Vorzeigenswerte Beiträge der Ingenieure zur Baukultur

Gänsebachtalbrücke in Buttstädt
And the Winner is…
Die Gänsebachtalbrücke. Foto: Manfred Curbach

Weit über tausend Gäste wurden am Vorabend des 24. Dresdner Brückenbausymposiums im Audimax der TU Dresden Zeuge der Preisverleihung des Deutschen Brückenbaupreises 2014. Die Eisenbahnbrücke über das Gänsebachtal bei Buttstädt in Thüringen in der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ und der Erba-Steg in Bamberg in der Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“ gingen dabei als Sieger von insgesamt 37 eingereichten Projekten hervor. Als maßgeblich verantwortliche Ingenieure wurden Prof. Dr.-Ing. Jörg Schlaich (Gänsebachtalbrücke) sowie Dipl.-Ing Matthias Dietz und der im vergangenen Jahr verstorbene Dipl.-Ing. Johann Grad (Erba-Steg) geehrt.

„Die integrale Gänsebachtalbrücke besticht durch ihren ästhetischen Stützenrhythmus“, lobt die Jury das insgesamt 1.001 m lange, zurückhaltend in das flache Gänsebachtal eingefügte Bauwerk, das für den Hochgeschwindigkeitsverkehr gedacht ist. „Entstanden ist ein extrem günstiges Stahlbetonbauwerk, schlank und innovativ.“

„Die filigrane Anbindung der Erba-Halbinsel an die Bamberger Altstadt ist die überzeugend gelungene Nachnutzung einer zunächst nur temporär benötigten Baubehelfsbrücke. Umgesetzt wurde diese ungewöhnliche Idee eines Bauwerks für zwei Einsatzorte als filigrane Stahlkonstruktion – ressourcenschonend und nahezu wartungsfrei“, lobt die Jury.

Der Deutsche Brückenbaupreis wird seit 2006 von der Bundesingenieuerkammer und dem Verband Beratender Ingenieure alle zwei Jahre vergeben, um den Beitrag der Ingenieure zur Baukultur stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Der Preis dient der Auszeichnung kreativer Ingenieurleistungen in der Königsdisziplin des Ingenieurbaus. Die Verleihung findet von Anfang an am Vorabend des Brückenbausymposiums statt.

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Blick ins Auditorium des Audimax beim 24. Brückenbausymposium. Foto: UVS

Das 24. Dresdner Brückenbausymposium war mit rund 1.300 Besucherinnen und Besuchern wieder der Treff der deutschsprachigen Brückenbauer. In insgesamt neun Fachbeiträgen berichteten nach der Begrüßung durch den Veranstalter, Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau, Experten von ihren Projekten und stellten Lösungen für Probleme vor. In den Pausen zwischen den Blöcken war ausreichend Zeit für Diskussionen und die Besichtigung der Fachausstellung im Hörsaalzentrum der TU Dresden.

Tagung „Denkmal und Energie 2014 – Gebäudeertüchtigung im Klimawandel“

DruckAm 10. Februar fand im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück die Tagung „‚Denkmal und Energie 2014 – Gebäudeertüchtigung im Klimawandel“ statt. Unter dem Titel „Denkmal und Energie“ sind von der DBU in der Vergangenheit bereits mehrere Projekte zur energetischen Sanierung von Baudenkmälern gefördert wurden. Die Tagung beschäftigte sich mit den aktuell viel diskutierten Themen Klimawandel und Klimaschutz, welche eine große Herausforderung für das Bauwesen darstellen, der sich auch die Baudenkmäler nicht entziehen können. Die Veranstaltung sollte den Planungsbeteiligten helfen, individuelle Maßnahmen zu entwickeln.

Der Teilnehmerkreis von etwa 100 Akteuren und Experten bestand aus Architekten, Ingenieuren, Denkmalpflegern, Vertretern des öffentlichen Dienstes sowie Unternehmen, die im Bereich der Denkmalpflege und der Sanierung tätig sind. Ihnen wurden in zehn Fachvorträgen die Besonderheiten der sich verändernden Umwelteinwirkungen und Lösungsvorschläge für denkmalgerechte und energetische Gebäudeertüchtigungen vorgestellt. Anhand verschiedener Beispielgebäude wurden typische Baukonstruktionen, Schadensbilder und Sanierungsbeispiele aufgezeigt und im Detail erläutert.

