Tagung zu Textilbeton in Theorie und Praxis

ctrs6

Die beiden Sonderforschungsbereiche der DFG „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ (SFB 528, TU Dresden) und „Textilbewehrter Beton – Grundlagen für die Entwicklung einer neuartigen Technologie“ (SFB 532, RWTH Aachen) führen gemeinsam mit dem TUDALIT Markenverband die Tagung „Textilbeton in Theorie und Praxis“ durch. Sie findet am 19. und 20. September 2011 in den Räumlichkeiten der BAM in Berlin statt.

Die Sonderforschungsbereiche werden im Rahmen des 6. Kolloquiums zu textilbewehrten Tragwerken (CTRS6) in zahlreichen Vorträgen die aktuellsten Ergebnisse auf dem Gebiet der textilen Bewehrungen vorstellen. Nachwuchswissenschaftler und Gastredner berichten zu den Themen Textiltechnik, Verbund, Dauerhaftigkeit, Numerische Simulation, experimentelle Techniken und Tragverhalten.

Die Vorträge der 3. Anwendertagung des TUDALIT Markenverbandes gehen vorrangig auf praxisbezogene Themen rund um den Textilbeton ein, wie z.B. die Erfahrungen bei der Ausführung von Verstärkungsvorhaben, der Entwicklung von Produkten mit spezifischen Eigenschaften sowie der Betrachtung zur Ökobilanzierung von Textilbeton.

Im Rahmen der Abendveranstaltung am 19.09.2011 werden die Preisträger des Architekturpreises TUDALIT 2011 geehrt. Der bereits zum dritten Mal ausgelobte Wettbewerb soll werdende Architekten, Bauingenieure und Designer zu kreativer Auseinandersetzung mit Textilbeton anregen.

Weitere Auskünfte sowie die Anmeldeformulare auf den Seiten des Markenverbandes!

Skulpturen aus Beton in Zuschendorf

Skulpturen in Beton in ZuschendorfSkulpturen in Beton im Landschloss Zuschendorf

Bei prächtigem Wetter wurde am Sonntag die Ausstellung mit Skulpturen aus Textilbeton eröffnet. Volker Mixsa hatte sich im Auftrag des Dresdner Sonderforschungsbereichs zum Textilbeton mit dem neuen Werkstoff auseinandergesetzt und das Material auf seine Weise gekonnt ausgereizt (siehe BauBlog-Vorbericht).

Der Sprecher des SFB 528, Prof. Manfred Curbach, eröffnete die Ausstellung. Als Forscher stellte er den zahlreich erschienenen Gästen den Kern der wissenschaftlichen Ergebnisse vor. Dass Beton dermaßen schlank und auch glatt sein kann, überraschte die meisten fachfernen Besuche der Ausstellung – darunter zahlreiche Künstler und Liebhaber der Kamelien, die derzeit noch in Zuschendorf blühen. „Wir wählen den Weg über die Kunst, um nicht nur die Fachleute vom Bau über unsere Forschung zu informieren!“ betonte Prof. Curbach. Vor den Skulpturen von Volker Mixsa hatte sich bereits Einhart Grotegut des Materials angenommen und Beton-Blätter hergestellt.

Dipl.-Ing. Matthias Riedel, Gärtner und Verwalter der Botanischen Sammlungen (die ein Teil der TU Dresden sind) hatte bei seiner Begrüßung betont, dass beim Wort „Beton“ zuerst einmal nicht gerade positive Assoziationen aufkommen – aber die Skulpturen von Volker MIxsa würden sich so harmonisch in die hügelige Parklandschaft des Schlosses einfügen, dass sie überhaupt nicht negativ auffallen. „Sie sehen aus, als ob sie dazu gehören!“, meinte Riedel.

Bei einem Rundgang zu den solitär stehenden Skulpturen erklärte Volker Mixsa Details der Arbeiten und beantwortete viele Fragen zur Technik der Herstellung, die im Otto-Mohr-Laboratorium der TU Dresden von Rainer Belger ausgeführt wurden.

