Fünf auf einen Streich

Wer etwas ausstZwanzig20-Web-Banner_250x250pxellt, will es gleichsam zur Schau stellen. Ein Aussteller beabsichtigt, etwas öffentlich zu zeigen. Genau diese Intention verfolgen fünf „Zukunftsmacher“, fünf unter sächsischer Konsortialführung stehende Projektkonsortien aus dem BMBF-Programm „Zwanzig20“. In einer gemeinsamen Initiative stellen sie sich erstmals in einer Ausstellung in Dresden vor. Die Ausstellung wird vom Ministerpräsidenten Sachsens, Stanislaw Tillich, eröffnet.

Am 4. Mai 2015 ab 16 Uhr können sich Interessierte auf dem Gelände des Fraunhofer Instituts IWU in Dresden, Nöthnitzer Straße 44, über die fünf bundesweit agierenden Projektkonsortien informieren:

Agent-3D entwickelt ein neuartiges Fertigungsverfahren zur Schlüsseltechnologie der Industrie 4.0
C³-Carbon Concrete Composite an der Entwicklung und Einführung von Carbonbeton im Bauwesen und der Etablierung der C³-Bauweise
fast strebt den technologischen Durchbruch durch Echtzeitfähigkeit an
futureTEX arbeitet an der Revolutionierung der Textilindustrie
smart³ forciert einen Paradigmenwechsel und setzt auf intelligente Werkstoffe

Hintergrund:

„Zwanzig20“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und Teil der Innovationsinitiative „Unternehmen Region“. In dem Programm stellt das BMBF 500 Millionen Euro für die Förderung überregionaler, inter-, trans-und multidisziplinärer Kooperationen überwiegend in den Neuen Ländern zur Verfügung. Insgesamt 10 Projektkonsortien werden bis 2020 mit je bis zu 45 Millionen Euro gefördert. Das Programm des BMBF ermöglicht den Konsortien, sich auf „die Lösung volkswirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutsamer Herausforderungen zu fokussieren und sich in wichtigen Zukunftsmärkten nachhaltig mit neuen Produkten und Dienstleistungen als Leitanbieter zu positionieren.“ Die Konsortien sollen sich über alle ostdeutschen Länder hinweg mit einem oder mehreren Partnern aus den alten Bundesländern und darüber hinaus auch auf internationaler Ebene strategisch vernetzen und positionieren. Fünf der zehn Projektkonsortien stehen unter sächsischer Koordination. Konsortialführer des Projektes C³- Carbon Concrete Composite ist das Institut für Massivbau der TU Dresden. Die Konsortien haben sich in einer Konkurrenz von bundesweit 59 Konsortien durchgesetzt.

Die Ausstellungseröffnung markiert den Start der einzelnen Projekte. Anfang Februar 2015 haben die Konsortien ihre Strategiekonzepte vor dem BMBF präsentiert. Parallel zur Strategieentwicklung wurden erste grundlegende Vorhaben begonnen. Die Umsetzung der Strategie wird nun durch den schrittweisen Start der einzelnen Forschungsvorhaben innerhalb der Projekte fortgesetzt.
Keywords: Zwanzig20, Zukunftsmacher, BMBF, Forschung, C³, Institut für Massivbau, TU Dresden

Computational Intelligence in Structural Engineering and Mechanics

UVS
14. April 2015

Bildschirmfoto 2015-04-14 um 08.35.17In der Zeitschrift „Computer-Aided Civil and Infrastructure Engineering“ ist eine neue Sonderausgabe (special issue) zum Thema ”Computational Intelligence in Structural Engineering and Mechanics ” (Vol. 30, Issue 5, 2015) erschienen. Das Journal hat einen Impact Factor von 5,625 und ist damit Spitzenreiter in den Bereichen Construction & Building Technology, Civil Engineering und Transportation Science & Technology.

Gasteditoren der Sonderausgabe sind Prof. James L. Beck (Caltech, Pasadena), Prof. Wolfgang Graf (TU Dresden, Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke) und Prof. Christian Soize (Université Paris-Est), die auch Mitglieder des Herausgebergremiums (editorial board) sind. Die beiden erst genannten Gasteditoren haben schon drei weitere Sonderausgaben zur gleichen Thematik herausgegeben (Vol. 25, Issue 5, 2010; Vol. 27 Issue 9, 2012 und Vol. 29, Issue 3, 2014). Der Fokus der Beiträge liegt auf herausragenden Forschungsergebnissen und deren Anwendungen in den Bereichen Modellierung, Strukturanalyse, Prognose und Optimierung mit unscharfen Daten und Informationen. Die Auswahl der angenommen Beiträge ist sehr streng. Nur etwa 20% der eingereichten Beiträge werden angenommen und veröffentlicht.

