„Sonne scheint“ – so stand es in der Einladung und genau so war es dann auch am 27. August, nachmittags, vor den Toren der Wasserbauhalle und des Baustofflabors. Bei 30 Grad im Schatten waren rund 100 Mitarbeiter und Studierende zusammengekommen um die Gemeinschaft innerhalb der Fakultät zu pflegen und sich über allerlei Themen auszutauschen. Professor Stamm begrüßte pünktlich um 15.00 Uhr alle Gäste mit einer kurzen Ansprache. Er bedankte sich ausdrücklich bei allen Organisatoren und hob auch hervor, dass das Sommerfest erfreulicher Weise auf die Ideen der Mitarbeiter zurückgehe und durch deren Bemühungen aus den eigenen Reihen zustande kam. Das Engagement der vielen Mitarbeiter und fleißigen Helfer ließ sich vor allem beim gemeinsame Mitbringbuffet erkennen und schmecken. Mit einem großen, liebevoll zubereiteten und sehr reichhaltigen Angebot an verschiedenen Köstlichkeiten blieben keine Wünsche offen. Eine Führung mit Professor Haller durch die Labore seiner Professur für Holzbau rundete den sehr gelungenen Nachmittag ab, der Startschuss für eine erfolgreiche Fortführung einer alten Tradition ist gefallen.
Brückenbauexkursion 2019 – Süddeutschland und Alpenregion
Endlich wieder Exkursion! 13 interessierte Studierende des Bauingenieurwesens fanden sich in diesem warmen August zusammen, um an der etwas anderen Exkursionsreihe teilzunehmen. In den Jahren zuvor standen die Brücken rund um die Ostsee bzw. die Brücken des Rhein-Ruhr-Gebietes bis hin zur Nordsee im Mittelpunkt. Diesmal verschlug es die Reisegruppe in den Süden unserer Republik und in die beeindruckende Bergwelt der Schweiz.Bereits am ersten Tag stand mit dem Besuch der Brücke Heidingsfeld ein großes Highlight auf dem Programm. Die Verbundbrücke im Zuge der BAB A3 befindet sich aktuell noch im Vorschub zwischen Nonnenberg und Katzenbergtunnel, der ebenfalls in Augenschein genommen wurde. Nach einem ersten Einkauf, der die Grundversorgung sicherstellte, bezogen die Studierenden einen Zeltplatz nahe Heilbronn, um am nächsten Tage zwei weitere interessante Baustellen besichtigen zu können. Am folgenden Vormittag schauten wir uns die Gesamtmaßnahme AS Wiesloch/Rauenberg –AK Weinsberg im Zuge der BAB A6 an. Neben dem Highlight der neuen Neckartalbrücke konnten die Abbrucharbeiten an der alten Neckartalbrücke in Augenschein genommen werden und kleinere Brückenbauwerke im Zuge des Ersatzneubaus besichtigt werden. Am Nachmittag stand mit der Neckarbrücke in Stuttgart ein weiteres interessantes Bauwerk auf der Agenda. Das in Stahlverbundbauweise mit markantem Stahlsegel ausgeführte Bauwerk wird im Zuge von Stuttgart 21 umgesetzt.
Bereichert mit vielen Eindrücken aus den ersten beiden Tagen bezogen wir einen Campingplatz nahe des Filstals. Bereits auf dem Weg erhaschten die Studierenden einen ersten Blick auf die im Bau befindliche Filstalbrücke. Diese rund 485 m lange Eisenbahnüberführung der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm war das Ziel des nächsten Tages. Das integrale Bauwerk wird mit einer Vorschubrüstung ausgeführt und es ergab sich die seltene Gelegenheit, die bereits verlegten Spannglieder des Überbaus zu inspizieren. Erläuterungen zur Konstruktion und den Herausforderungen bei der baulichen Umsetzung schlossen sich im angrenzenden Boßlertunnel an, den wir ebenfalls besichtigen durften. Nach einer längeren Autofahrt erreichten wir die Schweiz und bezogen einen Zeltplatz nahe der Viamala-Schlucht.