Die Vielzahl an gelungenen Projekten innerhalb der einzelnen Vorträge zeigte, dass eine Gebäudeertüchtigung zur Verbesserung der Klimaanpassung und der Energieeffizienz nicht zwangsläufig im Widerspruch zum Denkmalschutz stehen muss. Mit überschaubaren und denkmalverträglichen Eingriffen kann der Schutz gegen sich verändernde Einwirkungen, wie z.B. Sommerhitze, Starkregen, Überflutung und Hagel, verbessert und der Energieverbrauch gesenkt werden. Aufbauend auf den Erkenntnissen dieser Tagung bietet die integrale Planung allen Beteiligten die Möglichkeit, standardisierte Denkmoldelle zu hinterfragen, fundiert zu untersuchen und zu bewerten und daraus Schlussfolgerungen für aktuelle und auch zukünftige Planungsprojekte zu ziehen.

Junge Ingenieure treffen sich in Dresden

Das Young Engineers Colloquium 2014 findet am 10. März 2014 an der Technischen Universität Dresden statt. Eingeladen sind Jungingenieurinnen und Jungingenieure, IABSE-Mitglieder und Interessierte aus allen Bereichen des Bauingenieurwesens.

Die deutsche Gruppe der IABSE organisiert das Kolloquium für Studenten und Doktoranden sowie junge berufstätige Ingenieure. Ziel ist es, interessante Projekte aus Studium, Forschung und der Baupraxis vorzustellen.

Der ehemalige IABSE Präsident Klaus Ostenfeld aus Dänemark wird den Begrüßungsvortrag halten, gefolgt von mehreren Sessions von Vorträgen junger Ingenieure. Der beste Vortrag wird mit einem Sachpreis im Wert von etwa 1 000 Euro ausgezeichnet.

In den Pausen und während der Abendveranstaltung bietet das Kolloquium neben der Vorstellung erster Projekte aus der Praxis oder Forschung auch die Möglichkeit des Erfahrungsaustausches zwischen Jung und Alt. Das Programm steht auf der IABSE-Homepage.

Stahlbaufachtagung: Neubau und Bauen im Bestand

Die Dresdner Stahlbaufachtagung 2014 (Webseite mit Anmeldemöglichkeit) beschäftigt sich mit dem Thema Neubau und Bauen im Bestand auf der Grundlage der europäischen Bemessungs- und Ausführungsnormen. Sie findet statt am 20. März von 9 – 17.30 Uhr im Hörsaal 4 des Hörsaalzentrums der TU Dresden an der Bergstraße.

Die inhaltliche Einarbeitung und Auseinandersetzung mit dem umfangreichen Normenwerk der Eurocodes und deren Bezugsnormen
hat für viele Ingenieure erst begonnen. Eine Vielzahl von Detailfragen haben sich bereits ergeben, sei es die zutreffende
Interpretation der Vorschriften oder die richtige Umsetzung. Inzwischen finden bereits die Weiterentwicklung der Eurocodes und
die Vorbereitung einer Neuauflage statt, bei der Fehler beseitigt, Regelungslücken geschlossen sowie neue Entwicklungen und
Erkenntnisse einfließen werden.

In Abstimmung auf die Themen der vergangenen Jahre widmet sich die Dresdner Stahlbaufachtagung 2014 den Einwirkungen aus Wind und deren dynamische Effekte, der Querschnittstragfähigkeit unter Berücksichtigung von Teilplastizierungen, der Stabilität von Trägern und Stützen und deren Aussteifung, der Berechnung und Ausführung geschraubter und geschweißter Verbindungen, der Ertüchtigung und Werkstoffbeurteilung von Flussstahlkonstruktionen, der Erneuerung und Instandsetzung von Korrosionsschutzsystemen durch Beschichtungssysteme sowie der Planung und Ausführung des Flugzeughangars der Air-Berlin in Schönefeld.

