Frau Professorin Dr.-Ing. Christina Scheffler hat zum 1. Februar 2024 den Ruf auf die Professur Polymere im Bauwesen an der Technischen Universität Dresden (gemeinsame Berufung mit dem Leibniz-Institut für Polymerforschung Dresden, IPF) angenommen. Die Einrichtung der neuen Professur zielt darauf ab, innovative Forschung auf dem Gebiet der nachhaltigen Materialtechnologien zu fördern, wovon sowohl die Wissenschaft als auch die Industrie profitieren sollen. Seit mehreren Jahren ist Christina Scheffler an der TUD in verschiedenen Programmen aktiv, die sich mit der Entwicklung neuartiger Baustoffe beschäftigen. Dazu gehören unter anderem der Sonderforschungsbereich Transregio 280 Designstrategien für materialminimierte kohlenstoffbewehrte Betonkonstruktionen und das Graduiertenkolleg 2250 Mineralisch gebundene Verbundwerkstoffe für eine verbesserte Standsicherheit. Bereits 2016 wurde sie zum Young Investigator am Institut für Baustoffe benannt. Seit 2014 engagiert sich Prof. Scheffler im Industrie- und Forschungsverband Composites United e. V. und leitet dort die Arbeitsgruppe „Faser-Matrix-Haftung“. Zudem pflegt sie einen intensiven internationalen Austausch mit der Luleå University of Technology (LTU) in Schweden, wo sie seit 2023 als Gastprofessorin in der Polymer Composites Group des Materials Science Departments tätig ist.
Polymere werden bereits heute in fast allen Bauweisen eingesetzt, ob als Halbzeuge, Oberflächenschutzsysteme, Betonfließmittel, zur Tränkung von Faserbewehrungen oder als Bindemittel. Die Ergebnisse der bisherigen gemeinsamen Projekte mit Frau Prof. Christina Scheffler verdeutlichen die zunehmende Bedeutung von Polymeren bei der Entwicklung neuer Baustoffe.
Durch die gemeinsame Berufung soll diese innovative Forschung weiter gestärkt werden. Deutlich soll auch die universitäre Lehre von der neuen Professur profitieren, künftige Bauingenieure benötigen eine gute Kompetenz im Bereich der Polymerwerkstoffe.
Am 27.03.2024 verteidigte Herr Mario Alejandro Garcia Tzintzun, M.Sc., erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Inelastic Material Modeling for Steady-State Rolling Structures within Isogeometric Analysis“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Alexander Zeißler, (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr. Michael Kaliske (TU Dresden), Prof. Dr. Udo Nackenhorst (Leibniz Universität Hannover) und Prof. Dr. Yintao Wei (Tsinghua University), sowie als weiteres Mitglied der Promotionskommission Prof. Dr. Wolfgang Graf (TU Dresden) anwesend. Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert recht herzlich.
Von links: Prof. Dr. Yintao Wei (Tsinghua University), Prof. Dr. Michael Kaliske (TU Dresden), Mario Alejandro Garcia Tzintzun, M.Sc., Prof. Dr. Udo Nackenhorst (Leibniz Universität Hannover), Prof. Dr. Wolfgang Graf (TU Dresden), Prof. Dr. Alexander Zeißler, (TU Dresden). Foto: André Terpe
Am 14.03.2024 verteidigte Herr Dipl.-Ing. Huanyu Li erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Electrophoretic surface modification of carbon fibers for an enhanced interaction toward cementitious matrices“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Stefan Löhnert, (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr. Viktor Mechtcherine (TU Dresden), Professorin Dr. Alva Peled (Ben-Gurion University of the Negev) und Prof. Dr. Lei Wang (Zhejiang University), sowie als weiteres Mitglied der Promotionskommission Prof. Dr. Marco Liebscher (TU Dresden) anwesend. Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert recht herzlich.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Inelastic Material Modeling for Steady-State Rolling Structures within Isogeometric Analysis“ von Herrn Mario Alejandro Garcia Tzintzun, M.Sc., am Mittwoch, 27.03.2024, 13:00 Uhr im Sitzungszimmer 03-007, Haus 116, auf der August-Bebel-Straße 30 ein.
