Studentische Exkursion nach Lissabon

15 Studierende der Vertiefungsrichtung Wasserbau und Umwelt besuchtem in der Pfingstwoche die Universität Lissabon (DECivil). Professor Jürgen Stamm, sowie die Mitarbeiter Márcio Salgueiro Roth und Tom Roessger vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik begleiteten die Studierenden. Teil des Besuchs war die Besichtigung des Labors für Hydraulik und Wasserressourcen und Umwelt, empfangen wurde die Gruppe von den Portugisischen Professoren Dídia Covas, Helena Ramos und Juan Portillo sowie den Forscherinnen Isabel Boavida und Marta Cabral.

Bild: DECivil

Im Wasserbaulabor hatten sie Gelegenheit, verschiedene Versuchsanlagen zu besichtigen, die für Forschungs- und Lehrzwecke genutzt werden, darunter Einrichtungen für die Untersuchung instationärer hydraulischer Regime, die Installation eines Wasserrads für die Rückgewinnung von Wasserkraft und den Wellenkanal für die Untersuchung von Prototypen für die Nutzung von Wellenenergie. Die Forscherin Isabel Boavida stellte die Forschungsarbeiten vor, die darauf abzielen, einen integrierten Ansatz für die Nachhaltigkeit der Fischpopulationen flussabwärts von Wasserkraftwerken zu entwickeln.

Ein weiterer Programmpunkt der Exkursion war der Besuch des Labors für Strukturen und Materialwiderstand. Dort konnten die Studierenden mit Kohlenstofffasern verstärkte Stahlbetonträger, FRP-Profile (faserverstärkte Polymere), metallische Verbindungen zwischen Profilen aus Verbundwerkstoffen, das seitliche Ausknicken eines großen Stahlträgers und Steinmauern mit verschiedenen Verstärkungslösungen begutachten. Die Forscherin Inês Rosa stellte die Arbeiten zur Charakterisierung des Verhaltens von Kohlenstofffasern bei hohen Temperaturen vor, die sie derzeit entwickelt. Der dreidimensionale Rahmen aus Glasfaserverbundprofilen und Betonplatten, der auf dem seismischen Tisch montiert ist, der Windkanal und die Holzstruktur, die von einer Wand eines Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert in Baixa Pombalina stammt, waren weitere interessante Stationen für die Studierenden.

Bild: DECivil

Es folgte ein Besuch des DECivil-Museums, mit anschließendem Gedankenaustausch über die Lehre des Bauwesens in den beiden Ländern. Das Interesse an der Koexistenz der Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen in ein und demselben Fachbereich war für die Exkursionsteilnehmer zum Abschluss ihrer Reise Anlass für eine Kurzvisite bei den hiesigen Architekturstudenten.

Doppelter Abschluss, doppelte Chancen: Doppeldiplom-Studierende aus Frankreich in Dresden empfangen

Das Beste aus zwei Welten – so könnte man das Doppeldiplomprogramm an unserer Fakultät auf den Punkt bringen. Doppeldiplom-Studierende lernen in Dresden und in Frankreich. Sie erhalten mit erfolgreichem Abschluss zwei Diplome – das deutsche und das französische und sind somit für das Berufsleben in einem Europa ohne Grenzen doppelt qualifiziert. Neben dem Doppeldiplom mit zwei französischen Universitäten gibt es für Dresdner Bauingenieur-Studirende auch noch die Möglichkeit, an der Università degli Studi di Trento zu studieren.

Am Montag begrüßte Professor Haller, Ansprechpartner für Doppeldiplome im Rahmen der Deutsch-Französischen Hochschule, die Teilnehmer des Doppeldiplom-Austauschprogrammes mit einer Einführungsveranstaltung und anschließendem Campusrundgang bei uns an der Fakultät. Die französischen Studentinnen und Studenten kommen von der ESTP in Paris und der INSA in Strassburg.

