Peer Haller erfolgreicher Science Slammer

Prof. Peer Haller beim Science Slam. © Fraunhofer-Gesellschaft / Fotografie: Jens Heilmann
Prof. Peer Haller beim Science Slam. © Fraunhofer-Gesellschaft / Fotografie: Jens Heilmann

Das ganze Wissen in nur drei Minuten auf den Punkt bringen – das klingt viel leichter als es ist. Wer jemals an einem Slam, egal ob ohne Attribut oder mit Poetry oder Science davor, teilgenommen hat, weiß ein Lied davon zu singen. Was vor Jahren noch ein Nischendasein führte, reizt mittlerweile aber auch Spitzenforscher: Mit einem Science Slam feierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des seit 2011 von der Fraunhofer-Gesellschaft ausgelobten »German High Tech Champions Award«.

Aus dem Kreis der insgesamt 33 Forscherinnen und Forscher, die mit dem Award in den Jahren 2011 bis 2015 in den Kategorien »Medizintechnik«, »Erneuerbare Energien / Effizienz« und »Transport« ausgezeichnet wurden, stellten 20 Champions oder deren Vertreterinnen und Vertreter ihre Projekte live in München vor. Nicht mehr als jeweils drei Minuten standen den Vortragenden zur Verfügung, um dem interessierten Publikum ihren Business Case zu präsentieren. In zwei Themenblöcken aus »Leichtbau« und »Medizintechnik« sowie »Gebäudetechnik und Photovoltaik« und »Transport und Logistik« folgte Pitch auf Pitch. Das Publikum konnte jeweils den besten Vortrag jeder Kategorie via Stimmzettel direkt wählen.

Sieger in der Kategorie Leichtbau wurde Prof. Peer Haller von der Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen an der Technischen Universität Dresden. Sein Thema war Holz in Bestform – Faserverstärkte Formholzprofile und Schalen. Prof. Haller war 2013 Preisträger beim German High Tech Champions Award – wir berichteten.

Hintergrund:
Die Auszeichnung GHTC® – the German High Tech Champions Award ist ein Format des Verbundprojekts »Internationales Forschungsmarketing«, das die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinschaftlich durchführen. Ziel des Projekts ist es, für den Forschungsstandort Deutschland im In- und Ausland zu werben und dessen Profil im globalen Wissenschaftsmarkt zu schärfen.
Der GHTC® – the German High Tech Champions Award ist Bestandteil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative »Werbung für den Innovations- und Forschungsstandort Deutschland« unter der Marke »Research in Germany – Land of Ideas«.

Umweltpreis für Prof. Peer Haller

FilmProf. Peer Haller erklärt in einem kurzen Film(aus anderem Anlass!) wie das Verfahren funktioniert

Prof. Peer Haller, Inhaber der Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen der TU Dresden, erhält am 9. Juli den Hauptpreis des Umweltpreises der Sparkasse Pforzheim Calw. Den mit 10 000 Euro dotierten Preis erhalten Prof. Haller und sein Team für „Faserverstärkte Formholzprofile und Schalen“.

„Dieses natürliche Material lässt sich unter Wärme (140 Grad Celsius) und Druck durch Verdichtung von Holz gewinnen und mit Hilfe von Wasserdampf zu Profilen formen. Werden Rohre, Schalen oder Pfosten aus Formholz mit Hochleistungsfasern verstärkt, so können sie nicht nur zum Tragen schwerer Lasten, sondern auch zum Transport aggressiver Substanzen verwendet werden. Die Kombination von Formholzprofilen mit synthetischen Fasern führt zu preiswerten und vielseitig einsetzbaren Bauteilen, die neue Anwendungen in Bauwesen und Architektur ermöglichen. Der Einsatz von Holz ist auch deshalb ökologisch und ökonomisch sinnvoll, da dieser natürliche Rohstoff mit Hilfe von Sonnenlicht wächst und dabei der Atmosphäre Kohlendioxid entzieht. Die verstärkte Nutzung von Formholz kommt Regionen wie dem Nordschwarzwald zugute, da bei der Herstellung alle heimischen Baumarten samt ihrer Kronen verwendet werden können. Das fördert den naturnahen Waldbau.“ heißt es in einer Pressemitteilung der Sparkasse Pforzheim Calw.

