Beim größten alljährliche Treff der deutschsprachigen Brückenbauer fanden sich in diesem Jahr über 1.600 Teilnehmer*innen im Audimax der TU Dresden ein. Insgesamt zwölf Vorträge spannten den Informationsbogen – von der „Suche nach der besten Lösung“ (Dr. Gero von Marzahn über die Gestaltung von Brücken der Bundesfernstraßen) über ein Portrait von Ulrich Finsterwalder, dem Doyen des Brückenbaus (Prof. Cengiz Dicleli) bis zur Butterfly Bridge, der zweiflügligen Fußgänger-Klappbrücke in Kopenhagen (Dr. Karl Morgen).
Prof. Manfred Curbach, Direktor des Instituts für Massivbau und Leiter des Dresdner Brückenbausymposiums, würdigte noch einmal die beiden Sieger des Deutschen Brückenbaupreises, der am Vorabend zum Auftakt des Dresdner Brückenbausymposiums verliehen wurde (wir berichteten). In seinem Begrüßungsvortrag beleuchtete Prof. Curbach das Thema Wettbewerb, vom ganz großen, lang andauernden (die Evolution des Lebens) über solche in der Wissenschaft bis hin zu denen im Alltag der Brückenbauer. Drei Dinge machte Curbach aus, die all diesen Wettbewerben gemeinsam seien:
• Die Kriterien ändern sich!
• Es gibt eine erstaunliche Vielfalt im Wettbewerb!
• Nichts ist von Dauer! Flexibilität hilft beim Überleben.
In den elf Fachbeiträgen beschäftigen sich die Sprecher wieder mit der ganzen Bandbreite des Brückenbaus. Dabei erwies es sich, dass man nicht nur von den Bauern großer Brücken lernen kann – zwei Vorträge widmeten sich eher den kleinen Brücken und verblüfften das Auditorium dennoch, weil die Entwürfe kreativ und anregend sowie im einen Fall sogar unter dem vorgegebenen Budget realisiert werden konnten. Hinter dem etwas sperrigen Titel „Die Herausforderungen und Möglichkeiten einer umfassenden Grundlagenanalyse am Beispiel des Hovenringes in Eindhoven (NL)“ verbarg sich eine spannende Analyse und Schilderung über den Bau einer Brücke für Fahrräder und Fußgänger. Dipl.-Ing. Adriaan Kok von ipv Delft creatieve ingenieurs in Delft beschrieb aber nicht nur den Hovenring in Eindhoven, eine kreisförmige und schwebende Brücke für Radfahrer und Fußgänger, sondern erläuterte auch in sehr anschaulicher Weise die Vorgehensweise des Büros. Spannend und vorbildlich – in den Niederlanden ist diese Methode übrigens Grundlage für die Richtlinien zu Planung von Brücken für Fußgänger- und Radfahrbrücken geworden. Eine englischsprachige Zusammenfassung dieser Richtlinie ist über die Webseite www.ipvdelft.nl zu bekommen.
Die andere kleine, nichtsdestoweniger sehr feine Brücke, stellte Dr.-Ing. Karl Morgen von WTM Engineers GmbH, Hamburg, vor. Die Butterfly-Bridge in Kopenhagen ist eine von zwei kombinierten Fußgänger- und Radwegbrücken, die den Innenstadtbereich der Stadt Kopenhagen mit dem mit Kanälen durchzogenen Stadtteil Christianshavn am Ostufer der Stadt Kopenhagen verbinden. Durch die neue Anbindung hat der Innenstadtbereich eine direkte Fuß- und Radwegverbindung mit der im Jahr 2005 eröffneten Oper erhalten. Dr. Morgen erläuterte detailliert den Werdegang der beweglichen Fuß- und Radwegbrücke, die höchsten gestalterischen und höchsten technischen Ansprüchen genügt und in einem internationalen Umfeld realisiert wurde.
Das ganze Wissen in nur drei Minuten auf den Punkt bringen – das klingt viel leichter als es ist. Wer jemals an einem Slam, egal ob ohne Attribut oder mit Poetry oder Science davor, teilgenommen hat, weiß ein Lied davon zu singen. Was vor Jahren noch ein Nischendasein führte, reizt mittlerweile aber auch Spitzenforscher: Mit einem Science Slam feierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des seit 2011 von der Fraunhofer-Gesellschaft ausgelobten »German High Tech Champions Award«.