Herzlichen Glückwunsch an Herrn Dipl.-Ing. Niklas Marc Schwiersch zur erfolgreichen Verteidigung seiner Promotion

Am 26.01.2022 verteidigte Herr Dipl.-Ing. Niklas Marc Schwiersch, erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Ein risikobasierter Planungsansatz für homogene Flussdeichquerschnitte“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Ivo Herle (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr. Jürgen Stamm (TU Dresden), Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen (Universität Siegen) und Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Engel (Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden (HTW)) anwesend. Weiteres Mitglied der Promotionskommission war Prof. Jochen Schanze (TU Dresden).

Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert recht herzlich.

von links: Prof. Dr. Ivo Herle, Prof. Dr. Jürgen Stamm, Dipl.-Ing. Niklas Marc Schwiersch, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jensen, Prof. Dr.-Ing. habil. Jens Engel. Bild: André Terpe


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Herzlichen Glückwunsch an Herrn Jad Khodor, M.Sc. zur erfolgreichen Verteidigung seiner Promotion

Am 25.01.2023 verteidigte Herr Jad Khodor, M.Sc., erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Fatigue fracture characterization by the cyclic material forces approach“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Steffen Marx (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr. Michael Kaliske (TU Dresden), online zugeschaltet Prof. Dr. Hüsnü Dal (Middle East Technical University) und Dr. Fadi Aldakheel (Leibniz Universtität Hannover) anwesend. Als weiteres Mitglied der Promotionskommission war Prof. Dr. Wolfgang Graf (TU Dresden) anwesend.

Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert recht herzlich.

Herzlich willkommen an alle neuen Studies!

Am Freitag war es so weit, alle Studierenden des ersten Semesters hatten ihre erste Pflichtveranstaltung, die sogenannte ESE. (Erstsemestereinführung) Zur ersten, fast richtigen Vorlesung gab es von unserem Studiendekan, Prof. Otto, wichtige Hinweise zur Studienorganisation und zur Einschreibung in die Übungsgruppen. Außerdem wurden alle Neuen von unserem Studienfachberater Dr. Heyer und von einem Vertreter der Fachschft begrüßt. Gefeiert wurde der erste offizielle Schritt in einen „neuen Lebensabschnitt“ danach auf der Wiese vor dem Hülsse-Bau am Grill der Fachschaft mit Bier und Bratwurst.

Die erste Vorlesung wurde zünftig mit Bratwurst und Bier gefeiert. Bild: André Terpe

Ausbau der Kooperation in der Forschung mit französischen Partnerhochschulen beschlossen

Nachdem im letzten Sommer das 20-jährige Bestehen der deutsch-französischen-Doppeldiplom-Studiengänge der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden und der INSA Strasbourg sowie der ESTP Paris im Martin-Dülfer-Festsaal würdig gefeiert wurde, empfing die Fakultät am 19. Juli 2022 eine hochrangige Delegation der Partnerhochschule ESTP. Direktor Joël Cuny, der seit knapp zwei Jahren die Geschicke der ESTP lenkt und im Vorjahr wegen Corona lediglich per Video zugeschaltet war, hatte den Wunsch nach einem Besuch in Dresden bekräftigt. Der Generaldirektor der École Spéciale des Travaux Publics du Bâtiment et de l’Industriewurde begleitet von der Direktorin für internationale Beziehungen, Frau Sophie-Caroline Huismann, und dem Direktor für Forschung, Herrn Eric Croquesel. Von Dresdner Seite empfingen der Dekan der Fakultät Bauingenieurwesen, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm, und der Programmbeauftragte der Deutsch Französischen Hochschule, Prof. Dr.-Ing. Peer Haller, die französischen Gäste.

Gegenstand der halbtägigen Gespräche war die Erhöhung der Zahl der Doppeldiplomierenden, insbesondere auf deutscher Seite, sowie der Ausbau der Kooperation in der Forschung. Die Zahl der Neuimmatrikulierten ist in diesem Jahr erfreulich hoch, was nicht zuletzt an der seitens der Deutsch-Französischen Hochschule finanzierten Exkursionswoche nach Strasbourg und Paris liegen dürfte. Insgesamt haben sich sieben Studentinnen und Studenten für ein Studium in Frankreich entschieden.