Die Stiftung Umweltpreis wurde 1995 von der damaligen Kreissparkasse Calw ins Leben gerufen. Der Bewerberschwerpunkt liegt überwiegend auf der Region Nordschwarzwald. Ist die eingereichte Innovation aber für die ganze Region nützlich, werden auch Bewerber aus dem ganzen Bundesgebiet zugelassen. Sechs Professoren aus ganz Deutschland, Landrat Helmut Riegger, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pforzheim Calw, Stephan Scholl und der stv. Vorstandsvorsitzende Hans Neuweiler bilden ein Kuratorium, das über die Vergabe entscheidet. Alle zwei Jahre gibt es dann eine große Preisverleihung.

Triangulierung und Holzverdichtung

UVS
20. Februar 2015

Topografie Triangulirung - Detail_Birgit SchuhKunst schafft bekanntlich viel, was mit anderen (einfacheren?) Mitteln nur schwer denkbar ist. So kann ein Künstler, eine Künstlerin Zusammenhänge herstellen, die sich nicht ohne Weiteres aufdrängen. Birgit Schuh hat das getan und damit den ersten Kunstpreis des Dresdner Zentrums für Wissenschaft und Kunst gewonnen.

Unterstützt wurde die Künstlerin bei ihrer Arbeit von Peer Haller von der Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen. In der Pressemitteilung (von Prof. Rainer Beck) heißt es:

Mit ihrem Werk „Topografie Triangulirung“, 2014, hat Birgit Schuh die Kriterien der Ausschreibung in hervorragender Weise erfüllt:

  •  Verbindung von Kunst mit Materialien und Verfahren moderner Technologien;
  • in der Form überraschend;
  • dabei der ursprünglich angestrebten technologischen Nutzanwendung enthoben;
  • jedoch die Möglichkeiten dieser Technologien schöpferisch und künstlerisch umsetzend.

In ihrem Werk setzt sich Birgit Schuh zugleich mit zwei technischen Hochleistungen auseinander: Einmal mit der europäischen Gradmessung von 1875, einer historischen Pioniertat der Kartographie und Landvermessung, bei der auf deutscher Seite Johann Karl Friedrich Gauß maßgeblich beteiligt war. Der 10-Mark-Schein mit der Abbildung des damaligen Königreichs Hannover erinnerte daran. Zum Zweiten mit einer von Prof. Dr. Peer Haller an der Technischen Universität Dresden entwickelten Technik der Holzverdichtung durch die Schließung der Zellstrukturen längs der Faser. Eine Technik, die für den Einsatz bei der Konstruktion von Bauten vorgesehen ist.

Bezogen auf das ehemalige Königreich Sachsen kombiniert nun Birgit Schuh die seinerzeitigen Landvermessungskoordinaten mit der neuen Technologie, indem sie die Ergebnisse der damaligen Kartographie auf im neuen technologischen Verfahren verdichtete Holzplatten überträgt. Danach setzt sie die präparierten Holzplatten an bestimmten Fixpunkten gezielt Hitze und Feuchtigkeit aus, revidiert dadurch deren technologische Verdichtung und stellt in diesen begrenzten Bereichen den ursprünglich natürlichen Zustand der offenen Zellstrukturen wieder her. Ergebnis dieses Eingriffs ist ein Spannungsverhältnis zwischen offenen, sich ausdehnenden und verdichteten Zellstrukturen, das Verwerfungen und Verformungen der ursprünglich planen Plattenfläche hervorruft, dadurch die ursprüngliche Landschaftstopographie in ein eigenständiges, dreidimensional plastisches Gebilde überführt, gleichsam in eine fast leibhaft anmutende künstlerische Vision von Landschaft.

Resultat „ist eine Karte …, welche die Auseinandersetzung zwischen menschlicher Bearbeitung und Aneignung von Landschaft einerseits und die Kräfte von Natureinwirkung andererseits zeigt und in einem dreidimensionalen Bild vereint.“ (Schuh)

Dresdner Holzforscher sind German High Tech Champions im Leichtbau

FormholzrohreEin weiterer Preis für Peer Haller und sein Team. Bild: Lothar Sprenger

Einen neuen großartigen Erfolg verzeichnen Prof. Peer Haller und sein Team vom Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen: Beim bundesweiten Wettbewerb GERMAN HIGH TECH CHAMPIONS – GHTC® der Fraunhofer-Gesellschaft hat eine renommierte Jury das Projekt Fibre and textile reinforced moulded timber profiles and shells (Faser- und textilbewehrte Formholzprofile und Schalen) als eins von sechs Projekten ausgewählt.

