Raimar Scherer erhält Konrad-Zuse-Medaille

SchererProf. Dr.-Ing. Raimar Scherer vom Institut für Bauinformatik der Technischen Universität Dresden wird in diesem Jahr mit der Konrad-Zuse-Medaille ausgezeichnet.

Dieses hat das Konrad-Zuse-Kuratorium des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes ehrt damit Scherers Forschungsergebnisse im Bereich Building Information Modeling (BIM). Dieses Modell der durchgängigen Digitalisierung der planungs- und realisierungsrelevanten Bauwerksdaten und deren Vernetzung birgt ein erhebliches Innovationspotential in der Wertschöpfungskette Bau.

„Während sich die meisten Forscher auf Anwendungen in großen Baufirmen sowie Architektur- und Ingenieurbüros konzentrieren, war es Prof. Scherer in seiner 25jährigen Forschungstätigkeit immer ein besonderes Anliegen, die kleinen und mittleren Unternehmen in das modellbasierte Arbeiten einzubeziehen. Die Herausforderung besteht darin, einfache Bedienlösungen für mittelständische Unternehmen zu finden und trotzdem dem Anspruch der Integration in komplexe Informationsmodelle zu genügen, ohne dass Insellösungen entstehen.“ So die Begründung des Konrad-Zuse-Kuratoriums im ZDB.

Die Konrad-Zuse-Medaille des ZDB wird an Persönlichkeiten verliehen, die sich auf dem Gebiet der Informatik im Bauwesen in hervorragender Weise ausgewiesen haben. Ziel der Auszeichnung ist es, die Verdienste von Konrad Zuse zu bewahren und andererseits die Nutzung modernster Informations- und Kommunikationstechnologien im Bauwesen aktuell zu befördern.

Die Verleihung der Konrad-Zuse-Medaille an Prof. Dr.-Ing. Scherer erfolgt im Rahmen des 7. Deutschen Obermeistertages am 6. November 2014 in Berlin.

[Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe]

Neues Domizil für Bauingenieure

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Die traditionelle Heimat der Bauingenieure an der TU Dresden ist seit über hundert Jahren der Beyer-Bau – 1910 bis 1913 für die Abteilung Bauingenieurwesen der TH Dresden von Martin Dülfer errichtet und benannt nach Kurt Beyer, der Professor für Statik der Baukonstruktionen und Technische Mechanik für Bauingenieure war.

Schumannstr-profsNicht weit entfernt in der Georg-Schumanstraße entwickelt sich seit einiger Zeit eine veritable Filiale mit Laborgebäuden und dem jetzt fertig sanierten Institutsgebäude. Dort sind das Institut für Baustoffe (Prof. Viktor Mechtcherine), das Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau (Prof. Frohmut Wellner), die Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen (Prof. Peer Haller) sowie das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke (Prof Michael Kaliske) unter einem Dach vereint.

Das Vorhaben wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und des Freistaates Sachsen gefördert. Insgesamt standen etwa 9 Millionen Euro zur Verfügung. Saniert wurde der Gesamtkomplex mit Büro- und Seminarraum- sowie das Laborgebäude, der Werkhalle und dem Laborbau „Pressenhaus“. Bei dem musste die Hälfte des Bestandes rückgebaut werden.

Mit der Fertigstellung stehen der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden deutlich verbesserte Bedingungen für Forschung und Lehre zur Verfügung. Auch sicherheitsrelevante Fragen des Arbeitsschutzes und des Brandschutzes wurden im Zusammenhang mit der Sanierung optimiert und die Energieeffizienz beim Betrieb des Gebäudes deutlich verbessert. Mit der Sanierung des Altbaues Schumannstraße 7 wurde ein weiterer Baustein zur Zusammenführung von verschiedenen Standorten der Fakultät in diesem Bereich geschaffen.

Erster Baustein für den Ausbau des Standortes war der Neubau Schumannstraße 7a, der mit Mitteln des Konjunkturprogrammes des Bundes und des Freistaates Sachsen von Februar 2009 bis zur Übergabe im April 2011 geplant und gebaut wurde. Insgesamt wurden in den Neubau rund 5 Millionen Euro investiert. In diesem Gebäude ist jetzt das Alfred Hütter Labor des Institutes für Baustoffe der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden beheimatet. Die Fassade des Gebäudes besteht aus neu entwickelten, sehr dünnen Textilbetonelementen, einem Baustoff, der Grundlage der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschung des Sonderforschungsbereiches 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ an der der Fakultät Bauingenieurwesen ist. Zwischenzeitlich nehmen auch die Wasserbau-Versuchshalle und das neue Straßenbaulabor Form an.