Lehrreicher Doktoranden Workshop GEO^5

UVS
13. April 2015
Teilnehmer des Doktoranden-Workshops GEO^5 2015.
Teilnehmer des Doktoranden-Workshops GEO^5 2015.

Am 24. und 25. März 2015 fand im Neufferbau (TU Dresden) der Doktoranden Workshop GEO^5 statt. Zu Gast am Institut für Geotechnik waren die Geotechniker von der Ruhr-Universität Bochum, der Ostbayerischen Hochschule Regensburg sowie der HTWK Leipzig.

Auf dem Programm standen zehn Vorträge, welche mit Ausnahme der OTH Regensburg durch Doktoranden vorgetragen wurden. Dabei wurden die folgenden Themen vorgestellt:

  • Uncertainties with reference states for the evaluation of soil behaviour
    Erik Schwiteilo, Technische Universität Dresden
  • Überblick über die FuE-Aktivitäten des Fachgebiets Geotechnik an der OTH Regensburg
    Prof. Thomas Neidhart, OTH Regensburg
  • Prediction of soil behaviour based on observed values: Parameter identification
    Raoul Hölter, Ruhr-Universität Bochum
  • Research activities at OTH.R and TU Berlin
    Prof. Frank Rackwitz, OTH Regensburg/Technische Universität Berlin
  • Modeling of cyclic behavior of rock salt with application to energy storage systems
    Kavan Khaledi, Ruhr-Universität Bochum
  • Prevention of soil liquefaction using stone columns – numrical investigation
    Jamal Hleibieh, Technische Universität Dresden
  • Stabilization Columns for Embankment Support – Investigation, Verification and Further Development of Analytical Analyses
    Holger Pankrath, HTWK Leipzig
  • Compression and undrained shear strength of clay mixtures
    Xiusong Shi, Technische Universität Dresden
  • Towards the measurement of fabric in granular materials with x-ray tomography
    Max Wiebicke, Technische Universität Dresden
  • Analysis of multilayered half space with an internal nuclear waste as heat source
    Yang Yang, Ruhr-Universität Bochum

Die insgesamt 21 Teilnehmer folgten den 20minütigen Vorträgen sowie zugehörigen Diskussionen. Die Doktoranden empfanden vor allem die Hinweise der Professoren als sehr lehrreich.

Am Abend des 24. März erfolgte ein „sportliches Kräftemessen“ in der Disziplin Dart. Dabei gewannen nach einem rein Dresdner Finale wie schon voriges Jahr in Bochum die Dresdner, so dass der Wanderpokal in Dresden bleibt.

Markus Uhlig

Reinigung von Abwasserkanälen

UVS
10. April 2015

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Reinigung von Abwasserkanälen mittels Niederdruckspülverfahren“ von Dipl.-Ing. Paolo Dapoz am Mittwoch, 29. April 2015, 14:30 Uhr in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Str. 1.

Holz-Glas-Verbund am Haken

UVS
1. April 2015
Die interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperation ergründete dabei neue Nutzungspotenziale für den nachwachsenden Baustoff Holz, die sich aus der lastabtragenden Verklebung mit Glas ergeben. Fotos: Felix Nicklisch
Eine interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperation ergründete neue Nutzungspotenziale für den nachwachsenden Baustoff Holz, die sich aus der lastabtragenden Verklebung mit Glas ergeben. Fotos: Felix Nicklisch

Knapp über drei Jahre forschte das Institut für Baukonstruktion zusammen mit Partnern aus sieben Ländern, darunter Österreich, Schweden, die Türkei und Slowenien, zu Holz-Glas-Verbundkonstruktionen. Die interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperation ergründete dabei neue Nutzungspotenziale für den nachwachsenden Baustoff Holz, die sich aus der lastabtragenden Verklebung mit Glas ergeben. Transparente Aussteifungswände und Verbundträger standen dabei im Mittelpunkt. Ein Pilotprojekt im bayrischen Binswangen markiert nun einen Eckpunkt dieses erfolgreich abgeschlossenen Verbundprojekts mit dem Titel URBAN WOOD.

