TU Dresden muss Campus-Veranstaltung für den 19. Februar absagen

UVS
18. Februar 2011

Das Ordnungsamt der Stadt Dresden hat die TU Dresden über die heutige Entscheidung des Dresdner Verwaltungsgerichtes informiert. Um das geforderte Trennungskonzept von Veranstaltungen der Rechtsextremen und der Gegendemonstrationen konsequent durchzusetzen, bittet die Landeshauptstadt die TU Dresden und die Gewerkschaft, die Anmeldung ihrer Veranstaltungen zurückzunehmen. Nur so könne verhindert werden, dass die Nazis sich erneut einen Aufmarsch vor dem Verwaltungsgericht einklagen.

Der Rektor der TU Dresden bittet alle, die für morgen eingeladen sind, um Verständnis für die Entscheidung der Universität: „Es war unser Ziel, gemeinsam mit unseren ausländischen Studierenden und Mitarbeitern zu zeigen, dass wir eine tolerante und weltoffene Universität sind. Es ist für mich eine der schwersten Entscheidungen der letzten Wochen, die Veranstaltung „Unser Campus“ abzusagen und ich treffe sie nur in der Hoffnung, dass damit der Naziaufmarsch für den 19. Februar tatsächlich verhindert werden kann.“

Gleichzeitig bittet Prof. Hans Müller-Steinhagen alle Mitarbeiter und Studierenden der TU Dresden, die nun statt an der Campusveranstaltung an anderen Veranstaltungen teilnehmen, um gewaltfreies und besonnenes Verhalten.

[Quelle: Prerssestelle der TU Dresden]

TU Dresden lädt am 19. Februar auf den Campus ein

UVS
18. Februar 2011

Friedlich aber deutlich will die TU Dresden zeigen, dass sie sich als weltoffene Universität versteht, an der ausländische Studierende und Wissenschaftler herzlich willkommen sind.

Deshalb lädt die TU Dresden am Samstag, 19. Februar 2011, ab 13.00 Uhr, zu einer Veranstaltung unter dem Titel „Unser Campus“ ein. Vor dem Hörsaalzentrum treffen sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierende der Uni, um gemeinsam friedlich und gewaltfrei zu zeigen, dass sie jede Form von Extremismus ablehnen. Unter anderem wird „DJ Herr Lehmann und sein Hund“ für gute Musik und Stimmung sorgen.

Der Rektor der TU Dresden, Prof. Hans Müller-Steinhagen, und der Kanzler, Wolf-Eckhard Wormser, werden ebenfalls ab 13.00 Uhr vor Ort sein und stehen gern für Gespräche zur Verfügung.

Zahlreiche ausländische Kulturgruppen der TU Dresden sind angefragt, sich ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung zu präsentieren.

In Vorbereitung der Veranstaltung wies der Rektor der TU Dresden darauf hin, wie wichtig es ihm ist, dass die TU Dresden im Ausland als weltoffene Universität wahrgenommen wird. „Aus meiner persönlichen Sicht ist jeder aufgerufen, deutlich zu zeigen, dass Extremismus und Fremdenfeindlichkeit in Dresden und an unserer Universität keinen Platz haben. Das gilt auch für den kommenden Samstag.“

An der TUD studieren und arbeiten Menschen aus rund 120 Ländern. Insgesamt sind etwa 3.600 ausländische Studierende hier immatrikuliert. Desweiteren arbeiten an der Universität rund 400 Menschen aus allen Regionen der Welt. Darüber hinaus sind auch bei den außeruniversitären Forschungspartnern in Dresden weitere zahlreiche ausländische Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen beschäftigt. „Diese Menschen sind mit Vertrauen zu uns gekommen und stellen eine enorme Bereicherung für unser Leben dar. Ich will ihnen signalisieren: wir freuen uns darüber, dass Sie hier sind!“