[Bilder der Ausstellungseröffnung]

Spaß am Kicker aus Textilbeton

Neujahrsempfang des MinisterpräsidentenNeujahrsempfang des Ministerpräsidenten

„Ein bisschen beneide ich Sie darum, dass Sie im Jahre 2011 in Sachsen studieren dürfen!“ So begrüßte Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich beim Neujahrsempfang im Albertinum die rund 800 Gäste – darunter viele Studentinnen und Studenten. Das „Innovationsland Sachsen“ wollte der Ministerpräsident in den Mittelpunkt des Empfangs stellen – aber nicht nur mit Worten, sondern vor allem mit Beispielen. Als Vertreter der TU Dresden waren fünf Bauingenieurstudentinnen und Studenten eingeladen: Kai Schneider, Katja Pfefferkorn, Sebastian Klemm, Lisa Guse und Julia Rose hatten den Kicker aus Textilbeton mitgebracht, den Kai und Sebastian entwickelt und gebaut haben. Wie schon bei der einen oder anderen Tagung zuvor war das Nebenprodukt aus der aktuellen Forschung zum Textilbeton (im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten SFB 528) der Hingucker und ein beliebter Treffpunkt, um zwischen ernsten Gesprächen einmal auszuspannen.

Spaß am Kicker aus Textilbeton hatten auch Helma Orosz (Dresdens Oberbürgermeisterin), Matthias Rößler (Landtagspräsident Sachsen) und Stanislaw Tillich (Ministerpräsident Sachsen), die bei ihrem Rundgang sich nicht nur informieren ließen, sondern gleich auch mal selbst Hand anlegten. So ganz nebenbei erfuhr der Ministerpräsident dann auch, dass die Studentinnen und Studenten an der Fakultät Bauingenieurwesen neben dem Studium und dem eher engen Stundenplan sich noch Zeit nehmen, die Ergebnisse der Forschung umzusetzen: Boote aus Beton für die zweijährlich ausgetragene Betonboot-Regatta oder eben mit Textilbeton den letzten Kick für die Freizeitgestaltung planen. Anerkennendes Nicken, nette Worte – und dann – weit vor Ende eines echten Matches, aber so ist das bei Neujahrsempfängen mit Rundgang – ging es weiter: Auch Station Nummer zwei hatte mit Textilbeton zu tun! Paulsberg schafft innovative und eigenwillige Möbel aus Textilbeton. „Anders sitzen“ lautete die Schlagzeile am Stand: Wer wollte, konnte probieren (und es wollten viele!).

Der Rest des Empfangs lässt sich schnell schildern: Stilbruch musizierte aufs Allerfeinste. Hübsche Models erregten Aufsehen mit Kreationen von Mode-Designstudenten der Westsächsischen Hochschule in Zwickau, und keineswegs alle Gäste guckten nur auf die Schuhe, so wie es sich die Moderatorin des Abends Ute Bresan eigens gewünscht hatte. Und ein zufrieden dreinschauender Ministerpräsident gab sich optimistisch: „Wer Zukunft studieren und erforschen will, muss nach Sachsen kommen!“

[Mehr Bilder]

Sieger Architekturwettbewerb Textilbeton

Sieger des Architekturpreises TextilbetonSieger des Architekturpreises Textilbeton

Die Sieger des zweiten Sieger Architekturwettbewerbs Textilbeton stehen fest: Zwei Teams teilen sich das Preisgeld von insgesamt 2.500 Euro! Die Modular Tubes von Annika Poppel, Sami Bidier und Yi Lu entstanden am ILEK in Stuttgart. Die Idee, die hinter modular_tubes steckt, ist die Fertigung von doppelt gekrümmten Beton-Modulen, die problemlos miteinander verbunden werden können und sich so, ähnlich wie Moleküle, zu den verschiedensten Formen zusammen setzen. Zweiter gleichberechtigter Sieger ist der Entwurf Stadtmöbel+ von Leonard Chmielewski und Viktoria Darenberg; beide sind Studenten der TU Berlin, Fakultät Architektur. Sie schreiben zu ihrem Entwurf: „Die Stadtmöbel+ Kollektion bespielt den öffentlichen Raum und möchte dabei selbst bespielt werden.“ Eine lobende Anerkennung spricht die Jury dem Entwurf Lightwave von Roman Grube aus Gießen aus.
Der Architekturwettbewerb wird vom Markenverband TUDALIT ausgelobt. Verliehen wurde der Preis gestern während des TUDALIT-Forums. Heute veranstaltet der Markenverband, der sich die Qualitätssicherung des neuen innovativen Werkstoffs Textilbeton und dessen Bekanntmachung zum Ziel gesetzt hat, die zweite Anwendertagung Textilbeton.