Vor wenigen Tage schwebte der Experimentalbau an seinen neuen Platz. Die Gumpp & Maier GmbH hat diesen Schaupavillon, an dem sich die sich die Wirkungsweise der neuartigen Verbundtechnologie erfahren lässt, gemeinsam mit dem Institut für Baukonstruktion entwickelt und gebaut. Die Skelettkonstruktion wird durch eine geklebte Holz-Glas-Verbundfassade ausgesteift und zeigt die gestalterischen Möglichkeiten einer fast vollständig verglasten, tragenden Bauweise. Das geneigte Design führt dem Betrachter die neue Funktion der Verglasung eindrücklich vor Augen, da schon das reine Eigengewicht der Konstruktion offensichtlich zu einer Belastung der Glasscheiben führt. Alle Teile wurden vorgefertigt und in der Halle montiert. Der Pavillon soll nun für die nächsten zwei Jahre potentielle Bauherren von der neuen Technologie begeistern und den Forschern als Feldstudie zum lastabtragenden Kleben dienen.

Zahlreiche Kriechversuche und künstliche Alterungstests lieferten den Nachweis für eine sichere Klebverbindung. Wegen des zeitabhängigen Materialverhaltens und der Dauerhaftigkeit von Klebstoffen steht man im Bauwesen der Klebtechnik häufig noch skeptisch gegenüber. Letztendlich können nur gebaute Konstruktionen von der Leistungsfähigkeit der Klebverbindungen überzeugen. Die beteiligten Forscher und Unternehmer setzen daher auf die Außenwirkung dieses Experimentalbaus und erhoffen sich nachhaltige Impulse für Nachfolgeprojekte.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte die deutschen Verbundpartner im Rahmen des ERA-NET WoodWisdom-Net 2 Programms von Ende 2011 bis Ende 2014.

Neues Schwerpunktprogramm zu Unschärfemodellierungen

UVS
24. März 2015

uebersicht_1_blauAm 20. März 2015 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Einrichtung von 18 neuen Schwerpunktprogrammen (SPP) beschlossen. Eins davon ist das SPP 1886 „Polymorphe Unschärfemodellierungen für den numerischen Entwurf von Strukturen“, das Prof. Michael Kaliske vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden beantragt hat.

Eine „genaue“ Zahl kann Vertrauen schaffen und Sicherheit suggerieren. Numerische Ergebnisse und Vorhersagen werden oft als exakt betrachtet. Heutzutage sind die Gesellschaft und auch die Wissenschaft von dieser Denk- und Vorgehensweise, die nur ganz exakte Angaben und Definitionen zulässt, wesentlich geprägt. Dass man aber auch mit ungenauen Angaben und Prognosen erfolgreich sein kann, beweist die Wetterkarte der ARD. Denn besonders bei der Lufttemperatur gibt es eine recht große Spanne an möglichen Temperaturen für eine Region. Die allabendlich gezeigte Grafik mit den großzügigen Graubereichen für die möglichen Temperaturschwankungen pro Region verdeutlicht jedem Zuschauer, dass eine Unschärfe in der Prognose vorhanden ist, auch wenn über die Verteilung der Werte im Graubereich keine Information vorliegt. Unterschiedliche Grautöne könnten qualitative Aussagen liefern, quantitative Informationen wären noch aussagekräftiger. Das Beispiel zeigt überzeugend, dass eine gewisse Unschärfe der Daten und Informationen bei Analysen, Prognosen und Bewertungen real existieren und diese vielgestaltig sein können. Dabei ist es besonders wichtig, nicht nur die Qualität der Modelle, sondern auch die verfügbaren Daten zu hinterfragen und zu berücksichtigen.

Im Ingenieurwesen spielen Daten eine besonders wichtige Rolle. Eine angemessene Erfassung der tatsächlichen Datenunschärfe hat für die Planung, Simulation und Fertigung von Bauwerken, Bauteilen, Maschinen und Anlagen weitreichende Konsequenzen. Der Entwurf von diesen Strukturen erfolgt heute weitestgehend am Computer. Bei der baulichen Umsetzung der Pläne klafft meist eine Lücke zwischen dem computersimulierten Entwurf und dem tatsächlichen Bauwerk auf. In zunehmendem Maße wird erkannt, dass die zu berücksichtigende Unschärfe der Daten und Informationen in Simulationsmodellen ein völlig neu definiertes Verständnis für den Entwurf von Strukturen notwendig macht. Das neue Schwerpunktprogramm hat sich zum Ziel gesetzt, neuartige, effiziente Modelle und Methoden zu entwickeln, um der Erfassung der Unschärfe bzw. der Ungewissheit der Daten und Informationen gerecht zu werden, und im Endeffekt verlässlich und effektiv funktionierende Strukturen entwickeln zu können.