Ausgeruht und gestärkt begaben wir uns am nächsten Morgen in die Viamala-Schlucht auf die Spuren von Jürg Conzett und Christian Menn. Diese beiden bekannten Bauingenieure zeichnen sich für zahlreiche verschiedene Wander- und Gehwegbrücken, Hängebrücken, Spannbandbrücken und auch Brücken an der A13 verantwortlich (u. a. Traversinasteg). Leicht erschöpft trudelten die Exkursionsteilnehmer nach einer 15 Kilometer Wanderung am Abend auf dem Zeltplatz ein. Eindrucksvoll in die Berglandschaft eingebettet, erwarteten uns am nächsten Tag mehrere Ikonen des Brückenbaus. Die Salginatobelbrücke, die elegant geschwungene Sunnibergbrücke, die Taminabrücke und das Langwieser Viadukt sind herausragende Ingenieurbauwerke und fast schon architektonische Kunstwerke. Unsere nächste Unterkunft in der Nähe von Nürnberg erreichten wir nach dem ausgiebigen Besichtigungsprogramm erst spät am Abend, das nächste Etappenziel lag dann schon in greifbarer Nähe.
Interessante Einblicke bekamen wir am darauffolgenden Tag an der Talbrücke Unterrieden und am Autobahnkreuz Fürth-Erlangen.
Am Sonntag führten die Exkursionsleiter Oliver Steinbock und Philipp Riegelmann die Studierenden durch die Weltkulturerbestadt Bamberg. Neben fränkischen Bierspezialitäten standen mit dem Gewinner des Brückenbaupreises 2014 (Erba-Steg) noch das Brückentrio (Kettenbrücke, Löwenbrücke und Luitpoldbrücke) über den Rhein-Main-Donaukanal auf dem Programm. Den Abschluss unserer erfolgreichen Exkursion bildete die im Bau befindliche, einseitig abgespannte Schrägkabelbrücke bei Schorgast.
Die Exkursion bot neben einem breit gefächerten Einblick in die Welt des Ingenieurwesens viel Spaß und Erholung.
Am 19. Juli verteidigte Frau Dipl.-Ing. Anna-Elisabeth Wollstein-Lehmkuhl erfolgreich ihre wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Ganzheitliche Bewertung eines nachhaltigen Wärmeversorgungssystems mit saisonalem Wärmespeicher“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission Prof. Dr. rer. nat. Heiner Siedel waren als Gutachter Prof. Dr.-Ing. Rainer Schach und Prof. Dr.-Ing. Jörn Krimmling, sowie als weiteres Mitglied Prof. Dr.-Ing. Peter Jehle anwesend.
Am 10.07.2019 konnte Herr Dipl.-Ing. Matthias Quast seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens zum Thema „Betondruckfestigkeit unter zweiaxialer dynamischer Belastung“ verteidigen und mit einer sehr guten Promotionsleistung abschliessen.
Matthias Quast untersuchte in seiner Dissertation das Verhalten von Beton unter zweiaxialer hochdynamischer Belastung. Ausgehend davon, dass Beton einerseits unter mehraxialer statischer Belastung eine höhere Festigkeit aufweist und andererseits unter einaxialer hochdynamischer Belastung eine höhere Festigkeit aufweist, hat Matthias Quast untersucht, welche Festigkeitssteigerung im Beton aufgrund einer Belastung, die sowohl mehraxial als auch hochdynamisch ist, ermittelt werden kann.
Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission Prof. Dr.-Ing. habil. Ivo Herle waren als Gutachter Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach, Prof. Dr.-Ing. Manfred Keuser von der Universität der Bundeswehr München, Prof. Dr.-Ing. Steffen Marx von der Leibniz Universität Hannover und Prof. Dr.-Ing. Viktor Mechtcherine von der Technischen Universität Dresden als Mitglieder der Promotionskommission anwesend.
Wir gratulieren herzlich zum Doktortitel und wünschen Matthias Quast alles erdenklich Gute und viel Erfolg auf seinem weiteren Schaffensweg.
