Wir dokumentieren einen Brief des Rektors der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studierende,bisher kannte ich den 13. Februar in Dresden nur aus dem Fernsehen. Gestern war ich zum ersten Mal selbst dabei und bin tief beeindruckt. Ich danke allen herzlich, die unserem Aufruf, sich an der Menschenkette zu beteiligen, gefolgt sind! 17.000 Teilnehmer an der Menschenkette sind ein deutliches Votum für ein friedliches Gedenken, für ein gastfreundliches, weltoffenes und tolerantes Dresden. Ich danke ebenfalls allen, die an den Gegendemonstrationen gegen den Trauermarsch der Neonazis in Campusnähe teilgenommen und dafür gesorgt haben, dass es ein friedlicher und gewaltfreier Protest blieb.
Doch neben meiner Freude über den gestrigen 13. Februar sehe ich doch auch mit Sorge auf den kommenden Samstag. Wir wissen, dass Rechtsextremisten europaweit dafür werben, am 19. Februar durch Dresden zu ziehen. Aus meiner persönlichen Sicht ist es unsere Pflicht, genau wie gestern auch am nächsten Wochenende zu zeigen, dass Extremismus und Fremdenfeindlichkeit in Dresden keinen Platz haben. Ich hoffe deshalb, dass möglichst viele von Ihnen zusammen mit mir an diesem Tag in der Innenstadt präsent sein werden, um dies mit friedlichen Mitteln zu zeigen. Es wird zahlreiche Mahnwachen und andere Veranstaltungen geben. Noch ist die Route der Rechtsextremen nicht bekannt. Wir planen als Universität in enger Abstimmung mit dem StuRa eventuell eine eigene Campusaktion. Auf der Homepage unserer Universität werden wir in den nächsten Tagen darüber informieren, ob und wenn „ja“, wo und in welcher Form eigene Veranstaltungen auf dem Campus stattfinden werden. Bitte informieren Sie sich dort und unterstützen Sie die friedlichen Aktionen!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Hans Müller-Steinhagen