Wie in den vergangenen Jahren tragen ausgewiesene Referenten zu den jeweiligen Fachthemen vor und stellen ihre Manuskripte im
Tagungsband zur Verfügung.

Die Fachtagung richtet sich an Planungsbüros, Baufirmen, Ingenieure und Konstrukteure sowie alle Personen, die sich inhaltlich
und praxisorientiert mit den Eurocodes sowie der Ausführung und Instandsetzung von Stahl- und Verbundkonstruktionen auseinandersetzen möchten.

Tagung Denkmal und Energie 2014 – Gebäudeertüchtigung im Klimawandel

Am 10.02.2014 findet zum wiederholten Male die Tagung Denkmal und Energie im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in Osnabrück statt. Die vom Institut für Baukonstruktion durchgeführte Weiterbildung richtet sich vor allem an Architekten, Ingenieure, Sachverständige, Vertreter des öffentlichen Dienstes sowie Unternehmen des Baugewerbes. Die Teilnahme ist kostenpflichtig. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 140 EUR. Anmeldeschluss ist am 3.02.2014 (zur Anmeldung online).

Baudenkmale sind ein anschauliches Bild der Geschichte und spielen eine wichtige Rolle für die Identität der Gesellschaft. Im Sinne der Nachhaltigkeit gilt es, den Energieverbrauch und die Emissionen dieser Gebäude zu reduzieren, wobei die energetische Ertüchtigung und Klimaanpassung eine besondere Herausforderung darstellt.

Ein wichtiger Aspekt ist der, teils heute schon zu verzeichnende, Einfluss des Klimawandels auf die Baudenkmale. Führt der prognostizierte Anstieg der mittleren Lufttemperatur zwar zu einer Verringerung des Heizwärmebedarfes, gestaltet sich die Einhaltung des sommerlichen Wärmeschutzes und der Behaglichkeit im Inneren der Gebäude als immer aufwändiger. Weitere sich verändernde Umwelteinwirkungen, wie z.B. Überflutung und Hagel werden ebenfalls thematisiert.

Dieses Seminar stellt die Besonderheiten der sich verändernden Umwelteinwirkungen vor und gibt Lösungsvorschläge für Planer bei denkmalgerechten und energetischen Gebäudeertüchtigungen. Anhand verschiedener Beispielgebäude werden typische Baukonstruktionen, Schadensbilder und Sanierungsbeispiele aufgezeigt und im Detail erläutert.

Die bei der Veranstaltung ausgehändigten Tagungsunterlagen, bestehend aus

  • Weller/Naumann/Jakubetz: Gebäude unter den Einwirkungen des Klimawandels. Berlin, 2012
  • Weller/Fahrion/Naumann: Gebäudeertüchtigung im Detail für den Klimawandel. Berlin, 2013

sowie den Vortragsfolien dienen zur Vertiefung und Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse über die Tagung hinaus.

Sebastian Horn

Erfolgreiche 3. Asphalttage

Eindrücke der 3. Asphalttage
Eindrücke der 3. Asphalttage

Seit 2009 sind die Dresdner Asphalttage alle zwei Jahre ein fester Bestandteil im Tagungskalender der deutschen Straßenbau- und Asphaltgemeinschaft. Auch in diesem Jahr hatten dank zahlreicher Sponsoren rund 200 Interessierte aus Forschung, Wirtschaft und Verwaltung die Möglichkeit zur ausführlichen Information über aktuelle Forschungsergebnisse und zum Gedankenaustausch.

In fünf Blöcken trugen insgesamt 17 Autoren von verschiedenen Universitäten, Forschungseinrichtungen und Firmen ihre Fachthemen vor. im Vorwort des Tagungsbandes heißt es: „Die Rechnerische Dimensionierung von Asphaltstraßenbefestigungen findet in Deutschland immer mehr Beachtung und Anwendung. Unter diesem Gesichtspunkt ist es umso wichtiger, dass die Weiterentwicklungen der Verfahren sowohl zur Ermittlung der dimensionierungsrelevanten Eingangsgrößen als auch des Berechnungsverfahrens und der einbeziehbaren Einflussgrößen zeigen, dass die Qualität der Rechnerischen Dimensionierung in den kommenden Jahren stetig verbessert werden kann. Weiterhin sollten auch die performancebasierte Prüfung der Asphalte, Bindemittel und Gesteine, die Modellierung des Materialverhaltens sowie der Straßenkonstruktionen in Zukunft wesentlicher Bestandteil weiterer wissenschaftlicher Arbeiten sein. Die Berücksichtigung neuartiger Materialmodifizierungen (z.B. Nanotechnologie) oder neuer Baustoffgemische zeigt den Weg in die Zukunft.“

