Ein Ort im Land der Ideen: C³ – Carbon Concrete Composite

C³ – Carbon Concrete Composite ist nun ein Ort im Land der Ideen. Siegbert Damm (rechts) überreichte die Urkunde an Prof. manfred Curbach. Foto: Ulrich van Stipriaan
C³ – Carbon Concrete Composite ist nun ein Ort im Land der Ideen. Friedbert Damm (rechts) überreichte die Urkunde an Prof. Manfred Curbach. Foto: Ulrich van Stipriaan

Friedbert Damm, Direktor der Deutschen Bank Dresden und seit über zehn Jahren hier in der Gegend Mit-Preisverleiher an die Preisträger des alljährlichen Wettbewerbs um den „Ort im Land der Ideen“, hatte ein Déjà-vu: Als er gestern – zusammen mit Anja Schlottmann von der Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ den Preis an das Forschungsprojekt C³ – Carbon Concrete Composite verlieh, erinnerte sich an das Jahr 2009: Da war Damm Laudator beim damals ausgezeichneten Sonderforschungsbereich 528, bei dem es um Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung ging. Damals Textilbeton, heute Carbonbeton: Man erkennt die Entwicklung. Und so war die Freude groß, wieder beim Institut für Massivbau als Initiator sowohl des einen wie des anderen Forschungsprojekts zu sein. Und als Kenner der Materie verzichte Friedbert Damm auf die vorbereitete Laudatio und sprach frei zu den Dingen, die den jetzigen Preisträger neben der wissenschaftlichen Arbeit besonders auszeichnen.

Der Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ stand in diesem Jahr nämlich unter dem Thema: „NachbarschafftInnovation – Gemeinschaft als Erfolgsmodell“ – und da ist das Konsortium des C³ mit seinen rund 140 Partnern aus Forschung und Wirtschaft vorzeigenswert. Wenn Leute aus der Praxis dabei sind, die sich natürlich ein Geschäft versprechen mit der neuen Art zu bauen – dann sei man auf dem richtigen Weg. Damm betonte: „Gemeinsam mit einer Vielzahl unterschiedlicher Partner geht Carbon Concrete Composite neue Wege in der Baubranche und ermöglicht so nachhaltigeres sowie intelligentes Bauen. Carbonbeton könnte ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Deutschland werden.“

Das Forschungsprojekt C³ – Carbon Concrete Composite untersucht die Möglichkeit, Carbon als Alternative zu Stahl in Betonbauwerken einzusetzen. Der Werkstoffs ist langlebiger, spart Ressourcen und lässt sich trotz hoher Festigkeit einfach formen. Weil Carbonbeton zudem über thermische und elektrische Leitfähigkeit verfügt, kann er Gebäude sogar intelligenter machen: etwa, indem Sensoren direkt in die Wand eingebaut werden. Der Vorstandsvorsitzende von C³ und Direktor des Institutes für Massivbau der TU Dresden, Prof. Manfred Curbach, kommentierte die Auszeichnung: „Wir sind stolz, ein ‚Ausgezeichneter Ort‘ im Land der Ideen zu sein, und freuen uns, mit unserem Projekt den Mehrwert gemeinschaftlichen Handelns herausstellen zu können. In unserem Netzwerk von Partnern aus der Wirtschaft, Forschung und Verbänden bündeln wir die Kompetenzen der gesamten Wertschöpfungskette. Durch die Auszeichnung fühlen wir uns darin bestätigt, dass durch das Zusammenwirken von gemeinsamen Kräften die Einführung von Carbonbeton auf dem Markt etabliert und ein Umdenken in der Baubranche erzielt werden kann.“

Erfolgreiche Antwort auf die Ressourcenknappheit

Verleihung des Rohstoff Effizienz Preises im BMWi. Im Bild (v.l.n.r.): Dr. Frank Schladitz, Parlamentarischer Staatssekretär Uwe Beckmeyer, Vorsitzender der Jury Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel. Foto: Raum11/Jan Zappner
Verleihung des Rohstoff Effizienz Preises im BMWi. Im Bild (v.l.n.r.): Dr. Frank Schladitz, Parlamentarischer Staatssekretär Uwe Beckmeyer, Vorsitzender der Jury Prof. Dr. Hans-Joachim Kümpel. Foto: Raum11/Jan Zappner