Comparative Life Cycle Assessment of Multi-storey Timber Buildings

UVS
18. Juli 2014

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Comparative Life Cycle Assessment of Multi-storey Timber Buildings and other Constructions“ („Vergleichende Lebenszyklusanalyse für mehrgeschossige Holz- und andere Bauweisen“)
von Yu-Hsiang Yeh, M.Sc. am Donnerstag, 7. August 2014,10:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.

Neue Forschergruppe

UVS
16. Juli 2014

Projektskizze_FOR_DACHS_N11xEin Team um Prof. Michael Kaliske entwickelt ein Modell zur physikalischen Analyse des Systems Straße, Reifen und Fahrzeug. Es ist eine der fünf neuen Forschergruppen, die einzurichten die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) Anfang des Monats beschlossen hat.

Die Forschungsverbünde ermöglichen Wissenschaftlern, sich aktu- ellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren.

Die Forschergruppe an der TU Dresden, die von Professor Michael Kaliske vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke   der Fakultät Bauingenieurwesen koordiniert wird, beschäftigt sich mit der bisher vernachlässigten Entwicklung im Bereich der Straßenverkehrsinfrastruktur, denn die Entwicklung neuer Fahrzeuge und intelligenter Transportkonzepte führt zu stetig steigendem Verkehrsaufkommen und immer höheren Achslasten.

Hier setzt die Forschergruppe »Dauerhafte Straßenbefestigungen für zukünftige Verkehrsbelastungen. Gekoppeltes System Straße – Reifen – Fahrzeug« an. Die beteiligten Wissenschaftler wollen ein gekoppeltes thermo-mechanisches Modell zur physikalischen Analyse von Straße, Reifen und Fahrzeug entwickeln. Neben dem vertieften Verständnis der Physik des Gesamtsystems sollen mit den Ergebnissen Straßenbefestigungen und die zugehörigen Baumaterialien für eine maximale Dauerhaftigkeit optimiert werden.

Wie alle DFG-Forschergruppen werden die neuen Einrichtungen orts- und fächerübergreifend arbeiten. In der ersten Förderperiode erhalten sie über einen Zeitraum von drei Jahren insgesamt rund acht Millionen Euro. Im Ganzen fördert die DFG damit 188 Forschergruppen.

Claudia Vojta/UJ 13, 2014

Reducing the effect of ground vibrations on structures due to trains

UVS
10. Juli 2014

„Reducing the effect of ground vibrations on structures due to trains“ lautet der Titel eines Vortrags von Dr.  Ashraf El-Hamalawi von der Loughborough University, zu dem das Institut für Geotechnik einlädt. Der Vortrag findet am Dienstag, 15.07. um 15:30 Uhr im Neuffer-Bau, Zimmer 115 statt.

Daniel Balzani Open Topic-Professor für Mechanik

UVS
9. Juli 2014

Daniel BalzaniAls die TU Dresden vor zwei Jahren als eine der elf Exzellenz-Universitäten in Deutschland ausgezeichnet wurde, eröffneten sich für das Zukunftskonzept auch völlig neue Wege.  Open Topic Tenure Track Professuren beispielsweise sind ein völlig neuartiges Programm zur Gewinnung der weltweit „Besten Köpfe“ für Forschung und Lehre. Diese überdurchschnittlich gut ausgestatteten Professuren wurden thematisch völlig frei ausgeschrieben und münden nach fünf Jahren bei entsprechender Leistung in eine dauerhafte Anstellung.

Zehn solche Professuren wird es an der TU Dresden geben – eine davon an der Fakultät Bauingenieurwesen. Seit Mitte Mai arbeitet Daniel Balzani als Open Topic-Professor für Mechanik am Institut für Mechanik und Flächentragwerke.  Er war einer von insgesamt  mehr als 1.300 Bewerbern aus dem In- und Ausland.

