Was in Zukunft wichtig sein könnte

Eindrücke vom 23. Dresdner Brückenbausymposium

Das 23. Dresdner Brückenbausymposium mit dem Generalthema „Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung von Brücken“ brachte wieder über 1.300 Fachleute aus dem In- und Ausland zusammen. In einem Dutzend Vorträgen beleuchteten Wissenschaftler, Praktiker und Politiker die neuesten Entwicklungen im Brückenbau. Der große Marktplatz der Brückenbauer, den Dresden mit dem dem Brückenbausymposium bietet, verbindet Wissensvermittlung mit ausreichend Raum für den persönlichen Erfahrungsaustausch – in den großzügig bemessenen Pausen und am Vorabend beim Treff der Brückenbauer.

In seinem Begrüßungsvortrag ging Prof. Manfred Curbach vom veranstaltenden Institut für Massivbau auf neue Forschungsergebnisse ein, die den Brückenbauern von morgen neue Möglichkeiten eröffnen: Zum einen plädierte er für den Einsatz von Textilbeton – sowohl beim Neubau von Brücken wie aber auch bei der Sanierung von altersschwachen vorhandenen. „Die hohe Tragfähigkeit und Sicherheit des neuartigen Konstruktionsbaustoffs wurde in vielen Experimenten nachgewiesen“, sagte Curbach. Die Zeit sei reif für eine breite Anwendung, nachdem erste Pilotprojekte wie drei Brücken aus Textilbeton die Machbarkeit bewiesen hätten

Da ältere Massivbauwerke  den heutigen Anforderungen im Hinblick auf deren Querkrafttragfähigkeit nicht mehr genügten, sehe er auch hier Handlungsbedarf,  führte Curbach aus und gab den Tagungsteilnehmern eine gute Nachricht mit auf den Weg: Jüngste Versuche hätten gezeigt, dass Textilbeton sich auch bei dynamischen Lasten als Verstärkungsmethode eignet.

Zwei im vergangenen Jahr begonnene Themenlinien wurden fortgesetzt – ein Vortrag auf englisch und einer mit historischen Hintergrund. Einen Einblick in das Life-Cycle Management of Bridges under Uncertainty in den vereinigten Staaten von Amerika gab Professor Dan M. Frangopol, Lehigh University, Bethlehem, USA, Department of Civil and Environmental Engineering. Und über Franz Dischinger – Visionär des Brückenbaus referierte in einem gekonnten Vortrag Univ.-Prof. Dr.-Ing. Werner Lorenz, BTU Cottbus, Lehrstuhl Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung.

Das komplette Programm steht online, der über 300 Seiten starke vierfarbige Tagungsband ist beim Veranstalter, dem Institut für Massivbau, (via Angela.Heller@tu-dresden.de) erhältlich.

Textilbeton-Tagung in Dresden

Die 4. Anwendertagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ findet am 27. und 28. September 2012 in Dresden statt. Veranstalter ist der Verband der Marke TUDALIT®.

In Zusammenarbeit mit den beiden Trägeruniversitäten der Sonderforschungsbereiche 528 (TU Dresden) und 532 (RWTH Aachen) informieren in bewährter Weise zahlreiche Vortragende zu den weiteren Entwicklungen und Anwendungen sowie über aktuellste Ergebnisse auf dem Gebiet der textilen Bewehrungen. Dabei wird das gesamte Spektrum von der Forschungstätigkeit bis zur Bauausführung vertreten sein.

Am 27.09.2012 wird unter Einbeziehung der Arbeitsgruppe „Faserverstärkung im Bauwesen“ des Carbon Composites e.V. ein Hauptschwerpunkt auf Themen zur Anwendung von Carbonfasern im Bauwesen liegen.

Bereits zum vierten Mal wird in diesem Jahr der Architekturpreis TUDALIT ausgelobt. Angehende Architekten, Bauingenieure und Designer werden zu kreativer Auseinandersetzung mit Textilbeton aufgefordert. Der Preis wird im Rahmen der Abendveranstaltung am 27.09.2012 verliehen.

Weitere Auskünfte sowie die Anmeldeformulare in Kürze auf der TUDALIT-Homepage.

Tagung Textilbeton in Theorie und Praxis

Blick ins PlenumBlick ins Plenum

Am 19. und 20. September fand in Berlin die Tagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ mit dem Abschluss-Kolloquium CTRS6 der Sonderforschungsbereiche 528 und 532 und der 3. Anwendertagung des TUDALIT Markenverbandes statt.