Gerade eine Woche ist es her, da wurde das C³-Konsortium Carbon Concrete Composite unter der Federführung der TU Dresden mit dem Nachhaltigkeitspreis Forschung ausgezeichnet. Nun haben die Forscher um Prof. Manfred Curbach einen weiteren Grund zur Freude: Sie sind auch die Gewinner des Deutschen Rohstoffeffizienz-Preises 2015. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) prämiert seit 2011 unter fachlicher Leitung der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) herausragende Beispiele für eine ressourcenschonende und intelligente Nutzung von Rohstoffen. Damit soll verdeutlicht werden, wie eine Steigerung der Rohstoff- und Materialeffizienz in der Praxis gelingen kann. Nicht nur innovative Ansätze aus Wirtschaft wurden ausgezeichnet. Ein besonderes Augenmerk lag ebenfalls auf anwendungsorientierten Forschungsergebnissen. So wurden in der Kategorie Forschung das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC und das C³-Konsortium Carbon Concrete Composite nominiert. Im Rahmen der Fachkonferenz „Rohstoffe effizient nutzen – erfolgreich am Markt“ überreichte der Parlamentarischer Staatssekretär Uwe Beckmeyer den Rohstoffeffizienz-Preis an das C³-Konsortium. „In Anbetracht vielfältiger gesellschaftlicher und ökologischer Entwicklungen sowie der Knappheit natürlicher Rohstoffe ist der Bausektor gezwungen, nach neuen Ansätzen zu suchen. Carbonbeton ist die Antwort auf die Ressourcenknappheit. Er eröffnet uns enorme Möglichkeiten, um diesen Herausforderungen zu begegnen und nachhaltig und effizient zu bauen“, sagt Prof. Manfred Curbach, Vorstandsvorsitzender des Vereins C³ – Carbon Concrete Composite und Direktor des Institutes für Massivbau an der TU Dresden.

Die Bauindustrie gehört zu den wichtigsten Branchen der deutschen Wirtschaft. Ihre Innovationsfähigkeit wird einen enormen Einfluss darauf haben, ob die
Klimaziele – die Reduktion des CO2-Austoßes, Energieeinsparungen und Ressourcenschonung – erreicht werden. Um diese Ziele schneller umzusetzen und das unternehmerische Risiko zu minimieren, muss das Fachwissen aus Wissenschaft und Wirtschaft erfolgreich gebündelt werden. Genau diese Kompetenzen vereint das C³-Konsortium. Seit 2014 haben sich über 130 Partner aus ganz Deutschland zusammengeschlossen und forschen an dem neuartigen Verbundwerkstoff, mit dem Ziel, in den kommenden Jahren Carbonbeton in den Markt einzuführen und dem Bausektor eine rohstoffeffiziente Alternative zum Stahlbeton anzubieten.

C³ nominiert für Nachhaltigkeitspreis Forschung

Egbert Müller
30. September 2015
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Deutscher Nachhaltigkeitspreis

Das Projekt C³ – Carbon Concrete Composite hat sich beim Wettbewerb Deutscher Nachhaltigkeitspreis Forschung, einem Sonderpreis des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, unter 87 Bewerbern durchgesetzt und gehört zu den drei Nominierten. Damit hat sich das C³-Projekt in einem anspruchsvollen Auswahlverfahren behauptet und eine hochrangige Expertenjury überzeugt.

In dem seit 2015 durchgeführten Wettbewerb bewerben sich  anwendungsorientierte Forschungsprojekte,  die Lösungswege für zentrale gesellschaftliche Herausforderungen im kommunalen Raum entwickeln und dazu beitragen, dass Städte nachhaltiger werden. Innovative Lösungsansätze, hohe Nachhaltigkeitswirkung, enge Kooperation mit Stakeholdern und effektive Kommunikation mit Anwendern – das sind die Kriterien für eine Nominierung.