Für seine Vorlesung „Wasserverkehrsanlagen“ erhielt Herr Dr.-Ing. Torsten Heyer den Lehrpreis der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“. In ihrer Begründung für den Preis, vorgetragen durch den Sprecher des Fachschgaftsrats der Verkerswissenschaftler, Hosea Winter, lobten die Studierenden Dr. Heyer für seine „gute Mischung aus interessanten Fakten, nüchternen Rechnungen, die er immer logisch und verständlich erklärt hat, und Unterhaltung“.
Den Preis in der Kategorie „Weiterführende Lehre“ erhielt Dr.-Ing. Rico Wittwer, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Mobilitätssystemplanung der Fakultät Verkehrswissenschaften und Leiter des Forschungsfelds Mobilitätsverhalten, für seine Vorlesung „Datenerhebung und -analyse in der Verkehrsplanung“.
Der Lehrpreis der Fakultät Verkehrswissenschaften wird jährlich in den Kategorien „Grundständige Lehre“ und „Weiterführende Lehre“ vergeben.
Über den Preis und die damit einhergehende Anerkennung freuten sich beide Preisträger sichtlich und bedankten sich bei den Studierenden und bei der Fakultät für diese Ehre. Zur Freude des Fachschaftsrates (FSR) kündigte Dr. Heyer an, dass er sein Preisgeld dem FSR für dessen Arbeit spenden wolle.
Am Montag, den 15.01., 15.00 Uhr hält Frau Dr.-Ing. Christine Lemaitre, geschäftsführende Vorständin des DGNB, einen Vortrag mit dem Thema „Bauingenieurinnen und Nachhaltigkeit“.
Programm: 15.00 Uhr: Welcome und Vorstellung des Projektes und Netzwerks Bauingenieurinnen 15.15 Uhr: Vortrag von Dr.-Ing. Christine Lemaitre ca. 16.30 Uhr: Diskussionsrunde ca. 17.30 Uhr Ende der Veranstaltung
Da Frau Dr.-Ing. Christine Lemaitre am Montag, den 15.01. nicht vor Ort vertreten sein kann, sondern nur per Live-Video zugeschaltet ist, wird die Veranstaltung wird als Hybridveranstaltung stattfinden. Es besteht die Möglichkeit vor Ort an der Videokonferenz teilzunehmen (Schumannbau der TU Dresden im Raum SCH/A316/H ) oder sich aus der Ferne zuzuschalten. Das Event wurde organisiert von Bauingenieurinnen: www. bauingenieurinnen.de
Link zur Videokonferenz: https://bbb.tu-dresden.de/rooms/xwj-ebt-p8t-28t/join
Zum Tag der Fakultät Bauingenieurwesen wurden am vergangenen Freitag unsere diesjährigen Absolventinnen und Absolventen feierlich verabschiedet. Zahlreiche Professoren und Mitarbeiter der Fakultät fanden sich am Nachmittag im Hörsaal ABS/E11 ein, um gemeinsam mit unseren Absolventinnen und Absolventen sowie deren Angehörigen den letzten offiziellen Tag ihres Studiums zu feiern. Traditonell wurden auch besondere Auszeichnungen für herausragende Studienleistungen verliehen.
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm, Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen in seiner Begrüßungsansprache. Bild: André Terpe„Bauen in Afrika – eine Ingenieursafari“, Prof. Dr. Mike Schlaich von Schlaich Bergermann Partner hält einen mit-„reisenden“ Festvortrag. Bild: André Terpe
Nachdem der Dekan unserer Fakultät alle Gäste begrüßt hatte, führte Prof. Dr.-Ing. Mike Schlaich (TU Berlin, Schaich Bergermann als Festredner durch den facettenreichen Beruf des Bauingenieurs. Kernthemen der aktuellen Forschungen im Bauwesen wie Nachhaltigkeit und Erschließung sinnvoller Rohstoffkreisläufe, verdeutlichte er in besonderer Weise an Bauwerken und Infrastrukturbedingungen in Afrika in seinem Vortrag „Bauen in Afrika – eine Ingenieursafari“.
