Feierliche Immatrikulation

UVS
17. Oktober 2008
Prof. Kokenge

Der Rektor der TU Dresden, Prof. Hermann Kokenge, bei der Feierlichen Immatrikulation

In Hamburg, vernahmen die vielen Menschen im Audimax der TU, sei das alles ganz anders gewesen. Anders – und nicht unbedingt besser: Peter Richter, ein Dresdner, ein Schriftsteller, ein „mutig-gewordener Zonendödel mit losem Mundwerk und lockerem Hirn“ (Ulrich Seidler in der Berliner Zeitung vom 13.04.2004 [hier gefunden]) war nach dem Abi elbabwärts nach Hamburg gezogen, um dort zu studieren – und da gab es eben nicht so eine „Feierliche Immatrikulation“, bei der der Rektor mit Hermelin und Amtskette die Studenten und Studentinnen begrüßt, bei der ein Festredner wie er nun gestern selbst einer war Nachdenkliches und Heiteres aufs Trefflichste miteinander vermischt zum Besten gab. Und da kann einer noch so locker sein, vielleicht sogar ansatzweise wertebefreit: Später vermisst man Veranstaltungen wie diese – und die TU Dresden kann da schon ein bisschen stolz sein, sie in so gelungener Mischung zwischen Tradition und Moderne anzubieten.

Prof. Hermann Kokenge begrüßte – wie immer souverän, mit dem Ernst und der Würde des Amtes: Das passte zu Kette und Umhang. Zehn Prozent ausländische Studierende, so der Rektor, gäbe es an der TUD – und es könnten seiner Meinung nach ruhig noch mehr werden, denn diese Vielfalt bereichere den Campus. Ein schönes Bekenntnis zur Ausländerfreundlichkeit! Die Oberbürgermeisterin der Stadt Dresden, Helma Orosz, richtete ihr Grußwort an die Neuen, die es in der Tat in Dresden gut getroffen haben – die Stadt hat viel zu bieten, auch außerhalb des Campus!

Ungekrönter König der Imma-Veranstaltung war – wie schon im Vorjahr – Prof. Rudolf Pörtner, der Geschäftsführer des Studentenwerks (im Vorjahr noch ohne den „Prof.“ davor, aber diesen Titel hat er sich verdient!). Der Mann redet hintergründig und voller Humor, und er fordert die Studentinnen und Studenten auf, ihn und seine Mitarbeiter zu kritisieren, wenn es nur nötig sei („die Formulare finden Sie im Internet!“). Seine diesjährige Zusammenstellung von Zitaten ging auf Fußballer und deren Trainer zurück, eine nie versiegende Quelle des Frohsinns. Man kann nur hoffen, dass das Studentenwerk die Rede online stellt (die vom vergangenen Jahr war es).

Michael Moschke vom Studentenrat sagte viele Dinge, die dem feierlich eingezogenen und vorne im Hörsaal präsent platzierten Senat sicher mehrheitlich nicht immer gefallen haben – aber er sagte es schlau und wohl überlegt – und schließlich ist er ja Vertreter der Studentenschaft und muss es so oder so ähnlich sagen – wo kämen wir denn sonst hin?

Die eigentliche Immatrikulation als symbolischer Akt brachte eine Überraschung: Die Fakultät Bauingenieurwesen, lange Zeit die kleinste Fakultät der TU Dresden, hat diesen Platz aufgegeben: Die Erziehungswissenschaftler und die Architekten haben nun beide weniger als die 242 Neuanfänger(innen), die Bauingenieurwesen studieren wollen.