Hier die Nominierungsbegründung der Jury:

Die Erforschung und Etablierung des neuen Baustoffes C³ und die Entwicklung einer neuen Bauweise bietet einen vielversprechenden Ansatz, um einen Paradigmenwechsel im Bauwesen und somit der Stadtentwicklung einzuläuten. Das Projekt C³-Carbon Concrete Composite leistet einen wichtigen Beitrag, um einen einschneidenden Innovationsschub hervorzurufen und zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung beizutragen.

Das Online-Voting – die entscheidende Stufe zum Gewinn des Nachhaltigkeitspreises Forschung – ist noch bis zum 13. November möglich. Ein Klick dauert weniger als eine Minute!

Textilbeton als Fernsehstar

“Textilien – Werkstoff der Zukunft” ist der Titel einer Ausgabe des Wissensmagazins X:enius auf dem Fernsehsender arte am Mittwoch, 27. Mai 2015 um 8.30 Uhr und 17.05 Uhr.

Die Dreharbeiten fanden im März 2015 im Institut für Textilmaschinen und Textile Hochleistungswerkstofftechnik und im Otto-Mohr-Laboratorium statt.

Nach der Ausstrahlung ist die Sendung eine Woche lang auf arte +7 verfügbar.

Auf dem Weg in die Zukunft

UVS
5. Mai 2015
Am Stand von C3: Prof. Manfred Curbach erläutert Ministerpräsident Tillich und MR Hiepe die Vorzüge von Carbonbeton. Foto: Ulrich van Stipriaan
Am Stand von C3: Prof. Manfred Curbach erläutert Ministerpräsident Tillich und Hans-Peter Hiepe vom BMBF die Vorzüge von Carbonbeton. Foto: UVS

„Zukunftsmacher“ nennen sich die Macher der fünf (von zehn) Initiativen selbstbewusst, die im Sommer 2013 erfolgreich aus dem Wettbewerb Zwanzig20 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) hervorgingen. Was die fünf eint: Sie sind in Sachsen beheimatet – etwas, was Stanislav Tillich, den Ministerpräsidenten des Landes, einerseits stolz macht – ihn aber offensichtlich auch anspornt, den beschrittenen Weg fortzusetzen: „Unser Ziel ist es, dass Sachsen 2020 zu den forschungsstärksten und innovativsten Regionen Europas gehört“, sagte er gestern bei einem Treffen zwischen Politik und Mitgliedern der fünf Konsortien. Open Air unter heiter bewölktem, aber überwiegend blauem Himmel zeigten sie im Freigelände des Dresdner Fraunhofer-Instituts IWU eine Ausstellung zum Start der Umsetzungsphase ihrer Projekte.

Impressionen der Veranstaltung. Fotos: Ulrich van Stipriaan
Impressionen der Veranstaltung. Fotos: Ulrich van Stipriaan

Die fünf Konsortien aus Sachsen sind – das ist der Plan des Projekts Zwanzig20 – weit vernetzt. Allein 130 Partner machen bei C3 mit, das sich unter Federführung von Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau der TU Dresden um die Erforschung und Entwicklung von Carbonbeton kümmert. „Mit Zwanzig20 will das BMBF über die Grenzen von Bundesländern, Organisationen, wissenschaftlichen Disziplinen und Branchen hinweg Innovationsprozessen zukunftsweisende Impulse und Strukturen geben. Damit schaffen wir die Voraussetzung, dass sich die Konsortien in einem anspruchsvollen und offenen Prozess auf die Lösung volkswirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutsamer Herausforderungen fokussieren und sich in wichtigen Zukunftsmärkten nachhaltig mit neuen Produkten und Dienstleistungen als Leitanbieter positionieren können – losgelöst von den Einzelinteressen der Partner“, erläutert Hans-Peter Hiepe vom BMBF den ambitionierten Anspruch.