TUDALIT-Forum und 2. Anwendertagung Textilbeton

Der TUDALIT Markenverband e.V. und das Deutsche Zentrum Textilbeton der TUDAG führen am 30.09. und 01.10.2010 in Dresden das TUDALIT-Forum und die 2. Anwendertagung Textilbeton durch.

Das TUDALIT-Forum informiert über die wichtigsten Ziele und Aufgaben zur Entwicklung der Qualitätsmarke TUDALIT® sowie den Stand des Verbandsaufbaues und die bisherigen Arbeitsergebnisse. Das Forum wird mit der Verleihung des zum zweiten Mal ausgeschriebenen Architekturpreises TUDALIT 2010 abgeschlossen.

Die 2. Anwendertagung am 01.10.2010 widmet sich mit ihren Vorträgen ganztägig dem aktuell erreichten Stand der Anwendung von textilen Bewehrungen im Betonbau und den zukünftigen Potentialen von Textilbetonlösungen in TUDALIT®-Qualität. Im Zentrum der Diskussion stehen die Beantwortung von Fragen über die Verfügbarkeit der textilen Bewehrungsstrukturen und Feinbetonmischungen, die technisch-wirtschaftlichen Vorteile bei Bauwerksinstandsetzungen und -verstärkungen, die Chancen und den Entwicklungsaufwand für neuartige Fertigteile sowie vor allem die notwendigen Schritte für bauaufsichtliche Zulassungen.

Weitere Informationen sowie die Anmeldeformulare sind online auf den Seiten des Deutschen Zentrum Textilbeton zu finden.

Textilbeton: Architekturwettbewerb 2010

Der TUDALIT Markenverband e.V. ruft die StudentInnen und Studenten / jungen Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Architektur, Bauingenieurwesen, Design, Garten- und Landschaftsarchitektur, Stadtplanung auf, sich am Wettbewerb mit dem Entwurf eines Objektes aus textilbewehrtem Beton zu bewerben. Die Kategorie ist offen, d.h. die Entwürfe können von Bauwerken über Gebäudeteile bis zur Stadtmöblierung reichen. Einsendeschluß ist der 30.06.2010.

Es geht um den Entwurf eines Objekts aus oder mit textilbewehrtem Beton. Einsendeschluss ist der 30. Juni 2010 (Datum des Poststempels oder persönliche Abgabe bis 16 Uhr in der TUDALIT-Geschäftsstelle, Chemnitzer Str. 46b, 01187 Dresden). Die kompletten Bedingungen sind dem Flyer (PDF) zu entnehmen.

Das Preisgericht steht unter der Leitung von Prof. Manfred Curbach (Institut für Massivbau, Sprecher des Sonderforschungsbereiches 528). Weitere Mitglieder sind Prof. Werner Sobek, Prof. Hermann Kokenge, Prof. Gunter Henn, Prof. Josef Hegger und Prof. Chokri Cherif. Das Preisgeld beträgt 2.500 Euro. Die Jury entscheidet über eine eventuelle Aufteilung des Preisgeldes in zwei Preise. Die Preisverleihung findet im Rahmen des TUDALIT-Forums 2010 am 30. September 2010 im Konferenzsaal des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e.V. statt. Eine Würdigung der Preisträger ist auch am 1. Oktober zu Beginn der 2. Anwendertagung Textilbeton Dresden vorgesehen. Für die Preisträger ist die Teilnahme an der Tagung kostenlos.

