Lehre im Team managen

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16. April 2015

„Lehre im Team managen – mediengestützte Lehrorganisation mit EMSIG“ ist der Titel eines Vortrags von Dr.-ing. Andreas Franze, der am Dienstag, 21.04.2015, um 16 Uhr im Raum BEY 67 stattfindet. An den etwa 20-30minütigen Vortrag wird sich eine Diskussion anschließen.

E-Learning und E-Teaching umfasst neben der direkten Adressierung von Lehr-Lernprozessen auch die mediengestützte Organisation der Lehre. Vor allem in Lehrveranstaltungen, die durch (Rechen)Übungen begleitet werden, lassen sich Online-Management-Systeme gezielt einsetzen, um Lehrende bei der gemeinsamen Organisation und inhaltlichen Abstimmung ihrer Lehrangebote zu unterstützen.

Die Grundlage des Shortcuts ist ein Erfahrungsbericht aus der Praxis zum Projekt EMSIG (E-Learning Management System in der ingenieurwissenschaftlichen Grundlagenausbildung). EMSIG wurde 2014 mit dem sächsischen Lehrpreis ausgezeichnet. Kern des erschaffenen Systems ist dabei einerseits die rechnergestützte Erstellung von Vorlesungsvorlagen sowie darauf abgestimmten Übungsunterlagen und andererseits die Erzeugung von personalisierten Online-Testaufgaben mit anschließender automatisierter Auswertung.

In der Veranstaltung wird auf die elektronische Unterstützung einer Lehrveranstaltung bezogen auf die Teilschritte Planung, Vorbereitung und Prüfung eingegangen.

Auftaktveranstaltung Fernstudenten

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15. April 2015

fernstudis15-04Rund 150 Fernstudentinnen und -studenten haben sich für das Sommersemester neu angemeldet. In einer Auftaktveranstaltung trafen sie sich zu einer Präsenzveranstaltung im Beyer-Bau der TU Dresden. Dr.-Ing. Sabine Damme-Lugenheim, Leiterin der AG Fernstudium, begrüßte die Teilnehmer*innen, die dann anschließend eine Campusführung unternahmen. Kirsten Vincenz von der Kustodie der TU Dresden erwies sich dabei als famose Kennerin nicht nur der Geschichte des Bauingenieurgebäudes – sie schenkte den Fernstudenten mit ihren Ausführungen einen locker-informativen Einstieg ins Studium.

Hintergrund:

Die TU Dresden ist die einzige Universität, die einen Bachelor-Studiengang Bauingenieurwesen im Fernstudium anbietet. Dies bietet die optimale Möglichkeit, Weiterbildung und berufliche Tätigkeit miteinander zu verbinden. Als Studienmaterial stehen neben den entsprechenden Scripten (gedruckt oder elektronisch) auch multimediale Unterlagen zur Verfügung. Konsultationen können individuell vereinbart werden. Mündliche und schriftliche Prüfungen sowie gegebenenfalls Praktika sind nach jedem Semester an der TU Dresden abzulegen. Die Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Jedem Studierenden ist es mit individuellen Studienplänen möglich, das Studium in Abhängigkeit vom Vorwissen flexibel in Abfolge und Zeitumfang zu gestalten. In den Pflichtmodulen der ersten sechs Fachsemester erlangen die Studierenden zunächst die mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen. Sie vervollständigen damit ihr theoretisches Wissen, gewinnen methodische Fähigkeiten und erlangen Fertigkeiten in wissenschaftlichen Arbeitstechniken. In den Pflichtmodulen der darauffolgenden Fachsemester werden die fachspezifischen Grundlagen des Bauingenieurwesens vermittelt. Sie bauen zum einen auf den mathematisch-naturwissenschaftlichen und technischen Grundlagen auf und zum anderen vermitteln sie komplementäres empirisches Fachwissen. Dabei soll der Studierende sein theoretisches Wissen auf das Fach Bauingenieurwesen gezielt erweitern und seine methodischen Fähigkeiten und Fertigkeiten in wissenschaftlichen Arbeitstechniken ausbauen. Mit einer Bachelor-Arbeit (Umfang 180 Stunden) wird das Studium abgeschlossen.