Auszeichnungen zum Tag der Fakultät
EUROVIA-Straßenbau-Preis
Der EUROVIA-Straßenbau-Preis der EUROVIA Services GmbH wird jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet des Straßenbaus verliehen. Den Preis überreicht Herr Dipl.-Kfm. Tilo Bräunig, Regionalleiter Region Mitte, VINCI Construction GmbH an Dipl.-Ing. Max Neupert für seine Diplomarbeit „Untersuchungen zum Zusammenhang zwischen dem Materialverhalten von Bitumen/Asphaltmastix (DSR) und dem Materialverhalten von Asphalt (Spaltzug-Schwellversuch)“
Eurovia-Straßenbaupreis: von links: Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann, Prodekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Dipl.-Ing. Max Neupert, Herr Dipl.-Kfm. Tilo Bräunig, Regionalleiter Region Mitte, VINCI Construction GmbH. Bild: André Terpe
Preis der Kirchhoff-Stiftung
Der Preis der Franz und Alexandra Kirchhoff-Stiftung wird für die beste Arbeit aus den Gebieten Straßenbau, Geotechnik und Baubetrieb vergeben. Den Preis überreicht Herr Dipl.-Oec. Ralph Brix, Prokurist STRABAG GmbH, Leiter kaufmännische Dienste an Dr.-Ing. Paul Bolz für seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen der Promotion mit dem Thema „Korrelation von Elastizitätsmodul und Ermüdungsschädigung von Straßenbeton “
Preis der Kirchhoff-Stiftung: von links: Herr Dipl.-Oec. Ralph Brix, Prokurist STRABAG GmbH, Leiter kaufmännische Dienste, Dr.-Ing. Paul Bolz, Prodekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann. Bild: André Terpe
Johann-Ohde-Preis
Der Johann-Ohde-Preis wird an der TU Dresden für hervorragende Projekt- und Diplomarbeiten, im Fach Geotechnik verliehen, er wird von der BAUER Spezialtiefbau GmbH gestiftet. Den Preis überreicht Herr Dr.-Ing. Karsten Beckhaus, Prokurist, BAUER Spezialtiefbau GmbH an Vincent Nutschan für seine Diplomarbeit „Untersuchung zum Einfluss der Korngeometrie auf den Reibungswinkel.“
Johann-Ohde-Preis, von links: Dr.-Ing. Karsten Beckhaus, Prokurist, BAUER Spezialtiefbau GmbH, Dipl.-Ing. Vincent Nutschan, Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann, Prodekan der Fakultät Bauingenieurwesen. Bild: André Terpe
Bauinformatikpreis 2023
Der Bauinformatikpreis wird an der TU Dresden für hervorragende Projekt- und Diplomarbeiten, auf dem Gebiet Bauinformatik verliehen. Mit der Verleihung soll die herausragende Qualität von Arbeiten in „early career stages“ motiviert und besonders gewürdigt werden. Den Preis überreicht Prof. Dr.-Ing. habil. Karsten Menzel, Institutsleiter des Instituts für Bauinformatik der TU Dresden an
Dipl.-Ing. Ana Bendiek-Laranjo für die beste Diplomarbeit „Implementing the Principles of Circular Economy in the AEC Sector: About the identification of reusable components using 360° Scans and Machine Learning.“
sowie für die besten Projektarbeiten Preisträger 1: Gadha Narayanan, BSc. „A State of the art analysis for predictive maintenance of building services systems“
Preisträger 2: cand.-ing. Lennard Buttgereit „Evaluierung von Modellprüfungsmethoden auf Basis von IFC“
Bauinformatikpreis 2023, von links: Prof. Dr.-Ing. habil. Karsten Menzel, Institutsleiter des Instituts für Bauinformatik der TU Dresden, Dipl.-Ing. Ana Bendiek-Laranjo, Gadha Narayanan, BSc., cand.-ing. Lennard Buttgereit, Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann, Prodekan der Fakultät Bauingenieurwesen Auch die Absolvent:innen kamen zu Wort: Dipl.-Ing. Johannes Reimer und Dipl.-Ing. Maria Walker freuen sich über ihren Bauhelm. Bild: André TerpeLilli Schrapps studiert im 5. Semester an der Fakultät, sie führt durch die Veranstaltung. Bild: André TerpeMusikalische Begleitung der Veranstaltung: Daria Tarasova, Violine und Dipl.-Ing. Raúl Beltrán vom Institut für Massivbau am Klavier. Bild: André Terpe
