glasbau2011 mit Schwerpunkt Climate Design

Die glasbau 2011 findet am 1. April diesen Jahres statt. Namhafte Referenten sprechen zu den Schwerpunkten der Tagung – Climate Design, Baunormung, aktuelle Forschung im Konstruktiven Glasbau.

Die Eröffnungsvorträge von Prof. Müller (Institut für ökologische Raumentwicklung) und Prof. Bauer (Drees & Sommer Advanced Building Technologies) erörtern Risiken und Chancen in Zeiten des Klimawandels sowie das Green Building Einflüsse auf Planen + Bauen. Aktuelles zur DIN 18008 – Glas im Bauwesen erläutert Prof. Siebert (Universität der Bundeswehr). Die Simulation des Pendelschlages stellt Prof. Schneider (TU Darmstadt) vor. Thomas Pink (Petzinka Pink Architekten), Dr. Jan Wurm (ARUP) und Sven Jakubetz (TU Dresden) beleuchten das klimaangepasste Bauen bezüglich Architektur und Technik. Die Technologische Architektur, die Möglichkeiten der Energieerzeugung in der Fassade sowie die Fassadenerneuerung im Denkmalschutz werden hier diskutiert. Michael Elstner (Interpane), Dr. Frank Schneider (OKALUX) und Michael Rossa (ift Institut für Fenster-technik) erörtern die Gestaltung und Energieeffizienz beschichteter Gläser, Transparente Wärmedämmung und Dreifach-Isolierglas beziehungsweise Vakuum-Isolierglas.

Im Vorfeld der Tagung findet am 31. März erstmals das Seminar Glasbau-Praxis statt. Es kann sowohl einzeln als auch in Kombination mit der glasbau2011 gebucht werden. Kernthemen des Seminars sind die Einführung zur DIN 18008 im Vergleich zu den Technischen Regeln TRLV, TRPV und TRAV sowie lastabtragende Klebungen im Konstruktiven Glasbau. Konstruktion und Bemessung im Glasbau werden in prüffähigen Praxisbeispielen vorgestellt. Die Bemessung erfolgt nach bestehenden Regelwerken oder nach neuer Norm. Die in weiten Teilen ungeregelte Bauweise des Fügens und Verbindens von Glas mittels Klebungen wird an Hand von gebauten Objekten veranschaulicht und durch Ergebnisse jüngster Forschung ergänzt.

Dresdner Stahlbaufachtagung 2011

Die Fachkommission Bautechnik der Bauministerkonferenz empfiehlt den Ländern, das erste Paket der Eurocodes zum 1. Juli 2012 verbindlich einzuführen und die korrespondierenden nationalen Vorschriften aus der Liste der Technischen Baubestimmungen zu streichen. Es bestehen keine Bedenken, dass die vollständig vorliegenden Eurocodes ab dem ersten Quartal 2011 als gleichwertige technische Lösung angewendet werden. Grundsätzliche Hinweise zu ihrer Anwendung vor der Bekanntmachung als Technische Baubestimmung wurden in den DIBt-Mitteilungen 06/2010 veröffentlicht. Damit liegt eine zeitliche Orientierung für Planungsbüros und Betriebe zur Umstellung auf die europäischen Normen vor. Nicht zuletzt im Rahmen der Anwendungserprobung der Eurocodeteile wurde festgestellt, dass die Einarbeitung in die neue Normengeneration mit verhältnismäßig hohem Aufwand verbunden ist. Ohne spezielle Fachliteratur, Manuskript und die Teilnahme an Weiterbildungsveranstaltungen erweist sich diese als schwierig.
Am 24. März 2011 findet im Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden die Dresdner Stahlbaufachtagung 2011 statt. Sie ist den Eurocodes für die Einwirkungen und Bemessung von Stahltragwerken gewidmet. Hierzu tragen namenhafte und in den Fachdisziplinen ausgewiesene Referenten vor. Der Schwerpunkt des ersten Themenblockes liegt in der Bemessung von Verbindungen, stabilitätsgefährdeten Bauteilen und Tragwerken aus höherfesten Stählen. Die folgenden zwei Themenblöcke behandeln Einwirkungen aus Wind, die brandschutztechnische Bemessung und Konstruktion sowie die Auslegung von Bauwerken gegen Erdbeben. Nach den Ausführungen über die Planungsstrukturen im Stahlbau bildet der Vortrag über die WM-Stadien in Südafrika und Brasilien den Abschluss.
Die im Jahr 2007 eingeführte Stahlbaufachtagung erlebte in den vergangenen Jahren mit teilweise über 300 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz eine ausgezeichnete Resonanz. Die Organisation und Ausrichtung erfolgt durch die Bauakademie Sachsen und dem Institut für Stahl- und Holzbau der TU Dresden in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Stahlbauverband, bauforumstahl e.V., der Ingenieurkammer Sachsen sowie mit Unterstützung durch den Verband Beratender Ingenieure (VBI), der Baukammer Berlin, dem Verlag Ernst & Sohn und weiteren Partnern.