3. Internationales Hanns-Bruno-Geinitz-Symposium 2014 in Dresden

Bildschirmfoto 2013-12-03 um 15.43.06Anlässlich des 200. Geburtstages von Hanns-Bruno Geinitz am 16. Oktober 2014 findet zu seinen Ehren vom 16. bis 18. Oktober 2014 das 3. Internationale Hanns-Bruno-Geinitz-Symposium in Dresden statt, das sich mit seinem wissenschaftlichen Wirken und dessen Bedeutung für die heutigen Geowissenschaften befasst. Im Rahmen des Symposiums wird auch der Hanns-Bruno-Geinitz-Preis 2014 an junge Geowissenschaftlerinnen und Geowissenschaftler für eine herausragende wissenschaftliche Leistung vergeben.

Prof. Dr. Hanns Bruno Geinitz (1814 -1900) war einer der bedeutendsten Universalpaläontologen Deutschlands und langjähriger Direktor des Museums für Mineralogie und Geologie der jetzigen Senckenberg Naturhistorischen Sammlungen Dresden. Darüber hinaus war er Lehrstuhlinhaber für Geognosie und Mineralogie sowie Direktor der Bibliothek an der Technischen Bildungsanstalt, der späteren Technischen Universität Dresden.

Die Webseite zur Tagung liefert aktuelle Informationen und informiert über das Programm.

Ingenieurwissen und Vorschriftenwerk

17.Baustatikseminar in der Dresdner Comödie mit Prof. W. Graf als Einführungsredner (links unten) und Prof. Werner Sobek bei seinem Vortrag (u.r.)

Das 17. Dresdner Baustatik-Seminar führte unter dem Motto „Ingenieurwissen und Vorschriftenwerk“ etwa 200 Interessierte ins Dresdner World Trade Center. In zehn Fachvorträgen gab es hochkarätige Informationen mit großer Bandbreite. Die Tagung spannte den Bogen von grundlegenden Diskussionen zum Bauen in der Zukunft zu aktuellen Fragestellungen der Praxis.

Die Veranstaltung wird traditionell vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der Technischen Uni­ver­si­tät Dresden in Kooperation mit der Landesvereinigung der Prüf­inge­nieure in Sachsen und der Ingenieurkammer Sachsen ausgerichtet. Nach der Begrüßung, die Prof. Wolfgang Graf stellvertretend für Prof. Michael Kaliske vornahm, eröffnete Prof. Werner Sobek vom ILEK Stuttgart den Reigen der Fachvorträge.

„terra incognita mea“ stellte die komplexen Interaktionen Mensch – Umwelt in den Fokus der Betrachtung. Faktenreich und zum Denken anregend war Sobeks Vortrag, der sich im Spannungsfeld „Ingenieurwissen und Vorschriftenwerk“ mit dem Bauen heute sowie den Herausforderungen des Bauens von Morgen bewegte.

Die rasanten technischen Entwicklungen führen zu einer sich ständig verändernden Arbeitswelt des Ingenieurs, der für diese Entwicklungen auch verantwortlich ist. Die Zugänge zu Entwurf, Modellierung und Berechnung komplexer Strukturen sind aufgrund des technischen Fortschritts äußerst vielfältig und einschneidend. Die technischen Evolutionen erlauben heute einen wesentlich größeren Detaillierungsgrad als in der Vergangenheit und ermöglichen ein verantwortungsvolles, nachhaltiges Planen und Bauen.

Weitgehende Verallgemeinerungen und komplexe Kopplungen sind in der Entwicklung. Eine Simulation zeigte eine aktuelle Entwicklung für den numerischen Entwurf mit unscharfen Größen – den Crash eines PKW mit Dummy und Airbag, einer Reifen-Fahrbahn-Modellierung und einem deformierbaren Verkehrszeichenträger. Optimierungsziel ist die Steifigkeit des Gitterträgers unter der Nebenbedingung der zulässigen Kopfbeschleunigungen des Fahrzeugführers.