Am 20. Oktober fand im Hotel Elbflorenz im Dresdner World Trade Center das 27. Dresdner Baustatik-Seminar statt. Rund 200 Teilnehmer sich um neue Entwicklungen und Erfahrungen unter dem übergeordneten Thema Realität-Modellierung-Tragwerksplanung auszutauschen. Traditionell begrüßte Professor Kaliske vom Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke die Teilnehmer. Am Vormittag waren vier Fachvorträge zu folgenden Themen zu hören:
Ein Phasenfeldmodell für faserverstärkten Hochleistungsbeton Prof. Dr.-Ing. J. Schröder Institut für Mechanik, Universität Duisburg-Essen
Von der Idee bis zur Umsetzung – Licht bestimmt die Konstruktion Dipl.-Ing. M. Klawonn ASSMANN BERATEN + PLANEN, Dortmund
Ressourcenschonendes Bauen in der Tragwerksplanung Dipl.-Ing. M. Kabel ARUP Deutschland, Berlin
Die Material Point Method als zuverlässiger, netzfreier Diskretisierungsansatz Prof. Dr.-Ing. M. Kaliske Institut für Statik und Dynamik der Tragwerke, TU Dresden
Prof. Dr.-Ing. J. Schröder zum Thema Ein Phasenfeldmodell für faserverstärkten Hochleistungsbeton. Bild: André Terpe
Nach der Mittagspause wurde durch Herrn Dipl.-Ing. Andreas Forner von der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen, der diesjährige Günther Grüning-Preis überreicht. Gestiftet von der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen wird der Preis jährlich für hervorragende Projektarbeiten ausgelobt. In diesem Jahr erhielt Julian Meyer diese Auszeichnung für seine Diplomarbeit. Im Rahmen dieser Arbeit untersuchte er die Material Point Method, eine Alternative zur Finite-Elemente-Methode, die speziell für extreme Belastungen und starke lokale Deformationen entwickelt wurde. Sie kann unter anderem zur Si- mulation von Einschlägen auf Beton, beispielsweise durch Autounfälle, Explosionen oder Erdbeben, genutzt werden, wo die FEM meist eine geringe numerische Zuverlässigkeit aufweist. Die entwickelten Methoden bieten ein wichtiges neues Werkzeug zum Entwerfen sicherer Gebäude.
Von links: Prof. Dr.-Ing. Michael Kaliske, Institutsleiter des Instituts für Statik und Dynamik der Tragwerke der TU Dresden, Dipl. Ing. Julian Meyer, Dipl.-Ing. Andreas Forner, Vorsitzender der Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen
Nachmittags folgten dann Vorträge folgender Referenten:
Tragwerksplanung und Prüfung an Gesamtmodellen Dipl.-Ing. A. Forner Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen e.V.
Tragwerksplanerische Begleitung der denkmalgeschützten Stahlkonstruktion des Gasometer Schöneberg Prof. Dr.-Ing. D. Werner Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Digitaler Zwilling Eisenbahnbrücken – Auswertungen am Gesamtnetz Dipl.-Ing. G. Grunert DB Netz, Berlin
Park & Hide – Ein unterirdisches Parksystem in München schafft Raum für Neues Dr.-Ing. B. Philipp BPR Dr. Schäpertöns Consult, München
„WetUrban“ – Risikobewertung und -kommunikation in virtuellen Stadtmodellen Prof. Dr.-Ing. J. Stamm Institut Wasserbau und Techn. Hydromechanik, TU Dresden
Schlußwort Dipl.-Ing. A. Forner Landesvereinigung der Prüfingenieure für Bautechnik in Sachsen e.V.
Mit dem Aufsetzen der Kuppel auf das Lohrmann-Observatorium wurde heute die historische Außenhülle des Beyer-Baus wieder komplettiert. Damit rückt das Ende der umfangreichen Sanierungsarbeiten an dem beeindruckenden Gebäude näher. Der Beyer-Bau gilt als Wahrzeichen der TU Dresden. Erbaut vom Architekten Martin Dülfer, beherbergt das Haus traditionell die Bauingenieure. Seit 2016 wird der Beyerbau saniert, im nächsten Jahr soll die Fakultät Bauingenieurwesen dort wieder einziehen.
Mit einem Kran wurde heute die sanierte Kuppel auf das Observatorium auf dem Dach des Beyer-Bau der TU Dresden gehoben. Bild: Angela Heller
Am 11. Mai wurde im Deutschen Hygiene-Museum der Züblin-Stahlbaupreises an Studierende und Absolvierende aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dresden verliehen. Damit wurde der Preis bereits zum 11. mal vergeben. Mit dem Stahlbaupreis werden herausragende Arbeiten gewürdigt, die zur Anwendung und Weiterentwicklung der Metallbauweise beitragen und im Rahmen des Studiums oder einer Promotion angefertigt wurden.