Informationen für zukünftige Studis

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14. April 2015

Uni-TagDer nächste Uni-Tag findet am 9. Mai statt. In der Zeit von 9:30 bis 15 Uhr erwartet vor allem angehende Studentinnen und Studenten ein interessantes und umfangreiches Programm mit Vorträgen, Besichtigungen und Vorführungen sowie vielen Informationsmöglichkeiten an den Ständen im Hörsaalzentrum. Die Bauingenieure sind mit einem Informationsstand zum Bauingenieurstudium und Exponaten rund ums Bauen im Foyer des Hörsaalzentrums mit dabei.

Dort gibt es Informationen aus erster Hand – angehende Baingenieure stehen für Fragen bereit. Informationen zu den Studienmöglichkeiten, zu aktuellen Forschungsprojekten und zu studentischen Initiativen bereichern diesen Tag. Das Studentenwerk berät zum Thema Studienfinanzierung und ermöglicht die Besichtigung von Wohnheimen. Natürlich kann auch das Angebot in der Mensa „Zeltschlösschen“, Nürnberger Str. 55 getestet werden.

Gleich neben dem Hörsaalzentrum als zentralen Veranstaltungsort ist der Beyer-Bau, in der die Bauingenieure beheimatet sind. Hier kann man Hörsaal-Luft schnuppern beim Vortrag „Was macht eigentlich ein Bauingenieur? …und wie wird man einer?“ Dr. Torsten Heyer, Studienfachberater der Fakultät, bietet diesen informativen Überblick im Hörsaal 81 des Beyer-Baus gleich zweimal an: um 10 und um 13 Uhr. Wer die Ausführungen mit ein wenig Bauingenieurs-Praxis verbinden will: Das Wasserbaulabor im Beyer-Bau öffnet passend zu den Vorträgen um 11 und um 12 Uhr für eine Führung unter dem Titel „Es schießt und strömt im Wasserbaulabor“. Der Leiter des Labors, Prof. Detlef Aigner vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik, führt durch das älteste Flussbaulabor der Welt.

Eine Anmeldung zu den Veranstaltungen ist nicht erforderlich.

Computational Intelligence in Structural Engineering and Mechanics

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14. April 2015

Bildschirmfoto 2015-04-14 um 08.35.17In der Zeitschrift „Computer-Aided Civil and Infrastructure Engineering“ ist eine neue Sonderausgabe (special issue) zum Thema ”Computational Intelligence in Structural Engineering and Mechanics ” (Vol. 30, Issue 5, 2015) erschienen. Das Journal hat einen Impact Factor von 5,625 und ist damit Spitzenreiter in den Bereichen Construction & Building Technology, Civil Engineering und Transportation Science & Technology.

Gasteditoren der Sonderausgabe sind Prof. James L. Beck (Caltech, Pasadena), Prof. Wolfgang Graf (TU Dresden, Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke) und Prof. Christian Soize (Université Paris-Est), die auch Mitglieder des Herausgebergremiums (editorial board) sind. Die beiden erst genannten Gasteditoren haben schon drei weitere Sonderausgaben zur gleichen Thematik herausgegeben (Vol. 25, Issue 5, 2010; Vol. 27 Issue 9, 2012 und Vol. 29, Issue 3, 2014). Der Fokus der Beiträge liegt auf herausragenden Forschungsergebnissen und deren Anwendungen in den Bereichen Modellierung, Strukturanalyse, Prognose und Optimierung mit unscharfen Daten und Informationen. Die Auswahl der angenommen Beiträge ist sehr streng. Nur etwa 20% der eingereichten Beiträge werden angenommen und veröffentlicht.

Lehrreicher Doktoranden Workshop GEO^5

UVS
13. April 2015
Teilnehmer des Doktoranden-Workshops GEO^5 2015.
Teilnehmer des Doktoranden-Workshops GEO^5 2015.

Am 24. und 25. März 2015 fand im Neufferbau (TU Dresden) der Doktoranden Workshop GEO^5 statt. Zu Gast am Institut für Geotechnik waren die Geotechniker von der Ruhr-Universität Bochum, der Ostbayerischen Hochschule Regensburg sowie der HTWK Leipzig.

