In der Vortragsreihe „Werkberichte zur Denkmalpflege“, die sich in diesem Semester dem Thema Lehre und Forschung in historischen Gebäuden widmet, spricht am 02.07.2013 Alf Furkert (Hähnel Furkert Architekten, Dresden) über die Sanierungsplanung für den Beyer-Bau der TU Dresden. Die Veranstaltung findet statt im Hörsaal 028 des Andreas-Schubert-Baus, Zellescher Weg 19. Beginn ist 18.30 Uhr.
Monat: April 2013
Der Fall Buche
Die Buche ist eine Schattenbaumart. Auch forstwirtschaftlich fristet sie ihr Dasein im Schatten von Fichten und Kiefern. Da die Buche gemäßigtes Klima bevorzugt, hat sie einst die Ebenen Mitteleuropas dominiert. Der Wald heute unterscheidet sich deutlich von damals. Das schnelle Wachstum heimischer Nadelgehölze und deren gerader Wuchs, der im Sägewerk höhere Ausbeuten erzielt, haben diese Baumart immer mehr in den Schatten gestellt.
Das Teilprojekt »Formholzprodukte aus Buche« im Spitzencluster BioEconomy nimmt sich der Nutzung dieser Holzart an, in dem es neue Möglichkeiten der Wertschöpfung verfolgt. Dabei spielt die gute Formbarkeit der Buche unter Wärme und Feuchtigkeit die entscheidende Rolle. Die Bedeutung der Forschung im Spizencluster BioEconomy wurde unter anderem durch den Besuch der Bundeskanzlerin Angela Merkel unterstrichen, die im vergangenen Herbst in Leuna das Fraunhofer-Zentrum für Chemisch-Biotechnologische Prozesse CBP eröffnet hat.
Für die Visualisierung der stofflichen Nutzung der Buche nahm Diplom-Fotograf Lothar Sprenger eine Fällung im Zeitraffer auf und bereitete die Daten als Video auf. Die wirtschaftlichen Fakten dieser Fällung sind ernüchternd: Der Baum war 130 Jahre alt und wurde von fünf Generationen Förster gehegt und gepflegt. Die Rohholzausbeute addiert sich zu einem Gesamterlös von 218 Euro. Äste und Zweige verbleiben im Wald oder landen in den Kaminen von Selbstabholern. Am Ende des Sägegatters verbleiben nur etwa 60 Prozent des Stammholzes in der Wertschöpfung. Gibt man 218 Euro als Suchbegriff in Google ein, erhält man unter vielen entbehrlichen Produkten die Playstation Sony PS Vita …
Uni-Tag am 4. Mai
Am 04. Mai 2013 öffnet die TU Dresden für alle Interessierten ihre Türen.
In der Zeit von 9:30 bis 15:00 Uhr erwartet Sie ein interessantes und umfangreiches Programm mit Vorträgen, Besichtigungen und Vorführungen sowie vielen Informationsmöglichkeiten an den Ständen im Hörsaalzentrum.
Die Bauingenieure haben ihren Infostand im Foyer des Hörsaalzentrums. Vorträge finden im Beyer-Bau (gleich neben dem Hörsaalzentrum) statt – im Hörsaal 81. Außerdem ist das Wasserbaulabor (im Sockelgeschoss des Beyer-Baus) geöffnet.
