Zur Modellierung von Deformation und Versagen intelligenter Werkstoffe

Einen Vortrag mit dem Thema „Zur Modellierung von Deformation und Versagen intelligenter Werkstoffe“ hält im Rahmen des Seminars für Bauwesen Prof. Dr.-Ing. Dietmar Gross von der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Festkörpermechanik. Der Vortrag findet am 24. November im Hörsaal 118 im Beyer-Bau statt und beginnt um 18:30 Uhr.

Unter intelligenten Werkstoffen – auch Smart Materials genannt – versteht man in der Regel Festkörper, deren Verhalten durch äußere Felder wie Temperatur oder elektrische Spannung stark beeinflusst werden kann. Typische Beispiele hierfür sind Formgedächtnislegierungen, Piezoelektrika oder Elektropolymere, die heute in der industriellen Praxis in weiten Bereichen eingesetzt werden.

Nach einem kurzen Einblick in die Anwendungsmöglichkeiten werden einige Probleme von Piezoelektrika und von dielektrischen Elastomeren näher diskutiert. Eines davon ist die sogenannte elektrische Ermüdung von Piezoelektrika, die bisher noch nicht vollständig verstanden ist. Gezeigt wird dabei, wie man durch geeignete Modellierung der Mikromechanismen und durch numerische Simulation zu einem Verständnis der ablaufenden Prozesse kommen kann. Ein anderes Problem ist das Bruchverhalten dieser Werkstoffe, das im Wesentlichen durch die Domänenstruktur in der Umgebung der Rissspitze bestimmt wird. Hier lassen sich mittels FE-Simulationen auf der Basis der Phasenfeldtheorie Einblicke gewinnen, die Schlüsse hinsichtlich des makroskopischen Verhaltens erlauben.

Dielektrische Elastomeraktuatoren neigen bei einem kritischen elektrischen Feld zur elektromechanischen Instabilität, die in der starken Nichtlinearität dieses „weichen“ Materials begründet sind. Verglichen werden verschiedene Materialmodelle hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf das Stabilitätsverhalten. Daneben wird mittels FE-Simulationen gezeigt, auf welche Weise man die Effizienz dieser Materialien durch Einbettung „harter“ piezoelektrischer Partikel möglicherweise optimieren kann.

Ehrungen am Tag der Fakultät

Impressionen vom Tag der FakultätImpressionen vom Tag der Fakultät

Beim diesjährigen Tag der Fakultät haben 73 Absolventinnen und Absolventin ihr Diplom-Zeugnis nach erfolgreichem Studium des Bauingenieurwesens erhalten. Die Besten des Jahrgangs wurden besonders geehrt und erhielten Preise, die mit schönen Geldbeträgen versehen sind!

Der Gottfried-Brendel-Preis wird vergeben für besondere Leistungen im Fach Entwurf von Ingenieurbauwerken von Studierenden des 9. Semesters. Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Preis, der von BilfingerBerger gestiftet ist, war in diesem Jahr dreigeteilt: Harald Möller (Leiter Hochschulmarketing) und Dr. Horst Arnoldt von der BilfingerBerger AG ehrten Dipl.-Ing. Michaela Gorges (Superabsorbierende Polymere in Beton), Dipl.-Ing. Sebastian Horn (Generalsaniserung einer Schwimmhalle) und Dipl.-Ing. André Reichhardt (Fußgängerinduzierte Schwingungen).

Den Günther-Grüning-Preis verlieh der Vorsitzende der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Jäger. Preisträger ist Dipl.-Ing. Marco Götz für seine Diplomarbeit „Entwicklung effizienter numerischer Lösungsverfahren zur fuzzy-stochastischen Optimierung“. Den mit 1.000 Euro dotierten Johann-Ohde-Preis für hervorragende Diplomarbeiten, Dissertations- und Habilitationsschriften im Fach Geotechnik verlieh für den Stifter Dipl.-Ing. Thomas Boeck, Leiter der Region Nordost der BAUER Spezialtiefbau GmbH. Preisträgerin ist Dipl.-Ing. Katharina Bergholz, die für ihre Diplomarbeit „Experimentelle Bestimmung von nichtlinearen Spannungsgrenzbedingungen“ ausgezeichnet wurde.

Den Preis der Franz und Alexandra Kirchhoff-Stiftung für die beste Diplomarbeit auf dem Gebiet des Straßenbaus überreichte Prof.Frohmut  Wellner an Dipl.-Ing. Julia Uhlig, deren Diplomarbeit “Untersuchungen zur Energiegewinnung aus Asphaltstraßenkonstruktionen” ausgezeichnet wurde. Den EUROVIA-VINCI-Straßenbau-Preis überreichte Dipl.-Ing. Knut Johannsen, Leiter der MPA bei Eurovia, an Dipl.-Ing. Monique Renner für die Diplomarbeit „Vergleich der Ermüdungsbeständigkeit feldverdichteter und im Labor verdichteter Probekörper“.

Den Festvortrag hielt Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm von der Professur für Wasserbau. Unter dem Titel „Panta rhei“ gab er in seiner Antrittsvorlesung an der Fakultät einen kurzweiligen und spannenden Überblick über das Fachgebiet.

[Bildergalerie vom Tag der Fakultät 2011]