Aus dem Kreis der insgesamt 33 Forscherinnen und Forscher, die mit dem Award in den Jahren 2011 bis 2015 in den Kategorien »Medizintechnik«, »Erneuerbare Energien / Effizienz« und »Transport« ausgezeichnet wurden, stellten 20 Champions oder deren Vertreterinnen und Vertreter ihre Projekte live in München vor. Nicht mehr als jeweils drei Minuten standen den Vortragenden zur Verfügung, um dem interessierten Publikum ihren Business Case zu präsentieren. In zwei Themenblöcken aus »Leichtbau« und »Medizintechnik« sowie »Gebäudetechnik und Photovoltaik« und »Transport und Logistik« folgte Pitch auf Pitch. Das Publikum konnte jeweils den besten Vortrag jeder Kategorie via Stimmzettel direkt wählen.
Sieger in der Kategorie Leichtbau wurde Prof. Peer Haller von der Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen an der Technischen Universität Dresden. Sein Thema war Holz in Bestform – Faserverstärkte Formholzprofile und Schalen. Prof. Haller war 2013 Preisträger beim German High Tech Champions Award – wir berichteten.
Hintergrund:
Die Auszeichnung GHTC® – the German High Tech Champions Award ist ein Format des Verbundprojekts »Internationales Forschungsmarketing«, das die Alexander von Humboldt-Stiftung, der Deutsche Akademische Austauschdienst, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft gemeinschaftlich durchführen. Ziel des Projekts ist es, für den Forschungsstandort Deutschland im In- und Ausland zu werben und dessen Profil im globalen Wissenschaftsmarkt zu schärfen.
Der GHTC® – the German High Tech Champions Award ist Bestandteil der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Initiative »Werbung für den Innovations- und Forschungsstandort Deutschland« unter der Marke »Research in Germany – Land of Ideas«.
Das Dresdner Wasserbaukolloquium folgte der langjährigen Tradition und bot auch in diesem Jahr vom 3. bis 4. März 2016 eine Erfahrungsaustauschplattform für Wissenschaftler, Behörden und Ingenieurbüros. Das Thema „Gewässerentwicklung & Hochwasserrisikomanagement – Synergien, Konflikte und Lösungen aus EU-WRRL und EU-HWRM-RL“ wurde in insgesamt 51 Fachvorträgen durchleuchtet. MinDirig Peter Fuhrmann vom Umweltministerium Baden-Württemberg (z. Zt. LAWA-Vorsitz) stellte in seinem Impulsvortrag den Status quo und die Herausforderungen bei der Umsetzung beider EU-Richtlinien aus Sicht der Länder vor. Die Referenten berichteten aus ihren Erfahrungen bei der Umsetzung von Hochwasserschutzprojekten und/oder Gewässerentwicklungsmaßnahmen und wie diese gemeinsam unter Einbeziehung der lokalen Bevölkerung erfolgreich umgesetzt werden können. Auch aktuelle Forschungsthemen zur Weiterentwicklung von hydronumerischen Modellen gekoppelt mit 3d-Stadtmodellen (FloRiCiMo), Konzepten zur naturnahen Entwicklung von Fließgewässern (KNEF++), Gewässer-Morphologie-Bauwerksinteraktion ebenso wie Teilprojekte aus der BMBF-geförderten ReWaM-Familie wurden vorgestellt.
Die 280 Teilnehmer nutzen die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch im Rahmen der Abendveranstaltung im Carolaschlösschen.
Eine große Bereicherung erfuhr die Veranstaltung durch die begleitende Fachausstellung mit 30 Firmen, die ihre Produkte und Leistungen im Bereich des Wasserbaus vorstellten.
Die Erfüllung der Wasserrahmenrichtlinie sei ein ambitioniertes Ziel, gebe aber die richtige Richtung für das wasserwirtschaftliche Handeln aktuell und in Zukunft vor, so resümierte Prof. Stamm, der Direktor des veranstaltenden Institutes das Kolloquium in seinen Schlussworten.