Hier das Programm:
Veranstaltung | Ort | Zeit |
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Informationsstand zum Bauingenieurstudium Exponate rund ums Bauen: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studentinnen und Studenten |
Hörsaalzentrum Bergstr. 64 Foyer, Erdgeschoss |
9:30 – 15:00 Uhr |
Für den Magen: Kaffee und Kuchen Fachschaft |
Hörsaalzentrum Bergstr. 64 Foyer, Erdgeschoss |
11:00 – 14:00 Uhr |
Vorträge zum Studium
Veranstaltung | Ort | Zeit |
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„Was macht eigentlich ein BAUINGENIEUR? …und wie wird man einer?“ Dr. Torsten Heyer, Studienfachberater |
Beyer-Bau George-Bähr-Str. 1 Erdgeschoss Hörsaal 81 |
10:00 – 10:45 Uhr |
„Was macht eigentlich ein BAUINGENIEUR? …und wie wird man einer?“ Dr. Torsten Heyer, Studienfachberater |
Beyer-Bau, George-Bähr-Str. 1 Erdgeschoss Hörsaal 81 |
13:00 – 13:45 Uhr |
Spezielle Angebote der Fakultät
Veranstaltung | Ort | Zeit |
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Es schießt und strömt im Wasserbaulabor Prof. Detlef Aigner Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik |
Beyer-Bau George-Bähr-Str. 1 Sockelgeschoss Wasserbaulabor |
Führungen: 11:00 Uhr und 12:00 Uhr |
Ulrich Finsterwalder und sein Werk
„Ulrich Finsterwalder und sein Werk“ ist der Titel des Vortrags von Prof. Cengiz Dicleli (Institut für Angewandte Forschung IAF Hochschule Konstanz HTWG) am 25.04.2013, 18:30 Uhr im Beyer-Bau (George-Bähr-Straße 1, Hörsaal 118). Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der lockeren Reihe Seminar für Bauwesen.
Neben Franz Dischinger und Fritz Leonhardt zählt Ulrich Finsterwalder zu den größten Ingenieuren des Stahl- und Spannbetonbaus in Deutschland und international. Von der Entwicklung der Tonnenschalen und des Spannbetonbrückenbaus bis hin zum Bau von Schiffen aus Stahlbeton sind viele bedeutende Meilensteine dieser Bauweise auf ihn zurückzuführen.
Aus seiner Schule gingen zahlreiche spätere Professoren für Stahlbetonbau und Statik sowie Inhaber weltweit bedeutender Ingenieurbüros hervor. Mit Ausnahme von Fazlur Khan gibt es keinen anderen Bauingenieur, für den die Kommentatoren so oft den Ausdruck „genial“ gebrauchen. Somit ist er prädestiniert dafür, Bauingenieure, Studierende, Historiker, Bauhistoriker und Wirtschaftsfachleute sowie interessierte Laien gleichwohl in seinen Bann zu ziehen. Sein Berufsleben gleicht einem Kaleidoskop der Geschichte des Stahl- und Spannbetons des 20. Jahrhunderts.
Der Vortragende
Cengiz Dicleli ist 1943 in Istanbul geboren, hat an der dortigen Deutschen Schule Abitur gemacht und an der TU Berlin Bauingenieurwesen studiert. Anschließend war er im Büro von Prof. Polonyi in Berlin tätig, wurde danach sein wiss. Mitarbeiter an der TU Dortmund, Fakultät Bauwesen.
An der Universität Dortmund werden Bauingenieure und Architekten in einer Fakultät gemeinsam ausgebildet. Die enge Zusammenarbeit mit Architekten führten Dicleli ab den 1980er Jahren an Themen der Bau- und Bautechnikgeschichte heran, über die er zahlreich veröffentlicht hat. 1986 bis 2009 war er Professor für Tragkonstruktionen an der Hochschule Konstanz Fakultät Architektur. Seitdem arbeitet er am Institut für Angewandte Forschung der Hochschule Konstanz über Themen der Bautechnikgeschichte forschend mit.
Dresdner Stahlbaufachtagung 2013
„Stahl- und Verbundbau – Bemessung und Konstruktion nach den Eurocodes“
Die vom Institut für Stahl- und Holzbau der Technischen Universität Dresden und von der Bauakademie Sachsen veranstaltete 7. Dresdner Stahlbaufachtagung fand am 20. März im Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden statt. Die etablierte Veranstaltung war auch dieses Jahr gut besucht. Prof. Richard Stroetmann (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden) und Dipl.-Ing. Ralf Luther (stellvertretender Vorstandsvorsitzender von bauforumstahl e. V. und Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes) konnten über 250 Gäste zu dieser bedeutenden Fachveranstaltung begrüßen.