Diese Zahl soll in den kommenden Jahren verstetigt und weiter erhöht werden. Dafür wurden geeignete Maßnahmen besprochen. Um die Sprachbarriere zu verringern, bietet die ESTP neuerdings englischsprachige Einstiegskurse an. Letztendlich besteht das Ziel aber natürlich darin, dass die Absolventinnen und Absolventen die Sprache des Partnerlandes verhandlungssicher beherrschen und mit der Mentalität, Kultur und Geschichte unseres Nachbarn und wichtigsten Wirtschaftspartners vertraut sind. In einem Rundgang durch die Labore in der Nähe des von-Mises-Baus, wo die Gespräche stattfanden, erhielten die französischen Gäste Einblick in die Dresdner Forschung.

Professor Mechtcherine erläuterte seine Visionen rund um die Baustoffe, der Dekan beeindruckte die Gäste im modernen Wasserbaulabor und Professor Wellner, der leider verhindert war, wurde von Herrn Bolz kompetent vertreten, der die vielfältigen Aktivitäten des Straßenbaus vorstellte.

Die Besichtigungen bildeten den Einstieg für eine längere Diskussion über die Zusammenarbeit in der Forschung. Die ESTP wird sich in der kommenden Zeit verstärkt dieser Aufgabe widmen und die Zahl der Lehrenden und Forschenden an ihrer Hochschule deutlich erhöhen. Eine Herkulesaufgabe. Dresden profitiert vom engen Beziehungsnetz der ESTP mit französischen Baukonzernen von Rang und Namen, wovon viele in Deutschland tätig sind und einen hohen Bedarf an zweisprachigen Ingenieurinnen und Ingenieuren mit interkultureller Kompetenz haben.

Am Ende wurden noch die Kooperationsverträge, die nach den Studienreformen auf den neuesten Stand gebracht wurden, von den Anwesenden feierlich unterzeichnet. Der Tag klang in freundschaftlicher Atmosphäre bei sommerlichen Temperaturen in einem Restaurant an der Elbe aus. Unter den Gästen war auch Altdekan Rainer Schach, der nach seiner Emeritierung noch im Beirat der ESTP aktiv ist. Schließlich kehrten unsere Freunde mit positiven Eindrücken und vielen Anregungen ins Gästehaus am Weberplatz zurück, verbunden mit dem Wunsch, den Dialog mit uns in Paris zu vertiefen.

Herzlichen Glückwunsch an Herrn Bo Yin, M.Sc. zur erfolgreichen Verteidigung seiner Promotion

Am 12.07.2022 hat Herr Bo Yin, M.Sc. seine Promotion „Variational phase-field fracture description on elastic and inelastic materials at finite strains“ erfolgreich verteidigt. Den Vorsitz der Promotionskommission führte Prof. Dr. Viktor Mechtcherine (TU Dresden). Gutachter waren Prof. Dr. Michael Kaliske (TU Dresden), Prof. Dr. Laura De Lorenzis (ETH Zürich) und Prof. Dr. Ralf Müller (Technische Universität Darmstadt). Außerdem war als weiteres Mitglied der Promotionskommission Prof. Dr. Stefan Löhnert (TU Dresden) beteiligt. Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert ganz herzlich.

On 12.07.2022, Mr Bo Yin, M.Sc. successfully defended his doctoral thesis „Variational phase-field fracture description on elastic and inelastic materials at finite strains“. The doctoral committee was chaired by Prof. Dr. Viktor Mechtcherine (TU Dresden). Reviewers were Prof. Dr. Michael Kaliske (TU Dresden), Prof. Dr. Laura De Lorenzis (ETH Zurich) and Prof. Dr. Ralf Müller (Technische Universität Darmstadt). In addition, Prof. Dr. Stefan Löhnert (TU Dresden) was involved as a further member of the doctoral committee. The Faculty of Civil Engineering extends its warmest congratulations.