Heute und morgen findet an der TU Dresden der Fakultätentag für Bauingenieurwesen, Geodäsie und Umweltingenieurwesen (FTBGU) statt. Der Verein vertritt die Interessen der Fakultäten gegenüber Politik, Wirtschaft und Verbänden und setzt sich, zusammen mit dem Dachverband der Fakultätentage der Ingenieurwissenschaften und der Informatik 4ING, für die Belange seiner Fakultäten und seiner Absolventen ein. Dazu trafen sich heute zahlreiche Vertreter aller deutschen und verschiedener europäischer Universitäten im Festsaal des Rektorats. Der Vorsitzende des FTBGU, Prof. Huber sowie der Dekan der gastgebenden Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden, Prof. Stamm begrüßten heute morgen die zahlreichen Gäste und eröffneten damit ein umfangreiches, zweitägiges Programm für die Teilnehmer.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Ganzheitliche Bewertung eines nachhaltigen Wärmeversorgungssystems mit saisonalem Wärmespeicher“ von Frau Dipl.-Ing. Anna-Elisabeth Wollstein-Lehmkuhl am Freitag, den 19. Juli, 13.00 Uhr, in das Sitzungszimmer 03-007 in der August-Bebel-Straße 30 ein.
Vom 03.06. – 05.06.2019 fand die diesjährige Glas- und Fassadenbauexkursion nach Braunschweig, Hannover und Bielefeld statt. Im Rahmen der Exkursion hatten die Studierende des 4. und 8. Semesters die Chance Baustellen im Raum Hannover, Braunschweig sowie das Schüco Werk in Bielefeld zu besichtigen. Bei bestem Wetter und mit vollgetankten Minibussen begann die Exkursion in Dresden.
Am ersten Tag der Exkursion besuchten wir gegen Mittag eine Baustelle in der Nähe von Braunschweig. Das Hauptaugenmerk der Besichtigung lag auf der Pfosten-Riegel-Fassade mit vertikalen Lüftungsmodulen, die über die gesamte Raumhöhe öffenbar ausgeführt wurden. Herr Hildebrand des Unternehmens GIP Fassaden, welches mit der Planung und Ausführung der Fassade beauftragt wurde, leitete die Baustellenführung. Anschließend ging es weiter nach Hannover.
Es stand die Begehung des bereits sanierten und unter Denkmalschutz stehenden Rathauskontors im Hannoveraner Zentrum an. Das ehemalige Gebäude der Volkshochschule Hannover wird nach einem Umbau zukünftig als Büro- und Wohngebäude genutzt, die Kosten belaufen sich auf 20 Millionen Euro. Die Besichtigung leitete der Architekt Herr Teicher, des planenden Büros RTW Architekten. Er schilderte uns die Planungsschwierigkeiten in Bezug auf die Fassadengestaltung, die als Lochfassade mit weißen Klinkern ausgeführt wurde. Diese lagen zum einen an der exponierten Lage des Objektes und zum anderen galt es, die Wünsche des Bauherrn mit den Auflagen der Stadt bezüglich des Denkmalschutzes und den Anforderungen an die EnEV zu vereinen.
Die Besichtigung des 1965 errichteten Arne-Jacobsen-Foyer im Stadtteil Herrenhausen (Hannover), entworfen vom gleichnamigen Architekten Arne Jacobsen, schloss den ersten Exkursionstag ab. Die Fassade ist mit raumhohen Glaselementen ausgefacht und wird durch umlaufend vertikal angeordnete Glasschwerter ausgesteift. Zur damaligen Zeit war das eine sehr moderne und einzigartige Bauweise. Im Rahmen einer Modernisierung wurde das denkmalgeschützte Gebäude den heutigen Standards angepasst, die Planung lag diesbezüglich bei dem Architekturbüro „Koch Panse Architekten“. In diesem Zuge wurden eine neue Heizungs- und Lüftungsanalage, ein innenliegender Sonnenschutz sowie ein Gründach nachgerüstet. Danach stand den Studierenden der restliche Abend zur freien Verfügung und bot somit die Möglichkeit, Hannover auf eigene Faust kennenzulernen.
Am nächsten Morgen stand die Besichtigung des Maschinenbaucampus in Garbsen (Hannover) auf dem Programm. Bei dem Gebäudekomplex handelt es sich um eine Erweiterung des ausgelagerten Campus der Fakultät Maschinenbau der Leibnitz Universität Hannover. In Zukunft soll in Garbsen ein neuer Campus für 5000 Studierende entstehen. Es bot sich die Gelegenheit, mit dem zuständigen Projektleiter Herrn Bente das Gelände und die zukünftigen Universitätsbauten, Mensa, Hörsäle und Prüfungshallen zu besichtigen. Charakteristisch für das äußere Erscheinungsbild des neuen Campus ist der in verschiedenen Farben aufgebrachte Kammputz.