Die Fachtagung richtet sich an Planungsbüros, Baufirmen, Ingenieure und Konstrukteure sowie alle Personen, die sich inhaltlich und praxisorientiert mit den Eurocodes auseinander setzen möchten. Das vollständige Programm mit dem Anmeldeformular steht unter www.bauakademie-sachsen.de und www.stahlbau.tu-dresden.de sowie den Internetseiten der beteiligten Partner zur Verfügung.

16th Bohemian-Saxon-Silesian Mechanics Colloquium

Bohemian-Saxon-Silesian Mechanics Colloquium Bohemian-Saxon-Silesian Mechanics Colloquium in Dresden

Einer guten Tradition folgend fand das Bohemian-Saxon-Silesian Mechanics Colloquium wieder einmal an der TU Dresden statt. Ausrichter der 16. Veranstaltung war am vergangenen Samstag das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke (ISD). Nach der Begrüßung der über 50 Gäste durch Prof. Michael Kaliske gab es spannende Beiträge zu aktuellen Forschungsarbeiten aus den Instituten für Mechanik und Flächentragwerke, Wasserbau und Technische Hydromechanik sowie dem Gastgeberinstitut, die zu interessanten Diskussionen anregten. Abgerundet wurde das Kolloquium mit einer Besichtigung des Hubert-Engels-Labors. Das Programm kann auf der Homepage des ISD nachgelesen werden.

Aktive Solaranlagen in der Gebäudehülle

Bernhard WellerProf. Bernhard Weller

Immer mehr Solartechnik wird in Deutschland installiert, zunehmend auch auf Dach und Fassade – daher ist es besonders wichtig, die neuesten Techniken zu kennen. „Vor allem Architekten sollten wissen, wie die gestalterische und konstruktive Integration gelingt“, sagt Dipl.-Ing. (FH) Claudia Hemmerle vom Institut für Baukonstruktion. Die Fachfrau für regenerative Energien und Umwelttechnik hatte mit der Wissenschaftlicherin Mitarbeiterin Jasmin Fischer das Tagesseminar „Solarenergieanlagen“ organisiert. Die Idee war gut: Das Seminar mit über 100 Besuchern ausgebucht.

Die Beiträge aus Wissenschaft und Industrie behandelten aktuelle Forschungsergebnisse ebenso wie Technik, Wirtschaftlichkeit, aber auch politische Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten der architektonischen Integration von Solarthermie und Photovoltaik in Gebäuden. Prof. Bernhard Weller fasste diese Aspekte in seiner informativen Einleitung zusammen. Sein Fazit: „Wahrscheinlich in zwei oder drei Jahren schon wird der Strom vom eigenen Dach günstiger sein als der aus der Steckdose!“

Flankiert wurde das Seminar von zwei Ausstellungen: Verschiedene Photovoltaik- und Solarthermie-Muster zum Anfassen sowie die Plakat-Wanderausstellung „Gebäudeintegrierte Solartechnik“. Sie zeigt hervorragende Beispiele aus den Wettbewerben des Solarenergiefördervereins Bayern, bei denen die überzeugende Integration von Solartechnik in die Gebäudehülle den anwesenden Architekten eindrucksvoll demonstriert wurde. Die Poster-Ausstellung ist noch bis zum 26.11.2010 im Foyer im 1. OG des Beyer-Baus zu sehen.

Die Autoren von Detail Praxis Photovoltaik überreichten den Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Buch zur weiteren Vertiefung. Aufgrund der großen Nachfrage und der positiven Resonanz ist auch für das nächste Jahr eine Veranstaltung geplant.