Die Eurocodes des Stahl- und Stahlverbundbaus und deren deutsche Nationalen Anhänge sind nun in den meisten Bundesländern verbindlich anzuwenden. Um dem Anwender die Orientierung im umfangreichen Normenwerk zu erleichtern und um wichtige Veränderungen gegenüber der abgelösten nationalen Normung zu vermitteln, wurden bei der Dresdner Stahlbaufachtagung 2013 hochwertige Beiträge präsentiert. Diese umfassten die Themengebiete Stabilität von Stäben, Platten und Schalen, Bemessung und Ausführung von Verbundstützen und Verbundmitteln, Werkstoffwahl und Korrosionsschutz, sowie Bauteilermüdung und Auslegung von Kranbahnanlagen.
Auch dieses Jahr war es den Veranstaltern durchweg gelungen, führende Experten in den jeweiligen Fachdisziplinen als Referenten zu gewinnen. Zu diesen gehörten Prof. Richard Greiner (Emeritus der Technischen Universität Graz), Prof. Richard Stroetmann (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden), Prof. Herbert Schmidt (Emeritus der Universität Duisburg-Essen), Prof. Gerhard Hanswille (Bergische Universität Wuppertal), Prof. Ingbert Mangerig (Universität der Bundeswehr München), Dipl.-Ing. Andreas Gelhaar (Institut für Stahlbau Leipzig GmbH), Dr. Bertram Kühn (Verheyen-Ingenieure, Bad Kreuznach), Prof. Hans-Peter Günther (Hochschule für Technik Stuttgart), Prof. Christoph Seeßelberg (Präsident der Fachhochschule Köln). Dr. Bernhard Hauke (Geschäftsführer von bauforumstahl e. V.) übernahm die Moderation und führte sachkundig durch das umfangreiche Fachprogramm.
Die Pausen boten den Teilnehmern neben Erfrischungen den Rahmen für vertiefende Fachdiskussionen. Im Foyer präsentierten Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Fachtagung wurde auch in diesem Jahr bei den Teilnehmern und Referenten sehr positiv aufgenommen. Die Fortsetzung der Tagungsreihe mit interessanten und praxisrelevanten Themen rund um den Stahl- und Stahlverbundbau ist im März 2014 geplant.
Jörn Scheller [ausführlicher Bericht]
Aktuelle Fragestellungen im Konstruktiven Glasbau
Mit großem Erfolg fand auch in diesem Jahr die »Glasbau 2013« statt. Über 200 Gäste besuchten am 21.03.2013 das Seminar »DIN 18008: Bemessung und Konstruktion« als auch die Tagung »Glasbau 2013« am 22.03.2013. Die Zusammenstellung der Themen ermöglichte einen umfassenden Ein- und Überblick über aktuelle Fragestellungen im Konstruktiven Glasbau und die Anwendung der neu eingeführten Normenteile. Die Referenten stellten die aktuelle Forschung und Entwicklung sowie die Entwurfs- und Planungsprozesse herausragender Projekte vor. Wie auch in den Jahren zuvor wurden die zwei Tage als Forum des regen fachlichen Austausches genutzt.
Was in Zukunft wichtig sein könnte
Das 23. Dresdner Brückenbausymposium mit dem Generalthema „Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung von Brücken“ brachte wieder über 1.300 Fachleute aus dem In- und Ausland zusammen. In einem Dutzend Vorträgen beleuchteten Wissenschaftler, Praktiker und Politiker die neuesten Entwicklungen im Brückenbau. Der große Marktplatz der Brückenbauer, den Dresden mit dem dem Brückenbausymposium bietet, verbindet Wissensvermittlung mit ausreichend Raum für den persönlichen Erfahrungsaustausch – in den großzügig bemessenen Pausen und am Vorabend beim Treff der Brückenbauer.