Auf dem Programm standen zehn Vorträge, welche mit Ausnahme der OTH Regensburg durch Doktoranden vorgetragen wurden. Dabei wurden die folgenden Themen vorgestellt:

  • Uncertainties with reference states for the evaluation of soil behaviour
    Erik Schwiteilo, Technische Universität Dresden
  • Überblick über die FuE-Aktivitäten des Fachgebiets Geotechnik an der OTH Regensburg
    Prof. Thomas Neidhart, OTH Regensburg
  • Prediction of soil behaviour based on observed values: Parameter identification
    Raoul Hölter, Ruhr-Universität Bochum
  • Research activities at OTH.R and TU Berlin
    Prof. Frank Rackwitz, OTH Regensburg/Technische Universität Berlin
  • Modeling of cyclic behavior of rock salt with application to energy storage systems
    Kavan Khaledi, Ruhr-Universität Bochum
  • Prevention of soil liquefaction using stone columns – numrical investigation
    Jamal Hleibieh, Technische Universität Dresden
  • Stabilization Columns for Embankment Support – Investigation, Verification and Further Development of Analytical Analyses
    Holger Pankrath, HTWK Leipzig
  • Compression and undrained shear strength of clay mixtures
    Xiusong Shi, Technische Universität Dresden
  • Towards the measurement of fabric in granular materials with x-ray tomography
    Max Wiebicke, Technische Universität Dresden
  • Analysis of multilayered half space with an internal nuclear waste as heat source
    Yang Yang, Ruhr-Universität Bochum

Die insgesamt 21 Teilnehmer folgten den 20minütigen Vorträgen sowie zugehörigen Diskussionen. Die Doktoranden empfanden vor allem die Hinweise der Professoren als sehr lehrreich.

Am Abend des 24. März erfolgte ein „sportliches Kräftemessen“ in der Disziplin Dart. Dabei gewannen nach einem rein Dresdner Finale wie schon voriges Jahr in Bochum die Dresdner, so dass der Wanderpokal in Dresden bleibt.

Markus Uhlig

Reinigung von Abwasserkanälen

UVS
10. April 2015

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Reinigung von Abwasserkanälen mittels Niederdruckspülverfahren“ von Dipl.-Ing. Paolo Dapoz am Mittwoch, 29. April 2015, 14:30 Uhr in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Str. 1.

Holz-Glas-Verbund am Haken

UVS
1. April 2015
Die interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperation ergründete dabei neue Nutzungspotenziale für den nachwachsenden Baustoff Holz, die sich aus der lastabtragenden Verklebung mit Glas ergeben. Fotos: Felix Nicklisch
Eine interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperation ergründete neue Nutzungspotenziale für den nachwachsenden Baustoff Holz, die sich aus der lastabtragenden Verklebung mit Glas ergeben. Fotos: Felix Nicklisch

Knapp über drei Jahre forschte das Institut für Baukonstruktion zusammen mit Partnern aus sieben Ländern, darunter Österreich, Schweden, die Türkei und Slowenien, zu Holz-Glas-Verbundkonstruktionen. Die interdisziplinäre und branchenübergreifende Kooperation ergründete dabei neue Nutzungspotenziale für den nachwachsenden Baustoff Holz, die sich aus der lastabtragenden Verklebung mit Glas ergeben. Transparente Aussteifungswände und Verbundträger standen dabei im Mittelpunkt. Ein Pilotprojekt im bayrischen Binswangen markiert nun einen Eckpunkt dieses erfolgreich abgeschlossenen Verbundprojekts mit dem Titel URBAN WOOD.