Mefisto: ein keineswegs teuflischer Pakt

Kongress-EröffnungProf. Raimar Scherer eröffnet den 1. Mefisto-Kongress

Der Name des Projekts lässt Spielraum für Vermutungen: Mephisto (mit ph) kennt man aus dem Faust – das ist der, der einen Pakt mit dem Teufel abschließt und ihm verspricht, den Dr. Faust vom rechten Weg abzubringen. Mefisto, subtil mit einem „f“ geschrieben, will aber das schiere Gegenteil erreichen: Es geht um partnerschaftliches Bauen, und ein Pakt wurde, wenn überhaupt, mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geschlossen. Das fördert nämlich das Projekt Mefisto mit knapp zehn Millionen Euro, um eine „Modell-, Informations- und Wissensplattform für das Bauwesen“ zu ermöglichen. Heute fand im Dresdner Congress Centrum die 1. Mefisto-Konferenz mit knapp unter hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt, auf der ein Zwischenbericht des Projekts, das durch das Institut für Bauinformatik koordiniert wird, gegeben wurde.

Zwölf Partner aus Wissenschaft und Industrie suchen gemeinsam nach praxisnahen Lösungen, bei denen mit Hilfe von Computern die Verwertung der Planungs- und Controlling-Informationen in der Bauausführung bei Auftraggebern wie Auftragnehmern verbessert werden sollen. Da es viele miteinander verknüpfte Vorgänge beim Bau gibt und jeder dieser Prozesse selbst von zahlreichen Dingen beeinflusst wird, ergibt sich, salopp gesagt, ein Problem: Das alles sinnvoll unter einen Hut zu bekommen. Ziel von Mefisto ist die Entwicklung einer visuellen Plattform in Form eines Managementführungssystems, das die zeitnahe Erarbeitung operativer Daten sowie aussagekräftige Simulationen von Entscheidungsalternativen auf unterschiedlichen Führungsebenen ermöglicht. Dass der Teufel hier im Detail steckt, verwundert nicht – und so ist das Namenskürzel mit dem verschmitzt-freundlichen Teufelchen im „o“ dann doch nicht ganz falsch gewählt…

Vielschichtige Zusammenhänge von Zuverlässigkeit und Robustheit von Tragwerken

14. Dresdner Baustatik-SeminarProf. Michael Kaliske eröffnet das 14. Dresdner Baustatik-Seminar

Die „Komödie“ im World Trade Center Dresden war auch in diesem Jahr der Treffpunkt für mehr als 200 Fachleute zum 14. Dresdner Baustatik-Seminar. Die Veranstaltung am 15. Oktober 2010 stand unter dem Thema „Zuverlässigkeit und Robustheit von Tragwerken“. Ausrichter war das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden in Kooperation mit der Landesvereinigung der Prüfingenieure in Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen.

Prof. Michael Kaliske führte die Fachkolleginnen und -kollegen in die Thematik ein, die aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet werden kann. Das Tagungsprogramm war von dem Anliegen gekennzeichnet, ein komplexes Bild der sehr vielschichtigen Zusammenhänge von Zuverlässigkeit und Robustheit von Tragwerken zu vermitteln. In zehn Vorträgen trugen Fachleute aus Wissenschaft und Praxis diesem Grundgedanken Rechnung; sie führten interessante Fragestellungen und spannende Projekten mit baupraktischen und theoretischen Aspekten gelungen zusammen (das Programm steht zum Nachlesen als PDF online).

Der mehr als 200 Seiten umfassende Tagungsband zum 14. Dresdner Baustatik-Seminar ist über das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden erhältlich.

Gläserne Innovationen auf der glasstechnology live

glasstechnology liveBeeindruckende Exponate auf der glasstechnology live. Bilder: Friedrich May, Stefan Unnewehr

Mit gleich drei großformatigen Exponaten stellte das Institut für Baukonstruktion seine neuesten Forschungsergebnisse der Fachwelt auf der „glasstechnology live“ vor. Diese von der Universität Stuttgart organisierte Sonderschau im Rahmen der alle zwei Jahre in Düsseldorf stattfindenden Messe glasstec war auch in diesem Jahr den Höhepunkt für alle, die sich mit dem architektonischen und konstruktiven Einsatz von Glas im Bauwesen beschäftigen. Während einer Führung im Rahmen der internationalen Konferenz engineered transparency (baublog berichtete) zeigten Mitarbeiter des Instituts für Baukonstruktion den Teilnehmern ausgewählte Objekte im Detail.