Züblin-Stahlbaupreis 2022 verliehen

Die Verleihung des ZÜBLIN-Stahlbaupreises an Studierende und Absolventen aus den Bereichen Architektur und Bauingenieurwesen der Technischen Universität Dresden fand am 23. Juni 2022 zum mittlerweile 10. Mal statt. Mit diesem Preis werden herausragende Arbeiten gewürdigt, die zur Anwendung und Weiterentwicklung der Metallbauweise beitragen und im Rahmen des Studiums oder einer Promotion angefertigt wurden. Die Fachjury, bestehend aus Dipl.-Ing. Marco Eckert – technischer Geschäftsführer, Dipl.-Ing. Hagen Urban – technischer Leiter des Bereiches Hochbau, Dipl.-Ing. Lars Feulner – Leiter der Konstruktion, jeweils von der Züblin Stahlbau GmbH in Hosena und den Vertretern der Technischen Universität Dresden, Prof. Dr. Richard Stroetmann, Professor für Stahlbau und Prodekan der Fakultät Bauingenieurwesen und Prof. Dr. Matthias Beckh, Professor für Tragwerksplanung an der Fakultät Architektur, nominierte in diesem Jahr insgesamt sechs Arbeiten. Diese setzten sich mit anspruchsvollen Fragestellungen aus der Stahlbauforschung und -anwendung auseinander. Einen Schwerpunkt bildete in diesem Jahr der Einfluss des Schweißprozesses auf Stahlbaukonstruktionen. Dazu gehörten Untersuchungen zur Fertigung und Montage von Stahlwasserbaukonstruktionen, analytische und numerische Berechnungen des Schweißverzuges von Stahlbaukonstruktionen sowie Studien zur Biegeknicktragfähigkeit geschweißter I- und Kastenquerschnitte aus höherfesten Stählen und der Anwendung schädigungsmechanischer Modelle zur strukturmechanischen Berechnung von Schweißverbindungen höherfester Stähle mit lokaler Entfestigung im Bereich der Wärmeeinflusszone.

Zudem wurden Arbeiten zur Untersuchung der Diskontunitätsbereiche von Orthoverbund- Fahrbahnplatten und der Ökobilanzierung von Bauprodukten beim Einsatz der Stahl-Holz-Hybridbauweise im Geschossbau präsentiert. Die Arbeiten wiesen durchgehend eine sehr hohe Qualität auf und wurden in überzeugender Weise von den Studierenden und Absolventen der TU Dresden vorgestellt. Auch zeigten sich die Nominierten in der anschließenden Fachdiskussion sattelfest und tiefgehend mit der jeweiligen Materie vertraut. Die feierliche Verleihung des Züblin-Stahlbaupreises 2022 fand traditionell am Abend im Rahmen des Bauballs der TU Dresden statt, der in diesem Jahr von den Studierenden des 6. und 8. Fachsemesters der Fakultät Bauingenieurwesen ausgerichtet wurde. Die Preisverleihung wurde von Herrn Eckert mit einer kurzen Vorstellung des Unternehmens und aktuellen Projekten der Züblin Stahlbau GmbH eröffnet. Letztere weckten das Interesse der Studierenden durch ihre Vielseitigkeit und die spannenden Herausforderungen, die sich bei der Planung und Ausführung ergeben. Daraufhin betonte Herr Eckert die Herausforderung, aus den thematisch vielschichtigen und allesamt hochwertigen Einreichungen eine Auswahl und Reihung der Preisträger vorzunehmen. Anschließend übernahm Herr Prof. Stroetmann das Wort, bedankte sich für das große Engagement der Züblin Stahlbau GmbH im Bereich der Lehre und Forschung sowie die sehr gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren. Insbesondere im Bereich der Studierendenförderung unterstützt ZÜBLIN Stahlbau die TU Dresden mit der Vergabe von Stipendien, der Auslobung des Stahlbaupreises, der Förderung von sozialen Projekten von Studierenden des Bauingenieurwesens, Angeboten zu Werks- und Baustellenbesichtigungen sowie durch die Betreuung von Studien- und Diplomarbeiten.