Daniel Balzani (Jahrgang 1976) absolvierte bis März 2003 ein Bauingenieurstudium mit Vertiefung in der höheren und computergestützten Mechanik an der Universität Duisburg-Essen.
Im Anschluss erhielt er ein Promotionsstipendium an der Technischen Universität Darmstadt, wo er im April 2006 promovierte. Als Post-Doktorand kehrte er an die Universität Duisburg-Essen zurück und war dort bis März 2009 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig. Es folgte die einjährige Vertretung der Professur für Baumechanik mit Schwerpunkt Materialtheorie an der Leibniz Universität Hannover.
2010 erhielt er ein 7monatiges DFG-Forschungsstipendium am California Institute of Technology in Pasadena, USA. Im selben Jahr wurde er mit dem Heinz Maier-Leibnitz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Seit 2011 bis zu seiner Berufung an die TUD war Prof. Balzani Akademischer Rat auf Zeit an der Universität Duisburg-Essen, wo er seine Habilitation im Dezember 2012 abschließen konnte.

Forschung und Lehre
Forschungsschwerpunkte von Daniel Balzani sind die Biomechanik, Mehrskalensimulationen sowie die Modellierung mikroheterogener Materialien wie biologische Weichgewebe oder Mehrphasenstahl.
Bisherige Lehrtätigkeiten umfassen Vorlesungs- und Übungsveranstaltungen in den Gebieten „Technische Mechanik“, „Materialmodellierung“, „Mikromechanik“, „Numerische Methoden in der Mechanik“ und „Nichtlineare Finite-Elemente Methoden“. An der TUD plant Prof. Balzani Vorlesungen aus dem Bereich der Mechanik im Pflicht- bzw. Wahlbereich sowie die Etablierung vertiefender Vorlesungsreihen aus dem interdisziplinären Arbeitsfeld der Biomechanik.

Geplante Projekte
Prof. Balzanis Arbeitsgruppe wird dem Institut für Mechanik und Flächentragwerke in der Fakultät Bauingenieurwesen zugeordnet. Gemeinsame Forschungsaktivitäten innerhalb der Fakultät sind insbesondere in der Mechanik mit Prof. Kaliske und Prof. Zastrau sowie mit Prof. Curbach aus dem Massivbau zu erwarten, aber auch mit Professoren des Maschinenbaus.

Im Bereich der Biomechanik schätzt Balzani gemeinsame Arbeiten mit Prof. Guck vom Biotech sowie außeruniversitären Einrichtungen wie z.B. dem Leibniz-lPF, dem Leibniz-lFW und dem MPI-CBG als besonders fruchtbar ein.

Internationale Projekte mit Partnern des Caltech, der UCLA, dem EPF Lausanne und der TU Graz sollen fortgesetzt und weitere Kooperationen aufgebaut werden.

Nutzungsdauern von Asphaltschichten

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Entwicklung von konzeptionellen Grundlagen zur rechnerischen Dimensionierung und Prognose der Nutzungsdauern von Asphaltschichten in Feste Fahrbahn Systemen“ von Dipl.-lng. (FH) Tobias Lesinski am Freitag, 18. Juli 2014, 12:30 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.

Sächsischer Lehrpreis für Andreas Franze

UVS
24. Juni 2014
Andreas Franze
Andreas Franze erhielt den Sächsischen Lehrpreis. Foto: Screenshot des Laudatio-Films

Dr.-Ing. Andreas Franze vom Institut für Mechanik und Flächentragwerke hat beim ersten landesweiten Wissenschaftsforum „Campus Sachsen“ den Sächsischen Lehrpreis verliehen bekommen. Die Jury würdigt Franze für das von ihm entwickelte Softwaresystem EMSIG „E-Learning Management System in der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenausbildung“.

„Mit seiner Leistung verdeutlicht der Preisträger sein Verständnis von Lehre als eine gemeinschaftliche Aufgabe aller Lehrenden in einem Studiengang und stellt eine herausragende Organisationslösung vor. Sie ermöglicht Rückkopplungsprozesse systematisch zu integrieren sowie Vorlesungen, Übungen und Tutorien optimal aufeinander abzustimmen. Die interdisziplinäre Weiterentwicklung in Kooperation mit der Ingenieurpsychologie hebt das Projekt in besonderer Weise heraus,“ heißt es zur Begründung.