Transparent geklebte Glasrahmen

Die Vision einer gläsernen Hülle ohne jedes metallische Verbindungsmittel wurden an der Glaseinhausung für die historischen Drucktanks der neuen Heliumverflüssigungsanlage des Leibniz-Instituts für Festkörper und Werkstoffforschung in Dresden konsequent von der grundlegenden Idee bis hin zum fertigen Bauwerk verwirklicht (baublog berichtete). Am Institut für Baukonstruktion der TU Dresden wurde die Fügetechnik für die volltransparenten Klebungen der tragenden Rahmenstruktur mit Unterstützung der Industriepartner entwickelt. Die Ergebnisse dieser Forschung bildeten die Grundlage für die bauaufsichtliche Zustimmung im Einzelfall.

Industriepartner:
DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA, Windach
THIELE AG, Falkenhain

Hybride Fassadenkonstruktion aus Glas und Stahl

Im Rahmen des Forschungsprojektes HybridGlasSt wurden hybride Stahl-Glas-Träger entwickelt, die zu innovativen Lösungen für Fassadenkonstruktionen beitragen. Die Herstellung der Träger erfolgt unter Verwendung der materialgerechten adhäsiven Fügetechnik – einer linienförmigen Klebung zwischen Stahl und Glas. Durch die größere Steifigkeit gegenüber Glasträgern ohne Stahlelemente verfügen die entwickelten hybriden Träger über eine höhere Tragfähigkeit. Zusätzlich trägt die Ertüchtigung des spröden Glases mit duktilem Stahl entscheidend zur Verbesserung der Resttragfähigkeit und der erforderlichen Redundanz von Bauelementen bei. Die Stahlelemente ermöglichen zudem die Kombination mit konventionellen Verbindungstechniken zum Anschluss weiterer Bauelemente oder zum Fügen untereinander.

Industriepartner:
DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA, Glasid AG, Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH & Co. KG, Jansen AG.
Forschungspartner:
Universität Duisburg-Essen, Fakultät für Ingenieurwissenschaften, Abteilung Bauwissenschaften, Fachgebiet Baustatik

PV-VH-FASSADE

In einem Verbundprojekt mit Förderung der Forschungsinitiative „Zukunft Bau“ wurden farbige CIS-Solarpaneele mit akzeptablem Leistungsverlust als integraler Bestandteil einer vorgehängten hinterlüfteten (VH) Fassade entwickelt. Sie sind mit einer Trägerplatte aus geschäumtem Recyclingglas vollflächig verklebt, um sie an rückseitigen Tragprofilen in die Unterkonstruktion einzuhängen. Individuelle Dämmstoffdicken auf der dahinter liegenden Außenwand gewährleisten den gewünschten Wärmeschutz, der Luftraum nimmt die elektrischen Leitungen auf. Die homogene Oberfläche – in sechs verschiedenen Farben erhältlich – und die rahmenlose Ausführung bieten große Anwendungspotenziale in der Architektur, besonders auch für die Sanierung von Altbauten. Das ausgestellte Exponat war schon auf der deubau 2010 in Essen zu sehen (baublog berichtete).

Bereits vor zwei Jahren war die TU Dresden mit transparent geklebten Hybridglasträgern auf der glasstechnology live vertreten. Und die Mitarbeiter des Instituts für Baukonstruktion denken ab jetzt daran, womit sie die Messebesucher im Jahr 2012 überraschen können.

Erfolgreiche engineered transparency

Sprachgrenzen überwindenEindrücke von der engineered transparency in Düsseldorf. Bilder: TU Dresden (oben links, unten rechts), Messe Düsseldorf/Tillmann (alle übrigen)

Premiere gelungen: Die zum ersten Mal durchgeführte Konferenz engineered transparency lockte weit mehr als 200 Teilnehmer aus über 20 Ländern an. Die Fachtagung über Glas, Fassade und Energie fand parallel zur glasstec in Düsseldorf statt – der unangefochtenen Weltleitmesse für das Glas. Rund 1.500 Aussteller zeigten dort alle Facetten des Werkstoffes Glas über die gesamte Wertschöpfungskette. Die Konferenzveranstalter Jens Schneider und Bernhard Weller von den Technischen Universitäten Darmstadt und Dresden sowie Birgit Horn als Direktorin der glasstec freuten sich, dass ihr Konzept, Kongress und Messe zu kombinieren, so gut angenommen wurde.

So schlossen sich gut die Hälfte der Teilnehmer aus Wissenschaft, Forschung und Anwendung zu Beginn des zweitägigen Kongresses einer Führung über die Sonderschau „glass technology live“ an. Das Institut für Baukonstruktion der TU Dresden war an dieser von der Universität Stuttgart organisierten Ausstellung mit drei eigenen Exponaten beteiligt (baublog-Bericht folgt).