Der Wettbewerb fand in diesem Jahr zum fünften Mal statt, dieses Mal in der Kategorie »Lightweight Design« (Material, Verfahren, Konstruktion & Design, Produktionswirtschaft, Schadenstoleranz & Reparatur, Stoffkreislauf & Recycling). Die Preisträger können ihre Ideen dem japanischen Markt präsentieren – die feierliche Preisverleihung findet im Rahmen des zweiten Fraunhofer Symposiums „Green Technology Made in Germany“ am 18. November in Tokio statt. Im Anschluss an die feierliche Preisverleihung bietet ein Business Networking die Möglichkeit, im persönlichen Gespräch mit potentiellen Auftraggebern weiterführende Fragen zu diskutieren und Projektideen zu entwickeln.

Den Gewinnern steht ein Preisgeld in Höhe von 10.000 € zur Verfügung, um die Marketing-Ziele in Tokyo optimal umzusetzen und die Reise durchzuführen.

Der GHTC® Wettbewerb hat sich zum Ziel gesetzt, Technologieentwickler und Erfinder an deutschen Universitäten und außeruniversitären, öffentlichen Forschungseinrichtungen dabei zu unterstützen, ihre Erfolge in der Auftragsforschung international zu steigern.

[Info-Seite zum Projekt beim Auslober]

Visionen Wirklichkeit werden lassen

Die Ideen und Visionen zum Formholz, die hinter der Forschung des Teams von Prof. Peer Haller vom Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen stehen, erhalten zunehmend Anerkennung: Beim Audi-Production Award wurde das visionäre Konzept ausgezeichnet, beim Spitzencluster BioEconomy ist die Dresdner Expertise in Sachen Rohstoff-Effizienz gefragt.

Visionäres Konzept beim Audi-Production Award

Beim zweitägigen Workshop in Ingolstadt: Dipl.-Ing. Jörg Wehsener, Thomas Händel, Prof. Dr.-Ing. Peer Haller (v.l.n.r.)

Was machen Bauingenieure bei Automobilbauern? Sie ins Staunen versetzen! So erging es jedenfalls Prof. Peer Haller und Mitarbeitern seines Teams, als sie Idee und Visionen rund ums Formholz beim Audi-Production Award vorstellten. Das Leitmotiv „Resourceneffizienz in der Produktion“ hatte 68 Teams aus mehr als zehn Ländern weltweit inspiriert – acht davon wurden für zwei Tage zu einem Workshop nach Ingolstadt eingeladen, um ihre Konzepte zu präsentieren, sie zu diskutieren und weiter zu entwickeln.

Den mit 5.000 Euro dotierten Gesamtsieg errang das Gemeinschaftsteam der University of California (USA) und der University of British Columbia (Kanada). Ihr Konzept überzeugte die Fachjury und sicherte für die Wissenschaftler den mit 5.000 Euro dotierten Gesamtsieg. Ihr Konzept „Optimierte Bahnkurven bei CNC-Maschinen“vergleicht verschiedene Werkzeugpfade bei CNC-Maschinen hinsichtlich ihrer Energieeffizienz. Die Idee kann auf eine Vielzahl von Roboter- und Maschinenanwendungen adaptiert werden und eignet sich daher für einen breiten Einsatz in der Automobilproduktion.

Aber auch das Dresdner Konzept begeisterte und erhielt den Sonderpreis für das visionärste Konzept: Dipl.-Ing. Jörg Wehsener vom Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen, der maßgeblichen Anteil an der Entwicklung von Sicherheitsformholz im Interior hatte: „Der Werkstoff Holz wird in seinem Materialverhalten hinsichtlich Formbarkeit, Bruchverhalten, Brennbarkeit, Festigkeit neu definiert und kann in weiteren Eigenschaften den Anforderungen entsprechend modifiziert werden. Im Design eröffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten, und das bei effizientem Materialeinsatz!“

Prof. Peer Haller, der die Forschung an Formholzprofilen initiiert hat und voran treibt, freut sich über das Interesse: „Die Anfragen, die mittlerweile Automobilhersteller wie AUDI an uns herantragen, zeigen wie sehr Ressourcen und Umwelt ins Blickfeld gerückt sind und wie aufgeschlossen selbst diese Branche der Verwendung von Holz gegenüber steht. Wer hätte dies noch vor zehn Jahren gedacht!“