Näheres zur Initiative und den sächsischen Konsortien unter http://www.zukunftsmacher-sachsen.de/

Fünf auf einen Streich

Wer etwas ausstZwanzig20-Web-Banner_250x250pxellt, will es gleichsam zur Schau stellen. Ein Aussteller beabsichtigt, etwas öffentlich zu zeigen. Genau diese Intention verfolgen fünf „Zukunftsmacher“, fünf unter sächsischer Konsortialführung stehende Projektkonsortien aus dem BMBF-Programm „Zwanzig20“. In einer gemeinsamen Initiative stellen sie sich erstmals in einer Ausstellung in Dresden vor. Die Ausstellung wird vom Ministerpräsidenten Sachsens, Stanislaw Tillich, eröffnet.

Am 4. Mai 2015 ab 16 Uhr können sich Interessierte auf dem Gelände des Fraunhofer Instituts IWU in Dresden, Nöthnitzer Straße 44, über die fünf bundesweit agierenden Projektkonsortien informieren:

Agent-3D entwickelt ein neuartiges Fertigungsverfahren zur Schlüsseltechnologie der Industrie 4.0
C³-Carbon Concrete Composite an der Entwicklung und Einführung von Carbonbeton im Bauwesen und der Etablierung der C³-Bauweise
fast strebt den technologischen Durchbruch durch Echtzeitfähigkeit an
futureTEX arbeitet an der Revolutionierung der Textilindustrie
smart³ forciert einen Paradigmenwechsel und setzt auf intelligente Werkstoffe

Hintergrund:

„Zwanzig20“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und Teil der Innovationsinitiative „Unternehmen Region“. In dem Programm stellt das BMBF 500 Millionen Euro für die Förderung überregionaler, inter-, trans-und multidisziplinärer Kooperationen überwiegend in den Neuen Ländern zur Verfügung. Insgesamt 10 Projektkonsortien werden bis 2020 mit je bis zu 45 Millionen Euro gefördert. Das Programm des BMBF ermöglicht den Konsortien, sich auf „die Lösung volkswirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutsamer Herausforderungen zu fokussieren und sich in wichtigen Zukunftsmärkten nachhaltig mit neuen Produkten und Dienstleistungen als Leitanbieter zu positionieren.“ Die Konsortien sollen sich über alle ostdeutschen Länder hinweg mit einem oder mehreren Partnern aus den alten Bundesländern und darüber hinaus auch auf internationaler Ebene strategisch vernetzen und positionieren. Fünf der zehn Projektkonsortien stehen unter sächsischer Koordination. Konsortialführer des Projektes C³- Carbon Concrete Composite ist das Institut für Massivbau der TU Dresden. Die Konsortien haben sich in einer Konkurrenz von bundesweit 59 Konsortien durchgesetzt.

Die Ausstellungseröffnung markiert den Start der einzelnen Projekte. Anfang Februar 2015 haben die Konsortien ihre Strategiekonzepte vor dem BMBF präsentiert. Parallel zur Strategieentwicklung wurden erste grundlegende Vorhaben begonnen. Die Umsetzung der Strategie wird nun durch den schrittweisen Start der einzelnen Forschungsvorhaben innerhalb der Projekte fortgesetzt.
Keywords: Zwanzig20, Zukunftsmacher, BMBF, Forschung, C³, Institut für Massivbau, TU Dresden

C³ – systemische Innovation

UVS
17. Dezember 2014

In der Reihe der Doktorandenvorträge des Instituts für Massivbau hält Matthias Tietze am morgigen Donnerstag (18.12.14, ab 9:30 Uhr im Raum BEY 67) einen Vortrag zum Thema „C³ – systemische Innovation | Wertschöpfungsanalyse – Herausforderung, Zielstellung, Vorgehen“.

Carbonbeton wird, auf Grund der globalen Herausforderungen, wie z. B. die steigende Urbanisierung und der hohe Ressourcenverbrauch, sowie der Lebensdauer verkürzenden Korrosion von Stahlbeton, das Material der Zukunft im Bauwesen. Im Projekt C³ – Carbon Concrete Composite soll Carbonbeton bis 2020 entwickelt und ein Transfer in den Markt realisiert werden.