Dass ein Blick in die Geschichte immer lehr- und hilfreich ist, bewies einmal mehr Dr.-Ing. Karl-Eugen Kurrer. Die Pionierleistungen des Baustatikers Konrad Zuse fasste er in seinem Vortrag „Konrad Zuse und die Vorgeschichte der Computerstatik“ anschaulich zusammen.

Die heutige praktische Arbeits- und Vorgehensweise basiert auf dem aktuellen Stand der Technik, der in technischen Vorschriften vorgegeben wird. „Wie groß der Abstand, die Distanz zum Stand des Wissens ist, können wir ja auch ein wenig selbst beeinflussen“, sagte Prof. Graf in seiner Einführung.

Die Problematik „Zukunft trifft auf Vergangenheit“ zeigte Dipl.-Ing. D. Fuentes Abolafio (Büro Wetzel & von Seht, Hamburg) anhand eines Beispiels aus dem Hauptstadt-Baugeschehen auf: „Modernes Leben am Zirkus, Berlin“ war der Titel seines Vortrags.

„Die Europäischen Bemessungsnormen – Ansätze und Chancen zur Vereinfachung“ betrachtete Prof. Wolfram Jäger (Dresden). Nach dem Beginn der Arbeit mit den Eurocodes im Bauwesen − die nun bauaufsichtlich eingeführt sind − liegen erste Erfahrungen im Umgang vor. Die nächsten Schritte sind die Überprüfung und Weiterentwicklung. Die Herausforderungen sind dabei vielschichtig, denn kritisiert werden Umfang, Komplexität und fehlende Anwenderfreundlichkeit.

Das ist gewiss ebenso bei der Erläuterung der Tücken des Eurocode 3 für die Ermüdungsfestigkeitsnachweise im Stahlbau. Zusätzliche FE Simulationen haben sich dabei als sehr nutzbringend und zielführend erwiesen, wie Prof. Dr.-Ing. Markus Feldmann
(Aachen) in seinem Beitrag „Ermüdungsfestigkeitsnachweise für den Stahlbau nach Eurocode 3“ zu berichten wusste.

Die Qualitätskontrolle und Prüfung der Berechnungsergebnisse stellen außergewöhnliche Anforderungen, die auch zu unvermuteten Ergebnissen führen können. Das wird in dem Werkstattbeitrag zur Normung der Stabilitätsnachweise dünnwandiger Kreiszylinderschalen mit und ohne Versteifungen von Prof. Werner Schneider (Dresden) deutlich.

Ein Imagewandel des grauen, schweren Betons zu einem leichten Composite-Material − mit innovativen Herstellungsprinzipien oder alternativen Entwurfsgrundsätzen − gelingt zunehmend besser. Aktuelle Entwicklungen stellte Prof. Manfred Curbach (Dresden) äußerst fach- und sachkundig vor.

Eine spannende und wichtige Klasse von Ingenieurbauwerken sind unterirdische Tragwerke. Prof. Josef Eberhardsteiner berichtete über das „Tragverhalten junger Tunnelkalottenschalen aus Spritzbeton“. Dafür gibt es neue Modellierungsansätze, die sehr anspruchsvoll sind.

Im Rahmen eines Sonderforschungsbereiches werden derzeit die numerische Simulation, die Prognose des maschinellen Tunnelvortriebs und die Prozessteuerung breit entwickelt, die später auch in neuen Vorschriften münden werden. Das für die Prozesssteuerung zu prognostizierende Strukturverhalten wird insbesondere von der Qualität des gewählten FE Modell und dem Ansatz für die unscharfen Daten bestimmt. Die „Simulations- und monitoring-basierte Prozesssteuerung im maschinellen Tunnelbau“ stellte Prof. Günther Meschke (Bochum) vor.

Spektakulär erschien das letzte Thema: „Bauen im Weltall“. Aber der Vortrag des Bauingenieurs Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Köln ließ auch sehr reale, irdische Fragen im Blickpunkt stehen.