Der Sächsische Lehrpreis wurde erstmals verliehen, er ist mit insgesamt 40.000 Euro dotiert und wird in den vier Kategorien Universitäten, Kunsthochschulen, Fachhochschulen und Berufsakademie Sachsen verliehen. Das ausgezeichnete Projekt Emsig beschäftigt sich mit der umfassenden Verknüpfung von Lehrorganisation und Lehrdurchführung zur nachhaltigen Verbesserung des Lernprozesses – in einem Film des Auslobers (aus dem unser Screenshot stammt) erklärt Andreas Franze die Vorteile von Emsig.

TUDALIT-Textilbeton zur Anwendung freigegeben

Verstärken mit Textilbeton. Foro: Frank Schladitz
Verstärken mit Textilbeton. Foto: Frank Schladitz

Eine Revolution beim Bauen hat begonnen: Textilbeton der Marke TUDALIT®, bislang nur in Forschungslaboren und an einzelnen Bauwerken in der Praxis erfolgreich angewandt, wurde jetzt vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) in Berlin zur Anwendung freigegeben: Unter der Nummer Z-31.10-182 hat das Verfahren zur Verstärkung von Stahlbeton mit TUDALIT® die bauaufsichtliche Zulassung erhalten. 

Diese Zulassung ermöglicht es Bauherren, Architekten, Planern und Firmen des Baugewerbes, TUDALIT® Textilbeton im Innenbereich gezielt anzuwenden. Der innovative Baustoff erlaubt extrem schlanke Verstärkungen im Betonbau und eignet sich besonders bei schwierigen räumlichen Verhältnissen und im Denkmalschutz, wenn beispielsweise die optischen Relationen eines Raumes gewahrt bleiben sollen.

Die Grundlagen des Textilbetons wurden an der TU Dresden gelegt mit frühen  Forschungen des  damaligen Instituts für Textil- und Bekleidungstechnik mit Prof. Peter Offermann und des Institut für Massivbau mit Prof. Curbach. In zwei Sonderforschungsbereichen in Dresden und Aachen wurden die Grundlagen dann vertieft, bevor unter der Federführung der TUDAG die  Zulassung durch den TUDALIT e.V. voran getrieben wurde. Somit steht nun einer Anwendung des revolutionären Verbundbaustoffs im Alltag von Bauherren nichts mehr im Wege.

TUDALIT® Textilbeton darf nur durch eigens hierfür zertifizierte Unternehmen verarbeitet werden. Die hohen Qualitätsstandards der im TUDALIT e.V.  zusammengeschlossenen Unternehmen der gesamten Wertschöpfungskette sind in der Zulassung festgeschrieben – dadurch ist gewährleistet, dass nur erfahrene Unternehmen  mit fundierten Kenntnissen des HighTech-Baustoffs TUDALIT® Textilbeton verarbeiten.

Spezielle Schulungen vermitteln Neulingen bei der Verarbeitung von TUDALIT® Textilbeton das erforderliche Know-How., das Baustellenpersonal erhält dort die notwendigen theoretischen wie praktische Kenntnisse. Die ersten Kurse beginnen bei der renommierten EIPOS GmbH im Herbst dieses Jahres.

 

Hintergrund:

Der in das Vereinsregister beim Registergericht Dresden eingetragene TUDALIT e.V. will unter der Marke TUDALIT® Produkte aus oder mit Textilbeton und Anwendungen zur Verstärkung und Instandsetzung aus oder mit Textilbeton in großem Umfang bekannt machen, den Ruf von TUDALIT® fördern und sich für den Schutz der Marke TUDALIT® als Qualitätsbezeichnung für den innovativen Verbundwerkstoff einsetzen.

Der Verband wurde im Januar 2009 in Dresden gegründet. Sein oberstes Ziel ist, die  Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung- und Entwicklungsarbeit und die damit erreichten Qualitätsstandards auszubauen. Die Erwirkung einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung hat der Verband mit hohem finanziellen Aufwand betrieben. Nach dem Meilenstein der jetzt erfolgten Zulassung von TUDALIT® Textilbeton für den Innenbereich folgen weitere Zulassungen.

Stahlbau-Exkursion 2014

GruppenfotoDie diesjährige Stahlbau-Exkursion führte 35 Studierende des 4. bis 10. Semesters sowie des Studiengangs ACCESS unter Begleitung von Prof. Richard Stroetmann und Dipl.-Ing. Thomas Faßl vom Lehrstuhl für Stahlbau zur Firma Goldbeck Ost GmbH in Treuen und zum Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH nach Riesa.