Die Gewinner werden von einer Fachjury, bestehend aus Marco Eckert – technischer Geschäftsführer, Lars Feulner – Leiter der Konstruktion, jeweils von der Züblin Stahlbau GmbH in Hosena, sowie Hans-Jörg Brahms – Direktionsleiter Zentrale Technik, Konstruktiver Ingenieurbau der Ed. Züblin AG mit Sitz in Hamburg und Prof. Dr. Richard Stroetmann, Direktor des Instituts für Stahl- und Holzbau der TU Dresden ausgewählt. Die eingereichten Projekt- und Diplomarbeiten setzten sich mit aktuellen Fragestellungen aus der Stahlbauforschung und -anwendung auseinander.
Alle nominierten Arbeiten werden der Fachjury vorgestellt. Bild: André Terpe
Einen Schwerpunkt bildete in diesem Jahr der Einsatz hochfester Stähle in Stahlbaukonstruktionen. Dazu gehörten Untersuchungen zu einseitig geschweißten T-Stößen sowie die Weiterentwicklung der Bemessungsregeln von Stahlhohlprofilanschlüssen bis S960. Zudem wurden Arbeiten zur Optimierung von Orthoverbundfahrbahnplatten mit Dübelleisten und das Einsatzpotenzial des Orthoverbundprinzips bei der Ertüchtigung orthotrop ausgesteifter Stahlfahrbahnplatten vorgestellt. Ein Beitrag widmete sich der Bilanzierung von Brücken in Bezug auf die Ökologie und Wirtschaftlichkeit, ein weiterer dem Einsatz und der Entwicklung der Stahl-Holz-Hybridbauweise im Geschossbau. Die Fakultät Architektur beteiligte sich mit dem Entwurf einer 6-Feld-Tennishalle am Wettbewerb.
Die Arbeiten wiesen eine sehr hohe Qualität auf und wurden in hervorragender Weise von den Studierenden und Absolvierenden der TU Dresden präsentiert (Bild 1). Bei den anschließenden Fachdiskussionen zeigten sich die Nominierten versiert und überzeugten mit ihrer fachlichen Kompetenz.
V.l.: Marco Eckert, Vorstand Züblin, 1. Preisträger des Züblin Stahlbaupreises 2023, Fabian Schülkeund Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann, TU Dresden. Bild: André Terpe
Die feierliche Verleihung des Züblin-Stahlbaupreises 2023 fand traditionell am Abend im Rahmen des Bauballs der TU Dresden statt, der in diesem Jahr von den Studierenden des 6. und 8. Fachsemesters der Fakultät Bauingenieurwesen ausgerichtet wurde. Marco Eckert eröffnete die Preisverleihung mit einer kurzen Vorstellung des Unternehmens und aktueller Projekte der Züblin Stahlbau GmbH. Die Projekte präsentierten die Vielseitigkeit und verdeutlichten die spannenden Herausforderungen, denen sich die Mitarbeiter der Züblin Stahlbau GmbH bei der Planung und Ausführung immer wieder aufs Neue stellen. Marco Eckert betonte die Herausforderung, aus den thematisch vielschichtigen und allesamt hochwertigen Einreichungen eine Auswahl und Reihung der Preisträger:innen vorzunehmen. Anschließend übernahm Prof. Stroetmann das Wort, bedankte sich für das große Engagement der Züblin Stahlbau GmbH im Bereich der Lehre und Forschung sowie die sehr gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Züblin Stahlbau unterstützt die TU Dresden insbesondere im Bereich der Studierendenförderung mit der Vergabe von Stipendien, der Auslobung des Stahlbaupreises, der Förderung von sozialen Projekten des Bauingenieurwesens, Angeboten zu Werks- und Baustellenbesichtigungen und der Betreuung von Studien- und Diplomarbeiten.
Der diesjährig mit insgesamt 3000 Euro dotierte Preis wurde für zwei Projektarbeiten und eine Diplomarbeit im Studiengang Bauingenieurwesen vergeben. Die Preise erhielten Tobias Bochmann für seine Projektarbeit zur Analyse der Bemessungsregeln von höherfesten Stahlhohlprofilknoten am Beispiel von N-Knoten, Lisa Wolfram für ihre Diplomarbeit zur Ökologie und Wirtschaftlichkeit nachhaltiger Baukonstruktionen in Stahl-Holz-Hybridbauweise und Fabian Schülke für seine Projektarbeit zum Einsatzpotenzial des Orthoverbundprinzips bei der Ertüchtigung orthotrop ausgesteifter Stahlfahrbahnplatten.
