Gemeinschaftsveranstaltung der HTW Dresden, der Ingenieurkammer Sachsen, des Mittelstandszentrums Bau und des Vereins Deutscher Ingenieure AK Bautechnik e.V.
Pünktlich wie die Maurer starteten wir am Dienstag, den 21.05.2024 um 8 Uhr morgens voll bepackt zu unserer Straßenbau-Exkursion. Koblenz war unser Ziel! Getreu dem Motto „Straßenbau“ gab es eine Mittagspause – super idyllisch neben einer viel befahrenen Straße. Von unserem Hotel aus konnten wir die Infrastruktur von Koblenz Tag und Nacht in alle Richtungen verfolgen – sowohl die Auslastung der beiden tangierenden Bundesstraßen als auch die Taktung des Personen- und Güterverkehrs auf der parallel verlaufenden Bahnstrecke. Um einen vollständigen Überblick zu erhalten, mussten wir natürlich auch alle öffentlichen Verkehrsmittel testen, wobei uns die Seilbahn auf die Festung Ehrenbreitstein brachte. Dort erfuhren wir, wie der Wunsch nach Sicherheit die Stadtentwicklung durch den Bau von Festungsanlagen prägte. Auch der weite und schöne Blick auf Koblenz und die Mündung von „Mutter Mosel“ in „Vater Rhein“ am „Deutschen Eck“ war ein Highlight des ersten Tages, trotz Dauerregens von oben und stehendem Wasser von unten (Achtung: schlechte Entwässerung!).
Und wer jetzt denkt, das war doch ein bisschen wenig Straßenbau, der sollte auf die nächsten Tage gespannt sein.
Am Mittwoch ging es IN die Moseltalbrücke der A61, mit 136 Metern Höhe die zweitgrößte Autobahnbrücke Deutschlands. Und ja, das „IN“ ist kein Schreibfehler, denn die Besichtigung fand sowohl unterhalb der Fahrbahn im Hohlkörper der Brücke als auch auf dem Brückenpfeiler statt (Bild 1 – Brückenpfeiler). Die in den 70er Jahren gebaute Stahlbrücke beeindruckt durch ihre Ingenieurskunst. Die Stahlknappheit trug dazu bei, dass jeder Abschnitt bis ins kleinste Detail optimiert wurde. So entstand ein ausgeklügeltes Tragsystem mit einer einzigartigen Konstruktion.
Wer braucht schon fünf Finger, wenn er ein Dreifingerbauwerk vor sich hat! Unser Ablaufplan verriet uns, dass wir die Instandsetzung des Verkehrsknotens Bad Neuenahr bestaunen durften. Dort konnten wir aus nächster Nähe beobachten, wie die Übergangskonstruktion, ein sogenannter Lamellenübergang, einer Betonbrücke an die bestehende Straße hergestellt wurde und wie das Ergebnis am Ende aussieht, aber auch wie die Sanierung des darunterliegenden Betons erfolgt und wie der genaue konstruktive Aufbau auf der Brücke ist.
Am Nachmittag besuchten wir noch das Projektbüro Wiederaufbau Ahrtal. Dort stellten uns die engagierten Mitarbeiter ausgewählte laufende Projekte zum Wiederaufbau der Infrastruktur im Ahrtal vor. Es war beeindruckend zu sehen, wie viel Arbeit und Detailplanung die Wiederherstellung der vom Hochwasser im Jahr 2021 zerstörten Gebiete erfordert, angefangen bei Brückenrekonstruktionen bis hin zu innovativen Geländerlösungen. Jedes Projekt trägt dazu bei, das Ahrtal wieder bewohnbar und sicher zu machen.
Am Donnerstag besuchten wir das Straßenbaulabor „Chemisch Technisches Laboratorium Heinrich Hart GmbH“, wo wir eine tolle und informative Führung durch das Labor und ein leckeres Mittagessen bekamen. Anschließend fuhren wir zum NATO-Flugplatz in Büchel, wo die Start- und Landebahn erneuert und erweitert wird. Wir hatten sogar die Möglichkeit, den Tower zu besteigen – ein echtes Erlebnis unter dem Motto „Von der Straße hoch hinaus!“.
Auf der Rückfahrt am Freitag besichtigten wir das PPP-Projekt der Autobahnbaustelle A3, fast 80 km Baustelle – ein Mammutprojekt. Hier konnten wir sehen, wie öffentlich-private Partnerschaften zur Modernisierung und zum Ausbau wichtiger Verkehrsadern beitragen. Ein gelungener Abschluss unserer lehrreichen und spannenden Exkursion. Und wem das immer noch zu wenig Straßenbau war, dem kann wohl nicht mehr geholfen werden.
Abgerundet wurde die Exkursion durch gesellige Abendessen und den traditionellen Absacker vor dem Schlafengehen. Die Exkursion bot den willkommenen Rahmen, die Mitarbeiter*innen des Instituts für Stadtbauwesen und Straßenbau auch einmal außerhalb der Lehrveranstaltungen kennenzulernen und erlaubte uns einen Blick in die Zukunft unserer möglichen Persönlichkeitsentwicklung. So hatten wir das Glück, einige bemerkenswerte Bauleiterpersönlichkeiten kennen zu lernen – von fachlich versiert und engagiert bis hin zu „einfach unbeschreiblich“.