Vor wenigen Tage schwebte der Experimentalbau an seinen neuen Platz. Die Gumpp & Maier GmbH hat diesen Schaupavillon, an dem sich die sich die Wirkungsweise der neuartigen Verbundtechnologie erfahren lässt, gemeinsam mit dem Institut für Baukonstruktion entwickelt und gebaut. Die Skelettkonstruktion wird durch eine geklebte Holz-Glas-Verbundfassade ausgesteift und zeigt die gestalterischen Möglichkeiten einer fast vollständig verglasten, tragenden Bauweise. Das geneigte Design führt dem Betrachter die neue Funktion der Verglasung eindrücklich vor Augen, da schon das reine Eigengewicht der Konstruktion offensichtlich zu einer Belastung der Glasscheiben führt. Alle Teile wurden vorgefertigt und in der Halle montiert. Der Pavillon soll nun für die nächsten zwei Jahre potentielle Bauherren von der neuen Technologie begeistern und den Forschern als Feldstudie zum lastabtragenden Kleben dienen.

Zahlreiche Kriechversuche und künstliche Alterungstests lieferten den Nachweis für eine sichere Klebverbindung. Wegen des zeitabhängigen Materialverhaltens und der Dauerhaftigkeit von Klebstoffen steht man im Bauwesen der Klebtechnik häufig noch skeptisch gegenüber. Letztendlich können nur gebaute Konstruktionen von der Leistungsfähigkeit der Klebverbindungen überzeugen. Die beteiligten Forscher und Unternehmer setzen daher auf die Außenwirkung dieses Experimentalbaus und erhoffen sich nachhaltige Impulse für Nachfolgeprojekte.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung förderte die deutschen Verbundpartner im Rahmen des ERA-NET WoodWisdom-Net 2 Programms von Ende 2011 bis Ende 2014.

Neues Schwerpunktprogramm zu Unschärfemodellierungen

UVS
24. März 2015

uebersicht_1_blauAm 20. März 2015 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die Einrichtung von 18 neuen Schwerpunktprogrammen (SPP) beschlossen. Eins davon ist das SPP 1886 „Polymorphe Unschärfemodellierungen für den numerischen Entwurf von Strukturen“, das Prof. Michael Kaliske vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden beantragt hat.

Eine „genaue“ Zahl kann Vertrauen schaffen und Sicherheit suggerieren. Numerische Ergebnisse und Vorhersagen werden oft als exakt betrachtet. Heutzutage sind die Gesellschaft und auch die Wissenschaft von dieser Denk- und Vorgehensweise, die nur ganz exakte Angaben und Definitionen zulässt, wesentlich geprägt. Dass man aber auch mit ungenauen Angaben und Prognosen erfolgreich sein kann, beweist die Wetterkarte der ARD. Denn besonders bei der Lufttemperatur gibt es eine recht große Spanne an möglichen Temperaturen für eine Region. Die allabendlich gezeigte Grafik mit den großzügigen Graubereichen für die möglichen Temperaturschwankungen pro Region verdeutlicht jedem Zuschauer, dass eine Unschärfe in der Prognose vorhanden ist, auch wenn über die Verteilung der Werte im Graubereich keine Information vorliegt. Unterschiedliche Grautöne könnten qualitative Aussagen liefern, quantitative Informationen wären noch aussagekräftiger. Das Beispiel zeigt überzeugend, dass eine gewisse Unschärfe der Daten und Informationen bei Analysen, Prognosen und Bewertungen real existieren und diese vielgestaltig sein können. Dabei ist es besonders wichtig, nicht nur die Qualität der Modelle, sondern auch die verfügbaren Daten zu hinterfragen und zu berücksichtigen.

Im Ingenieurwesen spielen Daten eine besonders wichtige Rolle. Eine angemessene Erfassung der tatsächlichen Datenunschärfe hat für die Planung, Simulation und Fertigung von Bauwerken, Bauteilen, Maschinen und Anlagen weitreichende Konsequenzen. Der Entwurf von diesen Strukturen erfolgt heute weitestgehend am Computer. Bei der baulichen Umsetzung der Pläne klafft meist eine Lücke zwischen dem computersimulierten Entwurf und dem tatsächlichen Bauwerk auf. In zunehmendem Maße wird erkannt, dass die zu berücksichtigende Unschärfe der Daten und Informationen in Simulationsmodellen ein völlig neu definiertes Verständnis für den Entwurf von Strukturen notwendig macht. Das neue Schwerpunktprogramm hat sich zum Ziel gesetzt, neuartige, effiziente Modelle und Methoden zu entwickeln, um der Erfassung der Unschärfe bzw. der Ungewissheit der Daten und Informationen gerecht zu werden, und im Endeffekt verlässlich und effektiv funktionierende Strukturen entwickeln zu können.