Textilbeton und Kunst

Wunsch und WirklichkeitWunsch und Wirklichkeit

Das Thema ist nicht neu, aber es erfindet sich immer wieder: Textilbeton und Kunst. Im öffentlichen Raum kann man (bzw. konnte man, dazu später mehr) die Auseinandersetzung von Künstlern mit dem neuen Werkstoff Textilbeton bewundern. Beide Male ist Textilbeton Teil einer Ausstellung und nicht ausschließlich – ein Zeichen, dass er angekommen ist und wie selbstverständlich genutzt wird.

Priska Streit, eine in Stade geborene und in Dresden lebende Künstlerin, stellt im Ständehaus aus. „Ein Wurmloch im Apfel“ ist der Titel der „Raum-Zeit-Reise mit Installationen und Skulpturen“, die der Verein Kunst bei Gericht organisiert hat. Eigens für die Ausstellung hatte die Künstlerin im Baustofflabor mit textilbewehrtem Beton Köpfe geformt, die in der Installation „Gedankenanstöße“ die „Entstehung von genialen Ideen in Wissenschaft und Kunst verbildlichen“ sollte. Doch die Impulse, die die Künstlerin laut Begleitblatt sah, nahmen BesucherInnen der Ausstellung zu wörtlich: Sie kickten die Köppe, was denen nicht sonderlich gut bekam. Leider unerklärt hängen jetzt die Seile wie bei einer mittelalterlichen Richtstelle für Aufzuhängende herum – auch das ist aber vielleicht, zumal im Gericht, Kunst. (Die Ausstellung ist bis 10. Juni 2010 jeweils Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr im Ständehaus zu sehen.)

ZeichenBlätter aus Textilbeton von Einhart Grotegut

Auf der anderen Elbseite im Kulturrathaus hängen drei neue Werke von Einhart Grotegut. Der Dresdner Künstler hatte den im Sonderforschungsbereich 528 entwickelten Textilbeton für sich entdeckt und mit seinen Textilbetonblättern die Einheit von Trägermaterial und Bild geschaffen. Daraus wurde unter anderem ein Kalender. In seinem Briesnitzer Atelier hat er sich und die Kunst weiter entwickelt – drei neuere Werke zeigt er jetzt öffentlich im Rahmen der Ausstellung „Ein Hauch von Ostwind“. „Zeichen“ heißen bei Grotegut viele Werke, diese sind, dem Titel der Ausstellung entsprechend, fernöstlich angehaucht. Sie heben sich, nicht nur durch die Materialwahl, von den anderen Arbeiten von Kerstin Borchardt, Volker Lenkeit, Petra Lorenz, Wolfgang Petrovsky, Wieland Richter, Tim von Veh, Frank Voigt und Songbai Wang durch eine sehr eigene Formensprache ab. Hingehen kann man noch bis zum 3. Juni (Kulturrathaus, Königstraße 5, 1. Etage).

SFB 528: Grundlagenwissen in die Praxis überführen

Seminar DZTSeminar des Deutschen Zentrums Textilbeton in Zusammenarbeit mit SGL Carbon in Meitingen, um textilbewehrten Beton bekannt zu machen. Die Vorträge hielten unter anderem Wissenschaftler aus Dresden vom SFB 528. Bild: SGL

Sonderforschungsbereiche dienen der Grundlagenforschung – aber wie können die wertvollen Ergebnisse in das außeruniversitäre Leben übertragen werden? Das herauszubekommen war das Ziel einer vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft initiierten Wettbewerbs „Austauschprozesse zwischen Hochschulen und Unternehmen“. Ausgezeichnet wurden fünf Hochschulen – darunter die Technische Universität Dresden.

Das Modellprojekt „Die TUD – Austauschplattform für SFBs und Excellenzcluster“ hatte sich zum Ziel gesetzt, am Beispiel des Sonderforschungsbereichs 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) bei noch bis zum Jahr 2011 laufender Grundlagenforschung den Transfer der Ergebnisse in die Wirtschaft vorzubereiten. Ein weiteres Ziel war, die hier gewonnenen Erkenntnisse und Erfahrungen für die Übertragung auf andere Großprojekte an der TU Dresden zu sammeln.

Nach dem offiziellen Ende des Modellprojekts, das vom 1. 10. 2007 bis zum 31. 10. 2009 lief, findet nun am Freitag, 4. Dezember 2009, von 13.30 Uhr bis ca. 16.30 Uhr im Beyer-Bau der TU Dresden (Hörsaal 81) ein Abschlusskolloquium des Modellprojektes statt, zu dem Interessierte eingeladen sind.