Nach dem Mittagessen in der Uni-Caféteria, stand die Besichtigung der Baustelle des Intercity-Hochhauses im Zentrum von Hannover auf dem Programm. Die Bayreuther Baufirma W. Markgraf GmbH & Co.KG führt die Fassadenkonstruktion, eine hinterlüftete Keramikfassade, aus. Die Fassade besteht aus einzelnen Keramikelementen, diese werden mittels Spangen auf horizontal verlaufende Schienen eingeklinkt. Die einzelnen Keramikelemente werden nach einem Verlegeplan nach und nach auf die Außenwände des Hochhauses aufgebracht.
Anschließend wurde direkt gegenüber vom Intercity Hotels das neue Bürogebäude der Deutschen Bahn „Lister Dreieck“ besichtigt. Es bot sich die einzigartige Gelegenheit, 2 Tage vor der offiziellen Eröffnung des Gebäudes einen Blick hinter die neugebaute Fassade zu werfen. Die Besonderheit bezüglich der Gebäudehülle stellt das ETFE (Ethylen-Tetraflourethylen)–Kissendach dar, das den Innenhof des Gebäudes überspannt. Dabei handelt es sich um eine erst seit 25 Jahren angewandte Dachkonstruktion mit jener man den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) sowie auch den g-Wert (Sonnendurchlassgrad) des Daches anhand des Luftdrucks in der Kissenkonstruktion verändern kann. Die Konstruktion besteht aus mindestens zwei beschichteten ETFE–Folienlagen. Bei mehr als zwei Lagen lässt sich durch Zufuhr von Luft die innenliegende Folie absenken oder aufstellen.
Am letzten Tag der Exkursion stand eine Besichtigung des Schüco-Werks in Bielefeld auf dem Programm. Der Standort in Bielefeld ist der Unternehmenssitz des Systemanbieters für Fenster und Fassaden. Nach der Vorstellung des Unternehmens, wurde die Prüfhalle besichtigt, in der die Fassadenelemente sowie ganze Fassadenausschnitte auf Dichtigkeit, Brandschutz, Einbruchschutz, Dauerhaftigkeit und Versagen getestet werden.
Der letzte Halt auf der dreitägigen Exkursion war bei „Sollingglas GmbH“. Besonders hervorzuheben ist deren einzigartige Spezialisierung auf die Verarbeitung und Veredelung von kleinformatigen Glasscheiben sowie Restaurationsglas für die Sanierung von Altbauten. Es gab eine Führung durch die Werkstätten des Unternehmens, bei der die Produktion von Isolierglasscheiben Schritt für Schritt erklärt und auf die Herausforderungen und Chancen der glasverarbeitenden Industrie hingewiesen wurde. Eine große Herausforderung besteht vor allem in der Restauration und dem Erhalt von antiken Gläsern, sowie in der thermischen Veredelung von sehr kleinen und dünnen Gläsern.
Ein großer Dank gilt den Unternehmen und Verantwortlichen, die diese Exkursion in diesem Rahmen möglich gemacht haben. Uns wurde mit sehr viel Engagement und Interesse ein Einblick in die Praxis gegeben, den wir nicht missen möchten.
Wenn die Professoren der Fakultät Bauingenieurwesen zum Tanz bitten, dann ist Bauball! Ganz traditionell eröffnen sie beim jährlichen Bergfest der Bauingenieure die Tanzfläche mit einem Walzer, bevor Retroskop – die Ballband für den Abend – innerhalb kürzester Zeit den Saal zum Kochen bringt. Bis es soweit ist, bietet das Fest den perfekten, feierlichen Rahmen für die Verleihung des Züblin-Stahlbaupreis. Die mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit 2011 jährlich für Studien-, Projekt- und Diplomarbeiten von Studierenden sowie Dissertationen von Wissenschaftlern der Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur der Technischen Universität Dresden vergeben. Insgesamt waren in diesem Jahr sechs Arbeiten nominiert, die ein breites Themenspektrum der Stahlbauweise behandeln. Am Vormittag wurden die nominierten Arbeiten in kurzen Vorträgen einer Jury vorgestellt, diese hatte dann die Qual der Wahl, den Gewinner festzulegen. Herr Dipl.-Ing. Marco Eckert, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter des Bereiches Brückenbau der Züblin Stahlbau GmbH in Hosena, Herr Dipl.-Ing. Hagen Urban, Leiter des Bereiches Hochbau der Züblin Stahlbau GmbH und Herr Dipl.-Ing. Lars Feulner als Vertreter der Züblin GmbH, Herr Prof. Dr. Richard Stroetmann und Herr Prof. Staib von den Professuren Stahlbau sowie Hochbaukonstruktion und Entwerfen der Technischen Universität Dresden bildeten die diesjährige Jury.