Tobias Bochmann untersuchte im Rahmen seiner Projektarbeit die wesentlichen Einflüsse auf die Versagensformen von Hohlprofilknoten aus höherfesten Stählen. Unter Variation der knoten-, profil-, geometrie- und materialspezifischen Parameter analysierte er auf der Grundlage der Bemessungsregeln der prEN 1993-1-8:2022 die Übergänge zwischen den maßgebenden Versagensformen für N-Knoten aus Rechteckhohlprofilen mit Spalt. Mit den Parameterstudien belegte Tobias Bochmann, dass die prognostizierten Versagensformen der prEN 1993-1-8 gut mit den Experimenten an Hohlprofilknoten übereinstimmen. Die Arbeit wurde mit dem 3. Preis ausgezeichnet.
Tobias Bochmann untersuchte im Rahmen seiner Projektarbeit die wesentlichen Einflüsse auf die Versagensformen von Hohlprofilknoten aus höherfesten Stählen. Bild: André Terpe
Im Rahmen ihrer Diplomarbeit konzipierte Lisa Wolfram Lösungsmöglichkeiten zur Ausweitung der stofflichen Nutzung heimischer Laubholzarten und verglich unterschiedliche Bauweisen in Bezug auf ihre Ökologie und Ökonomie. Durch den Einsatz integrierter Stahlprofile können Holzbauteile mit geringeren Abmessungen dimensioniert und damit architektonischen Ansprüchen besser gerecht werden. Mit dem Holzanteil werden zudem das Treibhauspotenzial der Hybridbauteile sowie die Ökobilanz insgesamt verbessert. Anhand eines Tragwerkentwurfs belegte Lisa Wolfram, dass das Bauen mit Stahl und Holz eine ökologisch günstige Alternative ist und sich für das modulare Bauen mit vorgefertigten Elementen und kurzen Bauzeiten eignet. Die Arbeit von Frau Wolfram wurde mit dem 2. Preis gewürdigt.
Die besondere Leistung von Fabian Schülke mit der Projektarbeit zum Einsatzpotenzial des Orthoverbundprinzips bei der Ertüchtigung orthotrop ausgesteifter Stahlfahrbahnplatten wurde mit dem 1. Preis gewürdigt. Orthotrope Stahlfahrbahnplatten zeichnen sich durch ihre hohe Tragfähigkeit bei geringem Eigengewicht aus. Im Brückenbestand findet die Bauweise in Verkehrswegen mit überregionaler Bedeutung häufig ihre Anwendung. Durch die Kerbschärfe der Konstruktionsdetails und das signifikant gestiegene Verkehrsaufkommen der letzten Jahre treten jedoch Ermüdungsschäden in einem erheblichen Ausmaß auf. Wesentliche Defizite liegen in den zu geringen Deckblechstärken und den großen Steifenabständen. Mithilfe des Orthoverbundprinzips lassen sich ermüdungsgefährdete Stahlfahrbahnplatten dauerhaft ertüchtigen. Dabei wird der konventionelle Gussasphalt durch eine 8–10 cm dünne Betonschicht im Verbund mit dem Stahldeckblech ersetzt, sodass die auftretenden Belastungen durch den Verbund abgetragen und die resultierenden Spannungen erheblich abgemindert werden. Dies führt zu einer signifikanten Erhöhung der Restnutzungsdauer bei annähernder Eigengewichtsneutralität.
Einen Ehrenpreis für den Entwurf einer Sechsfeld-Tennishalle erhielten die Architekturstudenten Fang Li und Daniel Holzwarth. Die Jury zeigte sich erfreut über den Einsatz von Stahl bei dieser klassischen Bauaufgabe, mit dem eine hohe Transparenz und Leichtigkeit der Halle geschaffen wurde. Dieser Ehrenpreis ist mit einer Werksbesichtigung von Züblin Stahlbau in Hosena verbunden, bei der die Preisträger ihre Kenntnisse über die Fertigung von Stahlbaukonstruktionen vertiefen können.
Der Preisträgerin und allen Preisträgern einen herzlichen Glückwunsch zu ihren hervorragenden Arbeiten!
Professur für Stahlbau, Institut für Stahl- und Holzbau TU Dresden