Am DFG-Schwerpunktprogramm sind neben Prof. Kaliske und Prof. Graf vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden auch Prof. Heuveline (Universitätsrechenzentrum/Engineering Mathematics and Computing Lab, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg), Prof. Leyendecker (Lehrstuhl für Technische Dynamik, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg), Prof. Reese (Institut für Angewandte Mechanik, RWTH Aachen) und Prof. Wall (Lehrstuhl für Numerische Mechanik, TU München) beteiligt. Als Koordinator und Sprecher wird Prof. Kaliske tätig sein.

Mit dem SPP 1886 werden die außergewöhnlichen Anstrengungen um eine bessere theoretische Durchdringung des Phänomens Unschärfe und um ihre integrale Behandlung im numerischen Entwurf komplexer Strukturen insbesondere im Bauingenieur- und Maschinenwesen gebündelt. Im Ergebnis der etwa 20 auszuschreibenden Teilprojekte darf erwartet werden, dass neue Produkte und Anwendungsfelder mit positiven ökonomischen Konsequenzen (ressourcenschonendere Produkte, effizientere dauerhafte Strukturen) erschlossen und verstetigt werden können. Für das SPP 1886 wurden 11,3 Millionen Euro Fördermittel für die kommenden sechs Jahre beantragt.

Quelle: http://tu-dresden.de/aktuelles/news/spp1886

Brücken sind mehr als die Verbindung zweier Punkte

IMG_9627

Mit einem Bekenntnis zum Miteinander begann das 25. Dresdner Brückenbausymposium. Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden, nannte das Symposium „ein schönes Zeichen, dass gerade das Brückenbauen hier so eine feste Verankerung gefunden“ hat. Leider hätten nicht alle Aspekte, die derzeit die Aufmerksamkeit auf Dresden lenken, so etwas Verbindendes wie Brücken: „Jeden Montagabend meinen einige Unverbesserliche, ihre intoleranten und ausländerfeindlichen Parolen verkünden zu müssen und damit die Gesellschaft zu polarisieren und Brücken zwischen den Menschen einzureißen, die mühsam aufgebaut wurden!“ sagte der Rektor.

Manfred CurbachUnd auch Prof. Manfred Curbach, der Leiter des Brückenbausymposiums, ging in seiner Rede auf den vielgestaltigen Gedanken der Brücke ein. „Es ist gerade der Gedanke der Nächstenliebe, der mich als Brückenbauingenieur besonders umtreibt“, sagte er und fuhr fort: „Wir wissen, wie wir Brücken entwerfen, wie wir sie bauen und wie wir sie bewirtschaften. Aber,“ sagte Curbach, „gestatten Sie mir die un-ingenieurhafte Frage: Wissen wir auch, die Brücke zum Nächsten zu bauen, zu unseren Mitmenschen?“ Wir bräuchten Brücken – die realen, um vom einen zum anderen Punkt zu gelangen wie die metaphorischen, um unsere Mitmenschen zu verstehen: „Wir brauchen eine Brücke, die Begegnung und Gespräche erlaubt. Begegnung und Austausch schaffen Vielfalt, Ideen und Verständnis, und aus Verständnis erwachsen Toleranz und Akzeptanz“, sagte Prof. Curbach  vor rund 1.400 Brückenbauern aus insgesamt 18 Nationen, die an diesem Brückenbausymposium teilnahmen.

Das diesjährige Brückenbausymposium bot mit insgesamt über einem Dutzend Beiträgen zu Brückenneubauten und werterhaltenden Sanierungen im Bestand die bewährte Mischung aus grundlegenden Vorträgen und Berichten aus der Praxis an. Aber es geht bei diesem Branchentreff nicht nur um Information, sondern auch um persönliche Gespräche und Austausch: Dem trugen die Veranstalter nicht nur durch großzügige Pausen für Diskussionen und die Besichtigung der Fachausstellung im Hörsaalzentrum der TU Dresden Rechnung, sondern auch mit dem Auftakt am Vorabend der Tagung beim Treffen der Brückenbauer.