Die Fachvorträge sind im Band 57 der Dresdner Wasserbaulichen Mitteilungen veröffentlicht und können am Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik käuflich erworben werden.
Im nächsten Jahr findet das 40. Dresdner Wasserbaukolloquium mit dem Thema „Bemessung im Wasserbau: Klimaanpassung, Untersuchungen, Regeln, Planung, Ausführung.“ am 9. und 10. März 2017 statt.
Zum 6. Mal wurde jetzt in Dresden am Vorabend des Dresdner Brückenbausymposiums der Deutsche Brückenbaupreis verliehen. Im Audimax der TU Dresden wurde der Preis, der seit 2006 alle zwei Jahre von der Bundesingenieurkammer BIngK und dem Verein Beratender Ingenieure VBI ausgelobt wird, in den beiden Kategorien „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ sowie „Fuß- und Radwegbrücken“ verliehen. Ein besonderes Anliegen der Auslober ist es dabei, die jeweiligen Entwerfer der ausgezeichneten Brücken bekannt zu machen.
Der Deutscher Brückenbaupreis in der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“ ging an Rolf Bothner vom Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner für die Verstärkung der Kochertalbrücke, weil dank der dabei realisierten geistig-kreativen Ingenieurleistungen die Nutzbarkeit vorhandener Bausubstanz nachhaltig verlängert werden konnte. Der Deutscher Brückenbaupreis in der Kategorie „Fuß- und Radwegbrücken“ ging an Herbert Busler von der Planungsgemeinschaft Donausteg aus Raumzeit Architekten, Mayr Ludescher Partner und Fritsche Ingenieure. Mit der 455 m langen Fuß- und Radwegbrücke über zwei Donauarme bei Deggendorf wird ein Bauwerk ausgezeichnet, das sich dank seiner scheinbar schwebenden, filigranen Stahlfachwerkkonstruktion als gelungenes Pendant neben der benachbarten Eisenbahnbrücke behaupten kann.
Für die Jury schilderte dessen Sprecher Prof. Manfred Curbach – der als Direktor des Instituts für Massivbau auch Leiter des Dresdner Brückenbausymposiums ist – den Weg der Teilnehmer am Wettbewerb bis zum Sieg. Es konnten Brücken vorgeschlagen werden, deren Fertigstellung, Umbau oder Instandsetzung zwischen dem 1.September 2012 und dem 1.September 2015 abgeschlossen wurden. Vorgeschlagen wurden 20 Brücken, aus denen die siebenköpfige Jury in jeder Kategorie drei nominierte. In „intensiven, teilweise kontroversen, aber immer zielführenden Diskussionen“ (Prof. Curbach) habe man die Bewerber nach den Kriterien Gestaltung, Konstruktion, Funktion, Innovation, Wirtschaftlichkeit, Planungs- und Bauverfahren sowie Nachhaltigkeit beleuchtet. Diese Kriterien galten sowohl für Neubau als auch für Instandhaltung und Verstärkung – wobei dieser Gruppe zunehmend mehr Bedeutung erlangt: unter den drei nominierten Straßen- und Eisenbahnbrücken waren zwei aus dieser Gruppe. Alle nominierten Brücken wurden von einzelnen Jurymitgliedern persönlich inspiziert, in einer darauf folgenden zweiten Jurysitzung dann die Sieger ermittelt.
Aus den Jury-Begründungen
Die Kochertalbrücke wird für den Deutschen Brückenbaupreis 2016 nominiert, weil ihre Instandsetzung und Ertüchtigung vorbildliches Beispiel dafür sind, wie durch innovative und kreative Ingenieurleistung die Nutzbarkeit vorhandener Bausubstanz nachhaltig verlängert werden kann. Die gelungene Sanierung dieser Ikone der deutschen Ingenieurbaukunst tilgt nicht nur die Spuren aus 35 Jahren Autoverkehr, sondern verbessert Standsicherheit und Dauerhaftigkeit der Brücke über den Ursprungszustand hinaus.