Betonbauteile leicht und filigran wirken zu lassen, das ist der Wunsch vieler Architekten und Bauingenieure. Die Verwendung von Hochleistungstextilien als Bewehrungsmaterial ist eine sehr gute Möglichkeit, dies zu realisieren. Die Grundlagen für diesen Verbundwerkstoff Textilbeton wurden in den vergangenen zwölf Jahren in zwei Sonderforschungsbereichen – SFB 528 an der TU Dresden und 532 an der RWTH Aachen – erforscht. Im Rahmen des „6. Kolloquiums zu textilbewehrten Tragwerken – CTRS6“ stellten die Forscherinnen und Forscher ihre Ergebnisse vor. Zahlreiche Pilotprojekte mit Textilbeton, die während dieser Forschungstätigkeit ausgeführt werden konnten, beweisen die Praxistauglichkeit des neuen Materials. Die vielen Praktiker unter den über 150 Tagungsteilnehmern diskutierten über die Erfahrungen aus der Umsetzung von Textilbetonanwendungen. Die Beiträge zur 3. Anwendertagung des TUDALIT Markenverbandes gaben einen guten Überblick über die erfolgreiche Überführung des Grundlagenwissens in die Praxis.
Um die weitere Entwicklung des Textilbetons voranzubringen, werden auch in Zukunft Praktiker und Wissenschaftler zusammenarbeiten. Der TUDALIT Markenverband bietet eine gute Plattform dafür. Eine Austauschmöglichkeit bietet die 4. Anwendertagung, die mit der Preisverleihung des TUDALIT-Architekturpreises 2012 am 27./28. September 2012 voraussichtlich wieder in Dresden stattfinden wird.

Zum Abschlusskolloquium ist ein Tagungsband erschienen, der über das Institut für Massivbau der TU Dresden zu beziehen ist.
Fotografische Impressionen der Tagung

Concrete Netting gewann Architekturpreis

Prof. Ulrich BlumGabor Racz (rechts) und Ingo Parth

Die Sieger des vom TUDALIT Markenverband ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs stehen fest: Im Rahmen der Tagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ in Berlin erhielten Gabor Racz und Ingo Parth Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro aus den Händen von Prof. Peter Offermann (TUDALIT Markenverband) und Prof. Manfred Curbach (Sprecher der Jury, Institut für Massivbau TU Dresden). „Concrete Netting“ nennen die beiden Studenten vom Institut für experimentelle Architektur an der Universität Innsbruck ihr Raumgeflecht aus Textilbeton.

„Der Entwurf Concrete netting greift in überzeugender Weise nicht nur die Vorteile des textilbewehrten Betonbauens auf, sondern bietet auch einen kreativen Lösungsvorschlag für eine effektive Fertigung an. Der Grundgedanke des Konzepts besteht in einem in der freien Formgebung außerordentlich flexiblen Raumgeflecht aus Textilbeton. Dadurch erschließt der Entwurf vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in der Stadtmöblierung, z.B. als Pavillon, Freiluftbühne oder auch als Messestand,“ fasste Prof. Curbach das Urteil der Jury zusammen. Einen 2. Preis hatte die Jury auch vergeben – Felix Franke von der TU Braunschweig erhielt ihn für seinen Entwurf „Der steinerne Baum“. Franke konnte nicht zur Preisverleihung kommen, weil er derzeit im Ausland weilt.

Vergeben wurde der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Architekturpreis bereits zum dritten Mal. Die Preisverleihung fand im Rahmen des „6. Kolloquiums zu textilbewehrten Tragwerken – CTRS6“ in der Bundesanstalt für Materialprüfung (BAM) in Berlin statt, in der die beiden Textilbeton-Sonderforschungsbereiche 528 (Dresden) und 532 (Aachen) ein Resümmee der in den vergangenen zwölf Jahren geleisteten Forschungsarbeit zogen. Die Förderung der beiden Sonderforschungsbereiche durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) war Ende Juni diesen Jahres planmäßig ausgelaufen (BauBlog berichtete). Zusammen mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern diskutierten auch Praktiker aus der Wirtschaft, die sich zum Abschluss des Kongresses bei der „3. Anwendertagung“ über die erfolgreiche Überführung des Grundlagenwissens in die Praxis austauschten und dies auch in Zukunft tun werden: Die 4. Anwendertagung findet am 27./28. September 2012 statt.