IMG_9658Eine „deutsche Erfolgsgeschichte“ nannte Prof. Jürgen Stritzke den Werdegang des Dresdner Brückenbausymposiums. Der Erfolg war nicht absehbar, als Prof. Stritzke am 21. Februar  1991 als Inhaber der damaligen Professur für Massivbrückenbau das erste Brückenbausymposium unter dem Titel „Erfahrungen bei der Vorbereitung, Konstruktion, Realisierung, Erhaltung und Kontrolle von Betonbrücken“ durchführte. 123 Teilnehmer hatten sich registriert – bei einer Tagungsgebühr von 20 DM (ca. zehn Euro). Die Besucherzahl stieg stetig, aus der übersichtlichen, eher regional ausgerichteten Tagung wurde der Treff der Brückenbauer im deutschsprachigen Raum, der zunehmend auch international bedeutsam wird.

Vortrag Luc TaerweIm Jahr 2010 erhielt Prof. Jürgen Stritzke für seine Verdienste um das Brückenbausymposium gleich zwei Ehrenmedaillen: die der TU Dresden und die der Bundesingenieurkammer. Im Jahr 2012 trat Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau die Nachfolge als Leiter des Dresdner Brückenbausymposiums an. Kontinuität und neue Akzente kann man seitdem festmachen: Jährlich gibt es nun einen internationalen Beitrag eines renommierten Gastredners in englischer Sprache, und auch bei einem zweiten neuen Fixpunkt werden die Landesgrenzen gerne überschritten – wenn es in einem Beitrag zur Historie des Brückenbaus um bekannte Ingenieure wie Robert Maillard, Franz Dischinger, Richard Coray oder (in diesem Jahr mit einem Vortrag von Prof. Luc Taerwe) Gustave Magnel geht.

Messen und überwachen im Wasserbau und am Gewässer

UVS
9. März 2015
Eindrücke vom Wasserbaukolloquium
Eindrücke vom Wasserbaukolloquium

Mess- und Überwachungsaufgaben fallen auch im Wasserbau und in der Wasserwirtschaft immer dann an, wenn quantitative Aussagen oder Planungen erfolgen sollen. Das 38. Dresdner Wasserbaukolloquium am 5. und 6. März diesen Jahres war dem Thema „Messen und überwachen im Wasserbau und am Gewässer“ gewidmet. Fast 350 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Polen und Norwegen waren auf Einladung des Institutes für Wasserbau und Technische Hydromechanik der Technischen Universität ins Internationale Congress Centrum Dresden gekommen, um interessiert die Fachvorträge und Diskussionen der Veranstaltung zu verfolgen.

In seinen Eröffnungsworten ging Reinhard Pohl auf die Geschichte des seit 1954 stattfindenden Wasserbaukolloquiums sowie auf die Notwendigkeit der Messdatenerhebung und –verarbeitung ein.

Grußworte vom Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (MinDgt. Ulrich Kraus), von der DWA und der Ingenieurkammer Sachsen (Prof. Dr.-Ing. Hubertus Milke) und vom BWK (MR Dr. Andreas Eckardt), sowie ein Einführungsreferat über die Grundzüge der Mess- und Überwachungsaufgaben in der sächsischen Wasserwirtschaft (Dr. Uwe Müller, Abteilungsleiter (Wasser, Boden, Wertstoffe) im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie) füllten die einführende Sitzung.

Die sich anschließenden Vortragsblöcke waren auf die folgenden Themen ausgerichtet:

  • Hydrologische Messnetze und Messwerterfassung
  • Messen und Überwachen an massiven Wasserbauwerken
  • Messen und Überwachen an Erdbauwerken und in der Geotechnik
  • Sediment und Geschiebe
  • Wassergüte
  • Monitoring mit ökologischen Zielstellungen
  • Messaufgaben im Modellversuchswesen
  • Digitale Gelände-, Flussschlauch- und Bauwerksmodelle
  • Messtechnik- Messverfahren
  • Kalibrierung mit Messwerten
  • Messergebnisse und Datenmanagement

Die Inhalte der 60 Vorträge in zwei parallelen Sessions reichten dabei von den Messkonzepten über die Messtechnik bis zur Auswertung der Ergebnisse, denn die gewonnenen Informationen werden zum Erkenntnisgewinn, als Bemessungsgrundlage, für die Modellierung, als Kontrollmöglichkeit und für weitere wichtige fachliche Aufgaben benötigt.

26 Unternehmen, Institutionen und Verbände, unter ihnen auch die DWA und der BWK stellten sich mit ihren Angeboten für Dienstleistungen und Produkte den Teilnehmern im Rahmen einer von den Besuchern der Veranstaltung stark frequentierten Fachausstellung vor.