Die 1.128 m lange und bis zu 185 m über Talgrund führende Kochertalbrücke im Zuge der Bundesautobahn 6 ist nicht nur die höchste Talbrücke Deutschlands, sondern auch hinsichtlich ihrer Ästhetik und Dimensionierung ein Meisterwerk. Die Erhaltung dieses bedeutenden Baudenkmals stellte höchste Anforderungen an die mit der Ertüchtigung befassten Ingenieure. Durch die Bereitschaft, sich intensiv mit den statischen und bautechnischen Grundlagen der zwischen 1976 und 1979 errichteten Spannbetonbrücke auseinanderzusetzen und durch gezielte, die Substanz schonende Verstärkungsmaßnahmen, gelang es, den gestiegenen Anforderungen der heutigen Verkehrsbelastung Rechnung zu tragen.
Insbesondere durch die intensive Betrachtung der Baugeschichte, vor allem der Bauzustände, konnten stille Reserven im Tragwerk der Brücke erschlossen und so die Grundlagen für eine Ertüchtigung geschaffen werden. Dies zeigt, dass Brückenertüchtigung keine Standardaufgabe im Bauingenieurwesen darstellt, sondern ein hohes Maß an Kreativität, Ideenreichtum und profundem Fachwissen sowie Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit den Zeugnissen der Baukultur erfordert.
Durch eine detaillierte Neuberechnung aller Bauzustände sowie eine realistischere Erfassung der Baustoffeigenschaften war es unter Berücksichtigung des guten Bauwerkzustands möglich, nicht genutzte Tragreserven in Ansatz zu bringen. So konnten die notwendigen Ertüchtigungsmaßnahmen im Wesentlichen auf Verstärkungen der Hohlkastenstege und der Bodenplatte im Bereich der Auflager beschränkt werden.
Eine besondere Herausforderung war der Austausch der verschlissenen alten Lager. Sie wurden über Stahllitzen und hydraulische Hebetechnik vom Überbau zum Pfeilerfuß hinabgelassen, die neuen, speziell hergestellten und genehmigten Lager ebenso hinaufgezogen. Zum Anheben des Überbaus wurden bis zu 28 Pressen mit einer gesamten maximalen Hubkraft von 12.480 Tonnen eingesetzt.
Alle Instandsetzungs- und Ertüchtigungsarbeiten mussten in schwindelerregender Höhe und bei laufendem Verkehr ausgeführt werden. Die eigentliche große Ingenieurleistung aber sind die Neuberechnung und das Sanierungskonzept. Hier wurde berechnet, was früher nicht berechnet werden konnte und so Reserven für die Ertüchtigung erschlossen.
Die Fuß- und Radwegbrücke über die Donau bei Deggendorf wird für den Deutschen Brückenbaupreis 2016 nominiert, weil die scheinbar schwebende Stahlfachwerkkonstruktion einen gelungenen Kontrast zur benachbarten Eisenbahnbrücke bildet. Darüber hinaus wird die mutige Umsetzung in Form einer semiintegralen Lagerung, die zu einer wartungsarmen Konstruktion führt, gewürdigt.
Der Steg über die zwei Donauarme verbindet Deggendorf rechts der Donau mit den links der Donau liegenden Ortsteilen Fischerdorf und Natternberg. Die Brücke entstand im Zusammenhang mit der Landesgartenschau 2014. Der Entwurf ging aus einem vorgeschalteten Realisierungswettbewerb als Sieger hervor. Mit 455,5 m Länge gehört die Deggendorfer Brücke zu einer der längsten semintegralen Fußgängerbrücken Europas.
Die Brücke besteht aus einem äußerst filigranen, ständerlosen Fachwerk und bietet durch ihre sowohl in Längs- als auch in Querrichtung veränderliche Geometrie dem Benutzer ein wechselndes Raumerlebnis und dem Betrachter einen „Spannungsbogen“. Die Auflagerung durch fast unsichtbare Stahlrohrfachwerke erzeugt einen Schwebeeffekt. Dieser Eindruck von Leichtigkeit wird durch die weiße Farbgebung noch verstärkt.
Die Brücke ist ein 6-feldriger Durchlaufträger mit Stützweiten von 55 m bis 106 m über der Schifffahrtsöffnung und einem in der Breite veränderlichen Fachwerktrogquerschnitt. Die Gurte und die Diagonalen des Fachwerks werden durch luftdicht verschweißte Hohlkastenprofile gebildet. Die Fachwerke haben eine über die Brückenlängsrichtung veränderliche Höhe. Die Lagerung der Brücke erfolgt über Fachwerkscheiben aus Rohren, die nahezu gelenkig an den Überbau und die Pfeiler angeschlossen sind. Durch die V- förmige Ausbildung der Fachwerkscheiben in den Achsen beidseitig der Schifffahrtsöffnung befindet sich der Ruhepunkt der Brücke über der Donau.