Zum Abschluss dann Peter Richter. Der Schriftsteller (Blühende Landschaften, Deutsches Haus, etliches in der FAZ) kann nicht nur schreiben, er kann auch reden. Er erzählte anschaulich und beeindruckend – gespickt mit höflichen Floskeln und Referenzen an seinen Gastgeber, aber insgesamt doch eine offensichtlich ehrlich gemeinte Liebeserklärung an seine Heimatstadt und, dies vor allem, ans Studentsein. Wer nach dieser Rede noch von „Studierenden“ und nicht von Studentinnen und/oder Studenten spricht, sollte sie mal nachlesen. Wer nach dieser Rede noch bei Muttern zu Hause wohnt, sollte sie nachlesen und weiß dann, warum er oder sie das besser nicht täte. Wer nach dieser Rede nicht gerne eifrig studieret und danach ebenso eifrig die örtliche Wirtschaft ankurbelt, sollte sie nachlesen: Es lohnt sich. Leider steht die Rede noch nicht im Netz – aber was nicht ist, kann ja noch werden…

Ganz zum Schluss kam in Dresden dann noch ein wenig vom (un-)coolen Hambuger Uni-Feeling auf: Während das Uni-Orchester unter der Stabführung von Monica Buckland den Auszug des Senats begleitete, machte sich schon ein Großteil der Studis auf, ebenfalls den Audimax zu verlassen. Das ist gegenüber den Musicis ein wenig unhöflich – aber der nächste Imma-Jahrgang hat ja wieder eine Chance!

Gesucht: Ein Spiel_Ort für alle!

Plakat-DetailDas neue Wintersemester fängt gut an: Alle Studenten der TU Dresden sind aufgerufen, ab dem 20. Oktober ihre Vision eines Spiel- und Kommunikationsortes auf dem Campus zu entwerfen. Dieser „Spiel_Ort“, so der Projekttitel, soll nicht nur Kindern völlig neue Möglichkeiten des Spielens und Entdeckens inmitten des Unigeländes bieten, sondern auch StudentInnen und MitarbeiterInnen mit einbeziehen.

Worum es genau geht, kann man am 20. Oktober um 16.40 Uhr in den Räumen der Bauingenieur-Fakultät erfahren. Dort findet als Auftakt der ersten Stufe des zweiphasigen Wettbewerbs eine verbindliche Einführungsveranstaltung statt. Dazu werden neben den Wettbewerbsinformationen spannende Kurzvorträge zu verschiedenen Aspekten („Mensch“, „Experiment“, „Spielen“ etc.) geboten, anschließend wird am zukünftigen „Spiel_Ort“ gegrillt.

Nach 17 Tagen Bearbeitungszeit müssen die Visionen der Studenten bis zum 06. November im Beyer-Bau / Raum 87 abgegeben werden, eine Jury unter Vorsitz des Rektors Prof. Hermann Kokenge prämiert die besten Ergebnisse mit insgesamt 1.000,- Euro. Die Entwürfe werden vom 13. bis 21. November im Hörsaalzentrum der TU Dresden öffentlich ausgestellt.

In der zweiten Phase greift ein studentisches „Planungsbüro“ unter Mitwirkung von Architekten, Bauingenieuren, Landschaftsarchitekten und Philosophen die Ergebnisse der ersten Runde auf und entwickelt diese innerhalb von drei Monaten bis zur Ausführungsplanung weiter. Dafür stehen eigene Räume und eigene Betreuer zur Verfügung. Diese Kerngruppe setzt sich aus den Gewinnern des Wettbewerbs sowie weiteren interessierten Studierenden zusammen.

Weitere Informationen auf den Seiten zum Projekt Spiel_Ort

Immatrikulation 2008

ESE08

Erstsemestereinführung: Im Hörsaal – bei der Gruppeneinteilung und beim Grillen hinterm Beyer-Bau

182 Studentinnen und Studenten des Bauingenieurwesens haben in diesem Semester neu angefangen – und damit die Zeichen der Zeit erkannt: Sie werden, so sie das Studium durchhalten und gut bestehen – beste Chance auf dem Arbeitsmarkt haben!