Teilnahme am Spitzencluster BioEconomy
Die wachsende Bedeutung nachwachsender Rohstoffe rückt zunehmend in den Mittelpunkt des Interesses – und so gibt es von den Holzforschern aus Dresden noch einen weiteren Erfolg zu vermelden: Formholz aus Buche hat im Spitzencluster BioEconomy erfolgreich abgeschnitten. Dieses Förderinstrument des Bundesministeriums für Bildung und Forschung ist mit einem Volumen von insgesamt 40 Millionen Euro dotiert, wozu die Industrie nochmals den gleichen Betrag beisteuert. Auch der Freistaat Sachsen engagiert sich mit 10 Millionen Euro. Für den Lehrstuhl ist die Teilnahme am Spitzencluster neben der ideellen Auszeichnung mit den Vorzügen der Großforschung verbunden. Wahrscheinlich werden dadurch zwei Wissenschaftliche Mitarbeiter(innen) für bis zu fünf Jahre zusätzlich eingestellt werden können. Der Schwerpunkt des BioEconomy-Clusters liegt in den Bundesländern Sachsen-Anhalt (Holzregion Südharz, Chemiedreieck) und Sachsen (Leipzig, Dresden) und ist um den Chemiestandort Leuna als Cluster-Zentrum konzentriert.

Dass die Forschung vom Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen mit in den Cluster einbezogen ist, erfreut Prof. Haller besonders: „Eine Hochschule, die sich anschickt exzellent zu werden, muss besonders auf den Gebieten Innovation, CO2-Effizienz, Klima- und Umweltfreundlichkeit zur visionären Spitze gehören. Der Boden ist bestellt, die Saat aufgegangen, Erntehelfer willkommen!“

Materialica Design Award in der Kategorie CO2-Effizienz

FormholzrohreEin weiterer Preis für Formholzrohre für Prof. Haller. Bild: Lothar Sprenger

Prof. Peer Haller und sein Team vom Lehrstuhl für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen erhalten den Materialica Design Award in der Kategorie CO2-Effizienz. Der Preis wird am 18. Oktober während der Messe MATERIALICA vergeben – der internationalen Fachmesse für Werkstoffanwendungen, Oberflächen und Product Engineering. Die Messe findet vom 18. bis 20. Oktober in München statt. „Die Materialica ist eine Messe, die hohe Ansprüche an die Innovation von Materialien stellt und besonders Werkstoffe der Hochtechnologie präsentiert. Umso beachtenswerter ist es, dass der Verbund von Holz und Hightech die Jury überzeugen konnte“ freut sich Prof. Haller über die Auszeichnung.

Das von Prof. Peer Haller und seinem Forscherteam am Institut für Stahl- und Holzbau der Technischen Universität entwickelte Formholzverfahren ist schon mehrfach ausgezeichnet worden – zuletzt rückte es bundesweit ins Licht der Öffentlichkeit, als diese Idee am 1. Juli als „Ort im Land der Ideen“ präsentiert wurde. Die Idee, die hinter dem patentierten Verfahren steckt, ist so einfach wie genial: Wenn man Holz aus Bäumen schneidet, gibt es eine Menge Abfall, etwa 50 Prozent. Das Runde des Baumstamms stört. Also machen wir den Baum nach dem Fällen eckig. Erwärmt, gepresst und zu Rohren geformt entsteht aus Holz, was man sich sonst nur aus Stahl oder Stahlbeton vorstellen konnte: Ein sehr leichtes, aber belastbares Bauteil, das optimal mit Hochleistungsfasern verstärkt werden kann. Obendrein verbraucht es wenig Energie und ist umweltfreundlich, denn Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und darüber hinaus CO2-neutral. Wälder sind einer der billigsten Stoffproduzenten der Erde, und auf etwa einem Drittel der Fläche unseres Landes wachsen Bäume mit Hilfe von Sonnenenergie nach.

Und genau für diesen Teilaspekt gibt es nun den Preis: „Materialien und Leichtbautechnologien können einen starken Anteil zur Reduzierung des CO2 Ausstoßes bieten. Hier setzt die MunichExpo im Rahmen des MATERIALICA Design + Technology Award ein Zeichen und vergibt den MATERIALICA CO2 Effizienz Award. Bewertet wird die Kohlenstoffdioxid-Effizienz während der Herstellung, der Lebensdauer und der Entsorgung bzw. des Recycling von Materialien und Produkten.