Der mit insgesamt 3000 Euro dotierte Preis wurde in diesem Jahr für eine Projektarbeit und zwei Diplomarbeiten des Bauingenieurwesens vergeben. Dabei hat sich die Jury aufgrund der hohen Qualitäten von zwei Arbeiten in sehr unterschiedlichen Gebieten dazu entschlossen, zwei 2. Preise zu vergeben. Diese erhielten Herr Dipl.-Ing. Christoph Holzapfel für seine Diplomarbeit zur Anwendung schädigungsmechanischer Modelle zur strukturmechanischen Analyse von Schweißverbindungen und Frau Lisa Wolfram für ihre Projektarbeit zur Ökobilanzierung von Bauprodukten und dem Einsatz der Stahl-Holz-Hybridbauweise im Geschossbau (Bild 2). Im Rahmen der Diplomarbeit gelang es Herrn Holzapfel, die Eigenschaften und Unterschiede aktueller schädigungsmechanischer Modelle herauszuarbeiten und für Schweißverbindungen die realitätsnahe Simulation des Last-Verformungs- Verhaltens qualitativ und quantitativ bis zum Bruch zu simulieren.

Dabei hat er die Schweißverbindung als Mehrzonenmodell mit dem Grundmaterial, der Wärmeeinflusszone und dem Schweißgut erfasst und das trennende Material- verhalten mit dem abfallenden Last-Verformungs-Ast berücksichtigt. Die Arbeit bildet eine hervorragende Grundlage zur numerischen Simulation von Versuchen an Schweißverbindungen und zur Durchführung der erforderlichen Parameterstudien zur Entwicklung von Bemessungsmodellen.

Lisa Wolfram ging der Frage nach, wie Stahl-Holz-Hybridkonstruktionen einen Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Qualität von Geschossbauten leisten können. Dabei legte sie einen Schwerpunkt auf die Verwendung von Laubhölzern, um die Nachhaltigkeit der Forstwirtschaft und das Ziel klima- und schädlingsresistenter Wälder zu fördern. Neben der überwiegend höheren Dichte und Festigkeit gegenüber Nadelhölzern sind bei Verwendung von Laubhölzern die längere Wachstumsdauer und Beschaffenheit der Bäume bei der Herstellung von Bauprodukten für den Geschossbau zu beachten. Im Rahmen der Ökobilanzierung verfolgte Frau Wolfram die relevanten Prozesse für den Primärenergiebedarf und das Treibhauspotential. Im Vergleich verschiedener Bauweisen für den Geschossbau unterstrich sie das Potential der Stahl-Holz-Hybridbauweise aufgrund der deutlichen Verbesserung der Ökobilanzen, den hohen Grad der Vorfertigung und Einsatz als Modulbauweise sowie den technischen Möglichkeiten durch die Kombination mit Stahl. Den 1. Preis erhielt in diesem Jahr Frau Camilla Lewerenz für ihre Diplomarbeit zur Untersuchung der Diskontinuitätsbereiche von Orthoverbund-Fahrbahnplatten. Im Zusammenhang mit der Entwicklung dieser Bauweise wird derzeit am Institut für Stahl- und Holzbau der Technischen Universität Dresden das AiF-FOSTA- Forschungsvorhaben P1265 durchgeführt. Orthotrop ausgesteifte Stahlbleche werden mit Dübelleisten und einer schlanken Stahlbetonschicht ergänzt, um die Ermüdungsfestigkeit zu erhöhen und weitere Nachteile der orthotopen Stahlfahrbahnplatte zu beseitigen. Im Unterschied zur klassischen Verbundbauweise wirken die Dübelleisten in Längs- und Querrichtung des Brückendecks. Dadurch können die Ermüdungsbeanspruchungen infolge von Radlasten soweit herabgesetzt werden, dass eine ausgesprochen dauerhafte und zugleich leicht zu fertigende Bauweise von Brückendecks entsteht. Frau Lewerenz untersuchte im Rahmen ihrer Diplomarbeit die Diskontinuitätsbereiche, die sich durch lokale Radlasten in Längs- und Querrichtung des Brückendecks ergeben. Hierzu entwickelte sie FEM-Modelle für eine Deck- und eine Trogbrücke, um insbesondere die Beanspruchung der Dübelleisten zu untersuchen. Sie entwarf Stabwerksmodelle zur ingenieurmäßigen Berechnung des Lastabtrages und unterbreitete Konstruktionsvorschläge zur Anordnung der Dübelleisten und die Ausbildung der Stahlbetondeckschicht. Die Jury zeigte sich beeindruckt von den breit angelegten Untersuchungen, den praxisgerechten Lösungsvorschlägen und dem tiefgehenden Fachwissen von Frau Lewerenz. Ergänzend zu den Urkunden, Preisgeldern und Blumensträußen für die Preisträger:innen wurde anlässlich des 10-jährigen Jubiläums des Züblin-Stahlbaupreises auch eine kleine Stahlbaukonstruktion an die 1. Preisträgerin überreicht (Bild 2). Diese wurde im Rahmen eines Ideenwettbewerbes der Züblin Stahlbau GmbH von Anika Lodwig entworfen und besteht aus einem T-Profil, einer Augenstabverbindung und einem Schraubenschlüssel. Allen Preisträger:innen einen herzlichen Glückwunsch für die hervorragenden Arbeiten!