In seinem Begrüßungsvortrag ging Prof. Manfred Curbach vom veranstaltenden Institut für Massivbau auf neue Forschungsergebnisse ein, die den Brückenbauern von morgen neue Möglichkeiten eröffnen: Zum einen plädierte er für den Einsatz von Textilbeton – sowohl beim Neubau von Brücken wie aber auch bei der Sanierung von altersschwachen vorhandenen. „Die hohe Tragfähigkeit und Sicherheit des neuartigen Konstruktionsbaustoffs wurde in vielen Experimenten nachgewiesen“, sagte Curbach. Die Zeit sei reif für eine breite Anwendung, nachdem erste Pilotprojekte wie drei Brücken aus Textilbeton die Machbarkeit bewiesen hätten
Da ältere Massivbauwerke den heutigen Anforderungen im Hinblick auf deren Querkrafttragfähigkeit nicht mehr genügten, sehe er auch hier Handlungsbedarf, führte Curbach aus und gab den Tagungsteilnehmern eine gute Nachricht mit auf den Weg: Jüngste Versuche hätten gezeigt, dass Textilbeton sich auch bei dynamischen Lasten als Verstärkungsmethode eignet.
Zwei im vergangenen Jahr begonnene Themenlinien wurden fortgesetzt – ein Vortrag auf englisch und einer mit historischen Hintergrund. Einen Einblick in das Life-Cycle Management of Bridges under Uncertainty in den vereinigten Staaten von Amerika gab Professor Dan M. Frangopol, Lehigh University, Bethlehem, USA, Department of Civil and Environmental Engineering. Und über Franz Dischinger – Visionär des Brückenbaus referierte in einem gekonnten Vortrag Univ.-Prof. Dr.-Ing. Werner Lorenz, BTU Cottbus, Lehrstuhl Bautechnikgeschichte und Tragwerkserhaltung.
Das komplette Programm steht online, der über 300 Seiten starke vierfarbige Tagungsband ist beim Veranstalter, dem Institut für Massivbau, (via Angela.Heller@tu-dresden.de) erhältlich.
Versuchsgrenzlastindikatoren
Die experimentelle Bewertung bestehender Bauteile und Bauwerke hinsichtlich einer ausreichenden Schubtragfähigkeit ist bisher nur zulässig, wenn sichergestellt werden kann, dass während des Versuches keine irreversible Schädigung des Bauteils erfolgt, welche eine zukünftige Nutzung beeinträchtigt.
Um zukünftig eine sichere Bewertung der Schubtragsicherheit zu ermöglichen, hat sich Gregor Schacht intensiv mit den Schädigungsprozessen von Stahlbetonbauteilen unter Schubbeanspruchung beschäftigt. Durch den kombinierten Einsatz von Photogrammetrie, Schallemission und herkömmlicher Messtechnik konnte die Informationsqualität über den Tragwerkszustand während des Versuches wesentlich verbessert werden. Die theoretische identifizierten Indikatoren zur Detektion der Versuchsgrenzlast wurden in Schubversuchen an Stahlbetonbalken ohne und mit geringer bzw. normaler Bügelbewehrung verifiziert und zu Kriterien erweitert mit denen ein sich ankündigendes Schubversagen sicher erkannt werden kann.
Dabei zeigte sich vor allem die photogrammetrische Bildauswertung aufgrund der Möglichkeit der flächigen Verformungsbestimmung und frühzeitigen Rissdetektion als sehr geeignet. Durch die Kombination der verschiedenartigen Messinformationen gelingt zudem eine klare Identifikation der vor und während des Versagens ablaufenden Strukturveränderungsprozesse.
Der Vortrag von Gregor Schacht vom Institut für Massivbau im Rahmen des Doktorandenkolloquiums mit dem Titel “Versuchsgrenzlastindikatoren bei der Probebelastung von Massivbaukonstruktionen mit geringem Ankündigungsverhalten” gibt einen Überblick über den derzeitigen Stand der Untersuchungen, zeigt Ergebnisse und offene Fragestellungen. Das für alle Interessierten offene Kolloquium findet am 05.04.2013 um 9:30 Uhr im Zi. 70 des Beyer-Baus statt.