Nach der Begrüßung durch den Rektor der TU Dresden, Prof. Hermann Kokenge, wird Andrea Frank vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft einen Erfahrungsbericht über das Aktionsprogramm „Wettbewerb Austauschprozesse Wirtschaft – Wissenschaft“ geben.

PflanztischDieser Pflanztisch aus Textilbeton der Marke TUDALIT®, den der Dresdner Künstler Volker Mixsa gestaltet hat, stand in den Botanischen Sammlungen Zuschendorf: Ein Beispiel für mögliche Anwendungen von Forschungsergebnissen…

Dr. Frank Jesse, Geschäftsführer SFB 528, spricht über den „SFB 528 und die Entwicklung seiner Transferplattform“, wobei er die Projektziele, Ergebnisse und Erfahrungen vorstellen wird. Über das im Rahmen des Modellprojekts gegründete Deutsche Zentrum Textilbeton (DZT) und seine strategischen Ziele referiert abschließend Prof. Peter Offermann vom DZT.

Nach der Pause (ca. 14.30 – 15.00 Uhr) findet unter der Moderation von Stephan Schön, Ressortleiter Wissenschaft der Sächsischen Zeitung eine Problemdiskussion zur Überführung universitärer Forschungsergebnisse in die Wirtschaft statt. Podiumsteilnehmer sind Prof. Michael Brand (Direktor DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden), Prof. Peter Offermann (Deutsches Zentrum Textilbeton), Hannes Lehmann (TU Dresden, Dezernent Forschungsförderung), Ulrich Assmann (Vorstand TUDAG) und Andrea Frank (Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft).

Studienbeginn vor 60 Jahren!

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Absolventen vom Immajahrgang 1949 trafen sich zur 60jährigen Immatrikulationsfeier

Sie haben in Dresden Bauingenieurwesen studiert – und sich in schweren Zeiten eingeschrieben: Der Immatrikulationsjahrgang 1949 der damaligen Technischen Hochschule Dresden, aus der die TU Dresden hervorgegangen ist, trifft sich jetzt eine Woche lang am alten Studienort. Heute waren sie zu Gast im Beyer-Bau, wo sie vor 60 Jahren die meisten Vorlesungen und Übungen zu absolvieren hatten – unter anderem beim Namensgeber des Hauses, Prof. Kurt Beyer. „Er hat uns die Statik gelehrt und auch die Prüfungen abgenommen. Das war hart, aber fair, und wir sind heute noch stolz darauf, seine Studenten gewesen zu sein!“ sagt Prof. Günter Schümberg, der die Wiedersehensfeier organisiert hatte.

Der Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Rainer Schach, begrüßte die Truppe der Bauingenieure, die 1954 mit insgesamt 82 Kommilitonen das Studium als Dipl.-Ing. abgeschlossen hatte. Er zeichnete die neuere Entwicklung der Fakulät auf, die als eine der kleineren der TU Dresden dennoch eine gut aufgestellte sei – und mit dem beibehaltenen Abschluss Diplom-Ingenieur bundesweit Beachtung findet. Silvio Weiland, Geschäftsführer des Deutschen Zentrums Textilbeton und des Markenverbandes TUDALIT berichtete von der erfolgreichen Forschung des hauptsächlich an der Fakultät Bauingenieurwesen installierten Sonderforschungsbereichs 528 der DFG zum Textilbeton – und wie die Grundlagenforschung jetzt erfolgreich in das normale Wirtschaftsleben überführt wird. Dr.-Ing. Uwe Reuter vom Fakultätsrechenzentrum stellte neue Entwicklungen im medial begleiteten Lernen vor – da eröffnen sich, einmal konsequent durchdacht und angewandt, viele bislang ungeahnte Möglichkeiten. Vieles ist noch im Erprobungsstadium, aber noch mehr geht bereits – auch Dank vorangegangener Forschung an der Fakultät.