Das ist eine sehr große Aufgabe unter anderem aus zwei Gründen: Das Bauwesen hat mit sehr langen Innovationszyklen zu kämpfen und das vorhandene Wissen und die zu entwickelnde Technologie soll in Ostdeutschland gehalten und verankert werden. Aus diesem Grund muss C³ zur Systemischen Innovation werden, das bedeutet, es muss in allen relevanten Bereichen, von der Technologie über die Gesundheit bis hin zum Recycling und neuen Geschäftsmodellen innoviert werden. Dabei sind alle Akteure gefordert, ihr Know-how einzubringen, um ein starkes Innovationsnetzwerk zu bilden.

Kernfrage aus Sicht des wirtschaftlichen Erfolges der Unternehmen ist nun, wie kann C³ als Bauweise am Markt etabliert werden. Es gilt herauszufinden, welche Anwendungen ein hohes Marktpotenzial besitzen und welche Technologien der Schlüssel sind, mit denen die gesamte Kette gesteuert werden kann. Aus diesen beiden Betrachtungen können die wichtigsten Anwendungen herausgefiltert werden, die ein sehr großes Potenzial am Markt und eine hohe technische Wichtigkeit aufweisen.

Nun steht noch die Frage, wie diese Anwendungen in Ostdeutschland konkurrenzfähig verankert und Arbeitsplätze gesichert werden können. Hierzu muss sowohl die Kundenseite als auch die Herstellerseite nach Bedürfnis und Kosten näher betrachtet werden. Hier setzt die Wertschöpfungsanalyse an, um die Bedarfs- und Kostenparameter zu sammeln und daraus die notwendigen Maßnahmen zur Anpassung abzuleiten. Ziel ist es herauszufinden, welche Bedeutung jeder Wertschöpfungsschritt qualitativ und kostenseitig für den Erfolg der jeweiligen Anwendung hat. Dazu soll ein Modell für die Analyse der Wertschöpfungsschritte entwickelt werden, was es ermöglicht, diesen Analyseprozess zu reproduzieren – damit das Wertschöpfungsnetzwerk untersucht und die erfolgversprechenden Anwendungen so angepasst werden, dass sie konkurrenzfähig sind.

Carbonbeton für Umweltpreis nominiert

UVS
14. April 2014

Das Konsortium C³ – Carbon Concrete Composite wurde jetzt in der Kategorie Bauen & Wohnen für die GreenTec Awards nominiert. Aus über 200 Projekten hat die Jury der GreenTec Awards, Europas größtem Umwelt- und Wirtschaftspreis, ihre Favoriten gewählt.

Kriterien der sechzigköpfigen Jury, die sich aus Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Medien zusammensetzt, sind

  • Welchen Beitrag zur Schonung der Umwelt leistet das Projekt? Bewertet werden sowohl das Potenzial als auch die bislang erreichten Ergebnisse.
  • Wie innovativ ist die Idee? Passen Funktion und Ästhetik? Wird die Wohnqualität gesteigert?
  • Ist das Projekt medial gut verwertbar? Eignet es sich als Leuchtturmprojekt?

In der Endrunde der GreenTec Awards, die am 4. Mai in München im Rahmen der weltweit größten Umwelttechnologiemesse IFAT verliehen werden, sind für jede der insgesamt 14 Kategorien drei Projekte nominiert – zwei hat die Jury ermittelt, ein weiteres kam durch ein öffentliches Online-Voting mit über 100.000 registrierten Stimmen aus aller Welt hinzu.

Carbon Concrete Composite (C³) ist ein neuer Materialverbund von Carbon und Hochleistungsbeton. Er führt zu einem entscheidenden Innovationsschub im Bauwesen. Mit C³ errichtete Bauwerke der Zukunft haben eine längere Lebensdauer und höhere Leistungsfähigkeit. Sie senken den Energieverbrauch und schonen Ressourcen, sie erhöhen die Sicherheit und gewährleisten Mobilität. Ziel des Konsortiums C³ – Carbon Concrete Composite, das im Rahmen des Programms Zwanzig20 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird, ist es, in den nächsten zehn Jahren die Voraussetzungen zu schaffen, ca. 20 Prozent der heute üblichen Stahlbewehrung in Betonbauteilen durch Carbonbewehrung ersetzen zu können. Dem Konsortium C³ – Carbon Concrete Composite gehören derzeit über 80 namhafte Firmen und Vertreter deutscher Universitäten an. Initiator und Vorsitzender des Vereins ist Professor Manfred Curbach vom Institut für Massivbau der TU Dresden.