Für die Auflagerung der Brücke wurden zwei bestehende Granitpfeiler einer 1890 errichteten Eisenbahnbrücke sowie drei neue, konisch zulaufende Sichtbetonpfeiler genutzt. Diese massiven Unterbauten ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich und lassen die filigrane Aufständerung optisch beinahe verschwinden. Der Brückenbelag besteht aus Lärchenbohlen mit offenen Fugen, wodurch eine zusätzliche Entwässerung nicht erforderlich war. Alle konstruktiven Details sind gestalterisch gut durchgearbeitet und bilden mit dem Tragwerk eine Einheit. Mit der gewählten Konstruktion konnte der gesteckte Kostenrahmen eingehalten werden.
Der Überbau wurde analog zur benachbarten Eisenbahnbrücke im Taktschiebeverfahren eingeschoben. Die Nutzung vorhandener Bestandspfeiler und der Verzicht auf wartungsintensive Lager und Fugen tragen wesentlich zur Nachhaltigkeit der gewählten Konstruktion bei.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Ein Beitrag zum Einsatz von höherfesten Klebstoffen bei Holz-Glas-Verbundelementen“ von Dipl.-Ing. Felix Nicklisch am Dienstag, 15. März 2016,10:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „The boundary value driven approach to computational homogenization“ („Die randwertgesteuerte Methode der rechentechnischen Homogenisierung“) von Dipl.-Ing. Robert Fleischhauer am Dienstag, 15. März 2016, 14:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1.
Das Institut für Baukonstruktion gehört zu den Ausstellern, welche aus über 600 Bewerbern ausgewählt wurden, ihre innovativen Umwelt- und Nachhaltigkeitsprojekte auf der diesjährigen Woche der Umwelt im Park von Schloss Bellevue zu präsentieren. Die Umwelt-Schau am 7. und 8. Juni findet bereits zum fünften Mal seit 2002 im Park des Berliner Amtssitzes des Bundespräsidenten statt.
Das Institut für Baukonstruktion zeigt dabei eine Auswahl aus der Forschungsarbeit zur energetischen Sanierung von Baudenkmalen und der Entwicklung von Plusenergiefassaden. Vorgestellt wird unter anderem das Sanierungskonzept für das denkmalgeschützte Laborgebäude des Pflanzenphysiologischen Instituts der FU Berlin, sowie die Sanierung für das UNESCO-Weltkulturerbe „Siedlung Schillerpark Berlin“, die mit dem Sonderpreis Denkmalschutz im Wohnungsbau der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgezeichnet wurde. Das Hauptaugenmerkt liegt auf der Präsentation eines maßstabsgerechten Exponats einer energieerzeugenden Photovoltaikfassade. Die Besucher haben die Möglichkeit daran interaktiv die aktuellen Forschungsarbeiten zur Leistungsoptimierung von PV-Fassaden zu erfahren.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt ein zur öffentlich Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Kontextadaptive Informationsräume – Unterstützung interdisziplinärer Bauinformationsprozesse durch eine kontextbewusste Informationslogistik“ von Dipl.-Medieninf. Frank Hilbert am Montag, 22. Februar 2016, 10 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Str. 1.