Die Zukunft macht Halt in Dresden

Expedition ZukunfDresden Hauptbahnhof: Expedition Zukunft

Zwölf Packwagen der Bahn haben sich in fünf Monaten zu sehr abgefahrenen Zukunftsräumen gewandelt: Als „Expedition Zukunft“ tourt der „Science Express“ durch die Lande (wir berichteten). Der Zug ist 333 Meter lang (inklusive zwei Lokomotiven) und lädt Neugierige auf eine ganz eigene Forschungsexpedition ein: Wissenschaft kennen zu lernen – und zu erahnen, was sich abspielt in unseren Universitäten und den anderen Forschungseinrichtungen, die die Forschungslandschaft Deutschland ausmachen. Seit heute hält der Zug auf dem Gleis 14 im Dresdner Hauptbahnhof – bis Samstag noch kann man tagsüber durchschlendern und wird garantiert schlauer herauskommen als man reingegangen ist.
Zur Begrüßung des Science Express war hochkarätige Prominenz auf den Bahnsteig gekommen: Es sprachen Dirk Hilbert (Erster Bürgermeister Landeshauptstadt Dresden, Beigeordneter für Wirtschaft), Prof. Roland Wöller (Kultusminister Sachsen), Dr. Dietrich Nelle (Leiter der Projektgruppe Wissenschaftsjahr 2009, Bundesministerium für Bildung und Forschung), Prof. Dr. Dr. Bernhard Müller (Wissenschaftlicher Vizepräsident der Leibnitz Gemeinschaft, Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung, Dresden), Prof. Hermann Kokenge (Rektor der TU Dresden), Prof. Wieland B. Huttner (Max-PIanck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik) und Bernd Haberkorn (Leiter Siemens Niederlassung Dresden). Ob’s am Bahnsteig oder am zukunftsweisenden Zug nebenan lag: trotz der vielen Redner war es kurzweilig! Schönstes Zitat: Die Expedition, die Christoph Kolumbus statt nach Indien nach Amerika brachte, sei nach heutigen Kritierien als misslungen zu betrachten – weswegen heutzutage in so einem Fall die Forschungsgelder zurückgezahlt werden müssten. Augenzwinkernd vorgetragen war klar: Forschung ist ergebnisoffen – muss es sein, denn Forschung kennt zwar ein Ziel, kann aber auch auf dem Weg der Neugierde ganz woanders hinkommen.
Dass in Dresden dieser Weg der Erkenntnis mit Freuden und nicht erst in jüngster Zeit beschritten wird, konnte man den Grußworten von Rekor Prof. Kokenge entnehmen: „Biologische Vielfalt“, über die man in dieser Woche so viel in Dresden hören kann, sei hier nämlich ein schon lange gepflegtes Thema: „Der Forstbotanische Garten Tharandt kann auf eine knapp 200-jährige Geschichte zurückblicken, er ist der älteste der Welt und beherbergt auf 33 Hektar fast 2000 Arten. Der Botanische Garten, nahe des Dresdner Stadtzentrums, in dem rund 10.000 Pflanzenarten kultiviert werden, existiert seit 1820“ sagte Prof. Kokenge. Neben der Tradition ist aber auch die aktuelle Forschung wichtig – und nicht ganz ohne Stolz konnte der Rektor darauf hinweisen, dass drei Exponate der TU Dresden im Science Express mitreisen: Zum einen stellen Chemiker der TU Dresden ein Forschungsprojekt vor, das sich mit chemischen Substanzen beschäftigt, deren Oberflächen so beschaffen sind, dass ein halbes Fußballfeld in ein Stück Würfelzucker passen würde. In einem zweiten Exponat präsentiert eine Arbeitsgruppe des CRTD, dem DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden, ihre Forschungen zum Beitrag von Stammzellen und neuen Nervenzellen zur Hirngesundheit im Alter. Und nicht zuletzt ist im Wagen 10 des Zuges ein innovativer Baustoff vorgestellt, der an der TU Dresden im Sonderforschungsbereich 528 erforscht wird. „Textilbeton erobert als leichter und flexibler Baustoff neue Einsatzfelder bei Neubauten wie auch bei der Sanierung und ermöglicht ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen!“ betonte der Rektor.