Eine hervorragende Idee

Ort im Land der IdeenOrt im Land der Ideen. Robert Rehberg (rechts) gratuliert Prof. Peer Haller und seinem Team.

Ideen, sagte der Prodekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Michael Kaliske fast wie nebenher, hätten einen ganz besonderen Charme: Sie kosten nichts. „Intensives Nachdenken, ein stimulierendes Gespräch oder eine Beobachtung, ein Zufall, der als Anstoß zu neuen Erkenntnissen dient, können Ausgangspunkt für innovative Ideen sein“, sagte Prof. Kaliske. Einer solcher Ideen wurde heute eine besondere Ehre zuteil: Prof. Peer Haller und sein Team vom Institut für Stahl- und Holzbau erhielten den Preis Ort im Land der Ideen. In einer Festveranstaltung im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften wurde der Preis überreicht.

„Nachdem bereits im Jahr 2009 dem Textilbewehrten Beton die Auszeichnung zugesprochen wurde, überzeugten in diesem Jahr extrastabile Formholzrohre. Dies ist einmal mehr Beispiel für die wissenschaftlichen Erfolge un technischen Innovationen, die von der Fakultät Bauingenieurwesen ausgehen“, sagte die Prorektorin für Bildung und Internationales, Prof. Ursula Schaefer. Die Idee hinter diesem weltweit einzigartigen Verfahren ist, den wertvollen Rohstoff Holz nutzbarer zu machen. Dabei werden allerlei Tricks und Kniffe angewandt – das runde Holz des Baumes wird zuerst eckig gemacht, um dann erwärmt wieder zu runden Rohren geformt zu werden. Klingt einfach, ist es aber nicht – sonst könnte das ja jeder. Die Idee beeindruckte auf jeden Fall die Jury vom Land der Ideen, die aus 2.600 Bewerbungen 365 Orte aussuchen musste – für jeden Tag ein Projekt. Und sie beeindruckte Robert Rehberg, der als Vertreter der Deutschen Bank (die Kooperationspartner der Initiative ist) den Preis überreichte. Er hatte Prof. Haller vorab besucht, um sich das Verfahren erklären zu lassen und ist ob der Genialität der Idee immer noch begeistert.

Passend zum Formholz war auch das kleine Rahmenprogramm bei der Preisverleihung: Klaus Burger ließ ein Didgeridoo erklingen, und zusammen mit Matthias Schneider-Hollek am Mac und iPad wurde aus dem eher irdischen ein sehr sphärisch-experimenteller Klang. Zu sehen gab es Kunst aus Formholzrohren vom Bildhauer Armin Göhringer, der in seinen Skulpturen die Grenzen der Zerbrechlichkeit auslotet. Dünnen Ärmchen gleichende Stäbe balancieren schwere, kopfartige Gebilde.

Uni-Tag am 21. Mai

UVS
4. Mai 2011
Uni-Tag 2010Impressionen vom Uni-Tag 2010

Am 21. Mai 2011 öffnet die TU Dresden am Uni-Tag für alle Interessierten ihre Türen. In der Zeit von 9:30 bis 15:00 Uhr erwartet Sie ein interessantes und umfangreiches Programm mit Vorträgen, Besichtigungen und Vorführungen sowie vielen Informationsmöglichkeiten an den Ständen im Hörsaalzentrum. Informationen zu den Studienmöglichkeiten, zu aktuellen Forschungsprojekten und zu studentischen Initiativen bereichern diesen Tag. Das Studentenwerk berät zum Thema Studienfinanzierung und ermöglicht die Besichtigung von Wohnheimen. Natürlich kann auch das Angebot in der Mensa und Cafeteria Bergstraße getestet werden.

Die Fakultät Bauingenieurwesen präsentiert sich mit ihrem Stand im Foyer der ersten Etage des Hörsaalzentrums und mit vier Vorträgen im Raum 405 des Hörsaalzentrums: Die grundlegende Frage „Was machen eigentlich Bauingenieure?“ beantwortet der Studienfachberater Dr. Dirk Carstensen zweimal: Einmal um 10 Uhr und für diejenigen, die den Termin verpasst haben, auch noch einmal um 13 Uhr. „Vom Wert und der Schönheit des Bauens“ schwärmt um 11 Uhr Prof. Manfred Curbach, über „Tradition und Innovation im Holzbau“ spricht um 12 Uhr Prof. Peer Haller. Alle vier Vorträge dauern 45 Minuten.