Die Vorträge wurden in einem Tagungsband (ISBN 978-3-86780-20-2) abgedruckt, der beim Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik z.B. unter wasserbaukolloquium@tu-dresden.de wie auch die vorangehenden Bände der Dresdner Wasserbaulichen Mitteilungen bestellt werden kann.

Das 39. Dresdner Wasserbaukolloquium wird sich am 3. und 4. März 2016 mit der Umsetzung von Richtlinien und Normen zur Gewässerbeschaffenheit und zum Hochwasserschutz beschäftigen. In seinem Schlusswort mit dem Resümee der Veranstaltung lud Prof. Stamm, Direktor des veranstaltenden Institutes, schon jetzt alle interessierten Fachkolleginnen und Kollegen dazu ein.

Reinhard Pohl

Der Klassiker in dritter Auflage

UVS
4. März 2015

Handbuch Brücken-1Das „Handbuch Brücken – Entwerfen, Konstruieren, Berechnen, Bauen und Erhalten“ ist jetzt im Verlag Springer Vieweg in dritter, überarbeiteter Fassung erschienen. Seit dieser Auflage ist Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau Mitherausgeber – der Hauptherausgeber des 2007 erstmals erschienenen Handbuchs, Prof. Gerhard Mehlhorn, nennt das im Vorwort „eine wichtige Weichenstellung für die zukünftige Weiterführung des Werks“. Neben Manfred Curbach prägen weitere aktive und ehemalige Mitarbeiter*innen des Instituts für Massivbau der TU Dresden das Buch: Dr.-Ing. Silke Scheerer hat wesentlich bei der Redaktion mitgewirkt und ist (mit Dr.-Ing. Harald Michler und Prof. Manfred Curbach) u.a. auch Autorin des neuen Teilkapitels über „Brücken aus Textilbeton“. Im Band enthalten sind seit der ersten Auflage auch viele Kapitel aus der Feder von Prof. Jürgen Stritzke.

Für ein so umfangreiches Werk erscheint die dritte Auflage recht kurz nach der zweiten, was Gründe hat: Einerseits war und ist das Interesse an dem Band groß, andererseits galt es, in den praktischen Teilen die aktuellen Fassungen der EUROCODES oder auch der mittlerweile aktualisierten Nachrechnungsrichtlinie zu berücksichtigen. Damit bietet das Grundlagenwerk nicht nur einen umfassenden Überblick, sondern ist auch aktuell. Zu dieser Aktualität tragen auch neue bzw. grundlegend überarbeitete und ergänzte Kapitel bei: das historische Kapitel (Brückenbau auf dem Weg vom Altertum zum modernen Brückenbau) umfasst jetzt beispielsweise auch Beiträge zur integralen und semiintegralen Bauweise und die Nachrechnung von Brücken. Viel Raum wird dem Deutschen Brückenbaupreis eingeräumt – alle Nominierten und natürlich auch die Sieger sind in Wort und Bild dargestellt.

Das Buch will einen Überblick über das Entwerfen, Konstruieren, Berechnen, Bauen und Erhalten von Brücken geben – unabhängig vom Material, das beim Brückenbau verwendet wird. Das gelingt mit einer erfreulich klaren Sprache der über zwanzig Fachautorinnen und -autoren sowie durch die überwältigend vielen Bilder. Als Zielgruppe gibt der Verlag „alle Bauingenieure, Studierende des Bauingenieurwesens und alle am Brückenbau und seiner Entwicklung Interessierten“ an.

Handbuch Brücken
Entwerfen, Konstruieren, Berechnen, Bauen und Erhalten
Mit Beiträgen zahlreicher Fachwissenschaftler
Mehlhorn, Gerhard; Curbach, Manfred (Hrsg.)
3. Aufl. 2014, XXII, 1.388 S., 1.209 Abb., 319 Abb. in Farbe.
Verlag Springer Vieweg, Wiesbaden
Formate:
eBook 159,99 €
Hardcover 199,99 € (Preise inkl. MwSt.)
ISBN 978-3-658-03342-2

Hauptspannungstrajektorien in der numerischen Festkörpermechanik

UVS
27. Februar 2015

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Hauptspannungstrajektorien in der numerischen Festkörpermechanik – Ein Algorithmus zur Visualisierung der Bauteilbeanspruchung in zwei und drei Dimensionen“ von Dipl.-Ing. Frank Beyer am Montag, 16. März 2015, 14:30 Uhr, im Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.