Verleihung des Züblin-Stahlbaupreises 2022 beim Bauball der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden, v.l.n.r.: Prof. Dr. Richard Stroetmann (TU Dresden), Prof. Dr. Matthias Beckh (TU Dresden), Dipl.-Ing. Christoph Holzapfel (2. Preis), Lisa Wolfram (2. Preis), Dipl.-Ing. Camilla Lewerenz (1. Preis), Dipl.-Ing. Marco Eckert (Züblin Stahlbau GmbH)

Bericht: Dipl.-Ing. Thoralf Kästner Institut für Stahl- und Holzbau, Technische Universität Dresden

Spannende Exkursionswoche – und eine erfolgreiche Werbeaktion für den Doppeldiplomabschluss

In der Pfingstwoche brachen neun Studierende und ein Professor gen Südwesten in das Herz Europas auf. Strasbourg – Sitz des Europaparlaments und elsässische Hauptstadt – empfing uns nach einer abenteuerlichen Hinfahrt mit offenen Armen. Das von Fachwerk und rotem Sandstein geprägte Flair begleitete den ersten Abend mit einem gemütlichen Essen in der Straßburger Innenstadt, bei dem man die gewonnenen Eindrücke und Erläuterungen von Prof. Haller über das 142 Meter hohe Straßburger Münster einsickern lassen konnte.


Der nächste Tag beeindruckte mit einer Führung durch das Europäische Parlament inklusive Hörerschaft bei Parlamentsdebatten – allem voran einer Rede von Kommissionspräsidentin Ursula Von von der Leyen, anschließendem Imbiss am Institut Nationale des Sciences Appliquées (INSA) Strasbourg mit Empfang unter anderem durch den Rektor und den Leiter des Fachbereichs Bauingenieurwesen. Die INSA Strasbourg, die Partnerhochschule der TUD für das deutsch-französische Doppeldiplom ist, brachte uns mit US-amerikanischen Austauschstudierenden zusammen und führte uns zudem über den Campus und durch ihre bodenmechanischen Labore. Den Tag rundeten eine Fahrt mit einem bateau mouche – eine Stadtbesichtigung zu Boot – bei der wir zwei wunderschöne Kammerschleusen durchqueren und begutachten durften und ein Ausflug ins Flam’s zu bestem Straßburger Flammkuchen ab.

Besuch im Europaparlament, gespiegelt an einer Rolltreppe. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen
Unsere Reisegruppe, freundlich lächelnd. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Der nächste Tag führte uns vor sieben Uhr an den Bahnhof, von dem aus es in zwei Stunden nach Paris ging. Über belebte Straßen wanderten wir am sich im Wiederaufbau befindlichen Dom Kathedrale von Noôtre-Dame vorbei zum Centre Pompidou. Danach reisten wir mit der mitunter für deutsche Touristen lebensgefährlichen Pariser Métro – jedenfalls wenn man nicht über das Fehlen von Lichtschranken beim Schließen der Türen Bescheid weiß – nach Cachan, dem Pariser Stadtteil, in dem die ESTP angesiedelt ist. Die bekannte französische Ingenieurschule quartierte uns in einem wunderschönen Studentenwohnheim ein, um uns nach einer kurzen Freizeit auf eine Führung durch das adrette Châteaux de Sceaux und alsbald zurück in die Pariser Innenstadt zu begleiten.