Die Exkursion hat uns auch einen Einblick in die vielfältigen Möglichkeiten unseres zukünftigen Berufslebens gegeben – wir konnten uns vor Jobangeboten im Grunde kaum retten! Abschließend möchten wir uns ganz besonders bei den Organisatoren und natürlich bei unserem „Busfahrer“ Herrn Prof. Zeißler bedanken, der uns immer sicher von A nach B gebracht hat.
Bericht: Vertierferinnen und Vertiefer der Vertiefungsrichtung Stadtbauwesen und Verkehr
Mit einem Grande Finale wurde am 03. und 04. Juni das DFG-geförderte Schwerpunktprogramm 2005 – „Opus Fluidum Futurum“ feierlich beendet. Dazu trafen sich Wissenschaftler aus der ganzen Welt zu einer Abschlusstagung an der TU Dresden. Im Fokus der Forschungstätigkeit dieses Programms standen in den vergangenen 6 Jahren die rheologiebasierten Prozesse bei der Verarbeitung zementgebundener Baustoffe, wie beispielsweise die Verformungs- und Fließprozesse bei der Verarbeitung von Frischbeton. Eine umfangreiche Wissensbasis auf diesem Gebiet ist elementar, um moderne Bauverfahren entwickeln zu können. Das Errichten ganzer Gebäude im Beton-3D-Druck, oder das Pumpen von Frischbeton über weite Strecken, wären ohne exzellentes Wissen auf diesem Gebiet undenkbar. Bei solchen komplexen Anwendungen müssen die Eigenschaften der eingesetzten zementgebundenen Baustoffe über die gesamte Zeit der Verarbeitungsprozesse nicht nur genau eingestellt werden, sondern auch messbar und vergleichbar sein, um Regelwerke und Handlungsroutinen entwickeln zu können.
Genau hier setzte die Forschung des SPP 2005 an. Über die letzten Jahre bot das Programm einem jungen, international besetzten Team um Professor Mechtcherine viele offene Fragen und Problemstellungen, die in den drei verschiedenen Arbeitsgruppen „Analytics“, „Numerics“ und „Rheometriy“ bearbeitet wurden. Zum großen Finale wurde deutlich, dass unzählige Veröffentlichungen , erfolgreich absolvierte Veranstaltungen und Ringversuche im Rahmen des Schwerpunktprogramms, das Verständnis der Rheologie von Beton auf ein neues Level gehoben haben.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Extended Phase-Field Method (XPFM) for the Simulation of Fracture and Fatigue Processes“ von Herrn Dipl.-Ing. Christian Krüger, am Freitag, den 21.06.2024, um 14:15 Uhr im Sitzungszimmer 03-007, Haus 116, auf der August-Bebel-Straße 30 ein.
Am 31.05.2024 verteidigte Herr Yaseen Srewil, M.Sc., erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Cyber-Physical System Based Method for Smart Construction Site Monitoring“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Alexander Zeißler, (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr. Raimar Scherer (TU Dresden), Prof. Dr. Markus König (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Timo Hartmann (Technische Universität Berlin) anwesend. Weitere Mitglieder der Promotionskommission waren Prof. Dr. Karsten Menzel (TU Dresden) und Prof. Dr. Jens Otto (TU Dresden). Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert recht herzlich.
Nach der Pfingstwoche gab es auch dieses Jahr wieder eine Exkursion des Moduls Gebäudehülle und Fassadenkonstruktion. Diesmal ging es am Dienstagmorgen in aller Frühe mit 8 Studierenden nach Berlin. Nach einer dreistündigen Autofahrt und anschließenden halbstündigen Busfahrt kamen wir am ersten Stopp des Tages an, der Baustelle für das Bürohochaus Upbeat. Das Gebäude soll sich später auf drei Gebäudeteile von 5 bis 19 Geschosse staffeln.
Bei diesem umfangreichen Bauvorhaben ist es vorteilhaft, unterschiedliche Bauprozesse parallel laufen zu lassen. So konnten wir sehen, wie an einem Ende des Gebäudes die Deckenbewehrung verlegt wird und am anderen Ende schon die Fassade hängt und mit den Ausbauarbeiten begonnen wurde. Im Sinne des Moduls Gebäudehülle haben wir uns bei der Führung jedoch nur auf die Fassade konzentriert, die von der Firma Dobler Metallbau GmbH montiert wurde. Eine große Herausforderung bei der Montage ist die präzise Positionierung der Fassadenelemente, damit auch noch im 19. Geschoss das Element an die richtige Stelle platziert werden kann. Die Installation eines Elements kann bis zu eine Stunde dauern, je nach Windbedingungen und Position am Gebäude, erzählte uns Parham Jalilvand. Die Baustelle gab uns einen umfassenden Einblick in die Ausführung einer Elementfassade und war somit eine sehr gute Ergänzung zur Vorlesung.