Am DFG-Schwerpunktprogramm sind neben Prof. Kaliske und Prof. Graf vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden auch Prof. Heuveline (Universitätsrechenzentrum/Engineering Mathematics and Computing Lab, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg), Prof. Leyendecker (Lehrstuhl für Technische Dynamik, Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg), Prof. Reese (Institut für Angewandte Mechanik, RWTH Aachen) und Prof. Wall (Lehrstuhl für Numerische Mechanik, TU München) beteiligt. Als Koordinator und Sprecher wird Prof. Kaliske tätig sein.

Mit dem SPP 1886 werden die außergewöhnlichen Anstrengungen um eine bessere theoretische Durchdringung des Phänomens Unschärfe und um ihre integrale Behandlung im numerischen Entwurf komplexer Strukturen insbesondere im Bauingenieur- und Maschinenwesen gebündelt. Im Ergebnis der etwa 20 auszuschreibenden Teilprojekte darf erwartet werden, dass neue Produkte und Anwendungsfelder mit positiven ökonomischen Konsequenzen (ressourcenschonendere Produkte, effizientere dauerhafte Strukturen) erschlossen und verstetigt werden können. Für das SPP 1886 wurden 11,3 Millionen Euro Fördermittel für die kommenden sechs Jahre beantragt.

Quelle: http://tu-dresden.de/aktuelles/news/spp1886

Brücken sind mehr als die Verbindung zweier Punkte

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Mit einem Bekenntnis zum Miteinander begann das 25. Dresdner Brückenbausymposium. Prof. Hans Müller-Steinhagen, Rektor der TU Dresden, nannte das Symposium „ein schönes Zeichen, dass gerade das Brückenbauen hier so eine feste Verankerung gefunden“ hat. Leider hätten nicht alle Aspekte, die derzeit die Aufmerksamkeit auf Dresden lenken, so etwas Verbindendes wie Brücken: „Jeden Montagabend meinen einige Unverbesserliche, ihre intoleranten und ausländerfeindlichen Parolen verkünden zu müssen und damit die Gesellschaft zu polarisieren und Brücken zwischen den Menschen einzureißen, die mühsam aufgebaut wurden!“ sagte der Rektor.

Manfred CurbachUnd auch Prof. Manfred Curbach, der Leiter des Brückenbausymposiums, ging in seiner Rede auf den vielgestaltigen Gedanken der Brücke ein. „Es ist gerade der Gedanke der Nächstenliebe, der mich als Brückenbauingenieur besonders umtreibt“, sagte er und fuhr fort: „Wir wissen, wie wir Brücken entwerfen, wie wir sie bauen und wie wir sie bewirtschaften. Aber,“ sagte Curbach, „gestatten Sie mir die un-ingenieurhafte Frage: Wissen wir auch, die Brücke zum Nächsten zu bauen, zu unseren Mitmenschen?“ Wir bräuchten Brücken – die realen, um vom einen zum anderen Punkt zu gelangen wie die metaphorischen, um unsere Mitmenschen zu verstehen: „Wir brauchen eine Brücke, die Begegnung und Gespräche erlaubt. Begegnung und Austausch schaffen Vielfalt, Ideen und Verständnis, und aus Verständnis erwachsen Toleranz und Akzeptanz“, sagte Prof. Curbach  vor rund 1.400 Brückenbauern aus insgesamt 18 Nationen, die an diesem Brückenbausymposium teilnahmen.

Das diesjährige Brückenbausymposium bot mit insgesamt über einem Dutzend Beiträgen zu Brückenneubauten und werterhaltenden Sanierungen im Bestand die bewährte Mischung aus grundlegenden Vorträgen und Berichten aus der Praxis an. Aber es geht bei diesem Branchentreff nicht nur um Information, sondern auch um persönliche Gespräche und Austausch: Dem trugen die Veranstalter nicht nur durch großzügige Pausen für Diskussionen und die Besichtigung der Fachausstellung im Hörsaalzentrum der TU Dresden Rechnung, sondern auch mit dem Auftakt am Vorabend der Tagung beim Treffen der Brückenbauer.