Skulpturen aus Beton in Zuschendorf

Skulpturen in Beton in ZuschendorfSkulpturen in Beton im Landschloss Zuschendorf

Bei prächtigem Wetter wurde am Sonntag die Ausstellung mit Skulpturen aus Textilbeton eröffnet. Volker Mixsa hatte sich im Auftrag des Dresdner Sonderforschungsbereichs zum Textilbeton mit dem neuen Werkstoff auseinandergesetzt und das Material auf seine Weise gekonnt ausgereizt (siehe BauBlog-Vorbericht).

Der Sprecher des SFB 528, Prof. Manfred Curbach, eröffnete die Ausstellung. Als Forscher stellte er den zahlreich erschienenen Gästen den Kern der wissenschaftlichen Ergebnisse vor. Dass Beton dermaßen schlank und auch glatt sein kann, überraschte die meisten fachfernen Besuche der Ausstellung – darunter zahlreiche Künstler und Liebhaber der Kamelien, die derzeit noch in Zuschendorf blühen. „Wir wählen den Weg über die Kunst, um nicht nur die Fachleute vom Bau über unsere Forschung zu informieren!“ betonte Prof. Curbach. Vor den Skulpturen von Volker Mixsa hatte sich bereits Einhart Grotegut des Materials angenommen und Beton-Blätter hergestellt.

Dipl.-Ing. Matthias Riedel, Gärtner und Verwalter der Botanischen Sammlungen (die ein Teil der TU Dresden sind) hatte bei seiner Begrüßung betont, dass beim Wort „Beton“ zuerst einmal nicht gerade positive Assoziationen aufkommen – aber die Skulpturen von Volker MIxsa würden sich so harmonisch in die hügelige Parklandschaft des Schlosses einfügen, dass sie überhaupt nicht negativ auffallen. „Sie sehen aus, als ob sie dazu gehören!“, meinte Riedel.

Bei einem Rundgang zu den solitär stehenden Skulpturen erklärte Volker Mixsa Details der Arbeiten und beantwortete viele Fragen zur Technik der Herstellung, die im Otto-Mohr-Laboratorium der TU Dresden von Rainer Belger ausgeführt wurden.

[Bilder der Ausstellungseröffnung]

Skulpturen in Beton

Ausstellung TextilbetonkunstAb 10. April in Zuschendorf: Werke aus Textilbeton von Volker Mixsa

Textilbeton wird im Sonderforschungsbereich 528 erforscht, dessen Finanzierung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft nach zwölf Jahren intensiver und erfolgreicher Forscherarbeit im Juni diesen Jahres zu Ende geht. Die Wirtschaft hat den innovativen Baustoff bereits für sich entdeckt: Auf Initiative des Deutschen Zentrums Textilbeton – das eine Transfer-Ausgründung aus dem Dresdner Sonderforschungsbereich ist – wurde der Markenverband TUDALIT gegründet, der die Einführung von Textilbeton auf dem Markt forciert und von Anfang an in Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern des SFB 528 auf die Einhaltung von Qualitäts­standards achtet. Aber auch die Kunst profitiert von den überraschenden Eigenschaften des Textilbetons: Nach Einhart Grotegut, aus dessen „Beton-Blättern“ 2008 ein Kalender entstand, hat sich mit Volker Mixsa ein weiterer über die Grenzen Dresdens hinaus anerkannter Künstler dieses Materials angenommen. Seine Skulpturen in Beton werden vom 10. April – 3. Juli 2011 im Freigelände des Landschlosses Zuschendorf gezeigt.

Volker Mixsa hat sich mit seinen Skulpturen aus Edelstahl einen Namen gemacht. Sie stehen im öffentlichen Raum – unter anderem in Hamburg, Düsseldorf und Bonn – und fallen wegen ihrer Leichtigkeit und Formenvielfalt auf: seine Windspiele sind verspielte Blickfänger. Nun hat er sich mit dem neuen Material Textilbeton beschäftigt und Plastiken geschaffen, die seine unverkennbare Handschrift tragen. Er nutzt die Vorteile des Materials: Schlank und elegant, luftig und leicht – aber dennoch beständig sind die neuen Werke. Die leichte Formbarkeit gibt dem Künstler alle Freiheiten bei der Formfindung. Natürlich nutzt jemand, der sonst mit Edelstahl arbeitet, nicht irgendein Material für seine Schalungen: Sie sind aus Edelstahl und verleihen dem Beton eine Oberfläche, die fast selbst an Stahl erinnert: Glatt anzusehen und auch haptisch ein Erlebnis!