Im Schlusswort wies Prof. Jäger auch schon auf das 18. Dresdner Baustatik-Seminar am 17.10.2014 hin.

Neueste Entwicklungen in der Mess- und Versuchstechnik

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Blick ins Plenum der 7. SEUB

Das 7. Symposium „Experimentelle Untersuchungen von Baukonstruktionen“ am 5. September 2013 bot Gelegenheit, sich über neueste Entwicklungen in der Mess- und Versuchstechnik zu informieren und interessante Gespräche zu führen.

In der keynote lecture wurde ein beeindruckender Einblick in die aktuelle Forschung der BAM an Bauten für die Energiewende gegeben. In theoretisch ausgerichteten Vorträgen wurde über moderne Messmethoden wie beispielsweise über Chancen und Grenzen der Photogrammetrie oder neuartige Sensortextilien berichtet. Im Vortragsblock zu baudynamischen Untersuchungen wurden Messverfahren bei Labortests und bei Bauwerksuntersuchungen vorgestellt und über die Erfassung und Modellierung fußgängerinduzierter Schwingungen berichtet.

Wie auch bei den vorangegangenen Veranstaltungen lag ein weiterer Schwerpunkt bei Belastungsversuchen, bei Monitoring und bei der Zustandsbewertung. Die Bandbreite der vorgestellten Projekte reichte von Tests an alten und neueren Brücken über historische Decken bis zum Belastungsversuch am neuen alten Schlingrippengewölbe im Dresdner Schloss.

Gebäudeertüchtigung im Detail für den Klimawandel

Eine Weiterbildung für Architekten, Ingenieure, Sachverständige, Vertreter des öffentlichen Dienstes sowie Unternehmen des Baugewerbes veranstaltet das Institut für Baukonstruktion der Technische Universitätn Dresden in Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer am Freitag, 11.10.13, von 9.45 bis 17.45 Uhr im Raum HÜL 186 (Hülsse-Bau, 1. OG, Helmholtzstraße 10, 01069 Dresden). Die Teilnahme ist kostenpflichtig. Der Teilnehmerbeitrag beträgt 140 EUR. Anmeldeschluss ist am 4.10.2013 (zur Anmeldung online).

Infolge des Klimawandels ändern sich die Umwelteinwirkungen auf Gebäude. Dies hat teilweise erhebliche Auswirkungen auf die Schadenanfälligkeit und den Nutzerkomfort. Die für den Baubereich relevanten Ergebnisse der Klimaforschung werden kompakt erläutert. Aus den Klimaprojektionen für die Region Dresden folgt der Schluss, dass bei den Einwirkungen Sommerhitze, Überflutung, Starkregen und Hagel mit einer Intensivierung zu rechnen ist, die teilweise schon beobachtet werden kann.

Im Rahmen der Weiterbildung werden die Klimaprojektionen für die verschiedenen Einwirkungen vorgestellt. Der aktuelle Stand der Regelwerke und Normen im Bauwesen wird erläutert. Darauf aufbauend werden Aussagen getroffen inwiefern der aktuelle Stand der Technik hinsichtlich Planung und Ausführung angepasst werden sollte. Die erarbeiteten Methoden der Verletzbarkeitsanalysen für die vier Einwirkungen werden ausführlich vorgestellt und auf beispielhaft ausgewählte Gebäude angewandt. Typische Bestandsgebäude aus verschiedenen Baualtersstufen und unterschiedlicher Baukonstruktion werden untersucht um die Auswirkungen des Klimawandels im Detail darzustellen. Durch diese Vorgehensweise können typische Schwachpunkte der Gebäude identifiziert werden, für die Lösungsvorschläge vorgestellt werden. Baukonstruktive Detailzeichnungen verdeutlichen die Anpassungsmaßnahmen.

Abgerundet wird das Programm durch Vorträge zu Bürogebäuden mit zukunftsweisender Architektur, zu den Möglichkeiten einer nachhaltigen Gebäudeintegration von Photovoltaik und der analytischen Auswertung von Schadensdaten der deutschen Versicherungswirtschaft infolge des bereits stattgefundenen Klimawandels.