Am Nachmittag gab es erst einmal geballte Informationen – von der allgemeinen Einführung des Studiendekans Prof. Bernd W. Zastrau über die Präsentation des Fachschaftsrates bis zu den Studiengängen. Der Höhepunkt der Veranstaltung war dann – traditionell, möchte man sagen – der Run auf die Einschreibung in die Gruppen. Doch auch wer das gemächlich anging, erhielt einen Platz – trotz einer etwa 20prozentigen Steigerung der Anfängerzahl gegenüber dem vergangenen Jahr!

Etwas mehr Statistik? Auch die Fernstudenten haben heute angefangen – mit einem Treffen in Dresden: 35 studieren von Anfang an (im „grundständigen Studiengang“), sieben im Aufbaustudiengang – plus drei, die in laufende Semster einstiegen. „Ein gutes Ergebnis!“ kommentierte das Dr. Sabine Damme, Leiterin der AG Fernstudium. Zwölf ausländische Studierende sind unter den Erstemestern – und unter ihnen drei Frauen. Gehalten hat sich der (im Bundesvergleich: hohe) Anteil der Studentinnen: Mit 59 immatrikulierten angehenden Bauingenieurinnen liegt die Fakultät bei einem Frauenanteil von 30 Prozent – was sicher zur guten Stimmung bei Anlässen wie dem Angrillen beiträgt, das am Abend nach der Auftaktveranstaltung den Abschluss des ersten offiziellen Tages an der TU Dresden bildete. Der Fachschaftsrat hatte weder Bier noch Bratwürte gescheut, um einen trefflichen Rahmen für gute Gespräche zu bieten!

Erfindungen auf der Spur

UVS
10. Oktober 2008
Besichtigung
Besichtigung im Otto-Mohr-Labor

„Erfindungen“ sind das Jahresthema an der Astrid-Lindgren-Schule in Dresden. Die Förderschule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung steckt zur Zeit in den Projektwochen – und was liegt da bei so einem Thema näher, als sich in der Dresdner Uni umzusehen?

Mit einer kleinen Gruppe kamen Erfindungs-Suchende ins Otto-Mohr-Labor der TU Dresden. Hier begrüßte Prof. Steffen Marx sie und führte die wissensbegierige Truppe in die wunderbare Welt des Bauens ein. „Man muss viel kaputt machen und zerstören, um dann später garantieren zu können, dass alles lange hält!“ lautete eine Erkenntnis, die die Schülerinnen und Schüler mit nach Hause nahmen: Im Labor stehen kleine und große Prüfmaschinen, an denen die Studentinnen und Studenten und die Wissenschaftler(innen) die Qualität neuer Bauteile prüfen. Textilbeton wird auch hier im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs in den Grundlagen erforscht, Ultrahochfester Beton hergestellt. Spannend war’s – so sehr, dass zwei am liebsten gleiich da geblieben wären, um anzufangen…

Gemeinsam studieren!

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Die Idee entstand vor einiger Zeit bei der Zeitungslektüre: Schülerinnen und Schüler aus dem Westen, so stand zu lesen, haben Vorurteile gegenüber einem Studium in Dresden. Weil die Leute hier so merkwürdig sprechen (nu!), weil sie angeblich Ausländer nicht mögen.

Als jemand, der aus dem Westen kommt und seit 18 Jahren in Dresden lebt, merkt man da auf: Eigentlich reden die Menschen hier doch verständlich – verständlicher gar als manch andere (die ja auch schmunzelnd-selbstbewusst bekennen, alles zu können – außer hochdeutsch). Und Ausländer sind hier Kommilitonen,  Partner und Freunde, auch wenn es schlagzeilenträchtige Ausnahmen gab.

Die Idee war: Ausländerfreundlichkeit zu zeigen. Ein Wort, dass es so kaum in den Zeitungen gibt (steht es eigentlich im Duden? Und warum nicht?). Mitstreiter waren schnell gefunden: Jens Bemme, während der Drehzeit zum Film im Marketing der TU Dresden beschäftigt. Juliane Terpe, Chefin des Kulturteams im Akademischen Auslandsamt der TU Dresden als Kontaktfrau zu den ausländischen Studentinnen und Studenten, die im Film auftreten. Silke Scheerer, die mit mir zusammen die DFG-Science-TV-Filme für den SFB 528 gedreht hat. Und Robert Schymiczek aka Zorknemesis, der in der letzten Phase des Projekts als kreativer Filmemacher das Vorhaben mit dem nötigen Fertigungs-Schub versah.

