-Träger entwickelt, die zu innovativen Lösungen für Fassadenkonstruktionen beitragen. Die Herstellung der Träger erfolgt unter Verwendung der materialgerechten adhäsiven Fügetechnik – einer linienförmigen Klebung zwischen Stahl und Glas. Durch die größere Steifigkeit gegenüber Glasträgern ohne Stahlelemente verfügen die entwickelten hybriden Träger über eine höhere Tragfähigkeit. Zusätzlich trägt die Ertüchtigung des spröden Glases mit duktilem Stahl entscheidend zur Verbesserung der Resttragfähigkeit und der erforderlichen Redundanz von Bauelementen bei. Die Stahlelemente ermöglichen zudem die Kombination mit konventionellen Verbindungstechniken zum Anschluss weiterer Bauelemente oder zum Fügen untereinander.

Industriepartner:
DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA, Glasid AG, Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH & Co. KG, Jansen AG.
Forschungspartner:
Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Abteilung Bauwissenschaften, Fachgebiet Baustatik

PV-VH-FASSADE

In einem Verbundprojekt mit Förderung der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ wurden farbige CIS-Solarpaneele mit akzeptablem Leistungsverlust als integraler Bestandteil einer vorgehängten hinterlüfteten (VH) Fassade entwickelt. Sie sind mit einer Trägerplatte aus geschäumtem Recyclingglas vollflächig verklebt, um sie an rückseitigen Tragprofilen in die Unterkonstruktion einzuhängen. Individuelle Dämmstoffdicken auf der dahinter liegenden Außenwand gewährleisten den gewünschten Wärmeschutz, der Luftraum nimmt die elektrischen Leitungen auf. Die homogene Oberfläche – in sechs verschiedenen Farben erhältlich – und die rahmenlose Ausführung bieten große Anwendungspotenziale in der Architektur, besonders auch für die Sanierung von Altbauten. Das ausgestellte Exponat war schon auf der deubau 2010 in Essen zu sehen (baublog berichtete).

Bereits vor zwei Jahren war die TU Dresden mit transparent geklebten Hybridglasträgern auf der glasstechnology live vertreten. Und die Mitarbeiter des Instituts für Baukonstruktion denken ab jetzt daran, womit sie die Messebesucher im Jahr 2012 überraschen können.

Semesterangrillen

AngrillenSemester-Angrillen

Kein Semesterstart ohne das traditionelle Semesterangrillen auf der Wiese hinter dem Beyer Bau! Das Bauballteam 2011 lädt dazu am Donnerstag, 21. Oktober, alle StudentInnen, MitarbeiterInnen und Professoren herzlich ein. Ab 18 Uhr bieten sie Leckereien vom Grill und das passende Bierchen dazu an und somit vor allem den Erstsemestlern eine gute Möglichkeit, die Fakultät Bauingenieurwesen auch nach Feierabend kennen zu lernen. Gegen kalte Hände gibt es Glühwein und zum allgemeinen Warmwerden selbstgemachte Bowle. Dann kann das Wintersemester 2010/11 ja losgehen!

Richtfest für neue Versuchshalle

RichtfestRichtfest der neuen Versuchshalle für das Institut für Baustoffe

Das Institut für Baustoffe der Fakultät Bauingenieurwesen erhält eine neue Versuchshalle. Die eingeschossige Versuchshalle an der Georg-Schumann-Straße 7 erstreckt sich rund 25 Meter in den hinteren Grundstücksbereich. Sie ist 8,50 Meter hoch. Darin untergebracht sind Prüfräume, Nebelkammer, Lagerflächen, Laboreinrichtungen und ein Mischplatz. Anfang 2011 wird die größte Einzelbaumaßnahme des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung im Hochschulbau in Dresden voraussichtlich abgeschlossen sein. Rund fünf Millionen Euro sind dann investiert. Dem neuen Gebäude wird eine Textilbetonfassade vorgehängt – die erste in Sachsen und eine der ersten in Deutschland. Geplant wurde diese Fassade in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Massivbau der TU Dresden und dem Deutschen Zentrum Textilbeton.