Es ist 6:45 Uhr. Eine Gruppe von 17 müden Studenten und Begleitern vom Institut für Baukonstruktion sammelt sich vor den Toren des Beyerbaus:
Grund für diese Versammlung war eine Exkursion im Rahmen der Lehrveranstaltungen zum Konstruktiven Glasbau im 7. Semester. Ziel der heutigen Ausfahrt waren zwei Werksbesichtigungen. Nach zwei Stunden unruhigem Autobahnschlaf war der erste Halt erreicht: Euroglas Haldensleben (bei Magdeburg). Nach einem kurzen fast übermotivierten Imagefilm über den Produktionsstandort begann unsere Werksführung. Zu sehen gab es hier alles, was zur Herstellung von Floatglas notwendig ist. Mischanlage, Schmelzofen, Zinnwanne, Abkühlstrecke, Zuschnitt und Logistik. Auch Verbund-Sicherheitsglas stellt Euroglas her. Im Schmelzofen herrschen über 1500°C und man konnte direkt sehen, wie das Gemenge in die Schmelze geschoben wird. Hier können Scheiben in Größen bis zu 3,21 m x 9,30 m hergestellt werden. Der Fabrikleiter ließ mit seiner Fachkompetenz keine Fragen offen und wusste für sein Werk zu begeistern. Es war schon sehr beeindruckend zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit (heute 14 m/min) und Präzision Mensch und Maschine so große Mengen an Glas (400 t bis 600 t Glas pro Tag) in dieser hohen Qualität herstellen kann. Was besonders gut gefallen hat war, dass hier sämtliche Mitarbeiter mit werkseigenen Fahrrädern ausgestattet sind und so die großen Strecken schnell (und sauber) zurücklegen können. Allein die Produktionsstrecke vom Ofen bis zum Schnitt misst schließlich über 500 Meter. Entgegen des hohen Energiebedarfs ist das Unternehmen insgesamt sehr ökologisch eingestellt.
Nach einer kleinen Stärkung und einer weiteren Stunde Fahrt trafen wir am Nachmittag bei Thieleglas am Standort Wermsdorf (bei Leipzig) ein. Thieleglas hat sich vor allem auf die Veredelung von großflächiger Verglasung bis zu 9,0 m Länge spezialisiert. Das Highlight war hier eine Vorführung der Testeinrichtungen zur Produktionskontrolle. Vierpunktbiegeversuch und Kugelfalltest haben für reichlich Scherben gesorgt. Zum veranschaulichen der Unterschiede zwischen Einscheiben-Sicherheitsglas, Teilvorgespanntem Glas und Floatglas durften einige Scheiben sogar von uns selbst gebrochen werden. Anschließend wurde uns auch hier das Werk gezeigt. Thieleglas verfügt über eine Großzahl von Maschinen für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke. Hervorzuheben sind eine CNC Fräse, eine selbstentwickelte Fräse zur Kantenbearbeitung und riesige Drucker, mit denen fast alle erdenklichen Motive mit keramischen Farben mit einer Auflösung bis zu 720 dpi auf Glas gebracht werden können. Die Gläser können bis zu Maßen von 3,2 m x 8,0 m bedruckt werden. Auch hier hat der Gastgeber das Thema Glas förmlich gelebt und konnte rundum für den Werkstoff und seine Firma begeistern.
Am späten Abend erreichten wir gefüllt von vielen Eindrücken Dresden. Die Fachexkursion war sehr interessant und lässt die viele Theorie von der Hörsaalbank richtig lebendig werden. Eine echt willkommene Abwechslung zum Uni-Alltag und auch toll, dass so etwas für uns zum Nulltarif angeboten wird. Sowas könnte es eigentlich viel öfter geben. Wie Professor Weller schon sagte: „In einer Exkursion nimmt man in etwa so viel mit, wie in 5 Vorlesungen.“
Das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (SMWK) hat der TU Dresden
im Frühherbst 2015 ein Zusatzbudget zur Finanzierung von Maßnahmen zur Verbesserung
der Teilhabe von Studierenden und Beschäftigten mit Behinderungen an Lehre und Forschung in Höhe von 707.600,00 EUR zugewiesen.
In diesem Zusammenhang wurde u.a. für jede Fakultät mobile Technik angeschafft, die der
Unterstützung von höreingeschränkten Menschen dient. Ansprechpartnerin für die mobile Schwerhörigentechnik an der Fakultät Bauingenieurwesen ist Kathleen Rehfeld im Dekanat.
Hörsäle sind in der Regel mit Hör- bzw. lnduktionsschleifen ausgestattet. Seminar- und Besprechungsräume verfügen nicht über derartige Technik. Mit Hilfe der angeschafften mobilen Technik können künftig auch Veranstaltungen in Seminar- und Besprechungsräumen stattfinden, die den Bedarfen von Studierenden, Beschäftigten oder Gästen mit Höreinschränkungen Rechnung tragen.