Oh, und dann natürlich die Hauptpersonen im Film (Nebenrollen gab’s keine ;-)! Vor und im Beyer-Bau spielten sie fast wie Profis ihre Rollen: In der Heimatsprache stellten sie sich vor, auf deutsch sagten sie, was sie an der TU Dresden umtreibt. Was die MItglieder des Laienteams von Profis unterschied: Sie waren herzerfrischend unkompliziert, wiederholten ihren Text für andere Kameraeinstellungen immer wieder – und sie lachten, lachten, lachten!

Ja: Es hat Spaß gemacht – und die bunte Vielfalt der Sprachen und Lebensbiographien kumulierte dann doch im italienisch-deutsch-englischen Mittagsvergnügen nach dem Dreh: Es gab Pizza und Gespräche!

Bauingenieurlücke wird größer

UVS
22. September 2008

Die Zahl der Absolventen im Studiengang Bauingenieurwesen ist erneut zurückgegangen. Wie der aktuellen Studierendenstatistik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie zu entnehmen ist, haben 2007 nur noch rund 3.080 Nachwuchsingenieure die Hochschulen verlassen. Damit hat sich der Negativtrend der vergangenen Jahre fortgesetzt und den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1986 erreicht. Gleichzeitig ist die Zahl der Studienanfänger im Bauingenieurwesen konstant bei 6.000 geblieben.

„Dies bedeutet eine drastische Zuspitzung der Lage im Nachwuchsbereich. Wir werden uns auf einen scharfen Wettbewerb um Bauingenieure in Deutschland einstellen müssen“, kommentierte Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident Technik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie in Berlin die Zahlen. „Bei Studienabbrecherquoten im Bauingenieurwesen um nahezu 50 Prozent können wir unseren jährlichen Einstellungsbedarf von 4.500 Absolventen nicht mehr decken.“

Diese Entwicklung zeichnete sich bereits seit einigen Jahren ab. Bei stetigem Rückgang der Studienanfängerzahlen sind auch die Absolventenzahlen seit 2000 kontinuierlich zurückgegangen. Dieser Trend hat sich im Sommer 2007 und im Wintersemester 2007/2008 fortgesetzt. Rund 3.080 Studierende haben erfolgreich ein Studium des Bauingenieurwesens abgeschlossen. Davon 211 mit dem Bachelorabschluss. Das entspricht einem Rückgang der Gesamtabsolventen gegenüber dem Vorjahr von acht Prozent. Auch bei den Studienanfängern kann trotz eines leichten Zuwachses von 0,7 Prozent im Vorjahr von einer Trendwende keine Rede sein. Ihre Zahl blieb 2007 konstant. Die Gesamtzahl der Studierenden im Bauingenieurwesen liegt derzeit bei 33.800.