Den 3. Preis, dotiert mit 800 Euro, erhielt in diesem Jahr Frau Aleksandra Maksimova für ihre Arbeit „Bemessung von Trogbrücken mit gekrümmten Stegen und Lärmschutzwänden. Mit 1000 Euro dotiert erhielt Jan Schmidt für seine Arbeit „Schweißverbindungen an Altstählen bei Tragwerksverstärkungen“ den 2. Preis. Diesjährige Gewinnerin des Züblin Stahlbaupreises wurde Ina Heise mit ihrer Arbeit „Untersuchungen zum Planungsprozess von Großbrücken unter Verwendung von BIM.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Betondruckfestigkeit unter zweiaxialer dynamischer Belastung“ von Herrn Dipl.-lng. Matthias Quast am Mittwoch, den 10. Juli, 12.30 Uhr, in das Sitzungszimmer 03-007 in der August-Bebel-Straße 30 ein.
Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange hat heute an der TU Dresden einen Zuwendungsbescheid für das interdisziplinäre Projekt VirtEx in Höhe von knapp einer halben Million Euro übergeben.
Bei dem Vorhaben geht es um die Erforschung von Grundlagen zur nachhaltigen Konservierung und Restaurierung historischer hölzerner Kulturgüter, beispielsweise Ikonen, unter veränderlichen klimatischen Bedingungen. An dem Projekt beteiligt sind das Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden (ISD), das Institut für Holztechnologie Dresden und die Hochschule für bildende Künste Dresden. Daneben gibt es Kooperationen mit russischen Experten vom Surikov-Institut und dem Andrej-Rubljov-Museum.
Kunst- und Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange: „Ich freue mich besonders über die Beteiligung unterschiedlicher Fachrichtungen an diesem Forschungsprojekt. Damit reicht der Synergieeffekt von der Grundlagenforschung über die Geisteswissenschaften bis zur praktischen Denkmalpflege. Das gesammelte Wissen kann nicht nur den zahlreichen sächsischen Sammlungen mit ihren kostbaren Kunstwerken zugänglich gemacht werden, sondern wird darüber hinaus den Forschungsstandort Sachsen international stärken und seine Sichtbarkeit erhöhen.“
Basis der Forschungen werden modellhaft Ikonen sein. Wegen ihrer Brettstärke von etwa vier Zentimetern werden bei ihnen über das Zweidimensionale hinaus Schäden wie etwa Risse auch im Querschnittsprofil erkennbar. Experimentelle Untersuchungen der Kult- und Heiligenbilder unter verschiedenen Klimaszenarien sowohl im Labor als auch in der Gedächtniskirche der Russisch-Orthodoxen Kirche in Leipzig bilden die Basis für die Analysen, mit denen sich etwa Feuchte und Verformung der Ikonen erfassen lassen.
Projektleiter Professor Dr. Michael Kaliske vom ISD: „Mit diesem wirklich sehr vielschichtigen, interdisziplinären Projekt haben wir die Chance, neueste ingenieurwissenschaftliche Methoden in die Restaurierung und Konservierung von Kulturgütern aus Holz einzuführen. Im Rechner werden virtuelle Experimente an den Objekten durchgeführt, ohne diese zu beeinträchtigen, und die Strukturantwort prognostiziert. Die digitalen Technologien, die zum Beispiel in der Automobilindustrie Gang und Gäbe sind, können – weiterentwickelt – für Kunstschätze ganz neue Perspektiven erschließen.“