Das wohl hübscheste Studentenwohnheim überhaupt, hat sieben Schlafplätze. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen
Auf ein Sandwich zwischendurch, Paris Cachan – Baustellen soviel das Herz begehrt. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Was wäre Paris im Vergleich zu Straßburg, wenn wir nicht auch hier eine Bootsfahrt unternehmen würden? Gemeinsam mit drei Studierenden der ESTP sahen wir ein spannend geformtes, 312 Meter hohes Baugerüst, das nach der Welt-Expo 1889 offensichtlich vergessen wurde wieder abzubauen, und verließen bald die Seine, um uns hinter dem Louvre ein gutes Abendessen einzuverleiben.
Das Ende unserer Exkursion näherte sich mit den letzten Highlights: einer Campus-Führung mit besonderem Augenmerk auf dasem wasserbaulichen Studentenlabor, einem Vortrag von Eiffage und der Besichtigung der Baustelle EOLE, einem riesigem Infrastrukturprojekt zum Bau Europas größten Verkehrsknotenpunktes bezüglich der Métro über sechs Etagen Tiefe. Ein Ingenieur von Bouygues klärte uns über die Herausforderungen einer Baustelle diesens Ausmaßes auf. Beispielsweise ist es nicht ganz trivial, eine Tunnelbohrmaschine von 90 Metern Länge innerstädtisch zu versenken. Auch der Materialabtransport bildet eine ganz eigene Problematik, die in einer noch nie gesehenen Art und Weise gelöst wurde. In allen Fällen erfuhren wir von innovativen Lösungen wie dem Ausbaggern eines entsprechenden Schachtes, durch den das Tunnelbohrgerät mittels Lastenkran wie in einem Aufzug stückchenweise abgesenkt werden konnte.

Frühstück, à la française. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen
Baustelle, vier Kräne – vier Personen. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Damit war der offizielle Teil unserer Reise beendet und jeder widmete sich seinen persönlichen Interessen in Paris – nicht jedoch ohne von Prof. Hallers fotografischem Talent und besonderem Auge für Reflektionen und Spiegelungen zu erfahren. Die meisten der digital festgehaltenen Erinnerungen verdanken wir ihm.

Reflektion vor der Fondation Louis Vuitton, Künstler: P.H. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Am Samstag begaben wir uns schließlich nach einem Marktbesuch und kleinem Plausch mit Anwohnern auf unsere Odysseée von über zwölf Stunden Fahrt mit der Deutschen Bahn zurück in die Heimat.
Dass unsere Exkursion ihren Zweck als Werbeaktion keinesfalls verfehlt hat, ist nicht zu verleugnen. Ab September werden sieben unserer neun studentischen Teilnehmer ihren Auslandsaufenthalt für das Doppel-Diplom in Straßburg beziehungsweise Paris beginnen, so viele wie lange nicht!

Gruppenfoto von Etage -6, Baustelle EOLE. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Wir bedanken uns bei den Organisatoren dieser unvergesslichen Reise, allen voran bei Herrn Haller, in Straßburg Frau Hammann und Fabiana und Herrn Graser in Paris.

Autorin: Ella Schneider
Illustration: Peer Haller, mit Kommentaren von Marc Lilienthal

Herzlichen Glückwunsch an Herrn Dipl.-Ing. Thoralf Kästner zur erfolgreichen Verteidigung seiner Promotion

Am 23.05.2022 hat Herr Dipl.-Ing. Thoralf Kästner seine Promotion „Zum Einfluss der Fertigungsparameter auf die mechanischen Eigenschaften von Schweißverbindungen höherfester Stähle“ erfolgreich verteidigt. Den Vorsitz der Promotionskommission führte Prof. Dr. Ivo Herle (TU Dresden). Gutachter waren Prof. Dr. Richard Stroetmann (TU Dresden), Prof. Dr. Thomas Ummenhofer (Karlsruher Institut für Technologie) und Prof. Dr. Markus Feldmann (RWTH Aachen). Außerdem war als weiteres Mitglied der Promotionskommission Prof. Dr. Stefan Löhnert (TU Dresden) beteiligt. Die Fakultät Bauingenieurwesen gratuliert ganz herzlich.