Die hochschulpolitische Umstellung der Studienabschlüsse zeigt Wirkung. Mittlerweile starteten Dreiviertel ihr Studium in Bachelorstudiengängen, die übrigen teilten sich auf Diplom- bzw. Masterstudiengänge auf. „Dies ist ein klares Signal, dass sich die Arbeitgeber nun massiv auf die neuen Abschlüsse einstellen müssen – mit allen Konsequenzen für die Berufsbefähigung ihrer Mitarbeiter“, erklärte Nußbaumer. Er appellierte gleichzeitig an die Hochschulen, dass Bildungsniveau des Diplomingenieurs nicht aufzugeben. „Über die Akkreditierungsverfahren allein werden wir nicht sicherstellen können, dass die hohe Qualität der Ausbildung, wie wir sie vom Diplom kennen, erhalten bleibt“, erklärte Nußbaumer.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Bauingenieurlücke nicht über den Arbeitsmarkt gedeckt werden kann. Im Durchschnitt des vergangenen Jahres hätten 9.100 offene Stellen für Bauingenieure 5.700 arbeitslose Bauingenieure gegenüber gestanden. Dies habe eine Schätzung des Hauptverbandes in Anlehnung an eine Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung in Köln ergeben. Und die Fachkräftelücke wird immer größer: Im Sommer dieses Jahres lag die Lücke zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen bei rund 5.000. Nußbaumer warnte: „Der Mangel an qualifiziertem Personal droht in der deutschen Bauwirtschaft zur Wachstumsbremse zu werden“. Denn hinzu komme, dass auch bei Polieren und Meistern der Nachwuchs mittlerweile knapp werde.

Nußbaumer rief dazu auf, der Technik in Schul- und Hochschulausbildung wieder den Stellenwert zuzuweisen, der ihm seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung nach zukomme.

[Quelle]

Wechsel zu einem Masterstudiengang

Im Rahmen der diesjährigen Plenarversammlung des Fakultätentages für Bauingenieurwesen und Geodäsie (FTBG) wurde der folgende Beschluss durch die Mitglieder des Fakultätentages verabschiedet:

Der FTBG empfiehlt seinen Mitgliedsfakultäten, Bauingenieur-Absolventen aus Bachelor-Studiengängen von Mitgliedsfakultäten des FTBG den Einstieg in ein Bauingenieur-Masterstudium grundsätzlich ohne die Erfüllung zusätzlicher inhaltlicher Auflagen (z. B. in Form von durch ECTS-Punkte nachzuweisenden Kursen) zu gestatten.

Durch die theoretisch-methodische Ausrichtung universitärer Bachelor-Studiengänge sind die Grundlagen und inhaltlichen Voraussetzungen für ein erfolgreiches wissenschaftlich orientiertes Masterstudium an Universitäten bereits institutionell nachgewiesen.

In gleicher Weise empfiehlt der FTBG auch, Studenten seiner Mitgliedsfakultäten aus universitären Diplom-Bauingenieurstudiengängen den direkten Zugang in ein Bauingenieur-Masterstudium zu ermöglichen, sofern der Student bereits die ECTS-Leistungspunkte des Diplomstudiengangs gemäß Studienplan im Umfang eines Bachelor-Abschlusses erfolgreich nachweisen kann.

Gebäude-Energie-Management (G|E|M) hilft Probleme der Zukunft lösen

Rohre

Die Preisanzeigen an den Tankstellen klettern seit Jahren unaufhaltsam: Energie wird knapper – und deswegen teurer. Die Klimaentwicklung beschert uns vermehrt Hochwasser, Tornados und andere Katastrophen: Wir müssen uns gewaltig anstrengen, diesen Anforderungen gewachsen zu sein. Das Innenleben unserer Gebäude – und zuvor der Baustellen – wird immer komplexer: Hier sind Leute gefragt, die die Koordination und das Management übernehmen können.

Die Fakultät Bauingenieurwesen an der TU Dresden hat die Zeichen der Zeit erkannt: „Eine gezielte Ausbildung für diese Anforderungen gab es bislang nicht – nun werden wir sie bieten!“ sagt Prof. Rainer Schach, Dekan der Fakultät. Gebäude-Energie-Management, kurz G|E|M, lautet die Bezeichnung der neuen Studienrichtung, die als „modifizierte Vertiefung“ in das bestehende Bauingenieur-Studium integriert wird. In zehn Semestern erfolgt eine Ausbildung, die zwischen den klassischen Feldern der Architektur und des Bauingenieurwesens liegt: Mit gestalterischen Fähigkeiten, mit umfassenden Ingenieurkenntnissen – und obendrein mit zusätzlichem Wissen aus den Bereichen Wirtschaftswissenschaften und Ökologie. Prof. Schach: „Mit diesem maßgeschneiderten Angebot bilden wir zukunftsorientiert aus.“