IMG_9658Eine „deutsche Erfolgsgeschichte“ nannte Prof. Jürgen Stritzke den Werdegang des Dresdner Brückenbausymposiums. Der Erfolg war nicht absehbar, als Prof. Stritzke am 21. Februar  1991 als Inhaber der damaligen Professur für Massivbrückenbau das erste Brückenbausymposium unter dem Titel „Erfahrungen bei der Vorbereitung, Konstruktion, Realisierung, Erhaltung und Kontrolle von Betonbrücken“ durchführte. 123 Teilnehmer hatten sich registriert – bei einer Tagungsgebühr von 20 DM (ca. zehn Euro). Die Besucherzahl stieg stetig, aus der übersichtlichen, eher regional ausgerichteten Tagung wurde der Treff der Brückenbauer im deutschsprachigen Raum, der zunehmend auch international bedeutsam wird.

Vortrag Luc TaerweIm Jahr 2010 erhielt Prof. Jürgen Stritzke für seine Verdienste um das Brückenbausymposium gleich zwei Ehrenmedaillen: die der TU Dresden und die der Bundesingenieurkammer. Im Jahr 2012 trat Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau die Nachfolge als Leiter des Dresdner Brückenbausymposiums an. Kontinuität und neue Akzente kann man seitdem festmachen: Jährlich gibt es nun einen internationalen Beitrag eines renommierten Gastredners in englischer Sprache, und auch bei einem zweiten neuen Fixpunkt werden die Landesgrenzen gerne überschritten – wenn es in einem Beitrag zur Historie des Brückenbaus um bekannte Ingenieure wie Robert Maillard, Franz Dischinger, Richard Coray oder (in diesem Jahr mit einem Vortrag von Prof. Luc Taerwe) Gustave Magnel geht.

Habilitation zum Hochwasserrisikomanagement

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9. März 2015

IMG_9429Dr.-Ing. Uwe Müller hat am 9. März 2015 mit mit einem wissenschaftlichen Vortrag und anschließendem Kolloquium sowie einer Probevorlesung sein Habilitationsverfahren zum Abschluss gebracht. Sein Vortrag zum Thema “Die Umsetzung der EG-Hochwasserrisikomanagementrichtlinie – eine Herausforderung für Deutschland und Europa” wurde von den Gutachtern Prof. Jürgen Stamm (TU Dresden), Prof. Uwe Grünewald (TU Cottbus) und Prof. Robert Jüpner (TU Kaiserslautern) sowie den weiteren Mitgliedern der Habilitationskommission unter Vorsitz von Prof. Schach diskutiert. Die Probevorlesung hielt Dr. Müller zum Thema “Anforderungen an Verkehrsanlagen in Gewässernähe”.

Uwe Müller ist 1963 in Blankenhain, Kreis Weimar geboren. Er studierte in der Fachrichtung Wasserbau an der TU Dresden und absolvierte 1988/89 ein sechsmonatiges Teilstudium in der Fachrichtung Wasserbau am Polytechnischen Institut Leningrad (heute Universität St. Petersburg, Russland). Nach seinem Diplom in Dresden war Müller Wissenschaftlicher Assistent und Oberassistent am Lehrstuhl für Konstruktiven Wasserbau. Promoviert wurde er 1998 zum Thema „Deformationsverhalten und Belastungsgrenzen des Asphaltbetons unter den Bedingungen von Staudammkerndichtungen“.

Seit 1997 arbeitete Uwe Müller in der Landestalsperrenverwaltung, ab 2008 ist er Abteilungsleiter der Abteilung Wasser, Boden, Wertstoffe im Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. 2010 erschien sein Fachbuch „Hochwasserrisikomanagement – Theorie und Praxis“, das als gleichwertige wissenschaftliche Veröffentlichung Kern der kumulativen Habilitation war.