Mit Carbon gegen marode Brücken

hülsmeier-vision-Foto-von-Forschungsgruppe-energie.design-HTWK-web„Die Medien waren in den vergangenen Monaten voll mit Berichten über marode Brücken. Wir gehen jetzt die Lösung an, sie nachhaltig zu sanieren!“ Professor Manfred Curbach strahlt seinen Optimismus nicht von ungefähr aus: Er wurde gerade zum Vorsitzenden des neuen Vereins „C3 – Carbon Concrete Composite“ gewählt.

Exakt 40 namhafte Firmen und Vertreter deutscher Universitäten haben sich in dem Verein zusammen gefunden, um einer Revolution beim Bauen den Weg zu ebnen. Von der Technischen Universität Dresden engagieren sich insgesamt acht Institute an der Erforschung und Entwicklung des neuen Carbonbetons.

Ex-Bilfinger Vorstand Klaus Raps, stellvertretender Vorsitzender des neuen Vereins C3, ist begeistert, dass „hier etwas völlig Neues entsteht: das Bauen steht vor einer revolutionären Weiterentwicklung. Mit dem Ersatz des leicht rostenden Stahls durch Carbon starten wir hinsichtlich Haltbarkeit, Nachhaltigkeit und Schönheit in eine neue Ära.“

Der Vorstand der Initiative
Der Vorstand der Initiative. Foto: Ulrich van Stipriaan

Der Bund unterstützt das engagierte Anliegen, in den nächsten zehn Jahren etwa 20% der Stahlbewehrung durch Carbonbewehrung zu ersetzen, mit 45 Mio Euro. Das Konsortium Carbon Concrete Composite ist eins von zehn Projekten, das im Rahmen des Programms Zwanzig20 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert wird.

„Das Zeitalter des Stahlbetons ist vorbei – Carbon Concrete Composite läutet den Paradigmenwechsel ein!“, sagt Prof. Curbach, der an der TU Dresden Direktor des Instituts für Massivbau ist. Er sieht die Zukunft des Bauens  in der hochtechnologischen Verbin­dung von Carbon und Beton. Das dauerhafte, leichtere und zudem festere Material Carbon eröffnet zudem noch etliche Möglichkeiten, neue Technologien in Bauten zu integrieren.

Der Wechsel zur Materialkombination von Carbon und Beton liefere mehr als die Summe ihrer Teile: Sie führe zu einer neuen Art zu konstruieren, zu bauen und zu leben. Curbach: „Wir machen den Schritt vom plumpen Betonbau der Vergangenheit zur Filigranität, Leichtigkeit und Ästhetik des Betonbaus der Zukunft. Wir reduzieren den Energieverbrauch und den CO2-Ausstoß bei der Herstellung und Instandsetzung unserer Bauwerke, wir schonen unsere wertvollen Ressourcen.“

Derlei Ideen kämen einer Revolution gleich – der zweiten friedlichen, die innerhalb einer Generation vom Osten Deutschlands ausginge: Die grundlegenden Ideen wurden in Dresden geboren und mit der Erforschung von Textilbeton vorangetrieben. Mit dem neuen Projekt C3 – Carbon Concrete Composite wolle man jetzt auf den erfolgreichen Forschungen aufsetzen und in eine neue Dimension vorstoßen. Zwischen 1.000 und 3.000 neue Arbeitsplätze sind, vorsichtigen Prognosen zufolge, in den kommenden zehn Jahren zu erwarten – von den Grundmaterialien und dem Maschinenbau (der ja in Sachsen eine lange Tradition hat) bis zum fertigen Bauwerk.