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Spielplatz der Bauball-Studenten eröffnet

Kinder auf dem Spielplatz

Studenten auf dem Spielplatz

Kinder und Studenten auf dem Leuchtturm

Acht Wochen hatten die Studentinnen und Studenten des sechsten Semesters im Hinterhof des „Kinderladen Riese Efeu e.V.“ in der Dresdner Friedrichstadt gebaut – nun konnten die angehenden Bauingenieure den „Leuchtturm“ den Kindern der Einrichtung übergeben. Und die – welch schöneren Lohn kann es für die Plackerei geben? – nahmen das Holz-Kletter-Gerüst mit strahlenden Augen und unter großem Gejohle gleich in Beschlag.

Vor einem Jahr hatte das damalige sechste Semester den Grundstein für eine sich nun anbahnende Tradition gelegt: Sie wollten als Bauingenieure nicht nur feiern, sondern auch was tun, sich sozial engagieren. Rund 750 Arbeitsstunden steckten die Studentinnen und Studenten in ihr Projekt, das vorhandene Spielareal komplett umzugestalten. In der ehemaligen dunklen Ecke des Hofes steht nun ein holzheller Leuchtturm auf vier imposanten Eichenstützen. An ihn schließt sich ein Balancierpfad und ein Wasserspiel an.

Von den Kindern gebastelte Orden für die Bauleute, Sekt (für die Großen), Limo (für die Kleinen) und Kuchen (für alle) gab es zur Eröffnung – und viel, viel Freude über das gelungene Werk.

Nicht leicht, aber lohnend!

Mexiko-Vortrag

Jürgen Notz, Bauingenieurstudent an der TU Dresden im 8. Semester, berichtet von seinen Praxiserfahrungen

Das Bild nebenan täuscht: Der Hörsaal 118 war erfreulich voll – wenn es auch fast nur StudentInnen waren, die zum Vortrag von Jürgen Notz gekommen waren. Wer nicht da war, hat einen eindrucksvollen und zum Nachdenken anregenden Bericht verpasst: Jürgen war Teilnehmer des Praxisseminars der TU Berlin, das ihn mit Architekten und Freiraumplanern zuerst ein halbes Jahr Vorbereitungsphase in Berlin und dann sieben Wochen vor Ort in Mexiko beschäftigte.

San Martin Itunyoso ist ein eher unwirtlicher Ort im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Etwa tausend Triquis wohnen 2.600 m über dem Meeresspiegel. Das Dorf gilt zwar als Gemeindezentrum der umgrenzenden Dörfer, lässt aber Annehmlichkeiten wie man sie hier zu Lande kennt, vermissen: Es nebelt gerne und ist dann kalt – wenn die Sonne schient, tut sie das allerdings auch heftig. Toiletten? Fehlanzeige – dort gibt es Latrinen. Fließend Wasser? Nicht immer! Gut und reichlich zu essen? Naja. Ein Bierchen am Feierabend: Fehlanzeige. Die Rahmenbedingungen, so konnte man dem Vortrag entnehmen, waren eher wenig reizvoll.

Dennoch klang Begeisterung hindurch: Der deutsche Studententrupp wolle dem Kinderheim des Dorfes ein Aufenthaltsgebäude sowie neue Spielmöglichkeiten für den Außenbereich entwerfen und bauen. Und trotz aller Widrigkeiten, trotz gruppendynamischer Prozesse mit Grenzwerterfahrung war das offensichtlich ein Ziel, für das es sich lohnte zu schwitzen und zu frieren und zu streiten und zusammen zu bauen: Das Ergebnis zählte, und das waren (sind!) glückliche Kinder in Mexiko und nachdenkliche Zuhörer in Dresden: Soziales Engagement nicht als Worthülse mit sich herum zu führen, sondern aktiv mitzugestalten – das beeindruckte.