Gleich neben dem Hörsaalzentrum liegt der Beyer-Bau, die Heimstatt der Dresdner Bauingenieure. Hier öffnen die beiden Labore ihre Türen: „Es schießt und strömt im Wasserbaulabor“ lautet das Motto im Hubert-Engels-Laboratorium, durch das dessen Leiter Prof. Detlef Aigner um 10.45 und um 11.45 Uhr führt. Dr.-Ing. Sascha Kayser steht im Straßenbaulabor zwischen 10 und 13 Uhr bereit, um die dortige Arbeit unter dem Thema „Drücken, Biegen, Ziehen – Was Straßenbaustoffe leisten müssen“ zu erläutern. Auf dem Freigelände zwischen Beyer-Bau und Hörsaalzentrum stehen Baugeräte und Baumaschinentechnik in voller Größe zum Ausprobieren und Anfassen, betreut von Nikolai Michailenko vom Institut für Baubetriebswesen.

[Programm online]

Erfolgreiches Doppeldiplom

Mit einer prestigeträchtigen Zeremonie hat die ESTP an einem Abend in der UNESCO in Paris ihre Absolventen verabschiedet. Im Rahmen dieser Veranstaltung hat Prof. Peer Haller, der an der Fakultät Bauingenieurwesen der Programmbeauftragte für das Doppeldiplom-Programm mit der Deutsch-Französischen Hochschule ist, den beteiligten Diplomanden ihre Zeugnisse überreicht.
Insgesamt konnte Florence Darmon, die Direktorin der ESTP, 380 Absolventen mit ihren Familien und Freunden sowie Geschäftspartner zu der stimmungsvollen Feier begrüßen. Im Rahmen seines Besuchs in Paris nutzte Prof. Haller die Gelegenheit, die vier derzeit dort studierenden Teilnehmer des Doppeldiplom-Studiengangs zu treffen und sich mit ihnen auszutauschen.

Die Fakultät für Bauingenieurwesen der TU Dresden bietet ihren Studenten Doppeldiplome mit Universitäten aus Frankreich und Italien an. Es bestehen Kooperationen mit der ESTP in Paris, der INSA in Strassburg und der Università degli Studi di Trento.

Ort der Ideen: Extrastabile Formholzprofile

Dresden forschtEin Ort im Land der Ideen:
Die Professur für Holzbau von Peer Haller

Zum zweiten Mal wird ein Forschungsprojekt der Fakultät Bauingenieurwesen zu einem „Ort im Land der Ideen“: Nach dem Sonderforschungsbereich 528, in dem zu einem Großteil Forscher der Fakultät an der Grundlagenforschung beteiligt sind und der am 19. Juni 2009 ein Ort im Land der Ideen war, steht am  31. März 1. Juli 2011 Prof. Peer Hallers Forschung zu extrastabilen Formholzprofilen im Mittelpunkt der Aktion. Die „Meister in der Realisierung exzellenter Ideen“ wurden gestern in Berlin bekannt gegeben.

Schirmherr Bundespräsident Christian Wulff gratuliert den diesjährigen Preisträgern im Land der Ideen. „Die Zukunft unseres Landes hängt maßgeblich von seiner Innovationskraft ab“, betont der Bundespräsident. Die 20köpfige unabhängige Expertenjury aus Wissenschaftlern, Wirtschaftsmanagern, Journalisten und Politikern wählte aus rund 2.600 Bewerbungen die 365 herausragendsten Beispiele für Zukunftsfähigkeit, Mut, Engagement und Kreativität der Menschen im Land. Ausgezeichnet werden die Ideen von der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ und der Deutschen Bank, die den Wettbewerb seit 2006 gemeinsam durchführen.

Die Dresdner Wissenschaftsplattform „Dresden forscht“ hatte auf eine Anregung der Fakultät Bauingenieure das „Neue Verfahren zur Herstellung von Formholz“ im Dezember 2009 vorgestellt – besser als dort beschrieben kann man es nicht auf den Punkt bringen, also bitte dem Link folgen!