BerufSchüler lernen Textilbewehrten Beton kennen

UVS
15. Juli 2008
PraktikantenInteressierte Schüler mit fleißigen Händen bei der Betonage des Stuhls

Am Nachmittag verlassen sechs Schüler des Beruflichen Schulzentrums für Technik Pirna, sichtbar vom Umgang mit Beton gezeichnet, die Versuchshalle des Instituts für Baustoffe in der Semperstrasse: Während eines dreitägigen Praktikums an der TU Dresden haben sie erste Erfahrungen im Umgang mit textilbewehrtem Beton gesammelt.

Am Institut für Textil- und Bekleidungstechnik lernten sie die Herstellungstechniken kennen, mit denen aus einzelnen Garnen textile Gelege für den Einsatz im Beton entstehen. Die gefertigte Bewehrung wollten die Schüler zur Herstellung von Betonmöbeln einsetzen.

Vor Beginn der handwerklichen Arbeit am Institut für Baustoffe wurden in einem kurzen Vortrag die stoffliche Zusammensetzung der Feinbetone, die mechanischen Eigenschaften des Verbundwerkstoffes sowie mögliche Anwendungsgebiete und Herstellungstechniken für Bauteile aus textilbewehrtem Beton vorgestellt.

Grundlegende Erfahrungen im Umgang mit dem Material sammelten die Schüler(innen) anschließend beim Mischen und Modifizieren von Feinbeton und beim Herstellen von einfachen, ebenen Bauteilen.

Seinen Abschluss fand das Lernen an der TU mit der Herstellung eines freischwingenden Lehnstuhles und eines Tisches aus textilbewehrtem Beton. Beide Fabrikate werden künftig im Beruflichen Schulzentrum Pirna stumme Zeugnisse der Leistungsfähigkeit textilbewehrter Betone sein. Wenn obendrein der eine oder die andere Teilnehmer(in) Ideen und Anregungen für die Zukunft mitnimmt, so waren die Schnuppertage an der TU-Dresden erfolgreich!

Stahlbauexkursion 2008

Stahlbau-Exkursion

Stahlbauexkursion

Die diesjährige Stahlbauexkursion am 4. Juli führte ca. 45 Studenten unter Begleitung von Prof. Stroetmann und Mitarbeitern des Lehrstuhls für Stahlbau zur Baustelle des neuen Kraftwerkblocks R am Standort Boxberg und anschließend zu Züblin Stahlbau GmbH nach Hosena.

Beim Kraftwerk Boxberg, das von der Vattenfall Europe Generation AG & Co. KG betrieben wird, erhielten die Teilnehmer zunächst von Herrn Schikore, einem langjährigen Mitarbeiter von Vattenfall, Informationen über die geschichtliche Entwicklung des Kraftwerkbaus und die Funktionsweise eines Braunkohlekraftwerkes. Die Versorgung mit dem fossilen Brennstoff erfolgt durch den nahegelegenen Tagebau Nochten.

Anschließend erläuterte uns Züblin-Projektleiter Herr Jurk die Baumaßnahmen zum Neubau des Blocks R. Zum Leistungsumfang der Züblin Stahlbau GmbH gehören die Stahlbau- und Fassadenkonstruktionen des Maschinengebäudes, des Zwischengebäudes sowie die Bandbrücke zum Kohletransport. Wegen der großen Verkehrslasten und der beengten Platzverhältnisse stellte die Montage der Bandbrücke eine besondere Herausforderung dar. Im Anschluss an die Vorträge haben die Exkursionsteilnehmer die Baustelle trotz widriger Wetterverhältnisse in Augenschein genommen.

Die zweite Station der Exkursion war das Werk der Firma Züblin Stahlbau GmbH in Hosena. Nach dem Mittagessen in der firmeneigenen Kantine, zu dem alle Exkursionsteilnehmer eingeladen wurden, erläuterte der Geschäftsführer Ulrich Pfabe den Studenten die Struktur des Unternehmens und die möglichen Aufgabenfelder eines Ingenieurs.

Hagen Urban – der Technische Leiter des Unternehmens – erläuterte anhand aktueller Bauprojekte die Tätigkeitsfelder innerhalb der Gesellschaft. Deutlich wurde in seinen Ausführungen, dass großes Interesse an gut ausgebildeten Bauingenieurabsolventen besteht, die dringend beim Expansionskurs des Unternehmens benötigt werden. Neben dem Industrie- und Kraftwerksbau hat sich Züblin Stahlbau auch in der Planung und Ausführung von Industriefassaden spezialisiert. Der für den Stahlbau typische Bereich des Hallenbaus macht einen vergleichsweise kleinen Teil des Umsatzes im Unternehmen aus.

Im Anschluss an die Vorträge wurden die Studierenden in Gruppen über das Werksgelände und durch die Fertigungshallen geführt. Dabei ließen sich die Arbeitsschritte zur Fertigung einer Stahlkonstruktion – von der Lagerung und Materialkennzeichnung über den Zuschnitt, die Vormontage und das Verschweißen bis hin zur Konservierung – an interessanten Projektbeispielen verfolgen. Dabei ergaben sich zahlreiche Fragen, die von Mitarbeitern des Unternehmens und der Leitung fachkompetent und anschaulich beantwortet wurden.