Johann Gierl, Abteilungsleiter im Sächsischen Staatsministerium der Finanzen, sagte bei seinen Grußworten: „Die Fakultät Bauingenieurwesen leistet einen Beitrag zur Fortentwicklung von Technologien, von denen viele angenommen haben, dass eine Weiterentwicklung nicht mehr möglich ist. Wer hätte zum Beispiel vermutet, dass der 2000 Jahre alte Baustoff Beton vor einer Weiterentwicklung steht, die man nur wenige Jahre zuvor für undenkbar gehalten hatte?“ Textilbeton ist dieser neue Baustoff – und aus ihm sind die Fassadenplatten der neuen Versuchshalle. Die drei Zentimeter dünnen Platten sind in TUDALIT-Qualität hergestellt und damit indirekt auch ein Kind der TU Dresden: TUDALIT ist die Marke, die über die TUDAG für die Qualitätssicherung und Verbreitung des innovativen neuen Baustoffs Textilbeton sorgen soll. Die 1,30 m x 2 m großen Platten der Firma Hering-Bau sind mit zwei Lagen Textilgelege aus alkali-resistentem Glas der Fa. Fraas bewehrt: die Grundlagenforschung erobert die Praxis.

„Der Freistaat wird auch in Zukunft in den Hochschulbau investieren,“ sagte Johann Gierl und fuhr fort, dass er sich, „eine weitere Anwendung dieses Baustoffes im Staatlichen Hochbau sehr gut vorstellen“ könne.

Studienbeginn 2010

UVS
11. Oktober 2010
SemesterbeginnSemesterbeginn bei den Bauingenieuren

Das neue Semester hat begonnen! 263 Direktstudeninnen und Studenten, 59 TeilnehmerInnen im bundesweit einmaligen Fernstudiengang Bauingenieurwesen und 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Masterkurs ACCESS haben sich am Freitag zu Einführungsveranstaltungen und abschließend zum gemeinsamen Beisammensein hinterm Beyer-Bau am Grillstand der Fachschaft getroffen: Ein guter Auftakt!
Das Bild zeigt oben links den Dekan der Fakultät, Prof. Rainer Schach, während der Begrüßung der ACCESS-StudentInnen, oben rechts einen Blick in den Hörsaal bei der Einführungsveranstaltung für die DirektstudentInnen, unten links die Grillparty und rechts daneben Details der ACCEESS- sowie der Fernstudium-Begrüßung.

Willkommen! Welcome!

Welcome to all students of the new ACCESS master course!

Den neuen Studentinnen und Studenten an der Fakultät Bauingenieurwesen ein herzliches „Willkommen“!

Unterm Regenbogen

Erfolgreiche engineered transparency

Sprachgrenzen überwindenEindrücke von der engineered transparency in Düsseldorf. Bilder: TU Dresden (oben links, unten rechts), Messe Düsseldorf/Tillmann (alle übrigen)

Premiere gelungen: Die zum ersten Mal durchgeführte Konferenz engineered transparency lockte weit mehr als 200 Teilnehmer aus über 20 Ländern an. Die Fachtagung über Glas, Fassade und Energie fand parallel zur glasstec in Düsseldorf statt – der unangefochtenen Weltleitmesse für das Glas. Rund 1.500 Aussteller zeigten dort alle Facetten des Werkstoffes Glas über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Konferenzveranstalter Jens Schneider und Bernhard Weller von den Technischen Universitäten Darmstadt und Dresden sowie Birgit Horn als Direktorin der glasstec freuten sich, dass ihr Konzept, Kongress und Messe zu kombinieren, so gut angenommen wurde.

So schlossen sich gut die Hälfte der Teilnehmer aus Wissenschaft, Forschung und Anwendung zu Beginn des zweitägigen Kongresses einer Führung über die Sonderschau „glass technology live“ an. Das Institut für Baukonstruktion der TU Dresden war an dieser von der Universität Stuttgart organisierten Ausstellung mit drei eigenen Exponaten beteiligt (baublog-Bericht folgt).

Auf der Tagung selbst stellten fünf renommierte Hauptredner und etwa 60 weitere Referenten in teils parallel stattfindenden Sitzungen ihre neuesten Erkenntnisse und Projekte zur Diskussion. Der rege Austausch der Teilnehmer über die Vorträge auch in den Pausen signalisierte: Hier ist Gesprächsbedarf! Für diejenigen, die einige Vorträge wegen allzu reicher Diskussion verpasst haben sollten, bietet der mehr als 700 Seiten starke Tagungsband kompaktes Fachwissen zum Nachlesen. [Bezug]