Feuer und Flamme für Textilbeton

BrandversuchExperimentelle Untersuchungen an Textilbeton

Von hohem Interesse für eine breite praktische Anwendung des neuen Verstärkungsverfahrens „Textilbewehrter Beton“ sind Aussagen zum Verhalten der verstärkten Konstruktion im Brandfall, besonders hinsichtlich einer Heißbemessung nach Eurocode 2.

Um Aussagen über die Eigenschaften von textilbewehrtem Beton im Hochtemperaturbereich treffen zu können, wurden verschiedene experimentelle Untersuchungen an Textilbetonbauteilen und an Textilien durchgeführt.

Der Vortrag „Feuer und Flamme für Textilbeton“ von Daniel Ehlig vom Institut für Massivbau im Rahmen des Doktorandenkolloquiums gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Untersuchungen, zeigt Ergebnisse und offene Fragestellungen. Das für alle Doktoranden der Fakultät offene Kolloquium findet am 18.02.2011 um 9:30 im Zi. 67 des Beyer-Baus statt.

Spaß am Kicker aus Textilbeton

Neujahrsempfang des MinisterpräsidentenNeujahrsempfang des Ministerpräsidenten

„Ein bisschen beneide ich Sie darum, dass Sie im Jahre 2011 in Sachsen studieren dürfen!“ So begrüßte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich beim Neujahrsempfang im Albertinum die rund 800 Gäste – darunter viele Studentinnen und Studenten. Das „Innovationsland Sachsen“ wollte der Ministerpräsident in den Mittelpunkt des Empfangs stellen – aber nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Beispielen. Als Vertreter der TU Dresden waren fünf Bauingenieurstudentinnen und Studenten eingeladen: Kai Schneider, Katja Pfefferkorn, Sebastian Klemm, Lisa Guse und Julia Rose hatten den Kicker aus Textilbeton mitgebracht, den Kai und Sebastian entwickelt und gebaut haben. Wie schon bei der einen oder anderen Tagung zuvor war das Nebenprodukt aus der aktuellen Forschung zum Textilbeton (im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten SFB 528) der Hingucker und ein beliebter Treffpunkt, um zwischen ernsten Gesprächen einmal auszuspannen.

Spaß am Kicker aus Textilbeton hatten auch Helma Orosz (Dresdens Oberbürgermeisterin), Matthias Rößler (Landtagspräsident Sachsen) und Stanislaw Tillich (Ministerpräsident Sachsen), die bei ihrem Rundgang sich nicht nur informieren ließen, sondern gleich auch mal selbst Hand anlegten. So ganz nebenbei erfuhr der Ministerpräsident dann auch, dass die Studentinnen und Studenten an der Fakultät Bauingenieurwesen neben dem Studium und dem eher engen Stundenplan sich noch Zeit nehmen, die Ergebnisse der Forschung umzusetzen: Boote aus Beton für die zweijährlich ausgetragene Betonboot-Regatta oder eben mit Textilbeton den letzten Kick für die Freizeitgestaltung planen. Anerkennendes Nicken, nette Worte – und dann – weit vor Ende eines echten Matches, aber so ist das bei Neujahrsempfängen mit Rundgang – ging es weiter: Auch Station Nummer zwei hatte mit Textilbeton zu tun! Paulsberg schafft innovative und eigenwillige Möbel aus Textilbeton. „Anders sitzen“ lautete die Schlagzeile am Stand: Wer wollte, konnte probieren (und es wollten viele!).

Der Rest des Empfangs lässt sich schnell schildern: Stilbruch musizierte aufs Allerfeinste. Hübsche Models erregten Aufsehen mit Kreationen von Mode-Designstudenten der Westsächsischen Hochschule in Zwickau, und keineswegs alle Gäste guckten nur auf die Schuhe, so wie es sich die Moderatorin des Abends Ute Bresan eigens gewünscht hatte. Und ein zufrieden dreinschauender Ministerpräsident gab sich optimistisch: „Wer Zukunft studieren und erforschen will, muss nach Sachsen kommen!“

[Mehr Bilder]