Auf der Tagung selbst stellten fünf renommierte Hauptredner und etwa 60 weitere Referenten in teils parallel stattfindenden Sitzungen ihre neuesten Erkenntnisse und Projekte zur Diskussion. Der rege Austausch der Teilnehmer über die Vorträge auch in den Pausen signalisierte: Hier ist Gesprächsbedarf! Für diejenigen, die einige Vorträge wegen allzu reicher Diskussion verpasst haben sollten, bietet der mehr als 700 Seiten starke Tagungsband kompaktes Fachwissen zum Nachlesen. [Bezug]

Wasserbaukolloquium mit Frühbucher-Rabatt

Das 34. Dresdner Wasserbaukolloquium mit dem Thema „Wasserkraft: mehr Wirkungsgrad + mehr Ökologie = mehr Zukunft “ findet am 10. und 11. März 2011 (Donnerstag und Freitag) im International Congress Center Dresden statt. Parallel läuft am 10. März 2011 das 5. Deutsche Meeresenergieforum. Bei der Anmeldung bis zum 15. September 2010 sparen Sie durch den Frühbucherrabatt etwa 10% der Tagungsgebühr. Während der Tagung werden Sie auch die Möglichkeit haben, die technische Fachausstellung mit Produkten und Serviceangeboten zu besuchen. Die Anmeldung ist online möglich. Alle interessierten Autoren und Referenten werden gebeten, eine kurze Inhaltsangabe des geplanten Beitrags bis zum 15. September an wasserbaukolloquium@tu-dresden.de zu senden.

Was haben Knochen, Gummi, Metalle und Beton gemeinsam?

TagungProf. Victor Li von der University of Michigan, der Pionier des „biegsamen“ Betons, bei seinem Vortrag in Dresden

Knochen, Gummi, Metalle und Beton: alle können kaputt gehen! Bei der Zerstörung laufen Bruchprozesse ab, um deren Beschreibung und Erklärung sich weltweit zahlreiche Forscher bemühen. Um das Wissen im jeweiligen Fachgebiet auszutauschen und auch Verknüpfungen zwischen den Forschungsbereichen zu ermöglichen, fand in Dresden von 30. August bis 3. September die 18. European Conference on Fracture (ECF18) statt.

Bei diesem Großereignis trafen sich auch Betonforscher, um den Wissensstand zu Bruchvorgängen in faserverstärkten Spezialbetonen auszutauschen. Diese Hochleistungsbetone können sehr ungewöhnliche, aber überaus nützliche Eigenschaften zeigen, wie z.B. eine hohe Verformbarkeit, die durch die Entstehung von zahlreichen, sehr kleinen Rissen ermöglicht wird. Diese kaum sichtbaren Risse müssen kraftvoll von Fasern überbrückt werden, wenn der Beton nicht in einzelne Bruchstücke zerfallen, sondern weiterhin als zusammenhängendes Material Belastungen standhalten und damit als Baumaterial geeignet sein soll. Und damit wird es kompliziert: die Vorgänge, die bei der Wechselwirkung zwischen Fasern und Beton stattfinden, sind vielfältig und noch nicht vollständig verstanden. Doch am zunehmenden Verständnis wird geforscht!

BuchtitelDas Buch zum Symposium

Um dem Wissensaustauch zwischen den Forschern einen würdigen Rahmen zu geben, hatten Prof. Viktor Mechtcherine (Institut für Baustoffe), und Prof. Michael Kaliske (Institut für Statik und Dynamik) mit finanzieller und ideeller Unterstützung des Sonderforschungsbreiches 528 ein „Symposium on Fracture and Damage of Advanced Fibre-Reinforced Cement-Based Materials“ organisiert und in ECF18 eingebettet. Auf diesem Symposium wurden an drei Tagen in sechs Arbeitssitzungen 28 Vorträge von Forschern aus elf Ländern vor zuweilen mehr als 50 Zuhörern gehalten. In den Vorträgen wurden neue Entwicklungen und aktuelle experimentelle Ergebnisse an faserverstärkten Betonen sowie deren Modellierung und numerische Simulation vorgestellt und zur diskutiert.

Für diejenigen Interessierten, die nicht am Symposium teilnehmen konnten, sind die schriftlichen Beiträge der Vortragenden in einem schönen Buch zusammengefasst (Fracture and Damage of Advanced Fibre-Reinforced Cement-Based Materials, Aedificatio Publishers, 2010), welches beim Verlag oder Institut für Baustoffe der TU Dresden für ein moderates Entgelt erworben werden kann.