Das zweite Ziel unserer Exkursion, war die Neue Nationalgalerie, entworfen von Ludwig Mies van der Rohe. Von 2015 bis 2021 war das unter Denkmalschutz stehende Museum wegen umfangreichen Sanierungsarbeiten geschlossen. Wir hatten das Privileg, eine Führung vom Architekten Michael Freytag von der Firma David Chipperfield Architects zu erhalten, der die Sanierung begleitet hat. Beginn der Führung war vor der monumentalen Haupthalle. Die Stahl-Glas-Konstruktion bürgte einige Schwierigkeiten in der Sanierung, da die ursprüngliche Einfachverglasung durch Verbund-Sicherheitsglas ausgetauscht werden musste. Das Glasformat von 5,40 m × 3,40 m überschreitet jedoch die standardisierte Glasbreite von 3,21m und wurde deswegen extra aus China angeliefert. Eine weitere Schwierigkeit war die temperaturbedingte Ausdehnung der Stahlpfosten und die dabei entstehenden Spannungen auf das Glas, wofür 1965 keine Toleranzen vorgesehen waren. Weiter ging die Führung im Untergeschoss durch die Dauerausstellung, wo auch noch die Fußleisten aus der Zeit Mies van der Rohes stammen. Die Eintrittskarte in die Neue Nationalgalerie haben wir im Anschluss auch noch kurz genutzt, um uns die Ausstellung über Gerhard Richter anzuschauen.
Großer Dank für die Organisation und Durchführung gehen an Johannes Giese-Hinz und Jan Wünsch vom Institut für Baukonstruktion.
Für alle Studieninteressierte, die mit dem Gedanken spielen in Dresden Bauingenieurwesen zu studieren: Am Samstag ist Uni Tag und unsere Fakultät ist mit mehreren Aktionen dabei.
Alle Fragen rund um ein Studium bei uns, beantworten wir am Info-Stand im Hörsaalzentrum, im Raum 201. Dort warten unsere Studis von der Fachschaft, Mitarbeiter und Professoren auf euch und beantworten alle Fragen. Beispielsweise zum Ablauf, zu Wohnheimplätzen, zu unseren Profs, zum Studieninhalt oder noch zu ganz anderen Dingen.
Die Türen des Carbonbetonhaus Cube stehen zum UNI Tag von 10.00 bis 15.00 Uhr für alle offen. Wer sich das Gebäude von innen anschauen möchte und Fragen an die in das Cube-Projekt involvierten Wissenschaftler stellen möchte, ist hier genau richtig.
12.00 Uhr findet im Cube ein offener Vortrag zum Thema „Transparente Nachhaltigkeit – 3D-Druck für flexibles Glas am Bau?“ mit Prof.-Dr. Michael Engelmann statt
Unter dem Motto „Beton kann schwimmen“ präsentiert sich unser Betonbootteam mit einem Kanu aus Carbonbeton vor dem Hörsaalgebäude
Am vergangenen Freitag lud der Bauindustrieverband Ost e. V. zu seinem traditionellen Bautag nach Dresden ein. Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Preises der Ostdeutschen Bauindustrie durch Staatsminister Oliver Schenk, Staatssekretär Thomas Kralinski, Prof. Michael Kaliske und Verbandspräsident Jörg Muschol.
Gleich zwei der vier Preise gingen an Studenten, deren Arbeiten am Institut für Massivbau entstanden sind. Sebastian Thiele wurde für seine Diplomarbeit „Experimentelle Untersuchungen zum Verbundverhalten faseroptischer Sensoren“ mit dem Preis der Ostdeutschen Bauindustrie ausgezeichnet. In seinem Vortrag konnte Herr Thiele den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Potenziale der kontinuierlichen Dehnungsmessung mit faseroptischen Sensoren am Beispiel des Rissmonitorings aufzeigen. Die Diplomarbeit „Bewertung und Nachrechnung historischer Eisenbahnbrücken“ von Fabian Schülke wurde mit einem Sonderpreis prämiert. Beide Arbeiten tragen zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit bestehenden Infrastrukturbauwerken bei.
Das Institut für Massivbau bedankt sich beim Bauindustrieverband Ost e. V. für die tolle Initiative zur Nachwuchsförderung und wünscht den prämierten Absolventen alles Gute für den weiteren Werdegang!
Am 08.04.2024 verteidigte Herr Ahmed Tawfik Mohamed Said Ahmed, M.Sc., erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Mechanical characterization of the shear resistance of mineral-bonded composites under impact loading“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Michael Kaliske, (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr. Viktor Mechtcherine (TU Dresden), Prof. PhD Ezio Cadoni (University of Applied Sciences and Arts of Southern Switzerland (SUPSI) anwesend. Als weiteres Mitglied der Promotionskommission war Prof. Dr. Birgit Beckmann (TU Dresden) anwesend. Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert recht herzlich.