Nach der Ankunft in Treuen wurden wir von Frank Soppa, Mitglied der Geschäftsleitung, freundlich in Empfang genommen. Frank Soppa stellte der Exkursiongruppe das Unternehmen Goldbeck, dessen Produkte und Dienstleistungen vor und betonte die Wichtigkeit der Wertegemeinschaft für den Erfolg der Firma. Anhand ausgewählter Projekte zeichnete Soppa ein interessantes Portfolio des Unternehmens, das vom schlüsselfertigen Bürobau bis hin zum Hallen- und Parkhausbau reicht. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der TU Dresden, deren Ausbildungsqualität und zeigte den Studierenden mögliche Tätigkeiten im Unternehmen auf.

Anschließend besichtigten die Studentinnen und Studenten, aufgeteilt in fünf Gruppen, verschiedene Fertigungsstationen im Werk. Der Rundgang führte von der Stahlbaufertigung über die Feinblechverarbeitung bis hin zur Fenster- und Türenproduktion, die für das schlüsselfertige Bauen ebenfalls notwendig ist. Aufgrund der Verlagerung vieler Fertigungs- und Montageschritte von der Baustelle in das Werk ist es Goldbeck möglich, mit Hilfe einer modularen Bauweise sehr kurze Montage- und Bauzeiten bei gleichzeitig hoher Qualität zu erreichen.

Nach dieser aufschlussreichen Werksführung und einem Mittagsimbiss auf freundliche Einladung der Fa. Goldbeck setzte die Exkursionsgruppe ihren Weg Richtung Riesa zur ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH fort – einem der größten Arbeitgeber der Region. Mit freundlicher Unterstützung von Katrin Paape, Assistentin der Werksleitung, wurde eine Führung durch das Werk ermöglicht. Markus Reinartz, Leiter der Walzstraße, und Marcel Götze, Projektingenieur im Unternehmen, empfingen die Studierenden. Nach einem kurzen Einführungsvortrag und der Vorstellung des Unternehmens, das hauptsächlich Betonstabstahl sowie Walzdraht produziert und sich in besonderem Maße um eine steigende Umweltfreundlichkeit des Werkes bemüht, starteten die Studierenden in zwei Gruppen zum Werksrundgang.

Zu Beginn wurde der Antransport, die Trennung sowie die Lagerung des Stahlschrottes begutachtet, der zur Produktion von neuem Stahl im Elektrolichtbogenofen nötig ist. Die Besichtigung des Elektrolichtbogenofens war nicht möglich, weil wegen der Installation eines Kessels zur Dampfgewinnung die Schmelzstätte zum Kesselhaus deklariert wurde. Dennoch konnten die Studierenden die Reaktionen im Elektrolichtbogenofen annähernd miterleben, da bei der Besichtigung der Pfannenbehandlung im nebenan liegenden Ofen gerade eine neue Charge Schrott erschmolzen wurde. Nach der Pfannenbehandlung, bei der aufgrund der Endprodukte (Betonstabstahl, Walzdraht) keine besonders hohen Ansprüche an die Schmelze gestellt werden, besichtigten die Studierenden den Verguss der Schmelze in die Kupferkokillen und die auf der Stranggussanlage produzierten Knüppel. Diese Halbzeuge, die bis zu 13,5 m lang produziert werden können, werden entweder abgekühlt und anschließend zwischengelagert oder direkt der Weiterverarbeitung in der Walzstraße zugeführt. Die Quote der Heißverarbeitung soll in Zukunft von aktuell 45% auf bis zu 80% gesteigert werden. Die Exkursionsgruppe folgte dem Produktionsweg der rotglühenden Knüppel von der Stranggussanlage bis zum abgelängten Vorprodukt. In einem erdgasbeheizten Hubherdofen werden diese bis auf 1200°C erwärmt. Anschließend konnte die Gruppe das Auswalzen der Knüppel zu Walzdraht beobachten. Ein Knüppel der Abmessungen 0,16 x 0,16 x 12m erreicht bei einem Walzdrahtdurchmesser von 6 mm immerhin eine Länge von knapp 11 km! Während der Werksführung ergaben sich zahlreiche Fragen, die von den Mitarbeitern des Unternehmens fachkompetent und verständlich beantwortet wurden.

Auch haben wir uns sehr über die spontanen englisch-sprachigen Führungen beider Unternehmen für unsere internationalen Studierenden gefreut.