Die Tragfähigsten kommen aus Dresden

Auf dem PrüfstandAuf dem Prüfstand: Platte aus Dresden

In Kaiserslautern trafen sich in der vergangenen Woche rund 180 Professoren und NachwuchswissenschaftlerInnen zum Doktorandensymposium 2010 des Deutschen Ausschusses für Stahlbeton. Dabei ging es – natürlich – um den Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse, aber es gab auch zwei Wettbewerbe. Zum einen war ein Preis „Wissenschaftsreportage“ ausgeschrieben – weil „kreative und innovative Leistungen der Bauforschung in der Öffentlichkeit oftmals keine angemessene Beachtung finden“. Darauf werden wir im BauBlog noch zurückkommen, aber soviel sei schon verraten: Für einen ersten Platz reichte es leider nicht, aber zwei der fünf Dresdner Delegierten wurden mit einem Sonderpreis ausgezeichnet: Dipl.-Ing. Gregor Schacht und Dipl.-Ing. Alexander Lindorf. Wie gesagt: Ihre Reportagen werden hier folgen!

Siegreich war das Dresdner Team aber im zweiten Wettbewerb. Wie am Freitag schon quasi live getwittert, schnitten die Dresdner beim UHPC-Wettbewerb am besten ab. UHPC steht für Ultra High Performance Concrete, zu deutsch Ultrahochfester Beton. Beim Wettbewerb ging es darum, eine punktgelagerte Platte aus Hochleistungsbeton anzufertigen, die bei geringem Gewicht eine möglichst hohe Tragfähigkeit erzielt. 30 Kilo sollte die Platte selbst höchstens wiegen, die Abmessungen waren natürlich auch festgelegt: genau 1400 mm x 800 mm. Drei unterschiedliche Platten hatte das Dresdner Team hergestellt – wobei eine leicht über 30 Kilogramm wog und von vornherein mit der Bemerkung eingeschickt wurde: „Wir wissen, dass sie zu schwer ist – aber bitte prüft sie dennoch außerhalb der Wertung!“

Die Nachwuchsforscher vom Institut für Massivbau und dem Institut für Baustoffe hatten freilich mit allen drei Platten die Nase vorn. Frank Schladitz vom Institut für Massivbau: „Das war eine echte Teamarbeit. Neben mir und Dr. Marko Butler vom Institut für Baustoffe als Betreuer haben vor allem die beiden Studenten Mario Liebelt und Marc Koschemann geholfen, das Projekt zu realisieren!“ Außerdem mit dabei beim Betonieren waren Rainer Belger, Daniel Ehlig, Dr. Frank Jesse, Enrico Lorenz, Katrin Schwiteilo und Dr. Kerstin Speck. 29,93 Kilonewton pro Quadratmeter betrug die Traglast von Dresden II – mehr als doppelt soviel wie die des Zweitplatzierten vom Team Braunschweig (14,2 kN/qm) und mehr als das Dreifache des Drittplatzierten (Firma durcrete, 8,83 kN/qm). Alle drei Platten wogen annähernd gleich viel: ca 29,5 kg. (Die anderen beiden Platten aus Dresden lagen mit 27,38 kN/qm und 25,14 kN/qm ebenfalls weit über den Werten des Feldes – aber gewertet wurden die Mannschaftsleistungen.)

Woran es lag, dass die Dresdner Bauingenieure so gut abschnitten? „Wir haben hier das Know-how sowohl im Bereich UHPC als auch Textilbeton. Die Siegerplatte war hergestellt aus einem UHPC mit einer dreilagigen Carbonbewehrung: Die Mischung macht’s!“

Untersuchungen zu Grundlagen konstruktiver Bewehrungsdetails

UVS
15. November 2010
GrundlagenkonstruktiverBewehrungsdetailsGrundlagen konstruktiver Bewehrungsdetails

Für das Funktionieren von Verstärkungsschichten aus Textilbeton ist eine sichere Kraftübertragung zwischen den einzelnen Verbundbaustoffen sicherzustellen. Hierzu werden im Teilprojekt B5 des SFB 528 umfangreiche Forschungen hinsichtlich der konstruktiven Randbedingungen durchgeführt. Der Vortrag von Enrico Lorenz vom Institut für Massivbau im Rahmen des Doktorandenkolloquiums mit dem Titel „Untersuchungen zu Grundlagen konstruktiver Bewehrungsdetails“ gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Untersuchungen, zeigt Ergebnisse und offene Fragestellungen. Das für alle Doktoranden der Fakultät offene Kolloquium findet am 19.11.2010 um 9:30 im Zi. 67 des Beyer-Baus statt.